Dozenten im Rettungsdienst

  • das sehe ich wie hilope. wenn es um bezahlung geht kommt immer wieder die frage nach der bezhalung der unterrichtsvorbereitung. die ist am anfang sicher aufwändig (wenn man die messlatte bei sich selber hoch anlegt) aber muss danach nur aktualisiert bzw. auf dem laufenden gehalten werden. sinnvoller finde ich dann eher angebote seitens der einrichtung an der man lehrt, kostenlose fortbildungen in methodik/didaktik anzubieten.


    man wird ja im job später auch nicht "regelmäßig" dafür bezahlt, dass man sich wissen ausserhalb der arbeitszeit aneignet (mal abgesehen von fortbildungstagen oder eben den bezahlten pflichtfortbildungsstunden).

    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)

  • Dennoch muss sich die Vorbereitungszeit im Stundenlohn widerspiegeln. In aller Regel tut sie das ja aber auch und letztlich ist niemand gezwungen für schlechtes Gehalt im Ausbildungsbereich zu arbeiten. Gerade zu Tagen der Notfallsanitäterweiterbildung sind Aufträge für Dozenten wahrlich nicht schwer zu finden. Es gibt allerdings genügend nicht materielle Gründe einen bestimmten Ausbildungsträger zu unterstützen, auch wenn es nicht das finanziell beste Angebot ist. Sei es ein cooler Chef, ein Einklang mit der Ausbildungsphilosophie oder schlicht der Wille ein wenig nebenher auszubilden, wenig Zeit zu haben und einfach die lokal nächste Schule zu nehmen.


    Bei Sätzen, wie Ra-Wi sie geschildert haben, hört der Spaß allerdings wirklich irgendwo auf. 25 Euro für einen Arzt ist wirklich frech.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • das sehe ich wie hilope. wenn es um bezahlung geht kommt immer wieder die frage nach der bezhalung der unterrichtsvorbereitung.


    Die ist letztlich in der Bezahlung der Unterrichtstätigkeit inkludiert, die diese daher auch abdecken muss. Und zum anderen ist es eine Mischkalkulation: manche Themen kann man öfter halten, ohne sich mehr als nur ganz kurz erneut mit ihnen zu beschäftigen, andere hält man nur einmal und muss trotzdem 10, 20 oder auch einmal 30 Stunden für 3 Stunden Vortrag investieren.


    Dennoch muss sich die Vorbereitungszeit im Stundenlohn widerspiegeln. In aller Regel tut sie das ja aber auch und letztlich ist niemand gezwungen für schlechtes Gehalt im Ausbildungsbereich zu arbeiten.


    Dabei kommt es freilich auch ein wenig darauf an, was auszubilden ist und wer ausbildet.


    Bei Sätzen, wie Ra-Wi sie geschildert haben, hört der Spaß allerdings wirklich irgendwo auf. 25 Euro für einen Arzt ist wirklich frech.


    Naja, es ist dann quasi "pro bono". :) Ich habe auch schon für eine Flasche Wein oder eine Tafel Schokolade eine Fortbildung gehalten, und Vorträge auf Konferenzen sind in der Regel auch unbezahlt.


    An einer kommerziell tätigen Schule ist das allerdings bestenfalls ... eigenartig.

  • Bei Sätzen, wie Ra-Wi sie geschildert haben, hört der Spaß allerdings wirklich irgendwo auf. 25 Euro für einen Arzt ist wirklich frech.


    Diesen Gedanken kann ich nachvollziehen.
    Die von mir beschriebene Schule hat allerdings KEIN Problem damit, ärztliche Dozentinnen zu finden.
    Diese haben zumeist selbst im RD gearbeitet: als ZDL, im FSJ, als stud. Aushilfe mit RS- oder auch RA-Qualifikation.
    Auch Ärzte ohne diesen Hintergrund, die aber regelmässig NEF-Dienste fahren, sehen zum einen die Notwendigkeit der Schulung und sind sich bewusst- was ich noch für viel wichtiger halte - als Teil eines Teams.


    Subjektiv empfinde ich eine erhebliche Qualitätssteigerung der nichtärztlichen Dozenten.
    Anatomische und physiologische Grundlagen, EKG-Grundkurs und-und-und: früher "zwanghafte" Indikation für Ärzte. Heute...?

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • All dies macht es eher schlechter als besser. Es prägte sich mal so ein Spruch, der hier erstaunlich gut passt: Man wird so schnell über den Tisch gezogen, dass man die Reibung noch als Nestwärme empfindet.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
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    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Warum sollte ein Arzt pauschal mehr bekommen als ein anderer Experte?



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Schlichtweg aufgrund der Ausbildungsdauer /-niveau und dem, was man dafür aufbringen muss.

    Land zwischen den Meeren,
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  • Das interessiert mich als Schulleiter doch kaum?


    Soll ich dann MKG Chirurgen besser bezahlen?




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  • Schlichtweg aufgrund der Ausbildungsdauer /-niveau und dem, was man dafür aufbringen muss.


    Wenn jetzt also jemand einen MBA für >70kEUR macht, muss er auch automatisch mehr bekommen, wenn er unterrichtet?


    Unterm Strich:
    Ja, wer etwas kann und darüber redet sollte gut bezahlt werden.
    Das an der Ausbildungsdauer oder der Investition in die Ausbildung festzumacben finde ich falsch.
    Ein zu zahlendes Honorar muss abhängig vom (zu vermittelnden) Fachwissen sein - nicht vom theoretisch vorhandenen Wissen.


    Mäht bei mir der Gartenbaumeister den Rasen, bekommt er auch nicht mehr Geld als sein Azubi.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Nein, aber es wird letztendlich den Zwängen des Markes folgen. Wenn ich als Angehöriger der Berufsgruppe X durchschnittlich den Betrag Y verdiene, werde ich keinen Unterricht für einen Betrag kleiner Y halten, außer:
    a. ich bin dumm,
    b. ich weiß, dass meine Arbeitszeit nicht mehr wert ist oder
    c. ich habe eine besondere Motivation.


    c dürfte z.B. beim zitierten Vortrag innerhalb der eigenen ehrenamtlichen Gliederung gegeben sein oder wenn ich nicht im klassischen Sinne unterrichte, d.h. etabliertes Wissen vermittle, sondern meine Zuhörer von meinem Standpunkt oder meiner Forschung überzeugen möchte (beispielsweise auf einem Kongress). Wenn ein Veranstalter aber durch meine Arbeitsleistung finanziell profitiert (und bei Schulen wird das regelmäßig der Fall sein), dann möchte ich auch entsprechend marktüblich bezahlt werden. Und das kann bei einem Arzt pro Stunde auch mal das zehnfache von meinem Stundensatz sein obwohl der Vortrag sowohl inhaltlich als auch didaktisch gleichwertig sein mag.

  • Sicherlich ist eine Ausbildung nur relevant, wenn sie in Bezug zur ausgeübten Tätigkeit steht. Wenn du also MBA bist und die Weiterbildung für Rettungsdienstleiter dozierst, natürlich, dann solltest du entsprechend mehr verdienen. (Im Falle von Juristen und BWLern ist das an Schulen durchaus auch üblich, einen höheren Stundensatz zu zahlen.) Genauso eben wenn ein Arzt medizinische Dinge referiert. Und kluge Schulleiter interessiert es sehr wohl. Es ist immer noch so (und wird verdachtsweise auch so bleiben), dass ein Arzt medizinische Themen in der Regel besser ausbilden kann, da er ein umfangreicheres Wissen hat. Es gibt weiterhin Funktionen, die ärztlich erfüllt sein müssen (z.B. in Prüfungen). Es ist - regional unterschiedlich - notwendig als Schule einen verantwortlichen Arzt zu haben, usw. usf. Lasse ich Themen von einem Arzt ausbilden, die dessen eigentlich nicht bräuchten bekomme ich dennoch in der Regel mehr Leistung und in jedem Fall einen gewissen Grad an Prestige, das ich in Werbung umsetzen kann. Ich persönlich lasse mir sogar meinen B.Sc. bezahlen - und musste dies ausgesprochen selten diskutieren.


    Anzumerken ist aber auch, dass pauschal 18 Euro für andere Dozenten ein eher schlechter Kurs ist.

    Land zwischen den Meeren,
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    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!