Ausfall der digitalen Alarmierung und warum das LKA ermittelt (Kreis Siegen Wittgenstein)

  • Aber wie ich schon sagte, jeder BOS-Fuzzi kommt sicher alleine drauf, wie man einen 2m/4m Funkkanal mit einfachsten Mittels platt machen kann.


    Gruß

    Hi hi hi kann mich da an ne geile Story bei uns im Landkreis erinnern als mal der ELW für ne Veranstaltung ausgeliehen wurde - hier war ein altes FUG (...) verbaut. Das hatte noch den Schalter (...) - irgend jemand hat da an dem Teil rum gespielt und schwups war mal der Landkreis (...) lahmgelegt .... Dauerte glaub 2 Stunden bis man auf die Idee gekommen ist von wem das kommt :rofl: Seit dieser Zeit darf man nur noch mit geschultem Personal das Ding ausleihen


    Etwas entschäft. (SK)

    Einmal editiert, zuletzt von Sebastian Kraatz ()

  • Schön, dass Du das jetzt so breit kloppst hier im öffentlichen Bereich. Ich habe nicht ohne Grund die möglichen Wege NICHT genannt wie man dieses tun könnte... :mauer:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • So ist das halt wenn Leute Aufgaben wahrnehmen, für die Sie fachlich halt nur am zweitbesten geeignet wären. Die alten FuG-Möhren sollten halt schon lange nicht mehr genutzt werden und ganz besonders nicht bei Führungsfahrzeugen. Haben ja noch andere Probleme.

  • Das Problem ist, dass man vielerorts dazu übergeht, Personal für scheinbar (sic!) einfache Tätigkeiten (wie ELW) einzuteilen, welches früher höchstens die Straße sperren durfte...

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Das Problem ist, dass man vielerorts dazu übergeht, Personal für scheinbar (sic!) einfache Tätigkeiten (wie ELW) einzuteilen, welches früher höchstens die Straße sperren durfte...



    Hmmm, leider beschränken die sich aber nicht nur auf die Störung des Sprechfunks sondern wollen auch oft noch mitorganisieren. Vor allem wenn man bei kleinen Lagen mit den übrigen Agonisten schon alles besprochen und geklärt hat...quasi Antagonisten.
    Aber man muss ja auch den OrgL/ Leitungsdienst (zumindest bei den HiOrgs in vielen mir bekannten RD-Bereichen) offenbar kostenneutral machen- ich merke jedoch ich schweife ab...

  • Das zeigt mMn aber auch wieder ganz gut, wir hatten die Diskussion hier ja schon mal, wie wichtig die "richtige" Sprechfunkausbildung für jeden Anwender des Sprechfunkverkehrs ist. Gestern Nacht, natürlich kurz nach Mitternacht, als die Kacke richtig am dampfen war, hatte ein RTW plötzlich Funkprobleme und konnte keinen FMS-Status mehr senden sowie nicht mehr sprechen, jedoch andere Teilnehmer hören. Letztendlich benötigte der RTW Hilfe um zu bemerken, dass er beim Kanalwechsel versehentlich den Bandlagenschalter auf Oberband gestellt hatte.


    Für ELW-Personal und Stabspersonal benötigt man natürlich noch zusätzliche Ausbildungen, z.B. für das Führungshilfspersonal / Sprechfunker / Melder eine ELW-Ausbildung, für die Führungsassistenten zusätzlich die notwendige Führungsausbildung wie Gruppenführer/Zugführer/Verbandführer/Stabsausbildung (je nach Verwendung).


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • natürlich kurz nach Mitternacht, als die Kacke richtig am dampfen war


    Das ist ja genau so hausgemacht wie eine mangelnde Ausbildung. Man weiß, dass der Funk kurz nach Mitternacht überlastet ist und man Rettungsdienst und Brandschutz trennen wird. Warum macht man das nicht schon um 18Uhr, sondern genau dann, wenn eh alle etwas gestresst sind und auch viele "unerfahrene" Kollegen unterwegs sind. Da passieren solche Fehler schnell.

  • Was mich sehr nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass die neuen digitalen Techniken gegenüber dem Analogfunk viel empfindlicher sind.


    Ein Tetra-Mast ist vermutlich nicht besser geschützt als ein "Handy-Mast". Terroristen und Kriminelle könnten sich dies ausnutzten, das Ding zerstören und ein großer Bereich wäre ohne Kommunikation.
    Wenn dann bei einem (möglichen) Terroranschlag noch das Mobilfunknetz unterbrochen wird, dann können viele auf den Rettungswachen nur noch darauf warten ob jemand an der Tür klingelt.


    Selbiges Problem bei einem Stromausfall: Mobilfunknetz, Digitalfunk, Festnetztelefon... alles nach ein paar Stunden tot!
    Der "alte" Analogfunk funktioniert dagegen bei so einem Szenario problemlos weiter, weil es keine 10.000 Sendemasten braucht sondern nur ein Funkgerät mit Akku.


  • Das ist ja genau so hausgemacht wie eine mangelnde Ausbildung. Man weiß, dass der Funk kurz nach Mitternacht überlastet ist und man Rettungsdienst und Brandschutz trennen wird. Warum macht man das nicht schon um 18Uhr, sondern genau dann, wenn eh alle etwas gestresst sind und auch viele "unerfahrene" Kollegen unterwegs sind. Da passieren solche Fehler schnell.


    Bevor Du so rum motzt, solltest Du erst einmal wissen wie wir das generell handhaben! Im Regelbetrieb haben wir ohnehin schon 5 Funkkanäle im Betrieb (2x Brandschutz, 1x Notfallrettung, 1x Krankentransport, 1x Flugfunk), dazu noch 4 Kanäle in Reserve (2x KatS, 2x Rettungsdienst Reserve). Sylvester wird regelhaft zwischen 16:00 und 17:00 Uhr die Notfallrettung noch einmal zwischen Stadt und Landkreis aufgetrennt, so dass 2 Funkkanäle für die Notfallrettung zur Verfügung stehen. Im Brandschutzbereich für für die ELW bei größeren Einsätzen ein KatS-Kanal zugewiesen, damit Lagemeldung flüssig der Leitstelle überstellt werden können. Im Stadtbereich fahren die diensthabenen Freiwilligen Feuerwehren die Kleineinsätze ab, damit die Löschzüge der BF möglichst zusammen gehalten werden können und im Zugverband zum Einsatz gebracht werden können (sowie wegen der Brandmeldeanlagen, die mit Beginn der Böllerei massenhaft auslösen, weil die FFs keine Objektschlüssel für die FSD haben).


    Und nun zum Grund, den Du so anprangerst. Aufgrund einer Funkkanalstörung auf einem der zwei Kanäle der Notfallrettung musste kurzfristig auf einem Ausweichkanal umgeschaltet werden. Es hatte aus technische Störungsgründe, keine mangelhafte Organisation unsererseits! Unsere Arbeitsorganisation war mMn fabelhaft. Es hat besser funktioniert wie wir uns das eigentlich erhofft hatten. Ich hatte in der letzten Nacht schwerpunktmässig die Vergabe in der Notfallrettung gemacht. D.h., das zwei Kollegen Funkdispo gemacht haben, ich die abgefragten Notfalleinsätze angenommen und an freie Rettungsmittel vergeben habe. Rettungsmittel waren trotz massiver Vorhaltung natürlich mal wieder Mangelware. Von den 5 KTW im Nachtdienst habe ich 3 KTW sowie 3 SEG-RTW, bis auf einen (bis 3:00 Uhr) bis 6:00 Uhr heute morgen durchgehend für die Notfallrettung vernascht. Eigentlich war die Nacht recht ruhig. Es gab schon Vorjahre, wo in der Sylvesternacht 100 bis 200 Einsätze mehr abgearbeitet werden mussten. Wir waren da mit gut 500 Einsätzen von 0:00 Uhr bis 6:45 Uhr recht "faul".


    Ich hoffe, dass ich Dich wieder auf den Teppich holen konnte!


    Gruß

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  • Was mich sehr nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass die neuen digitalen Techniken gegenüber dem Analogfunk viel empfindlicher sind.


    Ein Tetra-Mast ist vermutlich nicht besser geschützt als ein "Handy-Mast". Terroristen und Kriminelle könnten sich dies ausnutzten, das Ding zerstören und ein großer Bereich wäre ohne Kommunikation.
    Wenn dann bei einem (möglichen) Terroranschlag noch das Mobilfunknetz unterbrochen wird, dann können viele auf den Rettungswachen nur noch darauf warten ob jemand an der Tür klingelt.


    Selbiges Problem bei einem Stromausfall: Mobilfunknetz, Digitalfunk, Festnetztelefon... alles nach ein paar Stunden tot!
    Der "alte" Analogfunk funktioniert dagegen bei so einem Szenario problemlos weiter, weil es keine 10.000 Sendemasten braucht sondern nur ein Funkgerät mit Akku.

    Auch die Relaisstationen des Analogfunks sind nicht besonders gut gesichert! Vor allem ist der Funk ansich viel einfacher zu stören wie der Digitalfunk oder das Handnetz!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich hoffe, dass ich Dich wieder auf den Teppich holen konnte!


    Ich glaube, wir sind beide noch etwas müde vom Silvesterdienst.
    Ich motze doch gar nicht: Meine Aussage war keinerlei explizite Kritik an Dir oder Eurem System, sondern hatte ich Deine Aussage auch eher als eine allgemeingültige und weniger als eine auf eine besondere Situation bezogene verstanden und meine auch so gemeint. Was ich sagen wollte: viele Problemchen sind vermeidbar. Ihr bekommt das gut oder zumindest besser als andere hin. Da ich das bei Euch aber nicht kenne maße ich mir auch nicht an das zu beurteilen.


    PS: Auf den Teppich wirst Du mich heute nicht mehr holen können: ich bin auf dem Sofa. Und das werde ich heute auch nicht mehr verlassen. In diesem Sinne: Frohes Neues! :drinks:

  • Schon okay und wieder vergessen. Ich bin ja Leitstellenfuzzi - da weiß man ja regelhaft schon nicht mehr, was man vor 30min gemacht hat...


    Bezüglich des Sofa´s schließe ich mich an!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Auch die Relaisstationen des Analogfunks sind nicht besonders gut gesichert! Vor allem ist der Funk ansich viel einfacher zu stören wie der Digitalfunk oder das Handnetz!

    Die Relaisstationen sind doch nur vereinzelt vorhanden um z.B. Berge zu überbrücken? Mit Analogfunk kann man ohne Sendemast schon viele Kilometer (Landkreis) weit funken, beim Digitalfunk ist schon nach ein paar hundert Metern Schluss.


    Störungen in Form von "jemand lässt die Sendetaste nicht mehr los" sind zwar schnell gemacht, allerdings auch genauso schnell lokalisiert und behoben. Ein zerstörter Sendemast wird einen dagegen garantiert ein paar Wochen beschäftigen.

  • Die Relaisstationen sind doch nur vereinzelt vorhanden um z.B. Berge zu überbrücken? Mit Analogfunk kann man ohne Sendemast schon viele Kilometer (Landkreis) weit funken, beim Digitalfunk ist schon nach ein paar hundert Metern Schluss.


    Mit einem 4m-Gerät kommst du (je nach Art und Sendeleistung) max. 15km weit (freie Prärie, ideale Wetterverhältnisse, idealer Standort).
    In bebautem Gebiet schon deutlich weniger.


    Fast alle 4m-Band-Anwendungen im BOS-Bereich sind mit Relaisstellen realisiert. Nämlich immer dann, wenn du einen Kanal mit (b)GU schaltest. Dieses (bedingte) Gegensprechen im Unterband erfordert nämlich das Vorhandensein eines Relais, da du den Empfang im Oberband hast.


    Wie viele Relais wo und wie gebraucht werden liegt am Gebiet, der Fläche und natürlich der Topographie.

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  • Hab gerade mal nachgeschaut und die höchste Erhebung (Ich sage mit Absicht nicht Berg) hat 168m üNN. Hast du vielleicht die falsche Zehnerpotenz erwischt? Das ist n Hügelchen. ;-)


    Und on topic: Im Eigenexperiment konnten wir mit zwei HRT im DMO 1,5km überbrücken (frei gehalten, nicht am Körper, Weg des Signals Stadt-Freifläche-Dorf). Dabei kam aber auch ein FuG 10b wunderbar verrauscht aber hörbar an.

  • Die Relaisstationen sind doch nur vereinzelt vorhanden um z.B. Berge zu überbrücken? Mit Analogfunk kann man ohne Sendemast schon viele Kilometer (Landkreis) weit funken, beim Digitalfunk ist schon nach ein paar hundert Metern Schluss.


    Störungen in Form von "jemand lässt die Sendetaste nicht mehr los" sind zwar schnell gemacht, allerdings auch genauso schnell lokalisiert und behoben. Ein zerstörter Sendemast wird einen dagegen garantiert ein paar Wochen beschäftigen.


    Du hast recht, dass es mehr TETRA-Masten wie 4m-Relaismasten gibt. Wir haben 2 Relaisstationen für den 4m Funk. Eine steht auf einem Fernsehturm, gut geschützt, die andere einsam alleine in einem einsamen Wald/Berggebiet. Aber es macht schon einen Unterschied, ob ich eine TETRA-Zelle oder eine Relaisstation "angreife". Beim 4m Funk ist der ganze Kreis tot...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.