Erste Hilfe Ausbilder

  • Hallo,
    ich weis es gibt zwar zu dem Thema schon Beiträge aber so ganz das was ich wissen möchte fand ich jetzt nicht.



    Würde gerne mal wissen wie das ist wenn ich jetzt bei einer HiOrg einen Lehrgang mache ist der dann auch Privat nutzbar oder nur in der HiOrg intern?



    Ich würde so einen Lehrgang echt gern machen da ich gemerkt hab das mir das Unterichten echt Spaß macht.


    Leider kann ich das ja nur als "nicht anerkannte Auffrischung" machen ohne Bescheinigung aber das würde ich schon gern machen können.



    Zur Info,ich mach das momentan im Rahmen der Parallelausbildung bei Veranstalltungen des Reservistenverbandes der Bundeswehr mit unterstüzung von der jeweiligen SAN-Einheit und hab bis jetzt immer gutes Feedback erhalten was meine Lehrmethoden betrifft.



    Kennt vieleicht jemand eine HiOrg oder sogar eine Schule im Rhein-Neckar Bereich wo diesen Lehrgang anbietet?



    Die Schulen die ich jetzt gefunden hab sind ewig weit weg bzw einige Anbieter solcher Lehrgänge finde ich alles andere als seriös da diese nur einen soweit schulen das man keine Privat nutzbare Zertifizierung erhält und dann so Fragen wie BMI,Körbchengröße,Hunde-/Katzenhalter, etc. ind der Online Bewerbung gefragt werden!!!(WIRKLICH :search: :thinking: :hmm: :lol: )



    Ich dank euch schonmal für Antworten



    Gruß

  • Welche Personengruppenmöchtest Du denn unterrichten?
    Als potentiell grosse TN-Gruppen nenne ich einmal:
    - FührerscheinbewerberInnen (LSM)
    - BetriebshelferInnen (EH)


    Führerscheinstellen und Berufsgenossenschaften erwarten durchaus einen gewissen Standard.
    Im ersten Fall mag das noch einfach sein; schliesslich zahlen hier die TN ja selbst den Lehrgang.
    Im zweiten Fall zahlt der AG bzw. die zuständige Berufsgenossenschaft.
    Mit "selbstgestrickten" TN-Bescheinigungen wirst Du hier als Ausbilder/freischaffender Unternehmer nicht wirklich weiterkommen.
    Bei beiden Fällen muß man sich auch die Frage stellen, ob die Erlöse nicht nur kostendeckend sondern auch gewinnbringend sind.


    Es bedarf ausserdem bei wirklich freiberuflicher Tätigkeit doch recht umfangreicher Investitionen, wenn Du wirklich eine gute Ausbildungsqualität leisten willst.
    Alternativ gibt es natürlich auch Anbieter am Markt, die Samstags 30-40 Leute in einen kleinen Raum einsperren, diese müde labern, nur minimalst üben lassen, während paralell dazu noch ein Hiwi den erforderlichen Sehtest bei der ganzen Gruppe durchführt.


    Auch durchaus sehr gute Qualität, also spezialisierte Angebote für bestimmte Zielgruppen, werden im Rahmen der Breitenausbildung ja nicht gesondert, d.h. besser honoriert.
    Umgekehrt sind nur wenige TN-Gruppen bereit, für sehr gute Qualität auch sehr gutes Geld zu zahlen.
    Sehr gute Qualität bedeutet dann aber auch sehr gutes Wisssen; im allgemeinen Ausbildungsbereich wie auch im Bereich des Hintergrundwissens.
    Das Team einer kardiologischen Arztpraxis, wo tgl. Belastungs-EKG's etc. laufen, lässt sich nicht mit einem einfachen HLW-Puppentraining "abspeisen".

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ob das noch aktuell ist, kann ich dir nicht sagen, aber vor einigen Jahren war es so, dass sich die HiOrgs ihre EH-Ausbilder gegenseitig annerkannt haben. Bei Lehrgängen von privaten Institutionen war das nicht der Fall.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Naja wenn ich es von ner HiOrg nicht anerkannt bekomme ist ja ned schlimm.
    Geht mir ja darum das ich dann auch Bescheinigungen ausstellen darf.


    Ob ich mich damit dann selbstständig mache weis ich noch nicht wobei ich denke das ich nach gut 10 Jahren RD Erfahrung und angehenden RettAss,denke ich könnt ich schon etwas qualifiziert an privat Personen bzw. Firmen weitergeben.


    Aber das wäre wenn dann nur nebenselbstständig...

  • Medizinische Qualifikation ist aber nur das eine!
    Wieviel bei der Vermittlung von Wissen in die Hose gehen kann, erfährt zu ziemlich jeder Medizinstudent und auch jeder Schüler in einer Vorlesung/einer Unterrichtsstunde.
    Die Beherrschung der zu vermittelnden Methode/Technik kann völlig unabhängig von der Qualifikation/dem Talent dafür sein, dies an andere Menschen zu vermitteln.


    Wenn Du im RD Sanitätskräfte etc. unterweist oder als Praktikanten auf dem Fzg. mitnimmst, hast Du sehr interessierte/hochmotivierte Personen.
    In einem LSM-Lehrgang hast Du i.d.R. eher "null-Bock-TN" - die müssen Geld dafür bezhalen und wollen einfach einen Schein.
    Bei Betriebshelferlehrgängen hast Du u.U. TN, die einfach nur froh sind, für ein bis zwei Tage aus ihrer normalen Arbeitswelt heraus zu kommen.
    Für KITA-Kräfte sind Pflasterverbände usw. eminent wichtig - da nützen Dir zehn Jahre RD mit soundsovielen Reanimationen recht wenig.


    Bei allen Ausbilderschulungen, die ich in etwa dressig Jahren durchlaufen habe, waren TN aus dem RD-Bereich sehr oft nicht in der Lage, ein Umgangsdeutsch zu sprechen, das von nichtmedizinischen TeilnehmerInnen verstanden wird.
    "Myocardschädigung" klingt halt viel toller wie "Herzinfarkt".
    Du musst also wirklich teilnehmerorientiert arbeiten.
    Hier unterscheiden sich dann bspw. TN aus Migrantenkreisen mit Hauptschulabschluss durchaus von Reanimationsschulungen für MitarbeiterInnen einer ärztl. Praxis

    raphael-wiesbaden


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  • Da magst du recht haben Raphael...dazu ist nun wirklich nicht jeder in der Lage...



    Jedoch muss ich sagen das ich damit nicht das Probleme habe die Themen verständlich an den Laien da zu bringen.


    Ich bin ja Reservist und Unterrichte des öfteren im Rahmen einer Parallelausbildung Kameraden in EH und LSM,davon haben 99% weniger als 0 Ahnung und bei fast allen ist der letzte EH Kurs ewig her.ich habe in den ca 2 Jahren in denen ich das mache nur positives Feedback bekommen was meine Methode betrifft.Sowohl von den Teilnehmern als auch von dem RS/RettAss der mich dabei unterstützt.Ich habe anscheinend das Talent das Thema einfach und Verständlich zu erklären.



    Aber wie dem auch sei...mir geht es ja mehr mal darum zu erfahren wo es denn die Möglichkeit gibt den Schein zu machen und wie das dann eben ist wenn ich den bei DRK,ASB,JUH oder was weiss ich wo mache ob dieser dann auch in der freien Wirtschaft frei nutzbar ist oder nur im Namen der HiOrg...


  • ob dieser dann auch in der freien Wirtschaft frei nutzbar ist oder nur im Namen der HiOrg...


    Sowohl als auch. Beides ist möglich.
    Fragt sich nur, ob Du ihn selbst als "privates Unternehmen" nutzen möchtest oder als Ausbilder bei einem Unternehmen.
    In der Regel wirst Du bei den HiOrgs und privaten Anbietern maximal 100 Euro je Unterrichtstag bekommen. Die musst Du dann noch selbst versteuern, etc.


    Oder Du machst das Ganze auf eigene Rechnung.
    Dann musst Du Dir überlegen, ob Du Dich von der BG QS-EH und/oder nach FeV zertifizieren lässt, oder ob Du Kurse ohne jegliche Anerkennung anbietest und eigene, mitunter nicht anerkannte Bescheinigungen ausstellst.
    Hinzu kommt noch die Investition ins Material (mehrere Dummies (Erwachsene u. Kind), Leitfäden die Du auch tatsächlich nutzen darfst (ist nicht grundsätzlich der Fall), Präsentationsmedien (Notebook, Beamer, Folien, Charts, etc.), Übungs- und Verbrauchsmaterialien, Raummieten, Aquise (Flyer, Anschreiben, persönliche Besuche bei potentiellen Kunden), etc.
    Da kommt schon ein nicht unerheblicher Betrag und zeitlicher Aufwand zusammen. Und den musst Du dann erst einmal wieder "einspielen".

  • Ausbilder ist als Nebenjob ganz nett, aber Leben kann man davon nicht...


    Die meissten HiOrgs oder Firmen bestehen aber auf eine eigene Aus oder Fortbildung, selbst wenn man schon lange Ausbilder ist.


    Zu ProMedic die oben genannt wurden.
    Die Ausbildung war sehr gut um die verschiedenen Unterrichtsarten Kennenzulernen, sowie die rechtliche Schiene wenn man sich selbstständig machen will, aber medizinisch-fachlich gab es in dem Kurs gar nichts. Wobei die Fortbildungen auch sehr gut sein sollen. Wer denkt das er mit den paar Tagen dort selbst Kurse in die Reihe bekommt der irrt. Ohne Hospitationen geht man unter.

  • Ausbilder ist als Nebenjob ganz nett, aber Leben kann man davon nicht...


    Völliger Unsinn. Man muss nur wissen wie man es anstellt - und gut sein. Dann lebt man - im Gegensatz zur Tätigkeit als RS/RA - ganz gut davon.

  • Mit einem vernünftigen Business Plan lässt sich das sicher gut aufziehen wie Medic schon geschrieben hat. Die BG's sind sehr penibel was die ganzen Vorschriften bezüglich Hygiene, Ausbildung der Ausbilder etc. angeht. Da muss man schon einige Kurse machen damit sich das refinanziert. Ein Arzt muss ja auch als Aufsicht bestellt sein. Ohne den Einblick "ganz oben" zu haben, werden da die HiOrgs schon ihre Lobbyarbeit gemacht haben.
    Was sich aber durchaus lohnen könnte sind Kurse für sehr spezielle Zielgruppen (Outdoor, Sportvereine, für Mitarbeiter in Heimen für Menschen mit Behinderung). Denke da sind die Auflagen nicht so strikt, weil es nicht über die BG's läuft. Wenn man rechnet: Auflagen = Kosten, müsste es sich eher lohnen ;-)


    Grüße,


    Mitch

  • Bzgl. Sportvereinen etc. kann ich keine Aussage treffen.
    Aber bei im weitesten Sinne pflegerischen Einrichtungen sehe ich nur wenig Chancen.


    Diese Einrichtungen erhalten ihre Erlöse ja aus Kranken- oder Pflegeversicherungen, sind Einrichtungen eines Landeswohlfahrtsverbandes oder eines freigemeinnützigen Trägers.
    D.h. bezahlt wird das, was notwendig/vorgeschrieben ist.
    Vorgeschrieben sind bspw. BetriebshelferInnen - dann kann auch nur das bezahlt bzw. abgerechnet werden, was üblicherweise für eine derartige Schulung notwendig ist.
    Überprüfende Organe (Heimaufsichten, MDK) achten durchaus darauf, daß (aktuelle) Bescheinigungen über eine EH-Schulung vorhanden sind.
    Vorgaben, daß bspw. eine Einrichtung mit Appallikern eine andere Schulung benötigt als ein Epileptikerzentrum, gibt es nicht!


    So sinnvoll hier eine differenzierte Schulung wäre, wie soll sie finanziert werden?
    Das geht u.U. über einen Förderverein, den viele pflegerische Einrichtungen haben.
    Doch auch hier gibt es Einschränkungen: finanziert werden damit zwar üblichweise Positionen, die nicht über die vorgeschriebenen Kostenträgerleistungen abrechenbar sind - die sich aber im Regelfall am ALLTAG der BewohnerInnen orientieren.
    D.h. im Einzelfall wird eher ein Fest oder Ausflug zusätzlich bezahlt als bspw. eine intensive Schulung über den Umgang mit Absauggerät und Sauerstoffeinrichtung.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Völliger Unsinn. Man muss nur wissen wie man es anstellt - und gut sein. Dann lebt man - im Gegensatz zur Tätigkeit als RS/RA - ganz gut davon.


    Klar wenn man wie Du Arztpraxen fortbildest, aber nicht wenn man als Erste-Hilfe oder LSM-Ausbilder für 70-100 Euro pro Kurs arbeitest, die man auch noch Versteuern darf.


  • als Erste-Hilfe oder LSM-Ausbilder für 70-100 Euro pro Kurs arbeitest, die man auch noch Versteuern darf.


    Wenn Deine Kurse so klein sind, dass Du nur 70-100 Euro zusammen bekommst, machst Du definitiv etwas falsch.
    Ab 200 Euro aufwärts sind das Minimum.

  • aber nicht wenn man als Erste-Hilfe oder LSM-Ausbilder für 70-100 Euro pro Kurs arbeitest, die man auch noch Versteuern darf.


    Erste Hilfe kann durchaus rentabel sein, wie Medic schon sagte. Wenn man das mit anderen Ausbildungen kombiniert, wird man das Durchschnittsgehalt eines 100%-Rettungsassistenten bei einer HiOrg knacken können 8-o

  • Erste Hilfe kann durchaus rentabel sein, wie Medic schon sagte. Wenn man das mit anderen Ausbildungen kombiniert, wird man das Durchschnittsgehalt eines 100%-Rettungsassistenten bei einer HiOrg knacken können 8-o


    8 Stunden Ausbildung sind allerdings auch anstrengender als 8 Stunden Rettungsdienst.


    J. :)


  • 8 Stunden Ausbildung sind allerdings auch anstrengender als 8 Stunden Rettungsdienst.


    J. :)


    Auch da sage ich wieder: dann machst Du was falsch...
    Damit meine ich garnicht mal die Unterrichtsgestaltung und Durchführung. Wobei auch die immens wichtig ist. Denn wer nur stur Folien auflegt und abliest sollte es besser mit dem ausbilden lassen.
    Sondern es geht um das Publikum. Das muss man sich eben auch passend aussuchen. Ich spare mir z.B. grundsätzlich LSM Kurse mit den üblichen "Ichbin18undwarnochbisvordreistundeninderdiscofeiernundsaufen"-Teilnehmern.



    @ joe-gando:


    Aber locker... ;)