Aurora: Berichte über die Arbeit der Paramedics nach Amoklauf in Kinovorstellung

  • "Dispatchers called in ambulances from all over the Denver area, but some people were too badly injured to wait. So police began driving victims to hospitals."http://www.latimes.com/news/na…-20120722,0,3250353.story


    "If they're dead just leave them," a voice tells a fire department responder who reported that police said there may be a number of people dead inside the theater. "We're in a mass casualty situation at this time. Please make sure that you guys set up some kind of transport officer over there that can contact the hospitals so we don't overload one."


    http://edition.cnn.com/2012/07…gency-response/index.html



    "The injured streamed into six metropolitan Denver emergency rooms in police patrol cars, ambulances and private cars."


    http://www.nhregister.com/arti…00afa5bba129170286959.txt


    Vll findet sich ja noch ein Artikel, der den Ablauf der Rettung genauer betrachtet. Bis dahin wünschen ich den Kollegen das Beste beim Verarbeiten dieses schrecklichen Einsatzes.


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Die Spontantransporte sind typisch für solche Situationen und werden sich, auch wenn sie in deutschen Konzepten nicht vorkommen, bei entsprechend großer Einsatzlage nie ganz vermeiden lassen.
    Insofern ist es wichtig, dass Kliniken über entsprechende Notfallpläne und auch über ein Triage-System verfügen.


    Die klinnische Seite eines ManV wird meines Erachtens in Deutschland übungstechnisch komplett (von einzelnen Ausnahmen a la Großraum Frankfurt) vernachlässigt.


  • Die klinnische Seite eines ManV wird meines Erachtens in Deutschland übungstechnisch komplett (von einzelnen Ausnahmen a la Großraum Frankfurt) vernachlässigt.


    Du hast Recht mit der Vernachlässigung in -D-.
    Leider stimmt das mit "Grossraum Frankfurt" nicht - es ist nur Frankfurt/Main.
    Alle anderen Städte und LK im Rhein-Main-Gebiet halten sich hier diskret zurück - die Schande wäre einfach zu gross.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Erinnert mich spontan an Ramstein. Während die Deutschen versucht haben, eine Struktur vor Ort aufzubauen, haben die Amis die Leichtverletzten, Schwerverletzten und Toten auf und in alles geworfen was Räder hatte und abtransportiert. So stand dann auf einmal vor der Uniklinik Homburg ein Bus mit über 70 Verletzten und Toten. Ohne Anmeldung...

  • ...und ohne ortskundigen Fahrer.
    Dazu dann noch ein RD bzw. Sanitätsdienst vor Ort, der noch das "Rekord-System" bei Spritzen/Infusionen verwendete, während alle Welt bereits nach "Luer-System" arbeitete.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Daß es Inkompatibilitäten im Material gab, hörte ich auch. Aber bist Du sicher, daß das Problem auf Seiten der Deutschen in Form von Record-Spritzen lag? !988 gab es doch schon deutschlandweit Braunülen mit Luer Lock-Technik.

  • Die klinnische Seite eines ManV wird meines Erachtens in Deutschland übungstechnisch komplett (von einzelnen Ausnahmen a la Großraum Frankfurt) vernachlässigt.


    Und Freiburg i.Br.. Hier hab ich selber mal das MAnV-System der dortigen Uni miterleben dürfen. Bei der Uni Bonn war ich mal Teilnehmer einer innerklinischen ManV-Übung. Und auch in anderen KHs war ich bei Veranstaltungen bezüglich solcher Vorgehensweisen anwesend bzw. weiß von durchaus gut geführten Alarmplänen.
    Deshalb glaub ich, dass dies so allgemein gar nicht gesagt werden kann.

  • Das Problem, dass dt. Nadeln nicht auf US Infusionssysteme gepasst haben, gab es.


    So steht's bei Wikipedia. Aber was bedeutet das. Ich kann mir darunter nix vorstellen. ?(

  • Ich war zum Glück nicht dabei, mir haben aber Kollegen geschildert, dass der dt. Drehverschluss nicht auf US Stecker gepasst hatten.

  • Alles klar. Dann waren die deutschen Infusionssysteme die, die wir auch heute haben. Und die Ami-Nadeln hatten keinen Luer Lock-Anschluß...

  • Ich meine, diese Version auch vom damaligen OA Kleinschmidt aus der Anästhesie (jetzt Chef in Ludwigshafen) gehört zu haben.

  • Ani:
    Sicher im Sinne von Beweis bin ich nicht.
    Ich hatte einen Bekannten, der hinterher in der Aufarbeitung des Geschehens u.a. alle Einsatztagebücher, die aufgezeichneten Funkgespräche u.ä. gesichtet hat.
    Nach dessen Aussage war da der Sanitätsdienst wohl mit Ausrüstung von "Anno Schnupftabak" im Sinne von K-50-ARZT-Kisten vor Ort.
    Die Flugtagkatastrophe von Ramstein passierte 1988.
    Auf http://www.wikipedia.de habe ich nur den Hinweis gefunden, daß es 1986 eine DIN-Norm für das Luer-Lok-System gab, welches dann von einer EN abgelöst wurde.


    Seither sind ja vierunddreissig Jahre vergangen.
    Vieles, was damals noch in der präklin. Notfallmedizin unvorstellbar erschien, ist heute Standard.
    Andere, innovative und sinnvolle Verbesserungen (siehe die Beiträge darüber, daß ein Navigationssystem im RTW immer noch mancherorts als unbezahlbares Extra gilt) warten hingegen noch auf eine breite Umsetzung.


    KL liegt ja nahe bei Landstuhl.
    Dort gab (gibt?) es ja ein US-Hospital.
    Nach meinem Kenntnisstand stellte das Hospital damals auch die Besetzung des US-Sanitätsdienstes auf der Air-Base.
    Ich kann mir gut vorstellen, daß der reguläre deutsche RD bereits umgerüstet hatte, irgendwelche Ford-Transit-Schaukeln des KS aber noch nicht.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Die Spontantransporte sind typisch für solche Situationen und werden sich, auch wenn sie in deutschen Konzepten nicht vorkommen, bei entsprechend großer Einsatzlage nie ganz vermeiden lassen.
    Insofern ist es wichtig, dass Kliniken über entsprechende Notfallpläne und auch über ein Triage-System verfügen.


    USA und auch z.B. Australien fahren in einigen Disaster Management Situations einfach ein anderes System. Eher an die Krankenhäuser ran und dort Versorgungsstrukturen aufbauen, als lange vor Ort "spielen". Ob das System nun besser oder schlechter ist, kann ich nicht beurteilen, es hat jedoch gewisse Vorteile.


    Es stimmt. USA und auch Australien verfügen z.B. über ein "Stecksystem" in dem die Infusionsleitung in den PVZ gesteckt wird - meist gibt es beim PVZ auch keinen Zuspritzkonus sondern an der Infusionsleitung direkt ein System mit einen Gummistopfen zum direkten einspritzen.

  • Wobei der Begriff des Unglücks z. B. Von der Staatsanwaltschaft in Napoli nicht ganz geteilt wird. Die ermitteln seit 3 Jahren erneut.

  • Es stimmt. USA und auch Australien verfügen z.B. über ein "Stecksystem" in dem die Infusionsleitung in den PVZ gesteckt wird - meist gibt es beim PVZ auch keinen Zuspritzkonus sondern an der Infusionsleitung direkt ein System mit einen Gummistopfen zum direkten einspritzen.


    Das wäre eine einleuchtende Erklärung. Manchmal sieht man dieses Zusammenstecken auch in amerikanischen Arztserien wie z.B. "ER". Gibt Sinn.


  • USA und auch z.B. Australien fahren in einigen Disaster Management Situations einfach ein anderes System. Eher an die Krankenhäuser ran und dort Versorgungsstrukturen aufbauen, als lange vor Ort "spielen". Ob das System nun besser oder schlechter ist, kann ich nicht beurteilen, es hat jedoch gewisse Vorteile.


    ?

  • Das wäre eine einleuchtende Erklärung. Manchmal sieht man dieses Zusammenstecken auch in amerikanischen Arztserien wie z.B. "ER". Gibt Sinn.


    Ich finde das deutsche System / europäische System besser, da dort die Diskonnektion nicht ganz so einfach passieren kann. Außerdem finde ich den Zuspritzkonus auf dem PVZ sehr angenehm. Man kann eben nicht alles haben. :)



    Dorsk:


    Die Vorhaltung von entsprechenden Komponenten ist eher in der Nähe des Krankenhaus orientiert (die die ich ich kenne). Weiterhin hat man mehr Infrastruktur an den Häusern, die zusätzlich aktiviert werden kann und wird, welches die Behandlung effizienter und umfassender macht, als wenn ich Material und Infrastruktur an die Einsatzstelle bringe - diese aber nur teilweise ausreichend ist. Die Transportzeit ist bei beiden Systemen gleich.
    Somit ergibt sich für mich der Vorteil der umfassenden Materialien, Personal und Infrastruktur am Krankenhaus, als mit einer MANV Komponente vor Ort - welches den Transport zusätzlich verzögert. Das wären die Vorzüge die ich gemeint habe, sie jedenfalls subjektiv als solche bewerte.