NRW: Feuerwehren, komba sowie Städte- und Landkreistag fordern Ausschluss von Berufsverbänden aus dem Landesfachbeirat Rettungsdienst

  • Das halte ich noch immer für einen Trugschluss. Gerade der öffentliche oder soziale Bereich lässt sich definitiv nicht mit der "freien Wirtschaft" vergleichen. Er kann sich keinen Markt außerhalb seines Selbst (...)


    Meiner Meinung nach auch der große Fehler das trotzdem versucht wird Gesundheits"Unternehmungen" wie normale Wirtschaftsunternehmen, Kostensenkung und Wachstum im besonderen zu privatisier und end solidarisieren, zuführen, tatsächlich bin ich der Meinung das es früher, als der Sektor Gesundheitsdienstleistung vom Staat, Kirchen und Privaten Trägern als Daseinsführ- und Grundvorsorge und nicht als Dividende bringende Melkmaschine gesehen wurde insgesamt doch besser war.

  • Weil dann hast du irgendwann B3 besoldetete NotSan. ;)

    Also bevor man mich schlägt und nötigt, dann von mir aus ja zu B3... :biggrin_1:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • @ Harry:


    ...ach, so viel besser ist mein Job auch nicht. :-D



    @ Mike:
    Das Problem ist, dass es RettAss gibt, die heute schon A8 haben, als NotSan aber mehr wollen.
    Dann gibts welche mit A9, die wollen auch mehr.
    Ganz viele haben aber wahrscheinlich höchstens A6.


    Wo ist nach oben die Grenze? Und warum?

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • In aller Ehrlichkeit?


    Fair, fand ich, wenn ich (als NotSan) das gleiche Geld kriege, wie die BF Kollegen die aufm Löschfahrzeug als Verantwortlicher sitzen.



    (Ich warte auf den Aufschrei)

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Fair, fand ich, wenn ich (als NotSan) das gleiche Geld kriege, wie die BF Kollegen die aufm Löschfahrzeug als Verantwortlicher sitzen.


    Ich bin heute der Meinung, dass eine derart große Ungleichbehandlung der beiden Berufsgruppen nicht mehr gerechtfertigt ist. Wenn ich mir die "Arbeitsbelastung" und den Gefährdungsgrad bei so manchen BF anschaue...

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Mit einem Aufschrei kann ich nicht dienen, sehe aber schon einen Unterschied ob "nur" NotSan oder zusätzlich gD/B3 o.ä.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Ich sehe schon einen gewissen Unterschied darin, ob ich schwören muss, dass ich meine Pflicht notfalls unter Einsatz meines Lebens ausübe oder ob ich mich auf "Eigenschutz geht immer vor!" zurückziehen kann. Von daher gönne ich den Kollegen der blauen Schiene schon ein paar Taler mehr am Ende des Monats. Dies ergibt sich aber schon aus dem Unterschied von der Beamtenbesoldung (A) zum Angestellten Entgelt (E) ganz erheblich, und sogar schon etwas mehr als notwendig. Und eben weil die Feuerwehr ihre höhere Entlohnung eben aus der blauen Schiene argumentiert, finde ich es mehr als grenzwertig jetzt wegen des NotSans so deutlich mehr Geld zu fordern. Die Stufe E8, die so manch ein NotSan ja sogar schon bekommt, finde ich momentan der Tätigkeit durchaus angemessen. Man darf nicht vergessen, dass die ganzen Zulagen ja auch ansteigen, da sie sich prozentual aus dem Grundgehalt errechnen (gilt natürlich erstmal nur für den TVöD). Ehrlich gesagt wäre mir der Schritt ins Studium mit dem Gehalt deutlich schwerer gefallen, als ohnehin schon...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Noch einmal was ganz anderes, um sich mal von der Kohle abzuwenden: Die Anerkennung als Einsatzdienst wäre auch so eine wichtige Sache, damit man nicht noch 4 Wochen vor dem 67.ten Geburtstag auf´n Bock sitzen muss.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Harris, wir sind so oder so einer Meinung ;-) Aber das ist ja nichts wirklich Neues.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Den bekommst du gerne.


    Ohne die Tätigkeit eines NFS auch nur ansatzweise schmälern zu wollen, aber imho vergleichst du hier Äpfel und Birnen.


    Ich bin Verantwortlich auf dem LF und aushilfsweise auch Zugführer. Was man neben der Verantwortung für die Kollegen im Einsatz nicht vergessen darf ist die Tatsache der Personalverwaltung, die einen Großteil der Arbeit ausmacht. Von daher sehe ich eine höhere Besoldung als durchaus gerechtfertigt an. Verantwortung für unsere Pat. trage ich ja zusätzlich......

  • Das war ja kein Aufschrei, sondern sachlich! :-)


    Ich bin als NotSan natürlich i.d.R. für weniger Personal verantwortlich, und gehe nicht in brennende Häuser.
    Ich arbeite aber auch im fließenden Straßenverkehr, sitze mit Pech in dem Auto an dem geschnitten wird, begebe mich oft unbewusst in Gefahren, habe eine erhöhte Infektionsgefahr, und eine permanente Belastung des Rückens.
    Auch ist meine 12 Stunden Schicht in der Regel deutlich "Einsatzlastiger" als die des Feuerwehrmanns.


    Du hast recht. Der Vergleich wäre mit Äpfel und Birnen. Ich habe die beiden Berufe aber nicht verglichen, sondern nur gesagt dass ich das gleiche Gehalt fair fände.


    Ich rolle auf dem Bock durch, 10 Mann winken mir vom Fenster. "Ins Feuer gegangen" wird (Gott sei Dank!) wirklich wirklich selten, die BMA dominiert den Alltag. Ich verstehe nicht, warum ich dann beim schweren Verkehrsunfall, von den 3 Blaulicht-Vereinen am wenigsten Verdienen sollte.






    (Ganz klar: Ich gönne den Feuerwehrleuten ihr Geld! Ich möchte ganz bewusst nicht zur Feuerwehr. Aber ich verstehe nicht warum ich weniger kriegen sollte)

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  • Ist es bei dir schon so weit?

    Ganz ehrlich? Ich glaube nicht, dass ich so "alt" werde! Gefühlt passt es aber oft schon ganz gut... :hi:

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  • Das das reine RD Personal unterbezahlt ist, darüber brauchen wir nicht reden. Das ist auch in meinen Augen Fakt.


    Alles was du aufgezählt hast, ist richtig. Der RTW rückt häufiger aus, ist genauso (mehr?) gefährdet etc. Allerdings darf er sich wie Johannes bereits geschrieben hat auf seinen Eigenschutz berufen, während der BF Beamte den Einsatz seines Lebens geschworen hat. Klingt zwar abgedroschen, aber ich denke, dass ist nicht ganz zu vergessen......


    Es stand und steht ja jedem Kollegen frei auch die Vorteile, nicht nur finanzieller Art, des Beamtentums zu nutzen. Das es nicht jedermanns Sache ist, ist mir völlig klar. Dann muss man aber vielleicht auch mal anerkennen, dass der Gehaltsunterschied einen Hintergrund hat.


    Ich bin auch als reiner RA zur BF gegangen und hab es mittlerweile in den gD geschafft und profitiere sehr von diesem System.

  • Gegen Beamter werden hätte ich nix. Aber gegen Feuerwehrmann werden. :rtw:

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  • Ich denke auch, dass nicht alle Tätigkeiten und Eigenarten der Berufbilder "Rettungsdienst", "Feuerwehr" und "Polizei" gleich sind. Aber man muss schon zugeben, dass es durchaus doch Gemeinsamkeiten gibt. Es werden ja keine Vergleiche ggü. "Finanzbeamte", "Lehrer", usw., gezogen, sondern schon gezielt ggü. "Feuerwehr" und "Polizei", da hier, mMn auch, durchaus einige Parallelen zu finden sind. Da kann ich den Frust der Angestellten im RD nachvollziehen. Es geht ja den meisten Kollegen, die diese Probleme ansprechen, nicht zwingend um den Beamtenstatus, sondern sicher nur darum annährend die Ungleichbehandlung im Entgelt auszugleichen, sowie sicher auch den Status "Einsatzdienst" anerkannt zu bekommen, damit diese eben schon mit 62 in Rente gehen können. Machen wir uns nichts vor, denn sofern in den nächsten Jahren nicht die Anti-Schwerkraft-Trage der Sternenflotte im Rettungsdienst Einzug erhält, kann ich mir kaum Vorstellen, wie jemand mit 66 Jahren noch auf´n RTW sich die Nächte um die Ohren hauen kann. Alternativen bzw. Sozialpläne gibt es heutzutage kaum noch, was quasi einer Rentenkürzung nahe kommt, da die Kollegen häufig gezwungen sind eher in Rente zu gehen. Und ich gehe davon aus, dass die Grenze "67" sicher in den nächsten Jahren wieder wackeln wird. Man muss aber auch mal die Frage stellen, wann diese für die Einsatzdienstbeamten beginnt zu wackeln? Viele sind mit 60 heutzutage noch topfit. Ich habe das die letzten Jahre mit eigenen Augen sehen können!


    Zum Thema "Gefahrenbereitschaft", bzw. das eigene Leben einsetzen zu müssen. Die Zeiten der Feuerlöschpolizei und der Kadavergehorsam sind vorbei. Technik und Taktik sind heutzutage mittlerweile soweit, dass das Risko immer weiter minimiert wird. Ich glaube kaum, dass heutzutage noch Trupps mit dem Wissen ins Feuer entsendet werden, dass es sehr wahrschinlich ist das diese dabei ums Leben kommen. Klar, ein gewisses Risiko ist dabei, wenn zur Menschenrettung in eine brennende Wohnung gegangen werden muss. Ein agitierter bzw. aggressiver BTM-Konsument mit HIV und Hepatits ist auch nicht ohne. Und der Wachenalltag ist ja eher so, dass solche gefährlichen Feuersbrünste sehr selten geworden sind. Das Rückstellen eines Druckknopfmelders ist natürlich nicht zu unterschätzen! Was ich damit sagen will: Sicher, der Feuerwehr- und Polizeijob ist gefährlich. Aber auch der RettSan/-Ass/NotSan kann sich gewissen gefährlichen Situationen nicht verweigern, denn auch er hat seinen Job zu machen, auch wenn er es nicht unbedingt schwören musste. Und ich glaube nicht, dass heutzutage noch ein Angriffstrupp ohne Schutzausrüstung zum umgefallenen, komisch farbig rauchenden und dampfenden Tanklastzug mit vielen bunten Warntäfelchen stiefelt, nur weil es im befohlen wird. Hier wird der eigene Überlebenswille sicher auch stärker sein wie irgendein Schwur. Mit der richtigen Schutzausrüstung - das ist dann ihr Job. So wie auch der Retter mit seiner Dienstkleidung, Einmalschutzhandschuhen und Ausrüstung zu dem eben erwähnten unbeliebten BTM-Patient hin muss, weil er eben muss. Trotzdem haben beide, der Feuerwehrmann und der Retter ihre Gefahrenbürde zu tragen.


    So richtig ziehen daher die Argumente daher bei mir nicht mehr!


    Gruß

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  • Auch meine Berufsgruppe sehe ich als nicht ungefährdet an. Von hinterrücks vom Stuhl gefallenen Anästhesisten bei akuten narkoleptischen Anfällen und deren nicht unerhebliches Verletzungsrisiko lese ich hier aber mal wieder nichts. Von der erheblichen Verbrühungs- und Verbrennungsgefahr durch heiße Kaffeetassen mal ganz zu schweigen...

  • Dafür lesen euch die Anästhesieschwestern jeden Wunsch von euren Lippen ab... ;)

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