DRK Fulda streikt bei Verdi

  • Kann ich absolut verstehen. Auch als im Grundsatz überzeugter Gewerkschafter fand ich den Abschluss mehr als bescheiden.

  • Finde ich auch gut. Ich habe es auch schon in einem anderen Thread geschrieben: Erst macht man eine Umfrage und bekommt von den Mitglieder ein quasi Ohrfeige nach der man die Forderungen deutlich erhöhen muss, dann verspricht man vor Abschluss die Mitglieder abstimmen zu lassen tut dies dann aber doch nicht und stimmt einem sehr niedrigen Abschluss zu. Wenn man die Mitglieder befragt hätte, wäre der Abschluss sicher nicht angenommen worden.

  • Moinsen,


    unsere ach so beliebte Gewerkschaft bekommt endlich Druck von denen, die sie eigentlich vertreten sollte. Im Rahmen einer Protestaktion gegen die miserable Tarifverhandlung bezüglich der DRK-Tarife stürmten in Fulda 150 DRKler aufgebracht die ver.di Geschäftsstelle. Eine sehr gute Aktion, wie ich finde. Es wird Zeit, dass diesem selbstgerechten Laden klar wird, dass ihre billige Stimmfang-Taktik einfach nicht funktioniert und sie die Leute nicht nach Belieben verschaukeln können. Vielleicht bereiten die Aktionen alternativen Gewerkschaften wie der Komba endlich den Weg. Denn letztlich entscheidet nur die Mitgliederzahl, welche Gewerkschaft "mächtig" genug für die Tariffähigkeit ist.


    Quelle


    Viele Grüße,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Wer war doch gleich der User, der behauptet hatte, dass der kommende Tarifabschluss die besten Chancen hat wieder für ein adäquates Einkommen im Rettungsdienst zu ermöglichen ?

  • Und du weißt warum das die 150 Kollegen nicht in der Gewerkschaft sind?

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Es ist vorausgesetzt, dass man den Laden gut findet, wenn man Mitglied ist. Aber man muss nicht Mitglied sein, um ihn kritisieren zu dürfen. Eine Mitgliedschaft stellt immer eine Unterstützung dar, die man ihnen dringend verwehren sollte, wenn sie sich so verhalten, wie sie tun. Aber ja Medic, ich bin bei dir. Ich hoffe auch, dass endlich andere Gewerkschaften, z.B. die Komba, die ver.di verdrängen. Dennoch ist es wichtig, die (rettungsdienstliche) Öffentlichkeit aufzuklären, denn ver.di versucht ja mit Gewalt und teils dreist gelogenen Aussagen, Mitglieder zu fangen. Und wenn gegen eine Gewerkschaft mit Demonstrationen der Arbeitnehmer vorgegangen wird, ist das einfach mal ein Zeichen. Ein gewaltiges, gargantueskes Zeichen.


    (PS: Ich bin inzwischen Gewerkschaftsmitglied, allerdings nicht bei der ver.di. In die würde ich nicht einmal eintreten, wenn ich dann wirklich zwei Tage Urlaub mehr bekäme!)

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    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ich wäre ja immer noch für eine echte Rettungsfachpersonalgewerkschaft. :-)

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Und wie viele der 150 demonstrierenden DRKler sind tatsächlich Mitglied der ver.di, und wie viele nur Rosinenpicker die über die Gewerkschaft schimpfen, nicht Mitglied sind aber von den durch die Gewerkschaft ausgehandelten Tarifabschlüssen profitieren?
    Das die AG allen Mitarbeitern das Gehalt zahlen, dass die Gewerkschaften mit ihnen aushandeln, hat einzig den Sinn die Gewerkschaften zu schwächen.
    Meiner Meinung nach sollte nur derjenige das gewerkschaftlich ausgehandelte Gehalt bekommen, der auch Mitglied ist. Alle anderen sollten ihr Gehalt selbst aushandeln müssen.


    Und wenn den 150 DRKlern nicht gefällt, was die ver.di da macht, sollen sie doch selbst in der Gewerksdchaft aktiv werden und es besser machen. Der Weg steht jedem frei.


    Aber Axel, gerade du wirst doch wohl den Menschen nicht das Motzen und Nörgeln verbieten wollen! Oder hast du darauf etwa ein Patent angemeldet?


    :bye2:

  • seit wann so polemisch Johannes?


    Ich würde mir da mal ehrlich gesagt lieber das Statement der an den Verhandlungen beteiligten Gewerkschaftern anhören.
    Sie wollen runter auf maximal 44 Wochenstunden und 7,88 Prozent mehr Lohn. Ich bin da ja total dafür. Ich fordere sogar noch viel mehr, aber gleichzeitig ist die Rate an Gewerkschaftsmitgliedern beim DRK traditionell im einstelligen Prozentbereich. Da mag es ein paar Ausnahmewachen geben, aber das ist nun mal der Stand.
    So Verhandlungen sehen von außen total einfach aus, klar. Wie das am Verhandlungstisch aussieht ist eine ganz andere Sache. Und nein, mir fällt nicht ein, was irgendwelche Spartengewerkschaften da besser hinkriegen können. Mir ist eine Spartengewerkschaft mit 50 % + gewerkschaftlicher Organisation zwar lieber als der derzeitige Stand, aber momentan ist das ein völlig utopisches Ziel und eine schwach durchorganisierte Spartengewerkschaft bringt uns noch viel weniger.


    Jetzt kucken wir uns einfach die - wie gesagt von ein paar wenigen Wachen abgesehen - extrem niedrigen gewerkschaftlichen Organisierungsgrad an. Wie soll sich denn da was bewegen? Und was ist das für eine Rhetorik? Verdi ist ein Selbstbedienungsladen, der seine Mitglieder verrät und verkauft - für was genau nochmal?


    Welcher Rettungsdienstler ist denn jetzt aktiv bei Verdi? Oder überhaupt nur zahlendes Mitglied?
    Solange sich da nichts dran ändert, ändert sich eben nichts. Spartengewerkschaften hin oder her.


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Ach Madde,


    bei ver.di bleibt doch wirklich nur noch Polemik übrig, insbesondere dieser Tage. Wenn hier groß verkündet wird, dass die neuen DRK Tarifverhandlungen der große Wurf der ver.di werden, wenn Mitglieder durch die Durchsetzung des NotSanG, was (auf einmal!) der große Wurf des RDs sein soll, geworben werden sollen, während führende Mitglieder dies öffentlich noch als "Schlag ins Gesicht der Retter" bezeichnen... Dann ist es wirklich Zeit mit einer Gewerkschaft mal abzurechnen, die seit ihrem Bestehen nichts, aber auch wirklich gar nichts, für diese Berufsgruppe getan hat.


    Es ist einfach nicht legitim zu sagen, dass sie sich schlecht verhalten, weil sie wenig Mitglieder haben. Es ist viel eher korrekt zu sagen, dass sie wenig Mitglieder haben, weil sie sich schlecht verhalten. Alles andere sind leere Ausflüchte. Sie versuchen Geld zu verdienen, darum wenden sie sich seit längerem verstärkt an die Faulen und Dummen im RD, das kann niemand ernsthaft bestreiten. Wenn ihnen wirklich daran gelegen wäre, etwas für den RD zu tun, dann täten sie es. Wenn sie dabei vernünftig würden, dann bekäme man mit Sicherheit zumindest die Mitglieder zurück, die in letzter Zeit verstärkt austreten. Allein aus meinem Umfeld sind das zehn Leute. Aber mit Verlaub, man kann auch alles schön reden, wenn man nur will. Spartengewerkschaften sind die Lösung, damit die Idee der Gewerkschaft, nämlich möglichst gute Bedingungen für ihre Mitglieder zu erstreiten, mal wieder umgesetzt würde.


    Beste Grüße,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
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  • Ich will dir gar nicht widersprechen, aber soweit möchte ich doch nicht gehen. Schließlich möchte ich nicht der nächste Jimmy Hoffa werden...

    Land zwischen den Meeren,
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  • wir haben die Verdi bei unserer Betriebsratswahl dezent abgestraft. Die Verdi-Liste mit 24 Namen wurde von gerade mal 38Kollegen gewählt. Bei ca 350 Mitarbeitern. Da haben einige dumm gekuckt die eigentlich dachten das sie sicher im BR sind. Trotz massiver Wahlpropaganda...


    medic:
    Sobald mir Verdi beweist das sie nicht im eigenen Interesse sonder wirklich für ihre Mitglieder handelt bin ich gern bereit Mitglied zu werden und mich auch aktiv zu betätigen. Aber warum soll ich denen Geld in den Rachen werfen wenn ich unterm Strich nix von habe? Wenn ich schon im Vorfeld weiß das ich hinterher nur enttäuscht bin. Dann spende ich 30€ lieber SOS-Kinderdörfer. Da weiß ich das Geld wenigstens sinnvoll weg ist.


    Es gibt 3 feste Größen die bei Verdi zählen: 1. Geld, 2.Einfluss und daraus resultierend 3. Macht

  • wir haben die Verdi bei unserer Betriebsratswahl dezent abgestraft. Die Verdi-Liste mit 24 Namen wurde von gerade mal 38Kollegen gewählt. Bei ca 350 Mitarbeitern. Da haben einige dumm gekuckt die eigentlich dachten das sie sicher im BR sind. Trotz massiver Wahlpropaganda...


    Und was hat der Rest gewählt? NIx?

  • Joa ok, dann viel Erfolg mit der Spartengewerkschaft. Die Versuche dahingehend sind ja jetzt auch nicht neu und auch nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Ich drück euch die Daumen - ehrlich - jede Verbesserung des derzeitigen Zustands wäre ja schon was. Ich bleib da allerdings pragmatisch. Ich wüsste nicht, was mir und meinen Kollegen der Verdi nicht gelungen ist, euch zufliegen sollte, weil ihr eine Spartengewerkschaft seid. (Namentlich eine hohe Organisationsquote zu erreichen und für praktikable Konzepte zu sorgen um mit Rückhalt in der Arbeitnehmerschaft Druck auf die Arbeitgeber auszuwirken).
    Spätestens wenn ihr den Arbeitgebervertretern am Verhandlungstisch gegenübersitzt bin ich gespannt, wie die Sache dann aussieht.


    Bis dahin - viel Erfolg.


    Ciao,


    Madde

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    The Credible Hulk.

  • Madde,


    du hast da etwas falsch verstanden. Ich bin inzwischen Gewerkschaftsmitglied und das nicht bei ver.di. Allerdings habe ich nichts mit einer Spartengewerkschaft für den RD zu tun. Ich hoffe lediglich, dass sich der Protest an der ver.di zu einer Entwicklung in diese Richtung etabliert. Wir wissen beide, dass ich zu diesem Zeitpunkt aller Voraussicht nach nicht mehr im RD tätig sein werde. Und meine Gewerkschaftswahl war entsprechend zunkunftsorientiert, aber ich fühle mich dort gut vertreten! Und das ist mir zumindest sehr wichtig.


    Viele Grüße,
    Johannes

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    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
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