SPON: Spezial - RTW beschleunigt Therapie bei Schlaganfall

  • Wenn der Rtw angemeldet ist steht sofort eine trage bereit, der Stroke Dienst wird vor eintreffen des RD in der Aufnahme schon von mir in die Aufnahme genötigt ( ja kommt mir manchmal so vor ) und Wenn dann noch rasch umgeladen wird, gibt's auch noch en Automaten Kaffee, solange der Neurologe seine Untersuchung macht


    Siehst du, und ich schütte keine Antikoagulantien in solche Patienten, drücke die Zeit auf Status 4 möglichst unter 10 Minuten und eruiere immer den Zeitpunkt des Symptombeginns. Einfach weil es einer der Standardeinsätze unter den Standardeinsätzen ist.
    Aber es gibt halt solche und solche...


    Zitat

    Bist gerne eingeladen was in die Neuro in FFM zu liefern


    Sehr gerne, konstruktives Rumnörgeln bis hin zum kleinen Wutanfall in Notaufnahmen ist ein Hobby von mir, jedenfalls wenn es begründet ist.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Sehr gerne, konstruktives Rumnörgeln bis hin zum kleinen Wutanfall in Notaufnahmen ist ein Hobby von mir, jedenfalls wenn es begründet ist.


    Ein Vorzeige-RA also. Sehr lobenswert. Auch und grade wenn es begründet ist. :ironie:

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • @ ihm-al


    War auch nicht auf dich bezogen mit den Antikoagulanzien, sondern eine kurze Abhandlung des gestrigen Tages ( da es gerade so schön zum Thema passte ^^)
    Und natürlich nehmen wir gerne auch Patienten aus dem Norden ! Wenn es mit dem Zeitfenster noch klappt bei der Strecke, warum nicht ;-)


  • Wie auch vieles andere, was wir tagtäglich im Einsatz nutzen oder anwenden.


    Genau. Daher wird's zeit, das soetwas von präklinikern gemacht wird. Die kommen vielleicht nicht auf solche unsinnigen Ideen.


    Mich wurde mal interessieren, ob die Patienten aufgeklärt werden und sie gefragt werden ob sie jetzt den Zeitverlust in Kauf nehmen wollen und in die Studie eingeschlossen werden wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von cerebralperfusion ()

  • Genau. Daher wird's zeit, das soetwas von präklinikern gemacht wird. Die kommen vielleicht nicht auf solche unsinnigen Ideen.


    Ne, aber auf unsinnige Beiträge... :rolleyes:


    Interessant wäre sicherlich zu eruieren, auf wessen Mist das CT-Mobil gewachsen ist.
    Zumal das CT ja nicht primär dem Nachweis einer Neurologie, geschweige denn einer Ischämie dient, sondern dem Ausschluss einer Blutung.
    Daher kapiere ich das Konzept nun wirklich nicht so ganz.
    Das müsste man nämlich auch mit klinischem Sachverstand verstehen...


    Zu der anderen Kritik:
    Eine Anamnese ist auch bei einem Stroke-Unit Patienten nicht verkehrt. (DD SAB, Toddsche Parese etc.)
    Allerdings sollte sie IMHO zielgerichtet erfolgen.

  • Also ich arbeite am Standort dieser Mobilen Stroke Unit im Saarland und dieses Fahrzeug wird von der Rettungsleitstelle bei der Verdachtsdiagnose Apoplex , wenn besetzt mitalamiert. Wenn bereits ein RTW vor Ort wird nicht!! nachalarmiert. Im Endeffekt war es eine Studie mit dem Ziel einen möglichen Zeitgewinn bei einem Apoplex zu eruieren. Das ganze Verfahren dauert in der Regel 10 min zusätzlich die man vor Ort verbringt. Inzwischen gibt es Überlegungen ein neues Fahrzeug zu beschaffen, mit dem der Patient auch transportiert werden kann, um das zusätzliche Umlagern zu umgehen und den Zeitverlust zu minimieren. Außerdem gibt es in dem betreffendem Fahrzeug ein Labor um eine Ischämie zweifelsfrei festzustellen.

  • fakl: Hör auf zu stänkern:)


    @ Holle: ist im flachenland sicherlich sinnvoll, aber in Berlin...?
    Warum den Patienten damit transportieren? Dann blockiere ich mir doch nach getaner Arbeit das FHZ, das so sonst zum nächsten Stroke fahren könnte?

  • Dann habe ich gleich einige Fragen an den Kenner "vor Ort":


    Wie wird die Versorgung des Einsatzbereiches sichergestellt, wenn zum Spezialfzg. auch noch ein Fzg. zum Transport nachgefordert werden muß?
    Was passiert, wenn der lysierte Patient weiterhin einer intensivmedizinischen Überwachung/Behandlung bedarf?
    Darf dann das 08-15-NEF nachrücken oder übernehmen das die Neuroradiologen -natürlich unter der Voraussetzung, daß sie dies auch können


    Übernehmen die Neuroradiologen auch die sons. Überwachung/Stabilisierung des Patienten während der Lyse bzw. davor?
    Wenn NEIN, wer macht das?


    Wie und zu welchem Satz wird das ganze abgerechnet?


    Und zum Abschluss:
    Welche Laborparameter weisen eine cerebrale Ischämie nach?
    Als RA/K.-Pfl. der einen Schlaganfall erlitt und seitdem schwerbehindert ist, interessiert mich dieser Punkt ganz ungemein.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • fakl: Hör auf zu stänkern


    Es gibt hier auch Leute, deren medizinische Bildung sich nicht nur auf die Einfahrt einer Klinik (=Präklinik) beschränkt...
    Deswegen sollte man die dummen "Kliniker" auch mal fragen... ;-)


    Nachtrag:
    Dir fällt vielleicht in meiner Aussage gerade auf, wie sinnlos und schädlich Pauschalisierungen für eine Diskussion sind.

  • Richtig und das war vielleicht nicht gut von mir. In diesem speziellen fall scheinen aber die Kliniker der Charité sich das ausgedacht zu haben. Mir fehlt einfach ein Gremium aus der Klinik, das sich mit soetwas beschäftigt. :beer:

  • Die NSE ist kein sensitiver Marker für lokale Ischämien, sonder weist nur auf einen schweren, generellen Zellschaden im Gehirn hin.


  • Genau. Daher wird's zeit, das soetwas von präklinikern gemacht wird. Die kommen vielleicht nicht auf solche unsinnigen Ideen.


    Du hast Daniel offensichtlich nicht verstanden. Sein Hinweis zielte darauf, dass die meisten unserer täglichen Arbeitsgeräte aus der Klinik stammen. Die Verknüpfung zu "unsinnig" hat er nicht hergestellt, ganz im Gegenteil. Ohne Kliniker kein EKG, kein aktuelles Beatmungsgerät und (zurück zum Thema) keine Lyse.

  • Die NSE ist kein sensitiver Marker für lokale Ischämien, sonder weist nur auf einen schweren, generellen Zellschaden im Gehirn hin.


    Guten Morgen!
    Ich bin jetzt zu faul zum googeln, also frage ich hier:
    wenn es diesen -für mich eher unspezifischen Laborwert, der keinesfalls ein CT/MRT ersetzt, auch geben mag:
    - ist er notfallmediznisch relevant
    - kann er in kurzer Zeit (max. 30min.) einen Aussagewert liefern


    Sicherlich hat auch die Labormedizin in den letzten zwanzig Jahren Fortschritte gemacht, doch weder hier im Forum noch anderswo habe ich bzgl. eines Insultes etwas mitbekommen im Sinne von "bahnbrechendem Durchbruch" in der Labornotfalldiagnostik.


    Wir ermitteln heutzutage den BZ-Wert innerhalb von 10 sek.
    Wir haben den Troponin-Test, der zumeist lediglich eine Bestätigung liefert, anstelle der anfänglich angenommenen Euphorie bei der HI-Diagnostik.
    Wir messen routinemässig diverse Gase in der Atemluft bzw. im Blut - sowohl bei beatmungspflichtigen wie nicht beatmungspflichtigen Notfallpatienten.


    Letztendlich muss ich mich fragen, daß - wenn es denn einen solchen Test geben sollte - überhaupt noch CT/MRT durchgeführt werden.
    Eine Verschwörung der Radiologen zur Gewinnmaximierung? ?-(

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Es gibt keinen spezifischen Labormarker für die Diagnose eines Schlaganfalles. Die NSE wird ausschließlich zur Prognoseinschätzung bei schweren Hirnschäden eingesetzt (Hypoxie, Traum etc.). Diagnostik der Wahl beim Schlaganfall bleibt aktuell die Bildgebung, am besten mit einem MRT.

  • wenn wir dabei sind wie man Geld ausgeben kann um das Outcome nach Schlaganfall zu verbessern, dann sollten wir zuallererst beim ersten Glied der Rettungskette anfangen. GB macht das vor mit Kampagnen wie "think fast - save a live", deren plakate und fernsehspots inzwischen jeder auf der insel kennen müsste (siehe z.b.
    http://www.chss.org.uk/about_us/campaigns/fast.php )


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Am besten wäre es, wenn es gar nicht erst so weit kommt. Das bedeutet, entsprechend in die Primär- und Sekundärprophylaxe von Schlaganfällen zu investieren.

  • Am besten wäre es, wenn es gar nicht erst so weit kommt. Das bedeutet, entsprechend in die Primär- und Sekundärprophylaxe von Schlaganfällen zu investieren.

    beides vermutlich gleich sinnvoll, aber "schockt" eben nicht so wie eine "Mobile Stroke Unit".


    Vll. kriegt das ja mehr Aufmerksamkeit wenn wir uns nen fetzigen englischen Begriff dafür ausdenken ;)


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Eher nicht, weil der Hauptteil der Betroffenen sich in einem fortgeschrittenen Alter befindet. Ich möchte die Bedeutung des Rettungsdienstes ja nicht schmälern, aber um den Schlaganfall herum spielt der Rettungsdienst außer einem schnellen Transport in die richtige Einrichtung keine besonders große Rolle.