Ehrenamt im Rettungsdienst - Probleme für das Hauptamt

  • Es würden auf diese Art RettAss für die Halde produziert und somit ein Überangebot weiter forciert werden.

    Ich glaube, dass genau dieses momentan eher das Problem ist! In meiner unmittelbaren Nähe gibt es mehrere RD-Schulen, die jedes Jahr RettAss auf den Arbeitsmarkt schmeißen, die z.Z. aber nicht wirklich gebraucht werden.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Auch die meisten Brandsicherheitswachen dürften in D auch ehrenamtlich, also durch Kräfte der örtlichen freiwilligen Feuerwehr, erbracht werden. Es gibt nicht überall Berufsfeuerwehren! Man müsste diesen ehrenamtlichen Bereich einer Dienstleitung dann auch abschaffen.


    ..oder die Freiwillige Feuerwehr lässt sich diese bezahlen.
    Ich verstehe nicht warum Qualität und Dienstleistung auf diesem Sektor kostenlos sein sollte? Es wird eine Leistung erbracht und diese muss bezahlt werden. Gibt es nicht genügend Geld, gibt es keine Veranstaltung. Ein klares Prinzip, das sonst überall im wirtschaftlichen Bereich existiert. Habe ich kein Geld für ein Restaurant, bekomme ich auch nichts zu essen.

  • ..oder die Freiwillige Feuerwehr lässt sich diese bezahlen.

    Ich glaube, Du hast mich nicht verstanden! Sicher wird sich die Stadt/Gemeinde auch den Einsatz ihrer freiwilligen Feuerwehr bei einer Brandsicherheitswache bezahlen lassen. Das wird auch die HiOrg für ihren SanD tun (sonst wäre die ziemlich dämlich)! Aber es sind immer noch ehrenamtliche Kräfte, die einer freiwilligen Feuerwehr, die eine solche Veranstaltung absichern. Nur darum geht es mir gerade! Es ist aus meiner Sicht nichts dagegen einzuwenden, dass SanD und BSW mit ehrenamtlichen Kräften erbracht werden. Wichtig ist mir nur, dass diese vernünftig bezahlt werden und die Qualität der Kräfte und des Materials stimmt!


    Gruß


    Edit: Ups, es hat sich ein falsches Wort rein geschummelt...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Harris NRÜ ()

  • ..oder die Freiwillige Feuerwehr lässt sich diese bezahlen.
    Ich verstehe nicht warum Qualität und Dienstleistung auf diesem Sektor kostenlos sein sollte? Es wird eine Leistung erbracht und diese muss bezahlt werden. Gibt es nicht genügend Geld, gibt es keine Veranstaltung. Ein klares Prinzip, das sonst überall im wirtschaftlichen Bereich existiert. Habe ich kein Geld für ein Restaurant, bekomme ich auch nichts zu essen.

    Sportvereine (mit ehrenamtlichen Trainern): abschaffen, anstellen im öffentlichen Dienst
    Freiwillige Feuerwehr: abschaffen und Berufsfeuerwehr machen
    Katastrophenschutz: abschaffen, macht am besten die ja reichlich vorhanden Berufsfeuerwehr mit
    Soziale Dienste, Krisenintervention: mit in den öffentlichen Dienst


    Mindeststeuersatz 60 % kein Thema, aber es wird alles gerecht bezahlt, oder machen wir einen auf Griechenland, klappt ja da auch recht gut.


    Das alles ist für mich eher nach Art Pippi Langstrumpf: "Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt".

  • Selbst, wenn es dazu käme, daß Sanitätsdienste verstärkt von beruflich tätigen RS/RA übernommen werden würden:


    Es gibt eine Arbeitszeitordnung (max. Wochenarbeitszeit), die hier zu beachten wäre. Natürlich könnte ja behauptet werden, daß der Sanitätsdienst so lange nichts schafft, bis er gebraucht ist - sich also "nur" in einem Bereitschaftsdienst befindet.
    Andererseits sind im Regelfall keine Vorkehrungen getroffen, am Veranstalltungsort tatsächlich die Grundfaktoren dafür zu schaffen, die an einen Bereitschaftsdienst zu knüpfen sind.


    Die max. Wochenarbeitszeit ist momentan bei den Freiwilligen Feuerwehren heiss diskutiert seitdem die EU-Kommission hier aufmerksam geworden ist.
    Eine FFW im deutschen Sinn ist nicht europaweit verbreitet - vielen "Experten" der entsprechenden EU-Gremien fehlt der Überblick über die hier gewachsenen Strukturen.
    Schlimmstenfalls kommt es zu einer Entscheidung, welche die Funktionsfähigkeit Freiwilliger Feuerwehren massiv behindert.


    Arbeitsrechtlich wird es vielleicht ein Problem sein, wenn der RA 1-2-3 bei der Hiorg abc beschäftigt ist, nebenberuflich (bspw. im Rahmen eines 400-EUR-Jobs) aber für die Hiorg def tätig ist


    13 EUR im Rahmen eines 400-EUR-Jobs mögen eine gute Vergütung sein.
    Als Stundensatzvergütung für einen hauptberuflich tätigen und sozialversicherungspflichtigen RA ist dieser Betrag ein Hungerlohn.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Arbeitsrechtlich wird es vielleicht ein Problem sein, wenn der RA 1-2-3 bei der Hiorg abc beschäftigt ist, nebenberuflich (bspw. im Rahmen eines 400-EUR-Jobs) aber für die Hiorg def tätig ist

    Das ist leider auch schon ein Problem, wenn dieser nur ehrenamtlich in einer anderen HiOrg tätig ist (z.B. SEG/KatS). Mir ist ein solcher Fall bekannt!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich glaube, Du hast mich nicht verstanden! Sicher wird sich die Stadt/Gemeinde auch den Einsatz ihrer freiwilligen Feuerwehr bei einer Brandsicherheitswache bezahlen lassen. Das wird auch die HiOrg für ihren SanD tun (sonst wäre die ziemlich dämlich)! Aber es sind immer noch ehrenamtliche Kräfte, die einer freiwilligen Feuerwehr, die eine solche Veranstaltung absichern. Nur darum geht es mir gerade! Es ist aus meiner Sicht nichts dagegen einzuwenden, dass SanD und BSW mit ehrenamtlichen Kräften erbracht werden. Wichtig ist mir nur, dass diese vernünftig bezahlt werden und die Qualität der Kräfte und des Materials stimmt!



    Oh dann sind wir auf der gleichen Seite: Ehrenamtlich war für mich - bekommt nichts und machst durch Spass an der Sache. :prost:


    Der letzte Satz von Dir ist mir der entscheidend wichtige! :)


    Sportvereine (mit ehrenamtlichen Trainern): abschaffen, anstellen im öffentlichen Dienst ist hier nicht von Bedeutung da anderer Fachbereich!
    Freiwillige Feuerwehr: abschaffen und Berufsfeuerwehr machenWarum? Bezahlt die Jungs wenn Sie rausfahren und alles ist schön - aber auch nicht das Thema!
    Katastrophenschutz: abschaffen, macht am besten die ja reichlich vorhanden Berufsfeuerwehr mit
    Soziale Dienste, Krisenintervention: mit in den öffentlichen DienstVermischung - auch nicht das Thema.


    Mindeststeuersatz 60 % kein Thema, aber es wird alles gerecht bezahlt, oder machen wir einen auf Griechenland, klappt ja da auch recht gut.


    Es ist von mir vorgeschlagen es privatwirtschaftlich durchzuführen.
    Der Staat hat nichts mit einer Sportveranstaltung zu tun, z.B. das Reitturnier. Privater Veranstalter - Privater Sanitäts-Rettungsdienst - Bezahlung von Kräften und qualitative Betreuung - durch hauptamtliches Personal eines medizinischen Veranstaltungsdienstes z.B.
    Klar geht das auch ehrenamtlich, doch es muss adäquat bezahlt werden. Wie Daniel schon sagte: Wer RettAss braucht und haben will muss diese auch bezahlen. Ich gehe nicht unter 40 EUR/Std. mehr auf einen Sanitätsdienst. Wenn man rechnet was ich hinterher davon an Abzügen habe, muss etwas über bleiben.


    Ganz einfaches Motto (nicht auf mich bezogen): Wer Porsche fahren will, muss Porsche zahlen!

  • Oh dann sind wir auf der gleichen Seite: [...]

    Auf der gleichen Seite vielleicht, aber vermutlich noch nicht auf gleicher Höhe. Ich habe auch nichts dagegen einzuwenden, wenn das ehrenamtliche Personal unentgeltlich seinen Dienst tut. Wichtig ist nur, dass der Veranstalter einen vernünftigen Preis zu zahlen hat, wovon die ehrenamtliche Gliederung für ihre Zwecke leben kann (z.B. Materialerhaltung, Investitionen tätigen, Spaß und Feste für die Helfermotivation). Hier wäre es hilfreich, wenn einheitliche Lösungen geschaffen werden. Denn manche HiOrgs sind so dämlich (das muss nun mal deutlich gesagt werden) und unterbieten sich gegenseitig! Zum Thema Qualität der Helfer und des Material habe ich ja schon was gesagt.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • [
    13 EUR im Rahmen eines 400-EUR-Jobs mögen eine gute Vergütung sein.
    Als Stundensatzvergütung für einen hauptberuflich tätigen und sozialversicherungspflichtigen RA ist dieser Betrag ein Hungerlohn.


    Damit einmal "Butter bei die Fisch" kommt, habe ich soeben in alten Unterlagen nachgesehen:
    bis zu meiner Erkrankung Ende 2007 (!) habe ich im Rahmen eines 400-EUR-Jobs bei einem amb. Pflegedienst gearbeitet.
    Dies war ein "Zubrot" und ermöglichte mir immer noch den Einblick in meine ursprüngliche Tätigkeit (exam. Krankenpfleger)
    Der AG war ein kirchl. Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege.
    Ich erhielt eine Stundenvergütung von 14,84 EUR plus eine Vergütung für die Benutzung meines privaten PKW (höher wie der steuerrechtliche Ansatz!).
    Hinzu wären Zuschläge für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen gekommen sowie natürlich Zuschläge für "Nachtarbeit".


    Mir ist bewusst, daß es in -D- unterschiedliche Tarifstrukturen gibt.
    Ebenso weiss ich, was bspw. eine "schwarz" arbeitende Reinigungskraft in privaten Haushalten üblicherweise bei mir in WI bekommt - nämlich 10 EUR (plus ggf. Fahrtkosten) pro Std.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • @CP


    Wer sich hier wirklich hinstellt und meint der Rettungsdienst wäre wesentlich wichtiger und deswegen
    als einziger (sorry für den Ausdruck) ehrenamtlicher adäquat zu bezahlen, der sollte mal wieder auf den
    Boden der Tatsachen kommen, Rettungsdienst ist nicht der Nabel der Welt.


    Einfach alle anderen Ehrenamtlichen auszuklammern, weil die dortige Situation einen nicht betrifft ist
    reichlich engstirnig.

  • Der Rettungsdienst als Teil der Daseinsfürsorge nimmt in der Tat eine andere Rolle ein als ein Sportverein. Nicht umsonst ist es eine Pflichtaufgabe des Landes, die gesetzlich geregelt ist. Wer diese Bedeutung abspricht, sollte vielleicht selbst mal auf den Boden der Tatsachen kommen... übrigens finde ich deine Theorie interessant, dass man gegen den öffentlichen Dienst sein muss, wenn man Ehrenamtliche aus dem Rettungsdienst verbannen möchte. Die Überführung in den ö.D. wäre sogar ein geeigneter Weg dies zu erreichen (wie vielerorts geschehen).


    Ansonsten fände ich es wirklich schön, wenn man nicht immer Sanitätsdienst und Rettungsdienst durcheinander wirft. Mir persönlich fällt es stellenweise wirklich schwer noch auseinanderzuhalten, wer nun gerade was meint.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Und ich sehe auch kein Argument, warum Rettungsdienstpersonal nicht ehrenamtlich seine Arbeit verrichten sollte, wenn es daran Spaß hat (kann ja mal vorkommen). Ich mache das in meinem Beruf ja gelegentlich auch. Es kommt schlichtweg darauf an, wofür. Eine Kommerzialisierung aus Prinzip halte ich für eine gesellschaftlich nicht wünschenswerte Tendenz.


    Danke, Schmunzel.

  • Sein wir doch ehrlich, es geht einigen im Forum schlicht um ihren Gehalt und sie glauben, dass wenn der Rettungsdienst komplett privatwirtschaftlich kommerzialisiert ist ihre Gehälter steigen.
    Doch gestehen wir uns auch ein, dass ein RettAss nur 1.200 h theoretische Ausbildung hat und somit im klinischen Bereich einem Pflegehelfer entspricht, welcher 800 h Theorie hat. Dies hören RettAss zwar ungern, nur gemäß Ausbildungshöhe ist es so und bevor jetzt jemand sich bemüßigt sieht zu argumentieren, dass der Pflegehelfer ja nicht eigenverantwortlich handelt. Dies ist mir bekannt, nur sagt dies nichts über die Ausbildungshöhe aus.
    Wenn ich hier lese, dass ja der Rettungsdienst eine gesetzlich verpflichtende Aufgabe für die öffentliche Hand ist, so stimmt dies zwar. Doch auch der Katastrophenschutz und Katastrophenvorsorge ist eine gesetzlich verpflichtende Aufgabe für die öffentliche Hand. Mit dieser Argumentationslinie würden die welche sie verfolgen sagen: "THW und Feuerwehr müssen hauptberuflich sein!"
    Ich wünsche mal viel Spass das alles zu bezahlen, weil dann bedarf es einer Kalkulation auf der Maßgabe von möglichen Schadensszenarien und da stellt sich die Frage, welches wählt man? Denn wenn ich das größte mögliche Schadensereignis zur Planung nehme wird es teuer und wenn ich sage es tritt eh nichts ein, dann kostet unter Umständen Leben!
    Von daher schließe ich mich auch Schmunzel und Rivendel an und hoffe, dass einige im Forum ihren rein monetären Blickwinkel etwas ausweiten bzw. gleich den Interessenkonflikt deutlich machen bevor sie die Geschütze in Stellung bringen. Weil es ergibt sich zwar aus den Beiträgen wer Hauptamtlich und Ehrenamtlich ist, doch wenn man die Beiträge ohne das Wissen liest müßte man sich fragen.

  • Moin,


    wenn man keine Ahnung... nunja, zumindest beim letzten Blick ins Rettungsassistentengesetz stand da noch etwas von 2800 Stunden Ausbildung und 2 Jahren. Irgendwie hat mein Rettungsassistent auch so lang gedauert und steht daher auf einer ganz anderen Stufe als der Pflegehelfer. Wir sind hier ja nicht in Österreich...


    zum Rest: lies doch einfach mal das ganze Thema. Das meiste wurde bereits beantwortet.


    Besten Gruß,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Getroffen!!!
    Sehr geehrter Johannes D sie kennen dann jawohl die deutsche RettAss - Ausbildung ich auch, da ich mich mit ihren Mängeln bei der Bundeswehr erfreuen darf! Die Ausbildung zum RettAss setzt sich aus 2 Jahren und 2.800 h zusammen soweit ist ihre Ausführung richtig.
    Nur teilt man die 2.800 h ein in das RA i.P.wo 1.600 h nach § 7 RettAssG zu absolvieren sind und die für die Ausbildung viel oder in vielen Fällen gar nichts bringen. Also bleiben entsprechend der Rettungsassistenten Ausbildung 1.200 h gemäß § 4 RettAssG für die theoretische und praktische Ausbildung.
    Von den 1.200 h sind wiederum 420 h in einer Klinik zu absolvieren, also verbleiben 780 h für die theoretische Ausbildung. Gut der Pflegehelfer mit 1.600 h bestehend aus 800 h Theorie und 800 h Praxis ist unterdessen z.B. in Hamburg und soweit ich weiss auch in Niedersachsen durch den PflegeASSISTENTEN mit 2.800 h ersetzt worden, wo wohl selbst sie nicht mehr sagen können, dass dieser nicht auf der gleichen Stufe wie der RettAss steht. Das dies für die Ausbildung genau gar nichts gebracht hat ist eine andere Sache, aber die Bewerber waren schulisch so schlecht, dass man in den zusätzlichen 1.200 h die Versäumnisse der Schule nachholen muss.
    Von daher auch wenn ich in Österreich lebe kenne ich mich noch relativ gut im deutschen Gesetzes und Ausbildungsbereich aus.

  • Praktische Ausbiklungsanteile sind bei den meisten Berufen üblich. Und der Vergleich war zur 800 stündigen Ausbildung gezogen worden, das ist und bleibt Unsinn. Weiterhin ist der Rettungsassistent eine anerkannte Berufsausbildung (mit Staatsexamen), unabhängig der unstrittig bestehenden Mängel. Es als 1200 Stunden Ausbildung zu deklarien ist und bleibt sachlich grob falsch. Denn auch beim Gesundheits- und Krankenpfleger, beim Medizinisch-technischen Assistenten und beim Arzt haben die Ausbildungen erhebliche praktische Anteile, die nuneinmal Bestandteil der Ausbildung sind. Auch bei jedem Handwerker gibt es praktische Anteil und dennoch werden diese zur Ausbildung gezählt. Ich kann ja verstehen, dass einige ihr Hobby mit Feuereifer verteidigen, schließlich greife ich diese Gruppe ja direkt an, aber man kann doch bitte zumindest ansatzweise bei den Fakten bleiben...


    Das die aktuelle Form der Ausbildung maßgeblich den sogar Bedürfnissen des Ehrenamts geschuldet ist, hat Daniel schon ausgeführt. Ich hoffe inständig, dass dies bei einem neuen Assistentengesetz außen vor gelassen wird. Da bin ich aber auch recht optimistisch. Wenn die Kenntnisse über die deutsche Situation also so gut sind, wäre es doch schön diese auch zu demonstrieren. Eine Berufsausbildung, die als ärztlicher Assistenzberuf mit Staatsexamen abschließt nimmt meiner Ansicht auch im Vergleich zum PFlegeassistenten eine gehobene Stellung ein, denn dieser ist Helfer eines ärztlichen Assitenzberufs. Also doch, ich kann das sehr wohl behaupten.


    In einem Forum ist es im Allgemeinen üblich sich mit "du" anzureden. Du machst dich durch das "sehr geehrter Johannes" nur lächerlich, bitte erwarte nicht, dass ich diesem Beispiel folge.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ich glaube, das Wesentliche wurde bereits geschrieben, bevor wir den Ausflug in den Sanitätsdienst gemacht haben.


    Eine Anmerkung aber noch: was mir bei den Diskussionen zu diesem Thema immer wieder auffällt (und auch missfällt) ist, dass ehrenamtliche Kollegen den Hauptamtlichen erklären möchten, wie ihr Beruf und das System, in welchem sie arbeiten, funktioniert. Wenn ich mir von einem ehrenamtlichen Kollegen sagen lassen muss, dass mir "elementare Informationen zur Finanzierung und Budgets im Rettungsdienst" fehlen, dann habe ich persönlich keine Lust auf weitere Diskussionen. Das ist nämlich auch eines der großen Probleme, die ich im Ehrenamt im Rettungsdienst sehe: man nimmt sich zu wichtig, wirft dies aber gleichzeitig dem hauptamtlichen Personal vor, für welches dieses Thema selbstverständlich wichtig ist. Ich kann es den ehrenamtlichen Kollegen aber nicht einmal verübeln, denn genau so werden sie "erzogen": im Glauben, ohne ihr Engagement würde der Rettungsdienst zusammenbrechen und wäre unbezahlbar. Zumindest gilt das für den Süden bzw. Südwesten Deutschlands. Ich glaube, das ist ein bedeutender Faktor bei der Antwort auf die Frage, weshalb es immer wieder zu diesen Diskussionen kommt. Auffälliger Weise beteiligen sich auch vornehmlich Kollegen aus den genannten, ehrenamtlich starken Regionen daran. Ich habe bislang nicht gelesen, dass Ehrenamtliche aus den nördlichen Bundesländern, welche lediglich in einer SEG tätig sind gefordert hätten, sie im regulären Rettungsdienst einzusetzen.
    Glücklicherweise gibt es auch ehrenamtliche Kollegen und Kolleginnen, welche das alles etwas nüchterner betrachten.


    Selbstverständlich gibt es viele Bereiche, die ohne ehrenamtliches Engagement nicht funktionieren würden, so auch der Katastrophenschutz. Der Rettungsdienst gehört heute aber nicht mehr dazu.


    Und noch einmal von meiner Seite abschließend: ich selbst habe einige, wirklich gute ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich gerne Dienste versehe. Der eine oder andere von ihnen würde auch gerne hauptamtlich im Rettungsdienst arbeiten. Das Problem dabei: würde man sie hauptamtlich einstellen, würden sie als ehrenamtliche Kraft wegfallen, was weitere Probleme nach sich ziehen würde. Und andere wiederum sagen "zu diesen Bedingungen würde ich nie hauptberuflich im Rettungsdienst arbeiten". Das kann man einerseits nachvollziehen, andererseits sollte man sich auch einmal vor Augen halten, was ein solcher Satz gegenüber einem Hauptamtlichen für einen Eindruck hinterlässt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.