Unterschriftenliste/Petition: Keine Verunglimpfung von Rettungsfachpersonal durch ärztliche Verbände und Organisationen

  • Ich stehe zu dieser Aktion sowie zu der gewählten Formulierung.
    Ich habe auch nicht vorausgesetzt, dass sich jeder darin wiederfindet, jedoch ist es meine persönliche Meinung, dass ein solches Statement von unserer Seite längst überfällig war. Ich glaube auch nicht, wie Ghandi, dass eine solche Reaktion durch die Ärzteverbände vorhergesehen und gewünscht war. Ich glaube, bei den betreffenden Stellungnahmen handelt es sich schlicht um die Verteidigung der Position, nicht um Kalkül.
    Ich verfolge die Entwicklungen und Positionen nun schon einige Jahre. Es gab bislang keine öffentlich erkennbare Position des Rettungsfachpersonals, von den vielen, ungehörten Diskussionen in Foren oder auf Wachen einmal abgesehen. Leider ist aber auch immer wieder zu beobachten, dass sobald es einen Vorstoß aus unseren Reihen gibt, dieser ebenso aus den eigenen Reihen kritisiert wird. Ich lese oft "Man müsste...sollte...darf nicht...", wer aber wird tatsächlich aktiv?
    Ich wurde nun aktiv. Das kann man gut finden und unterstützen, muss es aber natürlich nicht.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich bin hin und her gerissen. Persönlich stehe ich zu 100% hinter der Formulierung und würde die in jeder Diskussion auch so vertreten. Was da drin steht stimmt.


    Ist es richtig an die Öffentlichkeit zu gehen an diesem kritischen Zeitpunkt? Auf jeden Fall.
    Ist das aber der richtige Weg, ist das der richtige Tonfall?



    Ich glaube, dass sich die Stellungnahme im Ton vergreift und zwar an zwei entscheidenden Stellen . "Verunglimpfen" in der Überschrift und "nicht mehr länger hinnehmen" im Text, wobei vor allem die Überschrift für mich ausschlaggebend ist, die Petition nicht zu unterschreiben.


    Nach solchen "Grabenkämpfen" muss man sich wieder zusammen an einen Tisch setzen können um über die Verbesserung der Patientenversorgung zu diskutieren und da gibt es große Baustellen wie die Erhebungen von Outcomes im gesamten Bundesgebiet und den Vergleich davon, die Verbesserung der Aus- und Fortbildung des ärztlichen und nicht-ärztlichen Personals, Standards für eingesetzte Medizintechnik,... Alles Dinge, für die eine Zusammenarbeit von beiden Seiten enorm wichtig wäre.


    Ich glaube, wenn wir die Linie einschlagen, die sie aus den Formulierungen in der Petition durchschimmert, zerschlagen wir viel "Porzellan" und belasten das Verhältnis zwischen RD-Personal und Ärzteschaft/Vertretern.


    Was wäre nun mein Alternativvorschlag? Zuallererst die Stellungnahme entschärfen.


    Daniel => Ich respektiere deine Meinung und deinen Mut an die Öffentlichkeit zu gehen, aber warum stellst du so einen Text vorher nicht hier zur Diskussion?


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Daniel => Ich respektiere deine Meinung und deinen Mut an die Öffentlichkeit zu gehen, aber warum stellst du so einen Text vorher nicht hier zur Diskussion?


    Weil es sonst nie zu einer Stellungnahme unsererseits gekommen wäre.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich gehe auch nicht mit allen Wörten des Textes d´accord. Glaube jedoch nicht, dass die Ärzteschaft uns zu solchen Handlungen provozieren will.
    Wir brauchen Öffentlichkeit. Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole: Ich bin hauptberuflich im RD tätig und versuche meine Zukunft aktiv zu gestalten. Mag sein, dass nicht jede Aktion zum gewünschten Erfolg führt, jedoch bin ich froh, dass etwas gemacht wird. Eigentlich sollten die Kommentarspitzen der Ärztestellungnahmen von der Frankfurter Allgemeinen bis zum Stern/Spiegel/Focus abgedruckt werden.
    Ein klares ja zu Öffentlichkeitsarbeit - Ein klares ja zu meiner Unterschrift.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • @ Daniel: Wie schon damals nach der Pressemitteilung des DBRD geschrieben muss man nicht auf jede Provokation reagieren und wenn dann professionell mit Argumenten und Zielen auf Sachebene. Auch ich würde Privat oder hier im Forum zustimmen, als öffentliche Petition gegen Verunglimpfung ohne Argumente/ZIEL jedoch nicht.


    kreisende Diskussion innerhalb des RFP oder argumentations-freie Konfrontation hilft gerade nicht
    - wir brauchen öffentliche Diskussion mit Presse, Wähler und Politik über Systemverbesserung.
    Das geht z.B. mit Podiumsdiskussionen oder Pressearbeit am Beispielen aus dem Ausland / Kompetenten RD Bereichen.


    Warum wurde die Petition nicht vorher hier diskutieren und vor Veröffentlichung die teilweise berechtigte Kritik hier im Forum aufgenommen? Warum nutzt Du und nicht vor Veröffentlichung die "Schwarmintelligenz"?


    EDIT: zu lange geschrieben... Madde hatte den ähnlichen Gedanken.

    "Wer einen Fehler begeht, ohne dessen Ursache zu beheben, hat schon einen zweiten gemacht!" Sinngemäß nach Konfuzius (551 - 479 B.C.)


  • Weil es sonst nie zu einer Stellungnahme unsererseits gekommen wäre.


    naja selbst die Fraktion, die eindeutig auf deiner Seite steht scheint sich an diesen Formulierungen zu stören.


    Zitat

    Das geht z.B. mit Podiumsdiskussionen oder Pressearbeit am Beispielen aus dem Ausland / Kompetenten RD Bereichen.


    Danke, das wollte ich auch noch reinbringen, aber dann kam der Einsatz :D


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Nachdem hier anscheinend jeder dafür ist, an die Öffentlichkeit zu gehen, können wir zur Tat schreiten.
    Wer schreibt den Artikel für den Spiegel? Wer den Artikel für die Frankfurter Allgemeine?
    Wer geht zum Fernsehen / Radio?


    Aufgabenverteilung ist angesagt!


    Bis dahin: Danke für die Petition, Daniel !(auch wenn ich nicht mit dem kompletten Inhalt übereinstimme)



    Es wäre super, wenn jetzt die konstruktiven Vorschläge inkl. Taten folgen.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Oder eine Mahnwache vor dem Bundesgesundheitsministerium?
    Vielleicht könnte man auch Lichterketten arrangieren?

  • Danke Fakl,


    mach das, hoffentlich bist damit nicht überfordert.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.


  • 100% Zustimmung


    Und 100% Zustimmung was den Gang in die Öffentlichkeit angeht.
    Ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben: Wir müssen mit dafür Sorge tragen, dass das Thema "Novelleierung des Berufsbildes" Interesse in der Öffentlichkeit findet.
    Mahnwachen und Lichterketen find ich dafür zwar etwas übertrieben, aber die Idee Vorschläge zu sammeln und dann in entsprechender Richtung etwas zu organisieren, finde ich richtig und wichtig und wäre auch jederzeit bereit mich da einzubringen.
    Vielleicht in nem eigenen Thread.


    Zur Petition:
    Daniel, ich bewundere mal wieder Dein Engagement und Deinen Vortrieb, auch wenn ich in diesem Fall Maddes und Jörgs Ansicht teile.
    Aber Irgendwer muss den Anfang machen. Dafür Danke!


  • Ich bin für Vorschläge jederzeit offen. Wie hättest du formuliert?


    Ich weiß nicht, vielleicht so?

    Zitat

    Das unterzeichnende Rettungsfachpersonal (Rettungssanitäter, Rettungsassistenten) macht das Bundesministerium für Gesundheit darauf aufmerksam, dass es die Abwertung der Arbeit des Rettungsfachpersonals, wie sie zur Zeit durch ärztliche Verbände oder Organisationen in Stellungsnahmen bezüglich des geplanten Notfallsanitätergesetzes betrieben wird, für nicht statthaft und einer sachlichen Diskussion nicht zuträglich hält. Stellungnahmen der ärztlichen Verbände, die darauf abzielen, eine eigenständige Versorgung durch Rettungsdienstpersonal als Gefährdung für den Patienten darzustellen, verkennen sowohl die jetzige Situation, in der bereits heute die überwiegende Anzahl aller Notfallpatienten ohne Notarzt versorgt werden, als auch die Intention des Notfallsanitätergesetzes. Bundesweit übernimmt qualifiziertes Rettungsfachpersonal täglich die erste, eigenständige notfallmedizinische Versorgung von Patienten mit Verletzungen oder Erkrankungen und versorgt diese Patienten auf einem hohen Niveau. Durch die derzeit im Rahmen der Novellierung des Rettungsassistentengesetzes durch das BMG geplante Ausbildung zum Notfallsanitäter wird künftig die notfallmedizinische Versorgung durch das Rettungsfachpersonal weiter verbessert.


    In Stellungnahmen zum Referentenentwurf des Notfallsanitätergesetztes (NotSanG) sprechen sich ärztliche Organisationen und Verbände gegen Teile des Ausbildungszieles der künftigen Notfallsanitäter aus. Sie begründen dies damit, dass durch die vorgesehenen, zu vermittelnden Kompetenzen eine Abkehr vom hierzulande praktizierten Notarztsystem zu befürchten ist und es dadurch (und die teils eigenständige Versorgung von Notfallpatienten durch Notfallsanitäter) zu einer Gefährdung der Patienten und einer Verschlechterung des Systems insgesamt kommen wird. Dabei wird auch auf die im Vergleich zu einem Medizinstudium nur 3-jährige Ausbildungsdauer und die geringere Zugangsvoraussetzung "Realschulabschluss" verwiesen. Einen Nachweis, dass es durch diese Voraussetzungen tatsächlich zu einer schlechteren Versorgung von Notfallpatienten kommen wird, kann dabei nicht erbracht werden; die Aussagen bewegen sich einzig auf dem Feld der Spekulation. Die Abschaffung des Notarztwesens in Deutschland ist weder geplant noch gewünscht. Daher ist die Darstellung der künftigen, notfallmedizinischen Versorgung durch Notfallsanitäter als Gefahr für die Patienten und damit für die Allgemeinheit nicht hinnehmbar und schadet dem Bild des Rettungsfachpersonals in der Öffentlichkeit und den deutschen Rettungsdiensten insgesamt.

    So etwas hätte ich als Stellungnahme des DBRD zum Beispiel begrüßt, anstatt dass man sich auf das Niveau einiger ärztlicher Stellungnahmen begibt und unsauber bzw. unsachlich argumentiert.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.


  • Ich weiß nicht, vielleicht so?

    So etwas hätte ich als Stellungnahme des DBRD zum Beispiel begrüßt, anstatt dass man sich auf das Niveau einiger ärztlicher Stellungnahmen begibt und unsauber bzw. unsachlich argumentiert.


    Klasse Beitrag! Das würde ich so jederzeit unterschreiben.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Satz 1: "macht das Bundesministerium für Gesundheit darauf" -> "macht das Bundesministerium für Gesundheit und die Bevölkerung, die ein Interesse an einer bestmöglichen medizinische Versorgung im Notfall hat, darauf"


    Nach Absatz einfügen:
    "Wir sehen dadurch Ziele in Gefahr, die wir im Zuge einer dringend nötigen Modernisierung und Verbesserung der Notfallmedizinischen Versorgung in Deutschland, verfolgen. Die Ausrichtung nach bundesweit einheitlichen Richtlinien für die Notfallversorgung von Patienten, in der Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern keine Regelungen besitzt und die damit verbundene Schaffung von einheitlichen Kompetenzen für das Fachpersonal im Rettungsdienstwesen, dass sich im Moment in einer unterträglichen, weil im alltäglichen Einsatz in rechtlich unsicherer Lage befindet."



    vll. so ungefähr...


    CIao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


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    The Credible Hulk.

  • ..dafür ist es jetzt aber zu spät! Im Nachhinein kann man einiges sicherlich noch eleganter machen......Deswegen aber so ein Geschrei zu veranstalten, kann ich nicht nachvollziehen, da es inhaltlich m. E. beim Gleichen geblieben ist.

  • Ich finde so Formulierung wie "unerträglich" in diesem Zusammenhang unerträglich. Mir wäre kein einziger Rettungsassistent bekannt, der seinen Job aufgrund der "unerträglichen" rechtlichen Situation aufgegeben hätte. Ich glaube ich kenne persönlich nicht mal einen, der die Situation tatsächlich unerträglich findet.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Danke Fakl,


    mach das, hoffentlich bist damit nicht überfordert.


    Vielleicht wäre dies formal juristisch der korrekte Weg.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Petition


    Eine Petition dient als Eingabe an eine Behörde oder ein Parlament entweder gesetzliche Regelungen herbeizuführen (Gesetze) oder die ausführende Behörde zu bitten die Ausführung/Auslegung bestehender Gesetze durch die angeschriebene Behörde zu bedenken. (z.B. Petition gegen die Abschiebung der ausländischen Famile XYZ).
    Das Petitionsrecht ist ein Grundrecht. (Art.17 GG)


    Nach welcher Rechtsgrundlage das Bundesgesundheitsministerium nun gegen ärztliche Verbnde vorgehen soll erschließt sich meinem Rechtsverständnis nicht.
    Die Stellungnahmen der Verbände sind durch die Meinungsfreiheit gedeckt.
    Ich bitte zu bedenken, dass das Bundesgesundheitsministerium kein privater Verein ist und sicher daher nicht wie eine private Institution verhält.
    Sämtliche Reaktionen eine Ministeriums basieren auf rechtlichen Grundlagen.


    Was sollte das Bundesgesundheitsministerium also machen?


  • Ne, die machen nix, ist schon klar. Mir gehts um eine breite Streuung unseres Seins in der Öffentlichkeit.



    Du das Bier, ich die Lichter. Laß uns einen vor dem Ministerium heben ! :beer:

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.