Notfallrettung in Süddänemark - Jobs für deutsche Retter

  • Nachdem hier 4 Monate Stille war und Übernahmen ja oft mit Verschlechterungen in Verbindung gebracht werden, möchte ich gern nachfragen, wie die Situation aktuell ist.
    SaHa: hat sich etwas für euch verändert?

  • Wie schaut es denn bei den Kollegen aus, welche damals zu BIOS gegangen sind? Seid ihr jetzt noch in Dänemark bei der Kommune angestellt, oder wieder zurück nach Deutschland gekommen?

  • Nach der Übernahme durch die Region Syddanmark wurden alle Mitarbeiter weiter beschäftigt, zu diesem Zeitpunkt musste niemand gehen. Mittlerweile sieht es ganz anders aus - einige sind von sich aus zurück gekehrt, andere wurden gekündigt. Zur Zeit sind ca. 60-70 (von mir geschätzt!) deutsche Retter bei "Ambulance Syd" beschäftigt.



    Die, die aus eigenen Stücken zurück gegangen sind, haben die Entscheidung meist aus familiären Gründen getroffen, z.B. aufgrund langer Fahrtzeit, abwesenheitsbedingte Probleme mit den Kindern, etc.. Ein paar Kollegen wurden gekündigt, z.B. nach langer Krankheit, mehrfaches Nicht-Bestehen von internen Prüfungen oder verhaltensbedingte Gründe. M.E.n. war dies aber auch gerechtfertigt, in Deutschland hätte der Arbeitgeber sicherlich nicht anders und sogar schon viel eher gehandelt.


    Trotz Gehaltseinbußen im Vergleich zu BIOS sind die meisten Kollegen zufrieden in Dänemark. Es muss allerdings gesagt werden, dass mehr und mehr darüber nachdenken, wieder nach Deutschland zurückzukehren - eine handvoll wird im 1. Halbjahr diesen Jahres kündigen, ein paar Weitere im Laufe des Jahres. Dies resultiert aber auch aus privaten Gründen oder der Tatsache, dass es attraktiver wird, in Deutschland als NFS zu arbeiten.

  • Es gibt diverse AG, die immer mehr zahlen, oder versuchen, die Arbeit attraktiver zu gestalten.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • und hier?

    Gibts auch genug Beispiele. Wenn sie bei deinem AG alle nicht zutreffen, ist das ärgerlich. Aber es gibt eben schon AG, wo sich was getan hat.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ich selber habe mich mit den Arbeitsverhältnissen des RFP in Deutschland und den Veränderungen der letzten 2 Jahre wenig befasst, da für mich eine Rückkehr nicht in Frage kommt. Natürlich läuft auch im Lande der glücklichen Menschen nicht alles rund, aber ich habe wenig Grund zum klagen. Wir haben nach wie vor die 37-Stunden-Woche, fahren 24-Stunden-Schichten und werden umgerechnet mit ca. 2800,- Euro netto entlohnt. Mit ein wenig Extraarbeit ist man locker bei 3500,- Euro aufwärts und hat immer noch 20 Tage im Monat frei!



    Von einem Kollegen der zurückkehrt weiß ich, dass er 2 Dienste je Woche a 24h arbeitet und unter dem Strich mehr Geld haben wird (Gehalt verrechnet mit aktuellen Fahrtkosten). Ihm hat z.B. der ehemalige Arbeitgeber ein gutes Angebot unterbreitet, nachdem gemerkt wurde, dass man jeden eingestellt hat der RA/NFS war - und nun die damit resultierenden Probleme erkannt hat. Ein anderer wird als NFS bei einer gGmbH angestellt und stockt mit einem 450,- Euro Job beim KV auf - Grund für die Rückkehr bei ihm ist der lange Fahrtweg (aktuelle ca. 2,5h einfache Strecke, ergo 5h Fahrtzeit pro Dienst). Ein anderer wiederum verändert sich beruflich, er wird zukünftig als Dozent tätig werden bei etwa selbem Gehalt - laut seiner Aussage!


    Nach dem was ich gehört habe, ist die Personalnot mittlerweile so groß, dass man sich sehr gut verkaufen und im gewissen Rahmen auch verhandeln kann.

  • Nach dem was ich gehört habe, ist die Personalnot mittlerweile so groß, dass man sich sehr gut verkaufen und im gewissen Rahmen auch verhandeln kann.


    Das klingt schon sehr verlockend. Schade, dass man das hier scheinbar noch nicht erkannt hat. Hier muss man offenbar schon glücklich sein, wenn jemand komplett nach Tarif (als Minimum) zahlt...

  • Ich selber habe mich mit den Arbeitsverhältnissen des RFP in Deutschland und den Veränderungen der letzten 2 Jahre wenig befasst, da für mich eine Rückkehr nicht in Frage kommt. Natürlich läuft auch im Lande der glücklichen Menschen nicht alles rund, aber ich habe wenig Grund zum klagen. Wir haben nach wie vor die 37-Stunden-Woche, fahren 24-Stunden-Schichten und werden umgerechnet mit ca. 2800,- Euro netto entlohnt. Mit ein wenig Extraarbeit ist man locker bei 3500,- Euro aufwärts und hat immer noch 20 Tage im Monat frei!

    Wieviele Stunden der 24h Anwesenheit werden denn angerechnet?
    Wie hoch ist die Auslastung?
    Sind die netto 2800 € als Pendler oder mit festem Wohnsitz in DK? Falls in D, welche Steuerklasse?
    Das ist ja alles sehr individuell.

  • Wieviele Stunden der 24h Anwesenheit werden denn angerechnet?
    Wie hoch ist die Auslastung?
    Sind die netto 2800 € als Pendler oder mit festem Wohnsitz in DK? Falls in D, welche Steuerklasse?
    Das ist ja alles sehr individuell.

    Von den 24h bekommen wir aktuell 20h angerechnet, unabhängig von der Auslastung. Hierzu kann ich pauschal keine Angaben machen, da sich dies sehr von Station zu Station unterscheidet. Ich bin auf einer hochfrequentierten Station tätig, in den letzten Schichten lagen wir zwischen 600 und 730 Minuten.
    Der Verdienst ist netto mit Wohnsitz in Deutschland und ca. 35Minuten Fahrtzeit zur Arbeit. Das Gehalt wird ja in DK versteuert, damit entfällt zumindest hierfür die Steuerpflicht in Deutschland.
    Natürlich ist es individuell - abhängig vom Schichtmodell, der Station, vom Wohnort und damit verbundener Fahrtzeit und -kosten, ob man Extradienste fahren möchte oder nicht, etc.. Das normale Gehalt von umgerechnet ca. 2800,- Euro netto bei einer 37-h-Woche ist dagegen weniger individuell... Es gibt lediglich einen minimalen Unterschied zwischen dem 24-h- und dem 12-h-Schichtmodell.

  • Wieviele Stunden der 24h Anwesenheit werden denn angerechnet?
    Wie hoch ist die Auslastung?
    Sind die netto 2800 € als Pendler oder mit festem Wohnsitz in DK? Falls in D, welche Steuerklasse?
    Das ist ja alles sehr individuell.

    Für manche Jobs muss man eben auch umziehen.

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