Hamburg: Privater führt künftig Rettungsdienst des ASB

  • Der ASB sitzt ja mit den anderen drei HiOrgs in der "Krankenbeförderung Hamburg" - Die ja durchaus als Konkurrenz zu GARD angesehen werden darf; aus meiner Sicht eine heikle Sache.


    Da hätte man sich eher einen Gefallen mit einem komplett externen Lösung getan; Falck o.ä.

  • Ich versteh das glaube ich noch nicht richtig.


    Der Geschäfstführer von GARD wird nun auch noch Geschäftsführer des ASB Rettungsdienstes in Personalunion?

  • Jo mei. In der Wirtschaft sitzen doch diverse Manager auch an den Spitzen und in den Aufsichtsräten mehrerer Unternehmen. Was also ist daran so schlimm?
    Vor allem, warum werden die Privaten (s. Urteil Notfallrettung Berlin) immer so verteufelt?
    Ob hinter einem Namen nun GmbH oder gGmbH steht, ändert meines Erachtens nichts an dem Gewinnstreben des jeweiligen Anbieters.
    Dabei gibt es auf allen Seiten gute, weniger gute und schlechte Anbieter. Da braucht keiner überheblich mit dem Finger auf Andere zeigen.
    Aber so ist das leider nunmal. Man gönnt dem Anderen nicht die Butter auf dem Brot...

  • Die Frage ist jetzt: Wird nach gewohnter Manier alles "aus gesessen" oder kommen die Verantwortlichen der HiORG endlich mal auf den Trichter,wie es sich gehört, am Markt für sich "richtige" Werbung zu machen und die Kleinkriegerei zu beenden.
    Man will doch vom Kuchen ein Stück und nicht die Krümel.


    Meine Befürchtung geht aber in die Richtung daß man in Schockstarre fällt, weiter macht mit "jeder gegen jeden,alle gegen die Feuerwehr und Privaten".Wenn dann die Schlange (Konkurrenz) ihren Verdauungsschlaf macht, die Mitarbeiter andere Klamotten haben, die Autos neu beklebt sind kommt das "Oh"...... :hail:

  • Nur so zur Ergänzung:
    http://de.wikipedia.org/wiki/GGmbH


    Was aber nicht heisst, das die geschäftsführenden Gesellschafter sich nicht ein entsprechenden (oder heisst es dann: ansprechendes... ?) Gehalt mit dem einen oder anderen guten Extra sichern.
    Die gGmbH kann dennoch in einer rein privaten Hand liegen, die mitunter auch aus einer Familie (s. z.B. SDA Ambulance gGmbH, Duisburg; mittlerweile aufgelöst) kommen. Und somit auch aus einer gGmbH ihren Nutzen ziehen können.

  • Was ja nur bedeutet, dass der Eine nicht besser als der Andere ist..


    Na, sag ich doch:



    Ob hinter einem Namen nun GmbH oder gGmbH steht, ändert meines Erachtens nichts an dem Gewinnstreben des jeweiligen Anbieters.
    Dabei gibt es auf allen Seiten gute, weniger gute und schlechte Anbieter. Da braucht keiner überheblich mit dem Finger auf Andere zeigen.
    Aber so ist das leider nunmal. Man gönnt dem Anderen nicht die Butter auf dem Brot...


    Es wird einfach endlich mal Zeit, das die Zeiten sich ändern. Man nicht mehr über die unterschiedlichen Unternehmensformen streitet. Letztendlich ist es doch völlig egal ob der Arbeitgeber sich e.V., gGmbH, GmbH oder wie auch immer nennt.
    Die Ausbildungen des Personals, wie auch die Fahrzeuge und Ausstattungen sind gesetzlich geregelt, und somit im Großen und Ganzen erst einmal überall gleich. Egal wer den RD/KTP durchführt.
    Da sollte es dem Arbeitnehmer dann egal sein wie der Arbeitgeber seine Gewinne anlegt. Wichtig ist doch letztendlich das es ein guter Arbeitgeber und der Arbeitsplatz sicher ist.
    Denn: Jeder Arbeitnehmer ist nur 12 Monate von Hartz-4 entfernt. Und das Hartz-4 kein deutsches Mittelgebirge ist, sollte sich inzwischen herum gesprochen haben...

  • Die Ausbildungen des Personals, wie auch die Fahrzeuge und Ausstattungen sind gesetzlich geregelt, und somit im Großen und Ganzen erst einmal überall gleich. Egal wer den RD/KTP durchführt.


    Was bei der Ausbildung noch stimmen mag, ist spätestens bei der Ausstattung eben nicht der Fall. Bei den mir bekannten Privaten wird da ganz massiv gespart (wie übrigens auch bei den Personalkosten, auch wenn Herr Peters hier irgendwann einmal behauptete, er würde nach TV zahlen - dabei kann es sich maximal um eine sog. christliche Gewerkschaft und deren mittlerweile für ungültig erklärte Billigtarifverträge gehandelt haben, keinesfalls aber um die gängigen TV von Diakonie, Caritas, DRK oder TVÖD...). Möglicherweise gibt es einige "gute" Privatanbieter, aber in der Masse sind die Arbeitsbedingungen dort eben schlechter und nicht "gleich".


    Was das SGBII damit zu tun haben soll, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht wirklich.


  • Was bei der Ausbildung noch stimmen mag, ist spätestens bei der Ausstattung eben nicht der Fall. Bei den mir bekannten Privaten wird da ganz massiv gespart (wie übrigens auch bei den Personalkosten, auch wenn Herr Peters hier irgendwann einmal behauptete, er würde nach TV zahlen - dabei kann es sich maximal um eine sog. christliche Gewerkschaft und deren mittlerweile für ungültig erklärte Billigtarifverträge gehandelt haben, keinesfalls aber um die gängigen TV von Diakonie, Caritas, DRK oder TVÖD...). Möglicherweise gibt es einige "gute" Privatanbieter, aber in der Masse sind die Arbeitsbedingungen dort eben schlechter und nicht "gleich".


    :positiv:


  • Möglicherweise gibt es einige "gute" Privatanbieter, aber in der Masse sind die Arbeitsbedingungen dort eben schlechter und nicht "gleich".


    Jetzt tue bitte nicht so, als wäre bei den sog. HiOrgs und den FW alles Gold was glänzt.
    Wenn Du bis jetzt nur schlechte Private gesehen hast (auch dort gearbeitet?), heisst das noch lange nicht das dieses für die Mehrzahl gelten muss. Gleiches gilt für die guten/schlechten HiOrgs/FW.
    Und ob die Ausstattung wirklich besser oder schlechter ist. Wer weiss...? So lange die vorgegebenen Normen erfüllt werden ist es (zumindest rechtlich) unerheblich.
    Es ist doch nunmal so, das immer eher das negative als das positive Erscheinungsbild im Kopf bleibt.
    Und ob ein auf 1 Jahr befristeter Vertrag mit einem Bruttogehalt (*) von nicht einmal 1700 Euro bei einer HiOrg wirklich besser ist, als ein unbefristeter Vertrag bei einem Privaten lasse ich mal dahin gestellt...




    Was das SGBII damit zu tun haben soll, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht wirklich.


    Ganz einfach. Nur ein sicherer Arbeitsplatz bewahrt (erst einmal) vor der Arbeitslosigkeit. Und da ist es völlig egal welchen Namen oder Unternehmensform der Arbeitgeber trägt. Dank der Ausschreibungen und befristeter Verträge sitzt doch inzwischen fast jeder RDler auf einem unsicheren Schleudersitz...



    (*): Für Diejenigen, die immer noch nicht den Unterschied kennen. Brutto ist das, was man noch vor Abzug von Steuern und Sozialabgaben hat. Netto das was man nach den Abzügen auf sein Konto überwiesen bekommt.

  • Und da hat er zu 100% recht! :thumbsup:
    Ich denke es wird lansam aber sicher Zeit sich von Namen und Unternehmensformen (nennt man das so?) zu trennen und einen Rettungsdienst daran zu messen, was er seinen Angestellten und Patienten bietet.


    Was mir bei dem Thema einfällt.. es gibt ja mittlerweile einen ganzen Haufen an Zertifizierung/Akkreditierungsformen im klinischen Betrieb (DGINA-Zert --> ZNA, DGU --> Polytraumaversorgung, DSG --> StrokeUnits, DGK --> ChestPainUnits, usw...).
    Wann kommt die echte Zertifizierung für den Rettungsdienst?
    (Und nein, damit meien ich nicht QM und DIN EN ISO 9001, sondern ein System, dass zumindest versucht Struktur, Sicherheits-, Prozess- und Informationsqualität, sowie Fort- und Weiterbildung wieder zu geben...)


  • Ich denke es wird lansam aber sicher Zeit sich von Namen und Unternehmensformen (nennt man das so?) zu trennen und einen Rettungsdienst daran zu messen, was er seinen Angestellten und Patienten bietet.


    Also entweder kenne ich die falschen Privaten - Oder bin in einem anderen Film. Aber meine Beobachtung ist, dass die meisten RD'ler als Angestellte am liebsten in einer kommunalen Trägerschaft arbeiten wollen, dann kommen die HiOrgs und dann erst die Privaten.
    Und auf Grund meiner und auch der Erfahrung anderer ist das absolut nachvollziehbar.


    Stichwörter: Arbeitszeit, Überstunden, Entlohnung, Betriebsrat, Material etc.

  • Also vorweg, ich bin ganz froh drum, derzeit im öffentlichen Dienst zu arbeiten, aber... ich habe für alle drei genannten Gruppierungen schon gearbeitet und sehe keine Basis für Vorurteile.


    Ich war selbst sehr glücklich bei einer Hiorg, weiss aber um das Schreckgespenst des Haustarifs, von Arbeitsverträgen in denen nur 50 oder 100 Stunden garantiert werden und dann nur von Chefs Gnaden in manchen Monaten Vollzeit gefahren werden darf. Ich kenne HiOrgs, die Azubis als FSJler ausbeuten oder gar nicht bezahlen und Ehrenamtsverträge anbieten. Ich kenne auch HiOrgs, die es als zwingend ansehen, dass nebenbei ehrenamtlich ein gewisses Stundenkontingent pro Monat geleistet wird. Es ist hier nicht realistisch von einer bösen und einer guten Hiorg zu sprechen, geschweige denn alle für gut oder böse zu erklären. Es gibt gute und schlechte Firmen innerhalb jeder HiOrg, davon bin überzeugt.


    Ich kenne auch Private, die höchst verwerflich mit ihren Mitarbeitern umgehen. Sei es die Arbeitslast, das Gehalt, Erpressungen um Betriebsratsgründungen zu vermeiden, fragwürdige Prämiensysteme um Mitarbeiter unter Druck setzen zu können... ich habe aber selbst für einen Privaten gearbeitet und es war das fairste und gerechteste Arbeitsverhältnis bislang. Auch hier war ein Haustarif im Spiel, der allerdings 1:1 an den TVöD angeglichen war, Fort- und Weiterbildung wurde in einem Ausmass gefördert, was bislang für mich eine Utopie war. Gerade bei kleinen, alteingesessenen Privaten finden sich teilweise sehr, sehr gute Arbeitgeber.


    Der öffentliche Dienst.. nun, er kommt in der Regel mit den besten Tarifverträgen daher. Auch gibt es hier häufig den Vorteil, dass der Arbeitgeber nicht so sehr KTP-orientiert ist, wie an manch anderer Stelle. Aber.. wenn man es sich im Detail anschaut, gehören die öffentlichen Arbeitgeber mit zu den meist Verklagtesten und sind häufig dabei der Verlierer. Auch das spricht eine deutliche Sprache und man denke mal daran, dass viele Dinge bezüglich der Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst bei den Berufsfeuerwehren durchgeklagt wurden (werden mussten). Das wirft meiner Ansicht nach Fragen bzgl. diese "besten" Arbeitgebers auf.


    Fazit: unabhängig von seiner 'Fraktionszugehörigkeit' muss man meiner Meinung nach den einzelnen Betrieb, Orts- / Regionsverband oder die einzelne Stadt / den einzelnen Kreis als Arbeitgeber betrachten und beurteilen. Ich halte nichts von Schreckgespenstern. Ein solches Schreckgespenst an einer Person festzumachen halte ich ebenfalls für fragwürdig. Was diesen speziellen Privaten angeht möchte ich meine Meinung hier nicht äussern, das wäre ohnehin nicht qualifiziert.


    Viele Grüsse,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Wann kommt die echte Zertifizierung für den Rettungsdienst?
    (Und nein, damit meien ich nicht QM und DIN EN ISO 9001, sondern ein System, dass zumindest versucht Struktur, Sicherheits-, Prozess- und Informationsqualität, sowie Fort- und Weiterbildung wieder zu geben...)


    Eben jenes System wird QM und DIN EN ISO 9001 genannt. Und so lange nicht mal dieses System bei allen RD-Anbietern eingeführt ist braucht man sich um anderweitige Systeme wohl nicht kümmern.


  • Eben jenes System wird QM und DIN EN ISO 9001 genannt. Und so lange nicht mal dieses System bei allen RD-Anbietern eingeführt ist braucht man sich um anderweitige Systeme wohl nicht kümmern.


    Ne.. guck dir mal die Inhalte an die da auditiert und zerftifiziert werden... zumal mir bisher jeder QM-Geschädigte (nicht nur im RD) gesagt, hat, dass das Konzept so wie es momentan nach DIN EN ISO 9001 läuft lediglich Zeit- und Papierverschwendung ist, aber nichts verbessert... (von den Kosten mal ganz abgesehen)
    Bisher auch mein Eindruck, aber man darf mich gerne eines besseren belehren.