Mal ganz emotionslos betrachtet: Ich finde kein einziges, stichhaltiges Argument für Hausgeburten .
Die Zahlen, die immer wieder von Hebammen genannt werden, sind meist schon auf den ersten Blick unsinnig und zusammenhangslos (Selection Byas etc.).
Hausgeburten: Als Kiran starb
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Zitat
Mal ganz emotionslos betrachtet: Ich finde kein einziges, stichhaltiges Argument für Hausgeburten .
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine Hausgeburt oder eine Geburt in einem Geburtshaus angenehmer sein kann - und so lange keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, können Woche weichen psychologischen Faktoren ja durchaus den Ausschlag geben.
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sagen wir mal so: rein vom sicherheitsaspekt gesheen, macht eine hausgeburt wirklich keinen sinn... aber das emotionale ist halt DAS argument schlechthin. daher zahlen eltern ja auch 800€ für einen kinderwagen. die hormonüberflutung fördert nunmal nicht das rationale denken... da die geburt ein natürlicher vorgang ist, geht das sehr oft gut. was mich aber immer wieder wundert ist, wie ein aufschrein a la "wie konnte das passieren?"/"wer ist schuld" nach einem solchen fall dann das mediale interesse erweckt und (wie hier) zu solchen diskussionen führt.
eine anästhesistin aus meiner alten abteilung hat das wie ich finde elegant gelöst: sie hat jedwede pränatale diagnostik abgelegt, viel "öko-kram" während der schwangerschaft genutzt (ist einiges gutes dabei wie zB mediatation etc. aber eben auch "fragwürdige" methoden). die geburt jedoch wollte sie in einem maximalversorger um den kind, sobald der natürliche vorgang abgeschlossen ist, die bestmögliche medizinische versorgung zukommen lassen zu können. mit dem schema kann ich mich voll identifizieren... (vll. bisl weniger esoterik während des SS und die ein oder andere untersuchung, da muesste ich mich aber auch erstmal schlau machen... aber jeder jeck ist ja bekanntlich anders).
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Die Geburtswanne wurde nur am Tag der Offenen Tür rausgeholt.
In einer mir bekannten Klinik "darf" Frau 80 € Wassergeld bezahlen, kommt es zur Sectio sind die 80 € trotzdem weg.
Es kann keiner sagen an was das Kind gestorben ist,vielleicht war die HG überhaupt nicht "schuld" ?
Wäre es in der Klinik gestorben würde kein Hahn nach krähen und in vielen Kliniken läuft genug Mist abGruß Sera
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Glaub mir, wenn in der Klinik ein Kind sirbt dann brennt der Baum erst richtig! Ich wär vorsichtig mit solchen Aussagen, die entsprechen bei weitem nicht der Realität und sind höchstens (bedauerliche) Einzelfälle, bei dem der behandelnde Fehler(welcher Art auch immer) begangen hat. Das sind aber wie gesagt Einzelfälle, bei denen die wenigsten Leute aber bis ins Detail informiert sind und die man nicht heranziehen sollte, um alle Kliniken über einen Kamm zu scheren.
Unerwartete Todesfälle oder Komplikationen mit schweren Folgeschäden (grade bei Kindern) sind eine enorm hohe Belastung für das behandelnde Team. Da wird nichts unter den Teppich gekehrt... und da sprech ich aus Erfahrung!
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und sind höchstens (bedauerliche) Einzelfälle, bei dem der behandelnde Fehler(welcher Art auch immer) begangen hat. Das sind aber wie gesagt Einzelfälle, bei denen die wenigsten Leute aber bis ins Detail informiert sind und die man nicht heranziehen sollte, um alle Kliniken über einen Kamm zu scheren.
Ich verstehe den Satz nicht.
Davon ab - Todesfälle treten bedauerlicherweise auch völlig ohne falsches Vorgehen der Beteiligten auf.
Auch in Kliniken gibt es eine gewisse Komplikations- und Sterberate in der Geburtshilfe. Dafür muss dort niemand einen (offensichtlichen) Fehler machen. Gleichzeitig ist es verständlich, dass im Anschluss immer die Frage "was wäre wenn" gestellt wird... Und zur Fehlerkultur lass ich mich jetzt gar nicht aus
Zum Argument, das vorher im Thread genannt wurde, dass man ja die Maßnahmen wie Dammschnitt, Sectio,... frei bestimmen könnte. Für die Männer - wir reden von so einer Situation: http://www.youtube.com/watch?v=A44oEcmDn1c
Ich kenne gestandene Hebammen, die Dammschnitte etc. prinzipiell erstmal kategorisch ablehnen und Jahre Berufserfahrung haben. Als sie selbst im Geburtsvorgang waren und gefragt wurden, ob denn nun der Dammschnitt gemacht werden soll, haben die nur hilflos mit den Schultern gezuckt.
Und - ich wiederhole mich - man muss nicht aus der Eso-Ecke kommen um den Geburtsbetrieb in Krankenhäusern (wobei ich da auch nicht generalisieren würde, versteht mich nicht falsch) abzulehnen. Frauen kann die entstehende Mutter-Kind Bindung und der emotionale Aspekt durch einen möglichst natürlichen Geburtsvorgang wichtiger sein, als der Sicherheitsaspekt (den man wenn dann auch nur in Maximalversorgungszentren erfüllt, wenn man das zu Ende durchdenkt) oder die Schmerzen durch den Geburtsvorgang. Die teilweise berechtigte Angst vor Überpathologisierung, unnötigen Medikamentengaben bis hin zur Sektio mit Komplikationen oder einfach nur vor der Stresssituation, ständig Leute im Raum zu haben, die in die Intimsphäre eingreifen und sich noch dazu alle 8 Stunden abwechseln, ist auch nachvollziehbar.
Wenn sich da jemand mal einen anderen Blickwinkel ansehen möchte, dann rate ich zum Film "The Business of beeing born", auch wenn es darin um die noch ausgeprägteren Zustände in den USA geht.
Ich war früher selbst ein radikaler Verfechter der "nur im Krankenhaus Geburt", auch durch ein einschneidendes Erlebnis eines Todesfalls in einem Geburtshaus. Nachdem ich in den Geburtsbetrieb im Krankenhaus aber einen etwas besseren Einblick als vorher erlangt habe, kann ich auch Frauen gut verstehen, die das für eine komplikationslose Geburt ablehnen. Prinzipiell würde ich mich als Mann generell nicht in der Position fühlen, meiner Partnerin da Vorschriften zu machen. Letztendlich muss das jede Frau unter Abwägung der Risiken und auch Vorteile für sich entscheiden.
Ich persönlich würde da keine Position verteufeln, finde es aber schade, dass Projekte wie hebammengeleitete Kreißsäle, wie es sie in anderen Ländern schon (seit jeher) gibt hierzulande hierzulande kaum bis keine Verbreitung haben. Diese bieten, glaube ich vielen Frauen tatsächlich einen guten Mittelweg aus Sicherheit und natürlicher Geburt.Aber ich merke dass ich mich eigentlich nur wiederhole. In diese Sinne Schönen Sonntag!
Ciao,Madde
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Für die Männer - wir reden von so einer Situation: http://www.youtube.com/watch?v=A44oEcmDn1c
Sorry, als die angefangen haben zu sprechen, musste ich leider lachen und konnte nicht mehr aufhören...
J. :bye2: -
Sorry, als die angefangen haben zu sprechen, musste ich leider lachen und konnte nicht mehr aufhören...
J. :bye2:sollte den Beitrag auch etwas auflockern
Ciao,
Madde
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Ich persönlich würde da keine Position verteufeln, finde es aber schade, dass Projekte wie hebammengeleitete Kreißsäle, wie es sie in anderen Ländern schon (seit jeher) gibt hierzulande hierzulande kaum bis keine Verbreitung haben.
Der Hebammen geleitete Kreißsaal...den gibt es eigentlich überall...in gewisser Weise...
Denn ein Arzt darf außer im Notfall niemals alleine eine Geburt betreuen. Er/Sie muss sich immer die Hilfe einer Hebamme holen.
Umgekehrt ist dies rechtlich problemlos möglich. Die Hebamme kann auf einen Arzt verzichten.--> Daher habe ich den Verdacht, dass deine Freundin Hebamme ist und du aus diesem Grund sehr in deiner Argumentation geprägt bist...
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Der Hebammen geleitete Kreißsaal...den gibt es eigentlich überall...in gewisser Weise...
Denn ein Arzt darf außer im Notfall niemals alleine eine Geburt betreuen. Er/Sie muss sich immer die Hilfe einer Hebamme holen.
Umgekehrt ist dies rechtlich problemlos möglich. Die Hebamme kann auf einen Arzt verzichten.--> Daher habe ich den Verdacht, dass deine Freundin Hebamme ist und du aus diesem Grund sehr in deiner Argumentation geprägt bist...
da brauchst du keinen Verdacht haben Da musst du nur meine Beiträge hier im Thema lesen. Und aus welcher Richtung ist deine Argumentation geprägt?
Die medizinischen Entscheidungen obliegen in aller Regel aber dem Arzt. Ob das gut oder schlecht ist, ist ein anderes sehr emotionales Thema, bei dem auch mitschwingt ab wann eine Geburt Interventionsbedürftig ist.
Die Frage stellt sich dann halt für viele, wann denn der Zeitpunkt gekommen ist, einen Arzt hinzuzuziehen - das ist nur in sehr wenigen Häusern die Entscheidung der Hebammen.Ciao,
Madde
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Und aus welcher Richtung ist deine Argumentation geprägt?
Aus der Erkenntnis einen Kreißsaal, wann immer es geht, zu meiden.
Die medizinischen Entscheidungen obliegen in aller Regel aber dem Arzt. Ob das gut oder schlecht ist, ist ein anderes sehr emotionales Thema, bei dem auch mitschwingt ab wann eine Geburt Interventionsbedürftig ist.
Die Frage stellt sich dann halt für viele, wann denn der Zeitpunkt gekommen ist, einen Arzt hinzuzuziehen - das ist nur in sehr wenigen Häusern die Entscheidung der Hebammen.Wenn der Arzt nicht anwesend ist, dann ist es logischerweise die Entscheidung der Hebamme den Arzt zu konsultieren.
Somit ist es ein Widerspruch in sich, was du schreibst.
Der einzige Fall wäre, dass ein Arzt im Rahmen eines zentralen Monitorings ein schlechtes CTG sieht und dann mal nachschaut...
Außer man wünscht sich natürlich, einen Arzt komplett von der Geburt fernzuhalten. Das klappt dann bei der Hausgeburt meistens auch...
Dann muss man logischerweise mit aller Kraft auch eine Hausgeburten befürworten. -
Und damit umgehen wenn der NA vlt. nicht so fit ist im Umgang mit Geburtskomplikationen.
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Wir haben hier so eine tolle Hebammengeleitete Station. Für uns als RD ein absoluter Albtraum. Was wir da an Verlegungen kriegen und wie unsicher das Personal dort ist ist unglaublich. Ich rate jeder werdenden Mutter davon ab dort zu entbinden. Hebammen sind super wenn es um Geburtsbegleitung geht aber bei Komplikationen dr Mutter oder des Kindes haben die dann gerne nen Paramedic da. Schon seltsam.
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Zitat
Hebammen sind super wenn es um Geburtsbegleitung geht aber bei Komplikationen dr Mutter oder des Kindes haben die dann gerne nen Paramedic da. Schon seltsam.
Immerhin ist das dann kein Arzt, der ihnen hereinredet.
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Ein netter Blogeintrag einer Gynäkologin ("Josephine im Chaos"), der ganz gut zum Thema passt:
http://josephinechaos.wordpres…29/gerucht-oder-wahrheit/
J.
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Ein netter Blogeintrag einer Gynäkologin ("Josephine im Chaos"), der ganz gut zum Thema passt:
http://josephinechaos.wordpres…29/gerucht-oder-wahrheit/
J.
weils schoen zum thema passt:
http://bmjopen.bmj.com/content/7/2/e013670
ZitatObjective Financial incentives may encourage private for-profit providers to perform more caesarean section (CS) than non-profit hospitals. We therefore sought to determine the association of for-profit status of hospital and odds of CS.
Design Systematic review and meta-analysis.
Data sources MEDLINE, EMBASE and the Cochrane Database of Systematic Reviews from the first year of records through February 2016.
Eligibility criteria To be eligible, studies had to report data to allow the calculation of ORs of CS comparing private for-profit hospitals with public or private non-profit hospitals in a specific geographic area.
Outcomes The prespecified primary outcome was the adjusted OR of births delivered by CS in private for-profit hospitals as compared with public or private non-profit hospitals; the prespecified secondary outcome was the crude OR of CS in private for-profit hospitals as compared with public or private non-profit hospitals.
Results 15 articles describing 17 separate studies in 4.1 million women were included. In a meta-analysis of 11 studies, the adjusted odds of delivery by CS was 1.41 higher in for-profit hospitals as compared with non-profit hospitals (95% CI 1.24 to 1.60) with no relevant heterogeneity between studies (τ2≤0.037). Findings were robust across subgroups of studies in stratified analyses. The meta-analysis of crude estimates from 16 studies revealed a somewhat more pronounced association (pooled OR 1.84, 95% CI 1.49 to 2.27) with moderate-to-high heterogeneity between studies (τ2≥0.179).
Conclusions CS are more likely to be performed by for-profit hospitals as compared with non-profit hospitals. This holds true regardless of women's risk and contextual factors such as country, year or study design. Since financial incentives are likely to play an important role, we recommend examination of incentive structures of for-profit hospitals to identify strategies that encourage appropriate provision of CS.
ciao,
madde
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Zur Studie? Öh klar. Da sind die Wunschkaiserschnitte eingerechnet? Abgesehen davon wird man in Deutschland nur wenige "for profit" hospitals im klassischen, angloamerikanischen Sinne finden.
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Abgesehen davon wird man in Deutschland nur wenige "for profit" hospitals im klassischen, angloamerikanischen Sinne finden.
Bei uns ist das einheitlich und nennt sich DRG.
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Zur Studie? Öh klar. Da sind die Wunschkaiserschnitte eingerechnet? Abgesehen davon wird man in Deutschland nur wenige "for profit" hospitals im klassischen, angloamerikanischen Sinne finden.
Die Studie ist open access, falls das deine Frage mit den Wunschkaiserschnitten schon beantwortet. Falls nicht (u.a.):ZitatWe calculated the variance estimate τ2 as a measure of heterogeneity between studies.13 We prespecified a τ2 of 0.04 to represent low heterogeneity, 0.16 to represent moderate and 0.36 to represent high heterogeneity between studies.14 We conducted analyses stratified by study design (cross-sectional vs retrospective cohort study), national CS rates (moderate, high, very high), period of data collection (up to 1994, between 1995 and 2004, 2005 and later), parity (primiparae and multiparae combined vs primiparae only), history of previous CS and type of CS analysed (indication for CS established before labour (ie, planned CS), indication for CS established during labour, any CS irrespective of indication) to investigate potential reasons for between-study heterogeneity and used χ2 tests to calculate p values for interaction, or tests for linear trend in case of more than two ordered strata.
Helios (Asklepios vermutlich auch) und die Player die sich da inwischen auf dem Gesundheitsmarkt tummeln sind meines Erachtens deutlich im "for profit" Bereich einzusiedeln. Anders kann ich mir auch offizielle Aussagen wie diese (Zitat Helios Website - Unternehmensziele) nicht erklaeren:
ZitatWirtschaftlichkeit: Nachhaltige Sicherung und Entwicklung der Kliniken
Jede einzelne HELIOS Klinik agiert als wirtschaftliche Einheit mit einer klar definierten EBIT-Entwicklung von zwei Prozent nach dem ersten vollen Jahr der Unternehmenszugehörigkeit bis hin zu 12 - 15 Prozent Ziel-EBIT nach sechs Jahren. Dies gilt sowohl für Akutkliniken als auch für Rehabilitationskliniken.
Ciao,
madde