Vergütungsverhandlungen für Notärzte in Baden-Württemberg gescheitert

  • Die Vergütungsverhandlungen für Notärzte in Baden-Württemberg mit den Krankenkassen sind nach Angabe der Landesärztekammer endgültig gescheitert. Der Vorstand der Landesärztekammer hält eine Vergütung von mindestens 40,00 Euro pro Stunde für Notärzte für angemessen. Die Kassenärztliche Vereinigung sowie dies Landesärztekammer rufen die betroffenen Notärzte des Landes nun auf, ihre weitere Mitwirkung im Rettungsdienst in den Bereichsausschüssen zu thematisieren und diese von einer angemessenen Vergütung abhängig zu machen.


  • Die Kassenärztliche Vereinigung sowie dies Landesärztekammer rufen die betroffenen Notärzte des Landes nun auf, ihre weitere Mitwirkung im Rettungsdienst in den Bereichsausschüssen zu thematisieren und diese von einer angemessenen Vergütung abhängig zu machen.

    Da laut Rettungsdienstgesetz von Baden Württemberg die Kliniken zur Mitwirkung am Notarztdienst verplichtet sind, dürften die dort beschäftigten Ärzte mit Sicherheit im Wege des Direktionsrechtes arbeitsrechtlich verpflichtet sein. Somit ist dieser Spruch eigentlich obsolet. :hmm:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Da laut Rettungsdienstgesetz von Baden Württemberg die Kliniken zur Mitwirkung am Notarztdienst verplichtet sind, dürften die dort beschäftigten Ärzte mit Sicherheit im Wege des Direktionsrechtes arbeitsrechtlich verpflichtet sein.



    Nicht um jeden Preis. So kann eine Krankenhausgeschäftsführung weder moralisch noch berufsrechtlich verlangen, daß ein Arzt nach sieben Hausdiensten regelhaft noch zwei Notarztdienste macht oder am nächsten Morgen nach einem Notarztdienst noch weiterarbeiten muß. Und wenn sie das doch machen, freue ich mich, weil dann wieder eine Arbeitsstelle im Notarztdienst und im Krankenhaus potentiell durch einen Honorararzt besetzt werden muß. Dann haut der Zwangsverpflichtete nämlich ab. :)

  • Da laut Rettungsdienstgesetz von Baden Württemberg die Kliniken zur Mitwirkung am Notarztdienst verplichtet sind, dürften die dort beschäftigten Ärzte mit Sicherheit im Wege des Direktionsrechtes arbeitsrechtlich verpflichtet sein. Somit ist dieser Spruch eigentlich obsolet. :hmm:


    Tja, aber auch die KH sind nur zur "Mitwirkung" verpflichtet und müssen Notärzte nur für die ihnen zugeordneten NA-Standorte stellen..... (Und auch da gibt es Probleme mit der Bezahlung..... Bei einsatzschwachen Standorten sind die Kosten des KH für einen 24/7 NA-Gestellung höher, als dass, was von den Betreibern des RD an die Kliniken überwiesen wird.)

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Da laut Rettungsdienstgesetz von Baden Wrttemberg die Kliniken zur Mitwirkung am Notarztdienst verplichtet sind, drften die dort beschftigten rzte mit Sicherheit im Wege des Direktionsrechtes arbeitsrechtlich verpflichtet sein. Somit ist dieser Spruch eigentlich obsolet. :hmm:

    Soweit ich das als nicht Betroffener auf die Schnelle verstehe, geht es hier ja gerade nicht um die Krankenhausnotärzte. Weiterhin scheint aber auch die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft die für Krankenhausärzte geltende Vergütungsregelung gekündigt zu haben.


    http://www.aerztekammer-bw.de/…tungsdienst/merkblatt.pdf

  • Zitat

    Wie es mit der Notarztversorgung in Baden-Württemberg weitergeht, ist noch nicht absehbar. Zehn bis 15 Prozent aller Notarzteinsätze in Baden-Württemberg werden nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung von niedergelassenen Ärzten geleistet, die zusätzlich als Notarzt arbeiten.
    ...
    Krankenhausärzte bekommen eine Bereitschaftspauschale von 480 Euro/ Tag. Ab dem zweiten Einsatz gibt es pro Einsatz 72,50 Euro. Bereichsnotärzte bekommen eine Pauschale zwischen 320 (Werktag) und 340 Euro (Wochenende). Erst ab dem dritten Einsatz gibt es 60 Euro pro Einsatz.


    Quelle und ausführlicher Text: http://www.badische-zeitung.de…inspringen--58331841.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Du sagtest, dass es obsolet sei, die betroffenen Notärzte (und das sind die Nicht-Klinikärzte) aufzufordern, ihre weitere Mitwirkung im Rettungsdienst von einer angemessenen Vergütung abhängig zu machen. Das kann ich nicht nachvollziehen. Diese können nicht zwangsverpflichtet werden.
    Dass die Kliniken dann verpflichtet werden, diese Notarztdienste zu besetzen, ist eine andere Sache. Und da die Kliniknotärzte zum einen teurer sind und zum anderen wohl auch die Vergütung für die Notarztdienste der Kliniken neu verhandelt wird und hier sicher dann auch eine Mehrbelastung durch Wegfall der Nicht-Klinikärzte angeführt werden wird, wird das wahrscheinlich auch nicht im Sinne der Krankenkassen sein.

  • Ein weitere Link der ein Stückweit die Sicht der Ärzte schildert aus der Badischen Zeitung : http://www.badische-zeitung.de…-bereichsnotaerzte-weiter


    Zum Thema : Ich finde es ein Frechheit der Ärzte hier mehr Geld zu fordern, weil es in keinster Weise in Relation zu dem Einsatzaufkommen steht. Ein Klinik-NA fährt im durchschnitt zb. Landkreis Waldshut ca. 5-7 Einsätze pro 24 Stunden. Die BNA haben im Schnitt 5-7 in der Woche (im Bereich St. Blasien). Andere zum Teil noch deutlich weniger. Das angeführte Argument, es wäre eine wirtschaftliches Risiko da während der Abwesenheit der Praxis betrieb Ruhen würde, ist zumindest für den Bereich St.Blasien so nicht Richtig, da es sich bis auf eine Ausnahme ausschließlich um Doppelpraxen handelt. Dazu kommt das mindestens die Hälfte der Einsätze auf die Abend/Nachtstunden fallen in denen keine Praxis auf hat. Das Modell des alleine Anfahrenden NA / BNA ist für mich ein Auslaufmodell, dass keine Zukunft hat und an dem sich in ersterlinie auf Kosten der Beitragzahler bereichert wird, den neben der NA-Pauschale läuft der Praxisbetrieb ja weiter.

  • Wenn man die BNA genauso bezahlen würde wie die "richtigen" Notärzte, dann wäre es für die Krankenkassen immernoch billiger,
    weil ein BNA ohne einen Rettungsassistenten unterwegs sind.
    --> 1 Notarzstelle müsste finanziert werden.


    Würde man die BNA abschaffen, dann müsste man einen "richtigen" Notarztstandort installieren und dieser bestünde dann aus einem "richtigen" Notarzt und einem Rettungsassistenten. --> 1 Notarzstelle plus 1 Rettungsassistentenstelle müssten finanziert werden.


    --> Ich glaube, dass die Ärzte in den weiteren Verhandlungen relativ entspannt sein können...

  • Wenn man die BNA genauso bezahlen würde wie die "richtigen" Notärzte, dann wäre es für die Krankenkassen immernoch billiger,
    weil ein BNA ohne einen Rettungsassistenten unterwegs sind.
    --> 1 Notarzstelle müsste finanziert werden.


    Würde man die BNA abschaffen, dann müsste man einen "richtigen" Notarztstandort installieren und dieser bestünde dann aus einem "richtigen" Notarzt und einem Rettungsassistenten. --> 1 Notarzstelle plus 1 Rettungsassistentenstelle müssten finanziert werden.


    --> Ich glaube, dass die Ärzte in den weiteren Verhandlungen relativ entspannt sein können...


    Wenn man bedenkt das die meisten BNA´s nur ein kleines Einsatzgebiet haben und durch die Schaffung eines NEF-Standortes mehere solcher BNA´s eingestampft werden, kommt ein NEF-Standort wieder billiger.
    Dies haben wohl auch die Kostenträger so eingesehen und sind nicht unter dem öffentlichen Druck der Herren Bereichsnotärzte eingeknickt, den ab dem 01.07 gibt es im Landkreis Waldshut mindestens einen neuen NEF-Standort mit St. Blasien. Sobald ich näheres weiss gibts mehr infos.

  • ... ab dem 01.07 gibt es im Landkreis Waldshut mindestens einen neuen NEF-Standort mit St. Blasien. Sobald ich näheres weiss gibts mehr infos.


    Würde mich interessieren, welche Notärzte dort Dienst machen werden. Die bisherigen Hausärzte, Honorarärzte oder werden vom KH-WT welche abgestellt ?

  • Stand meins Wissensstandes von heute wirds primär wohl auf Honorarärzte hinauslaufen/ bzw wird es evtl eine koperation mit der Uniklinik FR geben. Sobald ich da genauers weiss Melde ich mich :)


    Schönen Gruß in die Schweiz aus St. Blödsinn :hallo:

  • Die Rettungsassistenten und -sanitäter im Landkreis Waldshut (Baden-Württemberg) stehen ab Sonntag vor neuen Herausforderungen, dann nämlich stellen die Bereichsnotärzte ihre Mitwirkung im Rettungsdienst ein. Obwohl sowohl die Krankenkassen als auch die Bereichsnotärzte nun eine Versorgungslücke sehen, konnten sie sich nicht auf eine angemessene Bezahlung der Dienste einigen, weshalb nun der verstärkte Einsatz von Rettungshubschraubern die entstehende Lücke schließen soll. Allerdings konnte die geforderte, maximale Hilfsfrist von 15 Minuten schon bisher nicht durch Rettungshubschrauber eingehalten werden, so der Sprecher der Bereichsnotärzte, Dr. Olaf Boettcher. Zudem stünden die RTH nachts nicht zur Verfügung.
    Die Kassen schieben den schwarzen Peter nun dem zuständigen Bereichsausschuss zu: "Wenn sie [die Bereichsnotärzte] nicht mehr mitmachen, muss der Bereichsausschuss sehen, wie er mit der Situation umgeht." - so der Geschäftsführer der AOK Hochrhein-Bodensee im Gespräch mit der Badischen Zeitung. Aber auch der Bereichsausschuss scheint keine Antwort darauf zu haben, wie die Lücke nun dauerhaft geschlossen werden könnte: "Keine Ahnung. Meines Wissens verhandelt Dr. Olaf Boettcher mit den Krankenkassen", so der Vorsitzende des Bereichsausschusses des Landkreises, Peter Hofmeister. Die Verhandlungen jedoch seien laut Dr. Olaf Boettcher bereits gescheitert.



    Quelle: http://www.badische-zeitung.de…snotaerzte--61056789.html




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    NACHTRAG: Laut Angabe des DRK KV Waldshut e.V. fielen im Jahr 2010 bei insgesamt 5.183 Notarzteinsätzen 1.247 Einsätze auf die Bereichsnotärzte (Quelle)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Die Forderung von rund 1000 EUR Kostenerstattung pro Tag, neben dem Praxisbetrieb, war doch nicht realistisch.
    Bei der relativ dünnen Besiedlung des Hotzenwaldes dürfte die Menge an Helikopter-Einsätzen von Basel und Zürich kaum sonderlich ansteigen und, über das Jahr gerechnet, um einiges günstiger sein. Die paar Schlechtwetter-Tage können die NEF Bad Säckingen, Waldshut und künftig auch St. Blödsinn, recht gut überbrücken.

  • Sicherlich wird es Bereiche geben die in 15min nicht ereicht werden können, das ist einfach den Topografischen gegebenheiten geschuldet. Aber mich stört einfach das schüren von Ängsten in der Bevölkerung. Nach dem Motto ab dem Sonntag kommt kein Arzt mehr. Für mich ist diese Stimmungsmache seitens der Ärzteschaft durchaus zu vergleichen, mit dem was momentan von der BÄK gegen das neue NFS-Gersetzt betrieben wird. Hier geht es nur ums sichern seiner eigenen Pfründe und Angenehmlichkeiten. Ob die Forderung wirklich bei 1000 Euro pro Tag lag mag ich bezweiflen, aber selbst die Forderung für den gleichen Satz, wie der der KH NA´s, ist eine pure Frechheit gewesen. Denn die Herren BNA´s haben jeweils ein klar abgegrenztes Gebiet, über dass sie nicht Hinausfahren. Da kann die Welt drumherum untergehen. Ich habe persöhnlich schon die tollsten Diskussionen mit der Lst. über Funk mitbekommen. Das ging zum Teil soweit, dass es von seiten der Lst. die androhung einer Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gab. Gerade der im BZ-Artikel gennante DR. Boettcher verdient nur durch den BNA-Dienst pro Monat ca. 10 000 Euro. Da ist es wohl klar das man sich mit Händen und Füssen dagegen wert, dass das bisherige System abgeschafft wird. Das ging sogar soweit das man versucht hat den Bereichsausschuss zu Erpressen, in dem man ihm androhte den Dienst einzustellen. Nur hat sich dieser diesmal nicht mehr Erpressen lassen und Nägel mit köpfen gemacht.


    Kurz zu der Anzahl der weiter oben genannten 1.247 Einsätzen, ein großteil dieser Entfällt auf 2-3 BNA Standorte. Der eine war St.Blasien, dort steht ab 01.07 ein 24/7 NEF und der andere ist Bonndorf, dieser wird weiterhin als BNA fahren. Alle anderen haben ein Einsatzaufkommen von ca. 4-5 pro Woche. Es wird also durchaus möglichsein ein großteil der Einsätze durch den Heli bzw die NEF´s abzudecken.


    Für die es intressiert: Für die Besetzung des NEF´s St.Blasien wird momentan eine Koperation mit der Uniklinik Freiburg angestrebt. Dies soll so aussehen das der NEF-Standort unter der Woche Tagsüber durch Ärzte der Uni besezt wird, da diese kaum möglichkeiten haben in Feiburg NEF zufahren. Nachts soll das ganze dann über Honorarkräfte abgedeckt werden.

  • enn die Herren BNA´s haben jeweils ein klar abgegrenztes Gebiet, über dass sie nicht Hinausfahren. Da kann die Welt drumherum untergehen. Ich habe persöhnlich schon die tollsten Diskussionen mit der Lst. über Funk mitbekommen. Das ging zum Teil soweit, dass es von seiten der Lst. die androhung einer Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gab.


    Rein interessehalber:
    Wieso sind die BNA strikt nur in ihrem Bereich gefahren? Wenn sie mehr Einsätze auch in den anderen Bereichen gefahren wären, hätte das doch unter dem Strich mehr Einsätze = mehr Geld bedeutet, oder?



    Ciao
    Rettungshund

  • @ Rettungshund: würden sie gebietsübergreifend arbeiten, würden sie dem nächsten BNA die Butter vom Brot nehmen.

  • @ Rettungshund: würden sie gebietsübergreifend arbeiten, würden sie dem nächsten BNA die Butter vom Brot nehmen.


    Aha. Sind die aber auch dann nicht gefahren, wenn der werte Kollege bereits im Einsatz oder im Status 6 war? Denn nur dann kann ich mir vorstellen, dass die Leitstelle überhaupt fragt, ansonsten sollte der eigentlich zuständige BNA - sofern einsatzbereit am Standort - schneller sein.