WAZ Duisburg: Unregelmäßigkeiten bei Abrechnung Leitender Notarzt beurlaubt

  • Die medizinische Versorgung lief doch nicht schlecht in Anbetracht der dynamischen Lage und der Örtlichkeit, auch wenn einsatztaktische Fehler begangen wurden.
    Es gab ausreichende Resourcen vor Ort (in Bezug auf das gesamte Gelände) und das bereits vor dem eigentlichen Schadensereignis. Der ÄLRD, LNA, ORGL bzw. der gesamte San-Dienst haben reagiert, sind aber nicht für die Katastrophe verantwortlich.

  • Dr. Marx hatte für die sanitätsdienstliche Absicherung der Loveparade sogar noch ganz andere Pläne (sowas wie Lazarette mit klinischen Standard), die sind aber von den Krankenkassen nicht genehmigt worden.


    Ansonsten muss ich sagen, dass die ManV Pläne gut gegriffen haben.


    Von daher kann ich die Kritik an seiner Person in Sachen Loveparade absolut nicht nachvollziehen.


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  • Er war damals ärztlicher Leiter dort. In sofern stand er in Verantwortung für die medizinische Betreuung und Planung vor Ort.


    Es gibt aus meiner Sicht viele Menschen, die nach der Loveparade hätten den Stuhl räumen oder sich (straf)rechtlich verantworten müssen, aber der ÄLRD gehört für mich nicht mal annähernd dazu.


    Und zu fordern, dass jeder Amtsträger aus dem großen Bereich BOS seinen Hut nehmen muss nur weil er da war ist wohl albern.
    Dann kann ja auch gleich der Schirrmeister der BF gehen. Der war auch für Technik verantwortlich...

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Ich finde, dass jemand der in Verantwortung steht für die Planungen in Bezug auf eine solche Verantwortung und gerade für den Bereich medizinische Sicherheit bei diesem Ereignis auch eine moralische Verantwortung trägt.
    Es mag ihn fachlich nichts vorzuwerfen sein, dazu gibt es nicht zuletzt Gerichte zum dies zu klären. Aber alleine aus moralischer Sicht wäre ein Rücktritt angebracht gewesen.

  • Ich finde, dass jemand der in Verantwortung steht für die Planungen in Bezug auf eine solche Verantwortung und gerade für den Bereich medizinische Sicherheit bei diesem Ereignis auch eine moralische Verantwortung trägt.
    Es mag ihn fachlich nichts vorzuwerfen sein, dazu gibt es nicht zuletzt Gerichte zum dies zu klären. Aber alleine aus moralischer Sicht wäre ein Rücktritt angebracht gewesen.


    Was soll denn der moralische Grund dafür sein?

  • Dr. Marx hatte für die sanitätsdienstliche Absicherung der Loveparade sogar noch ganz andere Pläne (sowas wie Lazarette mit klinischen Standard), die sind aber von den Krankenkassen nicht genehmigt worden.


    Da ich gerade ein Verständnisproblem habe: was haben die Krankenkassen mit der Ausgestaltung eines Sanitätsdienstes einer Privatveranstaltung zu tun?

  • Da ich gerade ein Verständnisproblem habe: was haben die Krankenkassen mit der Ausgestaltung eines Sanitätsdienstes einer Privatveranstaltung zu tun?



    Ich glaube Dorsk bezieht sich auf diesen verfügbaren Artikel (den ich als einer der ersten Hits beim Googlen nach Dr. Marx auch gefunden habe, da ich ihn überhaupt nicht kannte)
    http://www.spiegel.de/panorama…toten-haben-a-773516.html


    Dort heißt es:
    "Monatelang hatte Frank Marx auf den 24. Juli als einer von 50 Kollegen der Feuerwehr im Vorbereitungsteam hingearbeitet, ein Konzept für die Rettungskräfte mitentwickelt, verschiedene Szenarien durchgespielt. Demnach hatte die Feuerwehr mit etwa 450 Verletzten gerechnet und für deren Versorgung 50.000 Euro veranschlagt. "Für dieses Geld hätten wir alle auf klinischem Niveau in einem Behelfskrankenhaus behandeln können", erklärt Marx. Mit Labor, Röntgen und allem drum und dran. Doch die Krankenkassen lehnten ab. So kostete die Love Parade letztendlich für die etwa 450 Patienten, die tatsächlich in ein Krankenhaus transportiert werden mussten, 540.000 Euro - pro Person 650 Euro Notarzteinsatz plus 550 Euro die Behandlung in der Klinik."


    Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage möchte ich aber auch zumindest mal in Zweifel stellen....

  • Bezüglich der Loveparade hatte ich es so in Erinnerung, dass verschiedene Amtsträger der BF/RD und Verwaltung davor gewarnt hatten die Veranstaltung so durchzuführen wie diese durchgeführt wurde, jedoch der politische Wille so hoch war, dass die einigen Bedenkenträger ignoriert oder sogar mundtot gemacht wurden.


    Daher geistert bei mir auch immer noch eher der Duisburger Oberbürgermeister im Kopf rum (gibt es denn eigentlich noch?), weniger die Feuerwehr bzw. der ÄLRD.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Übrigens: Irgendwie gibt es ja ein neuen Abklatsch der Loveparade, natürlich unter neuen Namen. Zum Jahrestag des Duisburger Unglücks wurde darüber berichtet, kritisiert wurde u.a. der unglücklich gewählte Termin der neuen Veranstaltung.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Warum soll sich Herr Marx nicht auch neben seiner Tätigkeit in Duisburg für die Bevölkerung engagieren? Diese Frage beantwortet der Artikel nicht wirklich. Mir erschließt es sich auch nicht.


    Weil eine Nebentätigkeit in der Regel arbeitsvertraglich oder dienstrechtlich anzeige- und/oder genehmigungspflichtig ist.

  • Das mit der moralischen Verantwortung würde mich jetzt aber auch interessieren.
    Hat Herr Dr. Marx denn irgendetwas unterlassen oder getan, was zur Katastrophe geführt und/oder das Ausmaß begünstigt hat?
    Müssen in Zukunft auch die Stadtbrandinspektoren abdanken wenn es bei einem Schadfeuer zu Toten und Verletzten kommt? Schließlich sind die für den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz zuständig.

  • Weil eine Nebentätigkeit in der Regel arbeitsvertraglich oder dienstrechtlich anzeige- und/oder genehmigungspflichtig ist.


    Das ist mir durchaus bekannt. Nur ging der Artikel, auf den sich mein Beitrag ursprünglich bezog, nicht näher darauf ein, wie sich dies bei Herrn Marx verhält.


    Wie dem auch sei, ich denke es wird sich aufklären. Herr Marx wäre in Duisburg sicher ein herber Verlust.

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  • Wie dem auch sei, ich denke es wird sich aufklären. Herr Marx wäre in Duisburg sicher ein herber Verlust.


    Auf jeden Fall! Er ist ein sehr umgänglicher Mensch und Arzt!


    Die Frage ist ob sich in Wesel was ändern wird. Schließlich deckt Dr. Marx hauptsächlich Zeiten ab in denen ein zusätzliches Tagesdienst-NEF einer HiOrg außer Dienst ist (nachts und am Wochenende wenn verfügbar). Wenn die Einsatzzahlen hoch genug sind hat er vielleicht damit der Stadt einen guten Job getan, dass er die Notwendigkeit einer Schichtverlängerung des Tagesdienst-NEF oder sogar die Umstellung in ein zweites 24h-Dienst-NEF aufgezeigt hat.


    Das wäre vielleicht derzeit eine Win-Win-Situation: Er zieht sich als "privater NA" zurück, sein AG rehabilitiert ihn und die Weseler Bevölkerung bekommt einen regulären zweiten Notarzt.

  • Ich finde, dass jemand der in Verantwortung steht für die Planungen in Bezug auf eine solche Verantwortung und gerade für den Bereich medizinische Sicherheit bei diesem Ereignis auch eine moralische Verantwortung trägt.
    Es mag ihn fachlich nichts vorzuwerfen sein, dazu gibt es nicht zuletzt Gerichte zum dies zu klären. Aber alleine aus moralischer Sicht wäre ein Rücktritt angebracht gewesen.


    Monschi, ich bin oft deiner Meinung - Aber hier verrennst du dich definitiv.