GARD verändert Vergütungssystem für Rettungsassistenten im Praktikum

  • Sven: Mich würde es schon stören, im Vorfeld nicht zu wissen, was mich finanziell erwartet. Ich befürchte dann immer instinktiv, dass es wohl eher am unteren Ende angesiedelt sein wird, sonst würde der potentielle Arbeitgeber doch damit werben... gerade wenn permanent Leute gesucht werden.


    Kann ich auf der einen Seite Nachvollziehen......der öffentliche Dienst muss soweit ich weiss eine Stelle mit Vergütung ausschreiben. Wie es bei den HiOrgs ausschaut weiss ich nicht


    Nachvollziehen kann ich die Privaten aber schon, dass es nicht gepostet wird.


    Sven

  • Ich denke das Gehalt kann nicht alleiniges Kriterium für eine Bewerbung sein. Man kann sich bewerben, kann sich die Firma bei gegenseitigem Interesse mal ansehen und sich im Anschluss auch über ein mögliches Gehalt unterhalten. Ich sehe da ehrlich kein großes Problem.


    Genau so sehe ich es auch! :applaus:

  • Wie sagte einst der Geschäftsführer einer Hiorg-Niederlassung zu mir: "Herr ... ich weiß, dass das Gehalt, das wir Ihnen bieten können nicht das beste ist und auch die Arbeitsbedingungen momentan schwierig sind... bla bla... Druck durch drohende Ausschreibungen... Wettbewerb... bla bla... sollten Sie beabsichtigen, gehen zu wollen, seien Sie bitte so gut und setzen uns davon rechtzeitig in Kenntnis."


    Damit war das Vorstellungsgespräch beendet. Die Frage nach dem Gehalt habe ich mir dann gespart.


    Gut dass das nun bei meiner lieben Feuerwehr kein Thema mehr ist. :)


    LG, TT

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • HarrisNRÜ: Glaubst du wirlich das irgendein Unternehmen seine Löhne auf die HP stellt? Sicher nicht, oder macht dein Arbeitgeber das?


    Nicht zwangsläufig auf seine eigene Homepage, aber sie sind problemlos ermittelbar, da in Ausschreibungen stets die Gehaltsgruppe mit angegeben wird.


    Hier ist die aktuelle Gehaltstabelle: http://oeffentlicher-dienst.in…est?id=tv-l-2012&matrix=1


    Zur Info: ich war als RettAss in Entgeltgruppe in 5.3 einsortiert. Und mein derzeitiger Arbeitgeber zahlt mir für eine Verwaltungstätigkeit EG 9.1



    Und wenn ich als Stelleninteressent etwas über die Zulagen, Urlaub, leistungsorientierte Bezahlung wissen möchte, dann werde ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber unproblematisch auf der Homepage fündig: http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/6/tvl.pdf



    Nachtrag: auch die HiOrgs schreiben in der Regel mit Nennung der Vergütungsgruppe aus. Ein Geheimnis aus seiner Lohnstruktur zu machen, klingt in erster Linie nach Billigtarifen und nicht nach betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Und um mal ganz konkret zu werden: ich kenne Gehaltsabrechnungen von GARD (mehrere Personen), von ASG, "haustariflich" bezahlten Aushilfen eines DRK-KV... Bislang fiel die GARD nicht gerade durch großzügige Gehälter auf. Gerade da wäre es eine Möglichkeit, sich am Bewerbermarkt zu positionieren und ein positives Image aufzubauen, wenn man wirklich "übertariflich" bezahlen würde. Herr Peters hat sowas hier im Forum schonmal von der ASG behauptet, und ich halte dagegen: er tuts (bzw.: tat es zum damaligen Zeitpunkt) definitiv nicht. Es sei denn, er zieht die Zeitarbeit der sog. christlichen Gewerkschaften als Bewertungsmaßstab heran.


  • Kann ich auf der einen Seite Nachvollziehen......der öffentliche Dienst muss soweit ich weiss eine Stelle mit Vergütung ausschreiben. Wie es bei den HiOrgs ausschaut weiss ich nicht

    Wenn die HiOrgs nach Tarif zahlen (gut, in HH ist das nicht unbedingt gegeben) dann weiß ich, wo ich nachschauen kann. Wer gut zahlt sollte kein Problem damit haben, die Zahlen zu veröffentlichen. Mit einer überdurchschnittlichen Bezahlung könnte man mit Sicherheit deutlich mehr und mutmaßlich auch besser qualifizierte Bewerber anlocken.


    Wie gesagt, ich sagegar nicht, dass alles schlecht ist. Ich stelle lediglich fest, dass ich mich dort nicht unbedingt bewerben würde, zumal es zumindest die letzten Jahre im unmittelbaren Umland auch genug Stellen im "echten" Rettungsdienst gibt/gab, bei denen ich weiß, was mich finanziell erwartet.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Bevor jetzt wieder die großen Kritiker kommen...klar ist es oft "Senioren" Rettung, aber auch Nachforderungen vom Ärztlichen Bereitschaftdienst und Arztpraxen.


    Ebenfalls Zitat Sven:



    Ich finde es interessant, wie schnell du dich angegriffen fühlst.


    Übrigens hat ja wohl jeder im Großraum Hamburg akiven Retter mehr oder regelmäßig Kontak mit Gardisten. Wahlweise am Krankenhaus -auch wenn da die allgemeine Gesprächigkeit deutlich geringer ausgeprägt ist, als bei anderen Firmen-, oder in Form von EX-Gardisten, die anderswo anheuern. Und auch die nicht mehr bei dieser Firma tätigen Kollegen bieten mitunter reflektierte Meinungen an.


    MIR gehen übrigens die Mitarbeiter der GARD auf den Senkel, die sich wegen jedem Furz gleich persönlich und vor allem in Bezug auf ihren Arbeitgeber angegriffen fühlen.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.


  • Ich will hier gar nicht zum Anti-GARDisten mutieren. Ob die besser oder schlechter als andere Private sind, kann ich schlecht beurteilen. Aber deinen Punkt mit den Ex-MA kann ich wie folgt beantworten (alles >2Jahre her, also nicht brandaktuell):
    - auf halber Stelle eingestellt, auf ganzer Stelle beschäftigt, spart angeblich Kosten im Krankheitsfall.
    - Lohnabstand zu HiOrgs deutlich nach unten.
    - Schlechtes Betriebsklima durch interne Aufstiegswillige.
    - MA-Überwachung bis hin zu "Petzprämien" an Krankenschwestern fürs melden rauchender Kollegen und internen "Kontrollfahrten" (auch liebevoll Kamerawagen genannt).
    - Gibt es mittlerweile eigentlich einen Betriebsrat? Damals wohl nicht.


    Das sind so Punkte, die mich direkt erreichten. Keine Ahnung, ob das betriebsinterne Mythen oder Tatsachen sind - aber selbst wenn es nur Betriebsflurfunk ist, sagt es genügend über die Stimmung beim Fahrpersonal aus.


    Gruß!

  • Es geht mir hier nicht um das Angegriffen sein.....kann es einfach nur nicht mehr hören.


    Ja einen BR haben wir jetzt.
    Petztprämien ein schönes Wort, aber leider an der Realität vorbei....schön das sich Gerüchte von alten zu neuen Kollegen so halten können.


    Die von dir genannten Kontrollfahrten, würde ich ehr als Dienstaufsicht bezeichnen.
    Klar kann man bei GARD "aufsteigen" aber daran ist ja erst einmal nichts verwerfliches. Warum darunter das Betreibsklima leiden soll kann ich nicht nachvollziehen. Du hast immer und überall Kollegen mit denen, man selber besser oder schlechter klar kommt.
    Sven

  • Moin!


    Eigentlich wollte ich mich ja raushalten, weil mein Kenntnisstand leider auch ein wenig von Gerüchten belastet ist. Aber ihm-al hat Recht, jeder, der im Grossraum Hamburg unterwegs ist, kennt Leute von GARD. Ich für meinen Teil finde die meisten Kollegen gar nicht so ungesprächig. Und ja, ich habe auch aktuelle GARD-Mitarbeiter im Bekanntenkreis und in meiner Firma arbeiten mehrere Ex-GARDler mit unterschiedlichem Austrittsdatum. Aber ich will gar nicht die Gerüchte hier diskutieren, das führt schliesslich zu nichts.


    Aber eines ist doch Fakt, die Firma GARD hat einen relativ schlechten Ruf, insbesondere was den Mitarbeiterumgang angeht. (Das sage ich ohne Wertung der reelen Situation.) Fakt ist weiterhin, dass die Konkurrenz in Hamburg gewaltig ist. Gerade aktuell stellt in Hamburg ja fast jedes Rettungsdienstunternehmen ein, darunter Unternehmen die nach meiner bescheidenen Ansicht nach für RAiPler ein deutlich besseres Arbeitsumfeld stellen können, dies beziehe ich insbesondere auf die Integration in den Rettungsdienst oder die Verfügbarkeit externer Wachen ausserhalb Hamburgs mit richtiger Integration. .


    Unter diesen Rahmenbedingungen wäre es doch eigentlich klug, mit dem Gehalt und mit diesen Programmen Mitarbeiter zu werben. Denn sind wir ehrlich, bei dem Ruf kann man sich darauf verlassen, dass man genügend Mitarbeiter finden, die unbedingt bei GARD und nirgends anders arbeiten wollen, man könnte aber auch die Realität betrachten und Gerüchte zerstreuen (so sie denn falsch sind). Dazu würde ein Offenlegen der Gehaltsstruktur sicher beitragen, denn den Ruf der Dumpinglöhne hat die Firma und ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich dessen nicht bewusst ist. Ob es so dramatisch ist, wenn man es mit dem zerstörten Gehaltsgefüge in Hamburg generell in Verbindung stellt, sei dahingestellt. Es gibt weiterhin Städte, in denen RAiP kaum eine Stelle bekommen, die überhaupt bezahlt wird.


    Das sind jetzt nur meine Gedankengänge dazu. Und ich bin weder GARD-Freund, noch -Hasser, noch habe ich mit der Firma irgendwas zu tun. Ich bin Mitarbeiter im öffentlichen Dienst im Grossraum HH.


    Viele Grüsse,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Im Endeffekt drehen sich die "Gerüchte" ja immer um die selben Themenkomplexe - schlechte Bezahlung, schlechter Umgang mit den Mitarbeitern, schlechtes Betriebsklima. Vielleicht sollte man sich mal fragen, wieso sich diese Gerüchte gerade bei GARD so hartnäckig halten. Vielleicht hat es seine Gründe, dass man von ehemaligen Mitarbeitern selten positives hört. Ich zum Beispiel könnte über meinen letzten Arbeitgeber sicherlich auch negatives berichten, wobei mir nichts einfallen würde was mich persönlich betroffen hätte - ich würde das aber nicht tun, da die positiven Erfahrungen eindeutig überwiegen. Ich war sehr zufrieden dort und den meisten Kollegen geht es ähnlich. Diesen Eindruck hat man bei Ex-GARDisten selten.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Ich neige dazu, dir zuzustimmen, wie so oft. Aber ich bilde mir kein abschliessendes Urteil aufgrund von mehr oder weniger unbestätigten Gerüchten. Letztendlich wollte ich dem Abrutschen in den Kaffeeklatschbereich entgegen wirken, in dem man es wieder etwas mehr auf die Sachebene zieht. Letztendlich haben wir viele (gute) Argumente gemacht, warum es sinnvoll wäre Fakten offen darzulegen und das Gegenargument ist "erwartet ihr denn wirklich, dass eine private Firma...". Daher habe ich die Hoffnung auf etwas sachlichere Argumente, warum man das nicht öffentlich schreiben kann.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Auf die Argumente bin ich auch gespannt, zumal ja tatsächlich nur bei den Privaten ein großes Geheimnis aus der Vergütung gemacht wird. Honi soit qui mal y pense...

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.


  • Aber eines ist doch Fakt, die Firma GARD hat einen relativ schlechten Ruf, insbesondere was den Mitarbeiterumgang angeht.


    Wenn dem wirklich so ist, kann man sich ja nur noch mehr wundern, warum der ASB Hamburg einen GARDisten in die Geschäftsleitung geholt hat.


    Gibts eigentlich aus der Richtung schon was neues? Da seid ihr im Norden ja ein wenig näher dran am Geschehen ...

  • Wenn dem wirklich so ist, kann man sich ja nur noch mehr wundern, warum der ASB Hamburg einen GARDisten in die Geschäftsleitung geholt hat.


    Gibts eigentlich aus der Richtung schon was neues? Da seid ihr im Norden ja ein wenig näher dran am Geschehen ...


    Da wird der Ball derzeit schön flach gehalten, gerade weil das Interesse groß ist, wie es weitergeht. Selbst die Mitarbeiter haben keinen Schimmer. Dafür startet gerade eine Abwanderungswelle vom ASB.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Dem sehe ich entspannt entgegen.....auch wenn die Ausschreibungen mehr werden.

    Vielleicht lernt man irgendwann auch dazu und Ausschreibungen werden abgeschafft. Und die HiOrgs und Privaten gleich mit...?


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Vielleicht lernt man irgendwann auch dazu und Ausschreibungen werden abgeschafft. Und die HiOrgs und Privaten gleich mit...?


    Gruß

    Ich kann mir manche Entwicklung in Deutschland vorstellen...diese aber nicht.
    Mir gehts hierbei nicht ums Standesdenken, ich bin kommunal, privat oder bei der XXX. :hallo:
    Haben wir alle nicht das gleiche Ziel?
    Aber um Auf das eigentliche Thema zu lenken.
    Solange die öffentliche Hand einen RettAss mit TV-L E5 nach hause schickt, wird sich generell erst einmal nicht viel ändern. :nein:
    Gruß
    Sven

  • Was verdient ein frisch eingestellter Rettungsassistent bei GARD denn, wenn man eine (reale!) 48-Stunden-Woche zu Grunde legt? Ich "offenbare" gerne, was ich als Angestellter eines privatisierten, kreiseigenen Arbeitgebers verdient habe: ~2050,- Grundgehalt, 105,- Wechselschichtzulage sowie die im TVöD vorgesehenen Zulagen für Nächte, Feiertage, Wochenenden. Das waren in Steuerklasse 1 netto gut 1500 Euro für eine 4-Tage-Woche.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Zitat

    Was verdient ein frisch eingestellter Rettungsassistent bei GARD denn






    Da ist doch ein Betriebsgeheimnis, also stell doch nicht solch eine Frage! :ironie: