DRK Fulda streikt bei Verdi

  • Und wie viele der 150 demonstrierenden DRKler sind tatsächlich Mitglied der ver.di, und wie viele nur Rosinenpicker die über die Gewerkschaft schimpfen, nicht Mitglied sind aber von den durch die Gewerkschaft ausgehandelten Tarifabschlüssen profitieren?
    Das die AG allen Mitarbeitern das Gehalt zahlen, dass die Gewerkschaften mit ihnen aushandeln, hat einzig den Sinn die Gewerkschaften zu schwächen.
    Meiner Meinung nach sollte nur derjenige das gewerkschaftlich ausgehandelte Gehalt bekommen, der auch Mitglied ist. Alle anderen sollten ihr Gehalt selbst aushandeln müssen.


    Und wenn den 150 DRKlern nicht gefällt, was die ver.di da macht, sollen sie doch selbst in der Gewerksdchaft aktiv werden und es besser machen. Der Weg steht jedem frei.


    Immerhin haben sich da mal 150 Leute in Bewegung gesetzt und nicht nur in Foren gemosert. War das nicht in einem anderen Thread gefordert? Ach nein, das habe ich wahrscheinlich auch wieder falsch verstanden :biggrin_1:

  • Ich wäre vorsichtig, zu viele Geister zu rufen. Du sagst selbst, dass es nicht das Interesse der Arbeitgeber ist die Mitgliedschaft bei Gewerkschaften zu fördern. Wenn man jetzt wirklich unterschiedliches Gehalt für Gewerkschafter und nicht Gewerkschafter einführt, welches Resultat neben einem kippendem Betriebsfrieden wird das wohl haben? Welche von beiden Gruppen wird von den Arbeitgebern wohl am Ende besser bezahlt werden? Sicherlich die ungeliebten Gewerkschafter, damit ja alle eintreten. Diese Forderung ist doch wirklich nicht zu Ende gedacht.


    Übrigens schau dir mal die Fotos zu der Protestaktion an. Auf fast jedem Transparent steht "Mitglieder Warnstreik" - Das sind also die nicht vorhandenen aber ach so gut vertretenen und glücklichen ver.dianer, die sich da auskotzen. Und das wurde Zeit. Der Rettungsdienst bleibt ein Spartenberuf, der von Großgewerkschaften einfach nicht beachtet wird und für wichtigere Gebiet schlichtweg geopfert wird. Man hat weder Interesse noch Muße, da irgendwie Energie aufzubringen. Zahlende Mitglieder hätte man aus dem Bereich trotzdem gern, damit diese die Kassen füllen und sich solidarisch für die "wichtigen" und großen Berufsgruppen aufopfern. Deswegen brauchen Spartenberufe auch Spartengewerkschaften. Momentan gibt es da nur die Komba, die im einzelnen sogar schon Tariffähigkeit hat, aber aus einer Unzufriedenheitsbewegung kann viel entstehen! Vielleicht erleben wir ja mal bessere Tage für das Rettungsdienstpersonal und ver.di kann sich dann mal schön raushalten...


    Ich möchte an der Stelle nochmal dem Missverständnis entgegen wirken, dass ich Komba Mitglied wäre. Dies ist nicht der Fall. Ich werde mittelfristig Arzt, wenn nicht viel schief geht und bin entsprechend in eine Gewerkschaft dieser Berufsgruppe eingetreten.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Meiner Meinung nach sollte nur derjenige das gewerkschaftlich ausgehandelte Gehalt bekommen, der auch Mitglied ist. Alle anderen sollten ihr Gehalt selbst aushandeln müssen.


    Da wäre ich sofort dafür! Leider ist es in meinen Arbeitsvertrag anders geregelt und ich bin vom Tarifabschluss abhängig. Ich könnte mir gut vorstellen, dass außerhalb des Tarifvertrages heute bessere Konditionen vereinbart werden könnten.
    Ich hatte es schon einmal irgendwo erwähnt: ich habe damals meine ver.di Mitgliedschaft gekündigt, weil 1% meines Bruttogehalts den Benefit, den ich durch die Mitgliedschaft hatte (oder eben auch nicht), deutlich überstiegen hat. Ich halte Organisation innerhalb unserer Berufsgruppe für essentiell (oh Wunder), aber wenn auf Dauer kein wirklicher Vorteil zu erkennen ist muss man sich nicht wundern, wenn Kolleginnen und Kollegen eine Organisation verlassen. Und dass man auch mit verhältnismäßig wenigen Mitgliedern Erfolge erzielen kann, zeigte der DBRD doch wohl recht eindrucksvoll. Und mit dem Erfolg stiegen (und steigen) auch die Mitgliedszahlen. Die Argumentation, man könne keine besseren Ergebnisse erzielen, weil zu wenig Rettungsfachpersonal in der ver.di organisiert seien, sollte man also kritisch hinterfragen. Aber ich gestehe, dass ich mich in Sachen Tarifverhandlungen nicht auskenne und über die genauen Umstände nicht wirklich informiert bin. Dass man aber gerade heute, in Zeiten des Fachkräftemangels (der ja bekanntermaßen noch zunehmen wird) und der allgemeinen Unzufriedenheit beim Personal es nicht schafft, etwas mehr für das Rettungsfachpersonal herauszuholen, lässt einen doch an der Gewerkschaft zweifeln.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Mit der Verabschiedung des Tarifvertrag ca. 2005 (DRK-Reformvertrag ?) und folgende Machwerke ist das Vertrauen in Verdi seitens des Rettungsdienstpersonals massiv geschwunden. Damals sind viele Kollegen aus Protest aus der Gewerkschaft ausgetreten. Daher ist es heute kaum verwunderlich, dass der Mitarbeiter im Rettungsdienst heute erst mal eine Vorleistung der Gewerkschaft erwartet, bevor er bereit ist, sich wieder zu organisieren.

  • Da wäre ich sofort dafür! Leider ist es in meinen Arbeitsvertrag anders geregelt und ich bin vom Tarifabschluss abhängig. Ich könnte mir gut vorstellen, dass außerhalb des Tarifvertrages heute bessere Konditionen vereinbart werden könnten.
    Ich hatte es schon einmal irgendwo erwähnt: ich habe damals meine ver.di Mitgliedschaft gekündigt, weil 1% meines Bruttogehalts den Benefit, den ich durch die Mitgliedschaft hatte (oder eben auch nicht), deutlich überstiegen hat. Ich halte Organisation innerhalb unserer Berufsgruppe für essentiell (oh Wunder), aber wenn auf Dauer kein wirklicher Vorteil zu erkennen ist muss man sich nicht wundern, wenn Kolleginnen und Kollegen eine Organisation verlassen. Und dass man auch mit verhältnismäßig wenigen Mitgliedern Erfolge erzielen kann, zeigte der DBRD doch wohl recht eindrucksvoll. Und mit dem Erfolg stiegen (und steigen) auch die Mitgliedszahlen. Die Argumentation, man könne keine besseren Ergebnisse erzielen, weil zu wenig Rettungsfachpersonal in der ver.di organisiert seien, sollte man also kritisch hinterfragen. Aber ich gestehe, dass ich mich in Sachen Tarifverhandlungen nicht auskenne und über die genauen Umstände nicht wirklich informiert bin. Dass man aber gerade heute, in Zeiten des Fachkräftemangels (der ja bekanntermaßen noch zunehmen wird) und der allgemeinen Unzufriedenheit beim Personal es nicht schafft, etwas mehr für das Rettungsfachpersonal herauszuholen, lässt einen doch an der Gewerkschaft zweifeln.


    Daniel ich kann nicht wirklich glauben dass du das ernst meinst was du da schreibst. Ich meine 2003 oder sogar früher haben wir mit ach und krach verhindert dass die DRK Landestarifgemeinschaft aus der Bundestarifgemeinschaft aussteigt. Wäre das passiert hätten wir alle jetzt genau die gleichen prekären Bedingungen wie in vielen anderen Regionen.


    Aber was hindert dich eigentlich daran dein Gehalt selber auszuhandeln? Du solltest ja eigentlich wissen dass Tarifverträge nur für Mitglieder gelten und zwar als Lohnuntergrenze. Jeder ob Gewerkschaftsmitglied oder nicht kann versuchen sein Gehalt selber auszuhandeln. Dem steht nichts im Wege.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

    Einmal editiert, zuletzt von Manne ()

  • Also da gibt es jetzt so viele Punkte in der Diskussion, die zusammengeworfen wurden, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll.


    Daniel, ich sehe nicht, wie ihr da derzeit eingeschränkt werden würdet. Abweichungen zum Vorteil des AN sind vom Tarifvertrag abweichend selbstverständlich möglich. Vor allem könntet ihr aber auch einen Haustarifvertrag durchsetzen. Nur ob der so viel besser wäre als der regelhafte Tarifvertrag sei mal dahingestellt. Ich drücke euch da trotzdem die Daumen. Berichtet wie es lief.


    Wie gesagt, unterhaltet euch doch mal mit den AN Vertretern, ob solche Verhandlungen tatsächlich so einfach sind und wie weit man da tatsächlich seine Forderungen durchsetzen kann und glaubhaft Druck auf die AG Seite aufbauen kann.
    Das desillusioniert, ist aber natürlich nicht so plakativ, wie auf die blöden Gewerkschaft einzuschimpfen. Macht auch bestimmt weniger Spaß.
    Spaß ist ein gutes Stichwort. Es macht auch keinem überzeugten Gewerkschafter Spaß, wenn er mit nem mageren Ergebnis aus den Verhandlungen nach Hause geht. Deswegen wurde irgendwelchen Betriebsräten ans Bein gepinkelt? Was können die dafür und vor allem wie konstruktiv ist das - von der Möglichkeit von internen Problemen mal ganz abgesehen.
    Destruktiv ist halt immer leichter als konstruktiv und Verhandlungen im Gesundheitswesen sind wirklich kein Vergnügen. Und einfach schon gleich gar nicht.


    Klar kann man dann auch irgendwelche Vergleiche ziehen wie zum DBRD, aber wenn man die Polemik beiseite lässt bleibt über: Diese Bereiche sind einfach nicht zu vergleichen.
    Doch ansonsten - Polemik wieder an: Klar, eurem Personal traue ich da jede Menge zu. Immerhin ist ein großer Teil eures Spitzenpersonals ja entweder lange bei den großen privaten Ausbeutern im Rettungsdienst in Führungspositionen gewesen, oder hat die und den DBRD gleich mitgegründet. Die kriegen das bestimmt ganz super hin.


    Johannes: Sorry, deine Argumentation kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Also ein Mitglied eines relativ kleinen Verbands (RLP) ist da Vorsitzender und macht eine Verfassungsklage gegen das NFSG. In keinen öffentlichen Äußerungen bringt er das mit Verdi in Verbindung. Auch seine Funktion bei Verdi stellt er (wohl bewusst) nicht öffentlich dar. Jetzt ist aber trotzdem Verdi Schuld.
    Einfach weil Verdi blöd ist, ja? Ok.


    Erfolge von Verdi wie die Runden des TVÖDs, von denen auch viele RettAss profitieren (viele Wachen sind an die angeglichen, ohne bei der Stadt / dem Land angestellt zu sein), fallen einfach unter den Tisch?


    Warum denkt ihr denn, dass die Komba besser ist? Als wäre der Rettungsdienst dort viel mehr als ne Nische. Oder träumt ihr (wie oben) von einem äquivalent der Ärztevertretung oder Lokführer / Pilotenvereinigungen. Das ist doch völlig unrealistisch und kein bisschen vergleichbar.


    Und wenn wir im Gesundheitswesen wirklich etwas brauchen, dann ist das mehr Solidarität zwischen den Berufsgruppen um da insgesamt mehr zu erreichen. Deswegen bin ich auch gerne bei Verdi und werde mich bestimmt nicht für irgendwelche Spartengewerkschaften engagieren, die nur für sich kämpfen, oder wie auch schon gehabt, sich gegen andere Berufsgruppen ausspielen lassen.
    Das empfinde ich persönlich als Verrat an der Gewerkschaftsidee und -geschichte. Wo wir jetzt ohne solidarische und starke Gewerkschaften wären, will ich mir gar nicht ausmalen. Der Blick in andere Länder verrät das aber.


    Wenn ihr konstruktiv was beitragen wollt, dann geht in die Gewerkschaften und sprecht mit den Leuten. Ich kann euch sagen, man wird euch ernst nehmen. Als basisdemokratische Organisationen könnt ihr mit genug EInsatz da auch viel erreichen.
    Demnächst halte ich wieder nen Vortrag vor Verdi Gewerkschaftlern, wo ich die Situation im Rettungsdienst schildere und welche Ziele da erreicht werden müssen. Da kommt dann auch das Verhalten von Verdi bzgl. NFSG zur Sprache, das meiner Meinung nach diskussions- und kritikwürdig ist. Aber da bin ich bisher immer auf offene Ohren gestoßen. Und sowas mache ich allemal lieber als laut aufzuschreien und auf den Boden zu stampfen, weil alle so böse zu mir sind.


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



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    Einmal editiert, zuletzt von madde () aus folgendem Grund: typo

  • Daniel ich kann nicht wirklich glauben dass du das ernst meinst was du da schreibst. Ich meine 2003 oder sogar früher haben wir mit ach und krach verhindert dass die DRK Landestarifgemeinschaft aus der Bundestarifgemeinschaft aussteigt. Wäre das passiert hätten wir alle jetzt genau die gleichen prekären Bedingungen wie in vielen anderen Regionen.


    Aber was hindert dich eigentlich daran dein Gehalt selber auszuhandeln? Du solltest ja eigentlich wissen dass Tarifverträge nur für Mitglieder gelten und zwar als Lohnuntergrenze. Jeder ob Gewerkschaftsmitglied oder nicht kann versuchen sein Gehalt selber auszuhandeln. Dem steht nichts im Wege.


    Auch wenn ich dich enttäuschen muss, aber ja, ich meine das ernst. Dass der Ausstieg aus der Landestarifgemeinschaft tatsächlich so negative Folgen gehabt hätte, wie es in manchen Teilen Deutschlands teilweise der Fall war, halte ich für nicht grundsätzlich gegeben, auch wenn ein solcher Ausstieg von Seiten der Arbeitgeber natürlich nicht ohne Grund verfolgt wird. Die Tarifverträge mit den "christlichen" Gewerkschaften bzw. deren Ableger wurden ja aber letztlich gerichtlich für nichtig erklärt. Wie der aktuelle Sachstand diesbezüglich in den betroffenen Regionen ist, weiß ich allerdings nicht.


    Und was individuelle Gehaltsverhandlungen betrifft, so hatte ich es bereits geschrieben: ich habe einen Arbeitsvertrag unterschrieben, in welchem meine Bezahlung über den jeweils gültigen DRK-Tarifvertrag geregelt wird. Fordern kann ich da natürlich schon mehr, aber verweisen kann mein Arbeitgeber jederzeit und ganz einfach auf meinen Arbeitsvertrag.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Wie gesagt, unterhaltet euch doch mal mit den AN Vertretern, ob solche Verhandlungen tatsächlich so einfach sind und wie weit man da tatsächlich seine Forderungen durchsetzen kann und glaubhaft Druck auf die AG Seite aufbauen kann.



    Der für uns zuständige Vertreter der ver.di wurde in der Vergangenheit schon mehrfach zu unseren Betriebsversammlungen eingeladen, um zu berichten. Wenn ich mich richtig erinnere, kam dieser Einladung zuletzt vor etwa 4 oder 5 Jahren ein Vertreter von ver.di nach. Zuletzt erhielt unser Betriebsrat durchgehend Absagen, sofern man sich überhaupt gemeldet hatte.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Der für uns zuständige Vertreter der ver.di wurde in der Vergangenheit schon mehrfach zu unseren Betriebsversammlungen eingeladen, um zu berichten. Wenn ich mich richtig erinnere, kam dieser Einladung zuletzt vor etwa 4 oder 5 Jahren ein Vertreter von ver.di nach. Zuletzt erhielt unser Betriebsrat durchgehend Absagen, sofern man sich überhaupt gemeldet hatte.

    finde ich persönlich kacke, aber nicht gerade repräsentativ. Den zuständigen Sekretär schon angesprochen?


    Ciao,


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  • Sorry, deine Argumentation kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Also ein Mitglied eines relativ kleinen Verbands (RLP) ist da Vorsitzender und macht eine Verfassungsklage gegen des NFSG. In keinen öffentlichen Äußerungen bringt er das mit Verdi in Verbindung. Auch seine Funktion bei Verdi stellt er (wohl bewusst) nicht öffentlich dar. Jetzt ist aber trotzdem Verdi Schuld.
    Einfach weil Verdi blöd ist, ja? Ok.


    Da verdrehst du die Realität nun aber schon mehr als ein wenig. Der Vorsitzende einer Fachgruppe auf Landesebene ist kein kleines Licht. Der Punkt, warum er dies privat und nicht als Gewerkschaft macht, ist in der Rechtslage zu suchen. Eine Verfassungsbeschwerde kann meines Wissens nur von einer betroffenen Person geführt werden. Darum muss er dies als Rettungsassistent machen, da ihm als Gewerkschaftsvertreter die Rechtsgrundlage fehlt. Herr Seehofer kann sich auch nicht zur Politik äußern, ohne dass dies auf die CSU zurückfällt, insbesondere wenn diese sich nicht deutlich davon distanziert. Dies hat ver.di nicht getan und damit ist es völlig legitim davon auszugehen, dass dies sie diese Ansicht mindestens teilen. Und die Annahme, dass sie die stillen Drahtzieher sind, liegt mehr als nahe.


    Es ist einfach Fakt, dass die Spartenberufe schlechte Abschlüsse kassieren und in den publikumsträchtigeren Feldern dann besseres erreicht wird. Da werden Bauern geopfert um einen Springer zu retten, um mal bei Bildern zu bleiben. Darum müssen die Bauern sich selbst organisieren und dazu sind Spartengewerkschaften da. Und ja, Ärzte, Lokführer, Piloten und co machen es vor. Und den betroffenen Berufsgruppen geht es seither deutlich besser.

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  • Mit der Verabschiedung des Tarifvertrag ca. 2005 (DRK-Reformvertrag ?) und folgende Machwerke ist das Vertrauen in Verdi seitens des Rettungsdienstpersonals massiv geschwunden. Damals sind viele Kollegen aus Protest aus der Gewerkschaft ausgetreten. Daher ist es heute kaum verwunderlich, dass der Mitarbeiter im Rettungsdienst heute erst mal eine Vorleistung der Gewerkschaft erwartet, bevor er bereit ist, sich wieder zu organisieren.

    Und genau das war falsch. Dadurch erreicht man genau das gleiche wie mit "nicht zur Wahl gehen weil man unzufrieden ist": nämlich nichts! Sondern man zementiert damit genau die Zustände die man nicht haben möchte.
    Solches Protestverhalten befriedigt eben meist nur das eigene Ego.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Nur wenn die Organisation, gegen die sich der Protest richtet, zu borniert ist um diesen wahrzunehmen. Damit fördert man dann eine eskalierende Protesthaltung, die letztlich den Weg für neue Initiativen bahnt. Daher war das Verhalten der Kollegen richtig, dass der ver.di einfach nur ignorant.

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  • Der für uns zuständige Vertreter der ver.di wurde in der Vergangenheit schon mehrfach zu unseren Betriebsversammlungen eingeladen, um zu berichten. Wenn ich mich richtig erinnere, kam dieser Einladung zuletzt vor etwa 4 oder 5 Jahren ein Vertreter von ver.di nach. Zuletzt erhielt unser Betriebsrat durchgehend Absagen, sofern man sich überhaupt gemeldet hatte.


    Weist du Daniel da gibt es noch andere Kreisverbände da läuft es ähnlich. Da ruft oder schreibt der BR Vorsitzende den zuständigen Gewerkschaftssekretär/in so ca. eine Woche vor der anberaumten BV an und gibt den Termin bekannt. Und wenn dann daraufhin niemand kommt weil der die Betreffende eventuell noch einige andere Aufgaben wahrzunehmen hat, heißt es vor der Belegschaft "von ver.di lässt sich keiner blicken".


    Eure Nachbar KVs: Mannheim, Heidelberg, Calw, Pforzheim haben die Probleme so nicht, von einzelnen Terminproblemen mal abgesehen. Das weis ich aus erster Hand.


    Eventuell stimmt ja auch der Spruch: wie man in den Wald hinein ruft so hallt es wieder heraus?


    Ich weis es wirklich nicht wie es bei euch läuft. Aber ich möchte nur zu bedenken geben dass es immer zwei Seiten gibt.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Nur wenn die Organisation, gegen die sich der Protest richtet, zu borniert ist um diesen wahrzunehmen. Damit fördert man dann eine eskalierende Protesthaltung, die letztlich den Weg für neue Initiativen bahnt. Daher war das Verhalten der Kollegen richtig, dass der ver.di einfach nur ignorant.


    So, und zu welchen Verbesserungen hat deiner Meinung nach dieser "Protest" geführt? Und welche Initiativen meinst du? Den DBRD? (Komba ist ja viel älter als ver.di)


    Gut wenn man geneigt ist Äpfel mit Quitten zu vergleichen...


    Weil hier mit dem Vergleich mit Äpfel und Birnen zu kommen wäre schon mehr als falsch. Da die Aufgabe und die Rechtsstellung total unterschiedlich ist.


    Ich will jetzt nicht festlegen wer hier der Apfel und wer die Quitte ist( das wird sicherlich ein anderer für mich übernehmen) aber mir geht es um die Unterschiedlichkeit beider Organisationen.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Mir fällt hier im Forum immer wieder auf, dass die ver.di-Vertreter relativ unkritisch mit sich selbst (ihrer Gewerkschaft) umgehen und die massenhaft (!) geäußerte Kritik fast immer einfach abbügeln. Das schafft auch nicht gerade Zuversicht. Da muss man sich nicht wundern, wenn der erwünschte Zulauf ausbleibt. Das hat nämlich auch mindestens zwei Seiten.


    J.

  • Ich meine nicht den DBRD. Ich lebe in der Hoffnung, dass sich eine Spartengewerkschaft gründen wird, ver.di tut ja viel dafür, die Unzufriedenheit weiter zu schüren und das ist die beste Unterstützung dafür. Aber auch der Zulauf des Rettungsdienstes zur Komba ist deutlich gestiegen, zumindest mal in meinem Umfeld. Das ist ja immerhin ein Anfang, denn schlechter können sie es sicher nicht machen.


    Ich finde es ein wenig bezeichnet, dass keiner der begeisterten ver.dianer hier im Geringsten auf das Verhalten der ver.di, das zu dem Protest geführt hat eingeht. Seid ihr so verblendet von eurer geliebten Organisation, dass euch die Kritik, die euch von 150 Mitgliedern so drastisch vorgetragen wird, völlig egal ist? Warum gab es denn keine Mitgliederbefragung, die hier angemahnt wurde? Warum hat man sich so schnell kampflos geschlagen gegeben? Warum hatte man nicht mal etwas auf Olli Kahns berühmtes Zitat gehört? Gibt es irgendeine Entschuldigung für dieses Verhalten? Aber nein, lieber die Schuld bei allem anderen suchen und Formulierungen angreifen. Machen Menschen ja bekanntlich öfter, wenn sie die eigentliche Sache nicht verteidigen können.

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  • Ich finde es ein wenig bezeichnet, dass keiner der begeisterten ver.dianer hier im Geringsten auf das Verhalten der ver.di, das zu dem Protest geführt hat eingeht. Seid ihr so verblendet von eurer geliebten Organisation, dass euch die Kritik, die euch von 150 Mitgliedern so drastisch vorgetragen wird, völlig egal ist? Warum gab es denn keine Mitgliederbefragung, die hier angemahnt wurde? Warum hat man sich so schnell kampflos geschlagen gegeben? Warum hatte man nicht mal etwas auf Olli Kahns berühmtes Zitat gehört? Gibt es irgendeine Entschuldigung für dieses Verhalten? Aber nein, lieber die Schuld bei allem anderen suchen und Formulierungen angreifen. Machen Menschen ja bekanntlich öfter, wenn sie die eigentliche Sache nicht verteidigen können.

    ich war nicht dabei, weder bei den Verhandlungen, noch bei den Protesten. Ihr im übrigen auch nicht. Daher sehe ich da größtenteils Mutmaßungen, die in anderen Themen zumeist auf breite Ablehnung stoßen.


    Auch wenn das von euch gewünscht ist, werde ich mich da nicht an einem Verdi Bashing beteiligen. Aber zumindest zu den haltlosen Vermutungen und Einwänden darf ich ja noch Stellung nehmen. Damit müsst ihr wohl leben können, wenn ich anderer Meinung bin als ihr.


    Ciao,


    Madde

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  • Nunja, die Mitglieder protestieren dagegen, dass sie nicht befragt wurden. Da sie direkt interviewt wurden, ist diese Aussage weit weg von einer Spekulation. Und ansonsten habe ich von dir nicht viele Argumente gelesen, außer dass ja nur so wenig Leute mitmachen. Was sehr verwunderlich ist, wenn man die Leute so behandelt. Ich bin wirklich schockiert.


    Aber wie gesagt, ernstzunehmende Argumente von Seite der Ver.dianer wären wirklich mal etwas (positiv!) Neues. Also fühl dich frei...

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  • Nunja, die Mitglieder protestieren dagegen, dass sie nicht befragt wurden. Da sie direkt interviewt wurden, ist diese Aussage weit weg von einer Spekulation. Und ansonsten habe ich von dir nicht viele Argumente gelesen, außer dass ja nur so wenig Leute mitmachen. Was sehr verwunderlich ist, wenn man die Leute so behandelt. Ich bin wirklich schockiert.


    Aber wie gesagt, ernstzunehmende Argumente von Seite der Ver.dianer wären wirklich mal etwas (positiv!) Neues. Also fühl dich frei...

    Das ist sogar so gut nachvollziehbar, dass da nur ein (!) Medium drüber berichtet hat, obwohl das ja ein rieeeeeesen Skandal gewesen sein muss. Und zwar die allseits für ihren QUalitätsjournalismus bekannte Osthessen News. Der Artikel ist in etwa so auf retter.tv Niveau geschrieben, mal sehen, wann der da auftaucht.
    Dazu gibt es aber auch keine Stellungnahme von Verdi zu lesen, was das einfach sehr schwer einschätzbar macht. Wie gesagt, ich würde gern mal die andere Seite hören. Würdest du auch, wenn du an einer echten Auflösung des Ganzen interessiert wärst und nicht an Polemik gegen Verdi.

    Aber bei all deinem Schock über Verdi konntest du ja gerade noch so einen anderen Thread aufmachen um nochmal gegen Verdi zu hauen. Der Schock muss ja insgesamt sehr tief sitzen.


    Ansonsten habe ich tatsächlich nen längeren Beitrag geschrieben, in dem ich auf mehrere Sachen eingegangen bin. Nicht nur einen um genau zu sein. Daran kannst du dich gerne abarbeiten. Da waren einige "ernstzunehmende" Argumente bei.



    Keine Ahnung - weiss nicht wie ich auf dem Niveau diskutieren soll. Ich fühl mich langsam wie ein Fleischesser im Vegetarier-Forum. Schade, da bin ich von dir und dem Rest eigentlich besseres gewöhnt.


    Ciao,


    madde

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  • Hallo Madde,


    ich kenne einen der Kollegen, der dort protestiert hat und ich kann dir sagen, dass es ihm und seinen Kollegen mächtig stinkt, was da passiert ist. Und ja Osthessen News ist jetzt nicht "Die Zeit", aber spielt hier auch nicht die Rolle.