HLW wird Unterrichtsfach

  • Zitat

    Ich stell mir halt die Frage, ob die 7 Klasse nicht schon zu spät ist...
    Da fangen die frühen Jahre der Pubertät an und alles was der Lehrer sagt ist eh nur ein "MUSS" und damit wird HLW auch wieder keine Selbstverständlichkeit, sondern erfährt auch wieder Ablehnung.


    Ich würde sagen dafür ist es nie zu spät. ;-)
    Es kommt aber sicher auch wie bei vielen Dingen (außer Mathe) auf die Verpackung an und HLW ist sicher etwas das ich auch mit viel Spaß vermitteln kann.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin


  • Ich würde sagen dafür ist es nie zu spät. ;-)


    Auch richtig!
    Aber man kann damit auch nicht früh genug beginnen!

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Auch richtig!
    Aber man kann damit auch nicht früh genug beginnen!


    Wobei zu früh m.E. nichts bringt, weil schlichtweg die körperlichen und auch mentalenVoraussetzungen fehlen.


    Natürlich wäre es ideal, wenn man die HLW alle zwei Jahre in der Schule wiederholen würde, nur das wird so sicher nicht stattfinden.
    Wenn es regulärer Unterrichtsstoff (d.h. aber auch mit ausreichender Finanzierung, Planung für die Schulen und HiOrgs, etc.!) werden soll, dann bitte in einem Alter, in dem der Schüler dann auch die körperliche Voraussetzung für eine vernünftige HLW mitbringt.

  • Bei "zu früh" ist halt immer die Frage was denn der Stoff sein soll.
    Vielleicht fängt man bei kleinen Kids nicht gleich mit HLW an sondern einfach auch immer wieder eine Erinnerung an das "wie setze ich eigentlich einen Notruf ab".
    Im Kindergarten lernen die Zwerge das und danach gerät es scheinbar in Vergessenheit...
    Wäre auch nicht schlimm wenn wenigstens das schon mal klappt, oder?

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  • Wobei zu früh m.E. nichts bringt, weil schlichtweg die körperlichen und auch mentalenVoraussetzungen fehlen.


    Natürlich wäre es ideal, wenn man die HLW alle zwei Jahre in der Schule wiederholen würde, nur das wird so sicher nicht stattfinden.
    Wenn es regulärer Unterrichtsstoff (d.h. aber auch mit ausreichender Finanzierung, Planung für die Schulen und HiOrgs, etc.!) werden soll, dann bitte in einem Alter, in dem der Schüler dann auch die körperliche Voraussetzung für eine vernünftige HLW mitbringt.


    Bei den körperlichen Vorraussetzungen stimme ich dir natürlich zu.
    Wie gesagt, ich glaube was mal gehört zu haben, dass eben Kinder im Grundschulalter bereits eine HLW effektiv am Erwachsenen durchführen können....
    Weiß dazu zufällig jemand etwas?


    Das wäre ja dann ca das Alter in dem man mit der HLW beginnen kann. Vorher kann man eben spielerisch Verbände machen und Notruf absetzen üben.
    Denke schon, dass das Thema EH dann schon viel früher in den Köpfen verankert werden kann.

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    ...manche sind wahr... 8)

  • Das wäre ja dann ca das Alter in dem man mit der HLW beginnen kann. Vorher kann man eben spielerisch Verbände machen und Notruf absetzen üben.
    Denke schon, dass das Thema EH dann schon viel früher in den Köpfen verankert werden kann.


    Was ja durchaus in Form von Projekttagen in den Schulen gestaltet werden kann.


    Mir ist nur wichtig, dass wenn sich die Kultusministerien für obligatorischen HLW-Unterricht in den Schulen entscheiden, dies dann effektiv genutzt wird, d.h. halt auch in einem Alter, in dem die physichen und psychischen Voraussetzungen vorhanden sind bzw. diese erwartet werden können, was ich bei einem Grundschulkind noch nicht sehe.


  • Den gabs auch bei uns in der Schule, war aber freiwillig, an 6 Mittwoch Nachmittagen vor jetzt fast genau 16 Jahren, kostete 10 DM und war quasi der Einstieg und Beginn meiner sich noch immer fortsetzenden glänzenden Medizinerkarriere ;-)


    Und das Ding kann man auch noch prima für den Führerschein verwerten :-)

  • Tolle Entwicklung,
    ich sehe die Chance in einer Fokussierung und Regelmässigkeit. Einmal im Jahr einen Vormittag ab der 5. Klasse.


    Fokussierung auf die Wiederbelebung keine zusätzliche Verwässerung mit anderen EH Inhalten.
    Alle paar Wochen vor dem eigentlichen Sportunterricht die Jungs und Mädels dann einige Minuten pumpen lassen.



    EH Ausbilder und HiOrgs braucht es da wirklich nicht.
    Zusätzliche weiterführende Angebote sind ja immer noch möglich.


    Ich denke jeder der einen Dreisatz berechnen kann ist auch in der Lage eine HLW zu kapieren...Der Umkehrschluss verbietet sich da nicht jeder RettAss einen Dreisatz ausrechnen kann....


    Gruss Lifepak

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

    Einmal editiert, zuletzt von lifepak ()

  • Die Rede (in der Quelle) ist allerdings von einer jährlichen Wiederholung ab Klasse 7, d.h. Jedes Jahr zwei Stunden in jeder Klasse.
    Das wären alleine an meiner (mittelgroßen) Schule 56 zu erbringende Unterrichtsstunden pro Jahr. Das ist nicht nur organisationsaufwändig, das kostet auch.
    Ich bin gespannt.


    J.

  • Die Rede (in der Quelle) ist allerdings von einer jährlichen Wiederholung ab Klasse 7, d.h. Jedes Jahr zwei Stunden in jeder Klasse.
    Das wären alleine an meiner (mittelgroßen) Schule 56 zu erbringende Unterrichtsstunden pro Jahr. Das ist nicht nur organisationsaufwändig, das kostet auch.
    Ich bin gespannt.


    J.


    Achso: In meiner Rechnung gehe ich davon aus, dass der Unterricht im Klassenverband stattfindet, also in Lerngruppen von bis zu 30 Teilnehmern. Wenn man sinnvolle Gruppengrößen für die HLW bildet, verdreifacht sich mein Ansatz recht schnell.


    J.

  • Also früher, als Hobby noch nicht so verschrien war, habe ich während des Studiums auch vormittags EH-Kurse in Schulen gehalten. Ehrenamtlich im weitesten Sinne.


    Klar. Haben wir auch gemacht, in der Regel einmal jährlich an einer Schule. Nur fallen damit eben dennoch die Berufstätigen und - aufgrund der zunehmenden "Verschulung" der Studiengänge - auch viele Studenten raus.


    Ich sehe nicht wirklich, wo das Personal herkommen soll, um jedes Jahr an jeder Schule einen solchen Kurs zu halten.

  • Die Rede (in der Quelle) ist allerdings von einer jährlichen Wiederholung ab Klasse 7, d.h. Jedes Jahr zwei Stunden in jeder Klasse.
    Das wären alleine an meiner (mittelgroßen) Schule 56 zu erbringende Unterrichtsstunden pro Jahr. Das ist nicht nur organisationsaufwändig, das kostet auch.
    Ich bin gespannt.


    Ach, Du weißt doch, wie sowas läuft: das machen halt die Lehrer, zusätzlich zum normalen Deputat, ggf. unter Kürzung von Stunden. Voila, kostenneutral. :-)

  • Weltreisender


    Ich glaube in der Notfall Und Rettungsmedizin war eine Studie zu CPR in Schulen und das auch bei recht jungen Schülern.
    Ich Schau mal ob ich den Artikel wiederfinde.


    Tiptop-dann wäre auch das belegt.
    Also wäre der HLW-Unterricht eben schon ab der Grundschule möglich...


    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Notfall Rettungsmed 2013 · 16:356–360
    DOI 10.1007/s10049-012-1669-3
    Online publiziert: 9. Juni 2013
    J. Breckwoldt · U. Kreimeier

  • Meines Wissens hat die Uni Rostock, vermutlich federführend Dr. Rücker, da relativ viel geforscht und führt für die Schulen der Region Rea-Tranings durch. Deren Ansatz ist tatsächlich die Lehrer zu schulen, weil es wohl für die Qualtität wurst ist, ob HLW von einem Sani, Arzt oder Lehrer ausgebildet wird. Außerdem kommt meines wissens auch von denen die Empfehlung in der 7. Klasse (oder zumindest in dem Bereich) damit anzufangen das zu vermitteln.

  • Persönlich würde ich mir auch wünschen, dass die CPR-Schulungen schulübergreifend bereits in der 4. oder 5. Klasse beginnen würden.
    In diesem Alter hat man evtl. einen noch grösseren Einfluss auf die Teilnehmenden und kann entsprechende "Weichen" stellen. Vermutlich bestehen aber aufgrund von Projekten, wie "Retten macht Schule", die grösste Datenbasis und entsprechende Erfahrungswerte, in der jetzt vorgesehen Altersgruppe.



    Wie man einen Notruf absetzt, könnte gerne schon z.B. ab dem Alter von 5 Jahren vermittelt werden.


    Bei der organisatorischen Betrachtung des Ganze, würde ich für lokale Lösungen, unter einer zentralen Aufsicht auf Länderebene plädieren. Unter dem Gesichtspunkt, dass es in nicht wenigen Bereichen einen Mangel an Lehrkräften gibt, könnte man hier auf die Zusammenarbeit mit lokalen Rettungsdiensten setzen. Dies könnte auch im Hinblick auf die zukünftige Nachwuchsgewinnung im Berufsfeld RD, aber auch für die Gewinnung von ehrenamtlichen Kräften interessant sein. Darüber hinaus könnte man das Bild der RD in der Öffentlichkeit optimieren, wobei das stark davon abhängig sein wird, welche Dozenten man von RD Seite zur Verfügung stellt.


    Um sicherzustellen, dass man einheitliche Inhalte vermittelt und v.a. auch die Kosten der Multiplikatorenschulungen im Rahmen hält, könnte ein blended learning Kursformat für die Multiplikatoren Sinn machen. Sprich eine Vermittlung der theoretischen Inhalte via E-Learning und die praktische Umsetzung im Rahmen einer Präsenzveranstaltung.


    Ein ähnliches Konzept kam bereits bei einem Projekt dieser Art zum Einsatz.

  • Achso: In meiner Rechnung gehe ich davon aus, dass der Unterricht im Klassenverband stattfindet, also in Lerngruppen von bis zu 30 Teilnehmern. Wenn man sinnvolle Gruppengrößen für die HLW bildet, verdreifacht sich mein Ansatz recht schnell.


    J.


    Vielleicht möchte man ja auch die Eltern mit einbeziehen und hat diese quasi nebenbei mitgeschult?

  • Als Multiplikatoren?


    Ja, zum Beispiel. Gerade wenn kleine Gruppen gebildet werden sollen, bietet sich doch so etwas an, dass Eltern diese Gruppen mitanleiten. Das muss ja nicht unbedingt ein Lehrer sein. Und ein Termin im Schuljahr für 2 Stunden sollte möglich sein, 5 oder 6 Väter oder Mütter vormittags mit im Boot zu haben.