Klinikpraktikum

  • @ Max


    Mir persönlich ist das egal. Ich habe mit dem Rettungsberuf in soweit nichts zutun. Machen andere Leute. Ich habe mit diesem Gesetzt nicht viel zutun.
    Für mich sind die paar Rettungs-Praktikanten neben unseren Schülern und anderen Praktikanten jetzt nur zusätzliche Arbeit. Gerne zeige ich das was ich beibringen kann. Nur jetzt schon so einen Streß. Wer zu uns kommt und was lernen möchte wir laden nicht ein.. Wie gesagt wir haben auch schon TOP-Praktikanten von der Rettung gehabt. Die dann so sind fallen auf. Kommt dann noch eine neue Ausbildung dazu wirds schwer. Ich könnte auch sagen gut ob Zeit absitzen oder nicht ist mir egal. Aber sowas finde ich falsch. Da Diskutiere ich mal lieber hier und hoffe noch was für die Praktikanten mitzunehmen.


    Genau eine solche Reaktion passt ins Bild. Zum Glück sind nicht alle so. Es gibt auch viele sehr nette und kompetente RTW-Besatzungen.


    z.B. § 3 Krankenpflegegesetzinsbesondere für Notfälle 1. d


    Ist im Prinziep auch alles in der Literatur nachlesbar. Die meisten mir bekannten Schulen richten sich nach Pflege Heute oder Thieme.


    Mich ärgert nur immer die Einstellung mancher Praktikanten. Schon das Braunülen, Intubation und einige ausgewählte Medikamente und alles andere interessiert nicht.
    Es sollte erstmal die Basis gelernt werden und dann kann man sich Gedanken über die Arbeit einer anderen Berufsgruppe - in dem Fall der Notärzte - machen.
    Nicht zu vergessen wir leben in einer Stadt und haben mehrere Notarztstützpunkte. Demnach ist es garnicht der Job der Nichtärzte diese Tätigkeiten zu übernehmen.


    Im Vergleich ein Krankenpflegeschüler nöchte auch nicht im ersten praktischen Einsatz einen Pflegebereich komplett übernehmen.


    Wir brauchen auch nicht streiten bringt nichts neues.


    Erwähnen möchte ich die vielen sehr netten und auch kompetenten RTW-Besatzungen. Bitte jetzt nicht auf alle beziehen.


    Schönen Abend

    2 Mal editiert, zuletzt von Nachtdienst ()

  • In der Klinik arbeiten auch verschiedene Berufsgruppen zusammen und ergänzen sich. Dabei hat jeder seine Aufgaben und Kompetenzen. Mir ist kein Fall bekannt in dem jemand versuchte den Dienstarzt oder Stationsarzt zu übernehmen. Wir kommunizieren zusammen und fragen auch manchmal "dürfen wir das oder das durchführen". Wenn man sich kennt ist das auch kein Problem. Dennoch würde niemand die Entscheidung des Arztes anders ausführen oder übergehen. Im Endeffekt entscheidet er die Therapie der Medizin. Wir reden von Medizin nicht von pflegerischen Entscheidungen.


    Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.
    Der Unterschied zwischen Krankenhaus und Rettungsdienst ist, dass im Krankenhaus dein Dienstarzt oder Stationsarzt da ist, wenn du ihn brauchst. Im Zweifel muss er aus einem anderen Stockwerk kommen oder aufgeweckt werden. In der Zeit, bis er beim Patienten steht, ist der Notarzt gerade mal am Einsatzfahrzeug angekommen und zwischen ihm und dem Notfallparienten liegen noch bis zu 15 oder 20 Minuten Fahrzeit, in der der Rettungsassistent oder Notfallsanitäter eben alleine die Verantwortung trägt und entsprechende Handlungskompetenzen benötigt. Im Rettungsdienst muss man permanent Entscheidungen ohne einen Arzt treffen, angefangen mit der Entscheidung, ob man gerade dringend einen Arzt an der Einsatzstelle braucht.
    Diesen Unterschied solltest du nicht unterschätzen.


    Mich ärgert nur immer die Einstellung mancher Praktikanten. Schon das Braunülen, Intubation und einige ausgewählte Medikamente und alles andere interessiert nicht.
    Es sollte erstmal die Basis gelernt werden und dann kann man sich Gedanken über die Arbeit einer anderen Berufsgruppe - in dem Fall der Notärzte - machen.
    Nicht zu vergessen wir leben in einer Stadt und haben mehrere Notarztstützpunkte. Demnach ist es garnicht der Job der Nichtärzte diese Tätigkeiten zu übernehmen.


    Diese genannten Tätigkeiten sind Teil des Aufgabenbereiches von Rettungsassistenten und Notfallsanitätern. Unter anderem, um den Umgang damit zu erlernen, gehören Klinikpraktika zur Berufsausbildung im Rettungsdienst.
    Da dir offensichtlich der Einblick in den Rettungsdienst fehlt, um das angemessen beurteilen zu können (Dein letztes Argument geht fehl, auch in der Stadt steht der RTW oft und lange genug alleine da), finde ich es gut und nachahmenswert, dass du dir hier in einem Fachforum Input zum Thema holst. Du wirst hier ausreichend kompetente Auskunft erhalten, wenn du offen dafür bist.
    Dafür wäre es allerdings schön, wenn du etwas unvoreingenommener an die Sache herangingst, als hier zumindest der Eindruck entsteht.


    So sehr ich schlechte Eindrücke und fragwürdiges Verhalten auf Seiten von Rettungsdienstpraktikanten nachvollziehen kann und kenne, so gut sind mir auch arrogante und schlecht kommunizierende Praxisanleiter auf Seiten der Pflege bekannt. Es ist also vermutlich wenig hilfreich, von Einzelfällen oder schlechten Erfahrungen auszugehen. Vielmehr sollte der Maßstab sein, was sinnvoll ist und erlernt werden muss. Um das seriös beurteilen zu können, sollte man das Aufgabenspektrum des Rettungsdienstes allerdings besser kennen als du zum derzeitigen Zeitpunkt.


    Miteinander zu reden ist oft hilfreicher, als eigene Stereotype zu pflegen.


    Herzlich Willkommen hier im Forum!
    Jörg

  • Bravo Jörg.


    Ich habe nie gesagt den Einblick in euren Beruf zu haben, wie auch. Ich kennen eben nur den Kontakt mit RTW-Besatzungen sprich Übergabe oder eben die Praktikanten.
    Viele machen einen guten Job.


    Genau deshalb habe ich mich hier angemeldet, um von den Rettungsleuten zu erfahren was der Notfallsanitäter lernen soll - Ziele und Inhalte des Klinikpraktikums - und die spätere Tätigkeit. Was bringt wirklich was und mit welchem klinischen Wissen könnt ihr weniger anfangen.
    Wir möchten immer eine gute Zeit mit den Praktikanten und Schülern verbringen.
    Kommt ein neuer Beruf und man bekommt zur Antwort dieser soll den Notarzt ablösen bringt mir nicht viel an Info.
    Kontakt mit der zuständigen Schule ist geplant.
    Von nur Zeitabsitzen halte ich persönlich nichts. Ich persönlich möchteimmer ein interessantes Praktikum oder einen interessanten Praxiseinsatz gestalten. Bisher konnten fast alle Wünsche erfüllt werden.


    Ich mache das zwar gerne, aber dennoch ist es immer eine zusätzliche Arbeit zur normalen Arbeit. Ich bitte auch das zu respektieren. Und dann soll es auch Sinn machen.

  • Mir persönlich ist das egal. Ich habe mit dem Rettungsberuf in soweit nichts zutun. Machen andere Leute. Ich habe mit diesem Gesetzt nicht viel zutun.

    Warum aber bringst Du dann so viel Emotion in die Diskussion? Das fällt halt auf, wie ich finde.


    Mich ärgert nur immer die Einstellung mancher Praktikanten. Schon das Braunülen, Intubation und einige ausgewählte Medikamente und alles andere interessiert nicht.
    Es sollte erstmal die Basis gelernt werden und dann kann man sich Gedanken über die Arbeit einer anderen Berufsgruppe - in dem Fall der Notärzte - machen.

    Die Frage ist halt auch was die "Basis" bedeutet? Die Lernziele der beiden Berufe in der Pflege und im Rettungsdienst unterscheiden sich ja schon. Daher gibt es schon Unterschiede. Da ich Berufe in beiden Bereichen erlernt habe, kann ich sagen, dass von seitens der Pflege schon eine gewisse Art Unkenntnis herrscht was der Auszubildende gerade lernen soll oder schon wissen muss. Da wird ein RettSan im Klinikpraktikum schnell für doof abgestempelt weil dieser eben noch nicht so viel "auf dem Kasten" hat, ein anderer, z.B. ein RettAss i.A. der schon als RettSan einige Jahre gearbeitet hat, aufgrund eines anderen Kenntnisstandes anders beäugt und beurteilt wird. Mir ist das selbst passiert und auch bei anderen Auszubildenden habe ich dieses beobachtet. Wünschenswert wären ja pflegerische Praxisanleiter, die beide Berufsbilder erlernt haben. Das dieses schwierig umzusetzen ist, wäre es zu mindestens wünschenswert wenn pflegerische Praxisanleiter durch die Rettungsdienstschulen eingewiesen werden was die Auszubildenen lernen müssen. Dafür wird man aber mehr Praxisanleiterstellen in den Krankenhäusern schaffen müssen. Die Kosten dafür könnte man ja auf den Rettungsdienst umwälzen. Nur ohne, also eine reine Anleitung durch Pflegekräfte, die ihren Beruf kennen und wissen was ein Pflegeschüler im jeweiligen Ausbildungsjahr gerade so können muss, wird dieses Problem sicher immer wieder auftauchen. Wäre also ein Lösungsvorschlag.


    Nicht zu vergessen wir leben in einer Stadt und haben mehrere Notarztstützpunkte. Demnach ist es garnicht der Job der Nichtärzte diese Tätigkeiten zu übernehmen.

    Nur weil es viele NEF und RTW in einer Gegend gibt, heißt das nicht das diese auch immer schnell verfügbar sein werden. Hohe Vorhaltungen haben i.d.R. auch immer den gleichen Grund: Hohe Auslastung. Ich arbeite in einem Bereich mit mehr als 50 RTW und 11 NEF (+2 RTH/ITH). Trotzdem kommt es regelmäßig vor das ein RTW mal 20min auf ein NEF warten muss. Oder auch, dass im Umkreis von 40 oder 50km kein einziger RTW oder NEF frei ist, weil gerade mal wieder Spitzenbedarf ist. Trotz der hohen Krankenhausdichte (gut, die sind immer abgemeldet. Anderes Thema... :biggrin_1: ) und der NEF-Dichte (relativ hohe Dichte; es gibt einige Landkreise in NRW, die haben nur 1/3 der Bevölkerung und Größe des Landkreises, haben aber auf die Einwohnerzahl das doppelte/dreifache an Notärzten), haben auch die RettAss in den letzten 8 Jahren eine recht hohe Freigabe an invasiven Maßnahmen (i.v./i.o.-Zugang, Intubation, LT, halbautomatische und manuelle Defibrillation) sowie an Medikamenten (Adrenalin, Amiodaron, SABA, Ipratropiumbromid, Midazolam, Diazepam, Nitro, Glukose, ASS, Prednisolon, VEL).


    Grundsätzlich finde auch ich das gut, dass Du Dich ohne jeden rettungsdienstlichen Bezug hier angemeldet hast. Auch wenn ich aufgrund eines Verdachtes Kritik geübt habe. Hier kannst Du auch jeden Fall Hilfe auf Deine Probleme/Fragen bekommen.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Jörg hat es wie immer gut auf den Punkt gebracht!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Genau deshalb habe ich mich hier angemeldet, um von den Rettungsleuten zu erfahren was der Notfallsanitäter lernen soll - Ziele und Inhalte des Klinikpraktikums - und die spätere Tätigkeit.

    Die bekommst Du hier auch, keine Frage. Die abschließende und beste Lösung wird trotzdem das Gespräch mit der Stellte sein, die die Auszubildenden entsendet. Also die Rettungswache bzw. die Schule. Daher ist es abschließend hilfreich mit dem für die Ausbildung verantwortlichen LehrRettAss/Praxisanleiter und/oder mit der Schule zu sprechen, sich einweisen zu lassen und sich den Lernzielkatalog aushändigen zu lassen. Dann kann man mit gestärkten Wissen sich in die Ausbildung stürzen...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Bravo Jörg.


    Ich habe nie gesagt den Einblick in euren Beruf zu haben, wie auch. Ich kennen eben nur den Kontakt mit RTW-Besatzungen sprich Übergabe oder eben die Praktikanten.
    Viele machen einen guten Job.


    Das kam halt anders rüber. Bei mir kam an, dass du uns erklärt hast, was ein RettAss/NotSan deiner Meinung nach alles nicht lernen müsste, weil es angeblich nicht sein Job sei. Aber vielleicht habe ich das überinterpretiert.


    Im Übrigen bezweifle ich, dass du aus deiner Schnittstellenperspektive heraus tatsächlich beurteilen kannst, wer im Rettungsdienst einen guten Job macht. Ich konnte jedenfalls in 20 Jahren Rettungsdienst nicht seriös beurteilen, welche Krankenschwester oder welcher Pfleger besonders gut in seinem Beruf war. Ich konnte vielleicht beurteilen, wer mir sympathisch war und bei wem die Übergaben professionell verliefen - das ist aber immer nur ein Ausschnitt aus einem komplexen Tätigkeitsfeld. Das sollte man nicht verwechseln.


    Die Praktikanten, die zu euch kommen, sind noch dazu in aller Regel Anfänger und noch dazu häufig sehr jung. Da sollte man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Die wissen ja oft selbst noch nicht so genau, welche Anfordeungen in der Praxis auf sie zukommen werden. Die wollen bestenfalls in der (eigentlich zu kurzen) Praktikumszeit in der Klinik möglichst viel lernen und Skills sammeln. Das wirkt vielleicht manchmal ein bisschen übermotiviert.

  • Die Praktikanten, die zu euch kommen, sind noch dazu in aller Regel Anfänger und noch dazu häufig sehr jung. Ea sollte man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Die wissen ja oft selbst noch nicht so genau, welche Anfordeungen in der Praxis auf sie zukommen werden. Die wollen bestenfalls in der (eigentlich zu kurzen) Praktikumszeit in der Klinik möglichst viel lernen uns Skills sammeln. Das wirkt vielleicht manchmal ein bisschen übermotiviert.

    Sau gut auf den Punkt gebracht! Ging mir auch gerade durch den Kopf... :thumbup:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Da kommen wir langsam auf einen Nenner.
    Ist es im Umkehrschluß möglich ein Praktikum im Rettungsdienst zu absolvieren ? Um einblicke zu erhalten und ggf. mit den Praxisanleitern zu sprechen und eigene Erfahrungen zu machen.
    Ich werde dies im Gespräch mit der Schule ansprechen.

  • Ich denke das wird kein Problem sein, ein Praktikum im Rettungsdienst zu machen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Da kommen wir langsam auf einen Nenner.
    Ist es im Umkehrschluß möglich ein Praktikum im Rettungsdienst zu absolvieren ? Um einblicke zu erhalten und ggf. mit den Praxisanleitern zu sprechen und eigene Erfahrungen zu machen.
    Ich werde dies im Gespräch mit der Schule ansprechen.


    Das fände ich super. Sollte kein Problem sein. Am brsten sprichst du eine Lehrrettungswache vor Ort an oder fragst dir bekannte Rettungsdienstler, an wen du dich wenden sollst.


    Viel Erfolg!

  • Ist es im Umkehrschluß möglich ein Praktikum im Rettungsdienst zu absolvieren ? Um einblicke zu erhalten und ggf. mit den Praxisanleitern zu sprechen und eigene Erfahrungen zu machen.


    Mir persönlich sind einige Rettungsdienstbereiche bekannt in denen das ausdrücklich gewünscht ist und von beiden Seiten gefördert wird. Ich hoffe sehr für dich, dass du Kollegen erwischen wirst, die zur kompetenten und motivierten Fraktion gehören. Und irgendwie hoffe ich das auch für mich...

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Ein Ansprechpartner für dich könnte auch erstmal die Krankenhausleitung bzw. PDL sein. In meinem Bereich haben die Rettungsdienstschulen Verträge mit den Kliniken geschlossen. Dort wurde geregelt wie viele Praktikanten für welchen Preis welche Ausbildung in der Klinik erhalten.

    »Wenn das deutsche Volk nur aus den tumben Idioten bestünde, die Angst vor einer Überfremdung und dem Aussterben des deutschen Volkes haben, wäre es ein Segen für die Welt, wenn ihre Ängste berechtigt wären«

  • Danke DocL.
    Wir müssen eh abklären wer in der Schule Ansprechpartner ist. Sollten solche Verträge vorliegen werden ja mehr zukünftige Notfallsanis kommen.
    Auch eine Absprache der Ausbildungsziele währe super. ;) Jeder Anfang ist schwer. Wir lernen nie aus.


    Ich habe heute telefonisch einen Termin (Gespräch) mit dem zuständigen Wachenleiter in unserem Einzugegebiet - bezüglich einem Praktikum - ausgemacht.


    Unser spezieller Praktikant..
    Heute wurde ich von der pflegerischen Fachbereichsleitung um eine Stellungnahme gebeten. Der Praktikant hat wohl auch mit einer Oberärztin (Notärztin) eine Diskussion geführt. (Wovon ich leider nichts wusste.) Folge ist deren Bitte um ein Gespräch mit dem ärztlichen Leiter der Ausbildungseinrichtung "Schule Rettungsdienst".


    Ich hoffe das sich alles Klärt und vor allem für nachkommende Rettungspraktikanten/Schüler ein auf allen Seiten angemessener Weg gefunden wird.


    Schönen Abend an alle !

    Einmal editiert, zuletzt von Nachtdienst ()

  • Wenn du in Berlin oder Umgebung bist, dann stelle ich gerne Kontakt her zu diversen RD Bereichen oder Schulen.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.


  • Moin moin,
    es geht im RD seltenst um Therapien, sondern in der Regel nur um das Verhinderung eines progredienten Verlaufs. Hier werden jedoch tatsächlich schon seit den 80er Jahren von nichtärztlichem Personal im Fall der Fälle einige Maßnahmen ergriffen, die durchaus unter anderen Bedingungen eher ärztliche Aufgabe wären. Das ist nicht der tagtägliche Regelfall, aber das Notarztsystem hat nun mal das Risiko eines ausbleibenden oder (zu) spät eintreffenden Notarztes in sich, und hier wird sich im besten Fall eine Rettungswagenbesatzung mit den notwendigen Maßnahmen um den Patienten kümmern.
    Es gibt mittlerweile durchaus Bereiche, in denen die RDler bestimmte Maßnahmen freigegeben bekommen haben. Dies mit dem ausdrücklichen Ziel, die Notarztalarmierungen für bestimmte Einsatzbilder zu minimieren. Das könnte man durchaus als "ersetzen" betrachten.
    "Den" US-Paramedic gibt es nicht, insofern ist das ein wenig problematisch in seiner Aussage. Es gibt dort jedoch Bereiche, in denen ohne Ärzte gearbeitet wird.

  • Mich ärgert nur immer die Einstellung mancher Praktikanten. Schon das Braunülen, Intubation und einige ausgewählte Medikamente und alles andere interessiert nicht.
    Es sollte erstmal die Basis gelernt werden und dann kann man sich Gedanken über die Arbeit einer anderen Berufsgruppe - in dem Fall der Notärzte - machen.
    Nicht zu vergessen wir leben in einer Stadt und haben mehrere Notarztstützpunkte. Demnach ist es garnicht der Job der Nichtärzte diese Tätigkeiten zu übernehmen.


    Aber dein Azubi kriegt vielleicht hinterher einen Job im tiefsten Schwarzwald und darf dort regelmäßig die ersten 30 Minuten ohne den Notarzt überbrücken. Dann wäre es doch schön, wenn er in der Ausbildung einige Skills erwerben durfte, obwohl er in einer gut versorgten Stadt gelernt hat :hallo:

  • Unser spezieller Praktikant..
    Heute wurde ich von der pflegerischen Fachbereichsleitung um eine Stellungnahme gebeten. Der Praktikant hat wohl auch mit einer Oberärztin (Notärztin) eine Diskussion geführt. (Wovon ich leider nichts wusste.) Folge ist deren Bitte um ein Gespräch mit dem ärztlichen Leiter der Ausbildungseinrichtung "Schule Rettungsdienst".


    Da scheint ihr für den Einstieg auch gleich das Negativbeispiel eines Rettungsdienstpraktikanten erwischt zu haben... Mein Beileid :prost:

  • Grundsätzlich wäre wünschenswert, dass die NotSan-Praktikanten nicht nur mit der Pflege mitlaufen. Es gibt wie bereits geschildert durchaus Überschneidungen mit eher (Fach)Pflegerischen Tätigkeiten, aber auch mit eben eher ärztlichen Aufgaben (in der Klinik).


    Ich habe sowohl in der Uniklinik, als auch einem weiteren Maximalversorger aus ärztlicher Perspektive (als PJ'ler) erlebt, dass dieser zweite Bereich eher versäumt wird. Ob das dann in den RD-Praktika aufgefangen werden kann? Ich glaube eher nicht. Schließlich übernimmt der NotSan dann auf der Straße ja durchaus - zumindest zweitweise - ärztliche Aufgaben und trifft auch entsprechende Entscheidungen.


    Da fehlt es dann manchmal einfach an bestimmten Handgriffen und Perspektiven, die imho (ich hab ja nun beide Seiten gesehen) nur der Arzt bieten kann. Beispiel: Kardioversion, Gabe diverser Medikamente...


    Es sollte daher in meinen Augen ein pflegerisch basierte/geführtes Praktikum bleiben, die Ärzteschaft aber routinemäßig in einigen Bereichen besser einbezogen werden.


    Und: Es sollte in den Schulen VOR den Praktika ein Verhalten und Etikette im Praktika Tag geben. Denn ich weiß nicht ob das hie rein regionales Problem ist, aber 90% der Retter stellen sich immer noch nicht (mit Funktion) beim Stammpersonal vor, etc.