Neues Bayerisches Rettungsdienstgesetz

  • Mir wurde am Wochenende bei einem Seminar gesagt, dass für einen OrgL der RS reicht (reichen muss?), weil es ein rein ehrenamtlicher Dienst ohne Bezahlung o. Ä. sei und man deshalb die ganzen Ehrenamtlichen Kräfte nicht ausschließen will.
    Und andererseits macht ja ein OrgL nur die Schreib- und Telefonarbeit (sehr komprimiert ausgedrückt), weswegen es eigentlich reicht, dass er weiß, dass ein Polytrauma einen RTW mit NA oder RTH braucht und nen Schockraum in nem Traumazentrum. Er muss ja nicht wissen, ob man da jetzt den RR höher oder niedriger halten soll etc.
    Viel wichtiger sind da m. E. die Führungsqualitäten des OrgL. Muss zwar glaube ich Zugführer (von ehrenamtlicher Schiene aus gesehen) sein, aber er muss eben auch führen können und nicht nur auf dem Papier stehen haben.

  • Was für eine Stammtisch Parole. Vor allem da der oberste Chef im Ring der Bürgermeister ist und der hat meist gar keine Ausbildung. Von daher argumentiere doch mal sauber deine Forderung. Guten Argumenten bin ich gerne zugänglich!


    Bitte was? Bitte noch mal nachlesen... Im übrigen ist das was du da gerade vom Stapel gelassen hast, eine genauso unbegründete Stammtischparole...


    *Woooozzaaa*
    Also für dich extra noch mal in begründeter Form:
    Die einzige Hackordnungsstufe direkt im Einsatz drüber ist in Bayern der ÖEL (diese werden aus dem Kreise der OrgL und Feuerwehr-Oberen bestellt und bekommen auch einen Zusatzlehrgang).
    Desweiteren hat der OrgL (in BY) die organisatorische Führung, nicht die Medizinische (LNA) und dafür ist Erfahrung und Kenntnis der örtlichen Strukturen um Zehnerpotenzen wichtiger als der Unterschied ob RS, RA oder NFS.



    Hier ein Link der die bayerische OrgL-Ausbildung (über 1 Jahr und 120 UE Dauer) und auch die umfangreichen Fortbildungspflichten gut darstellt. Hier noch die Zugangsvoraussetzungen.

  • Einsatzkräfte der Notfallrettung müssen durch Führungskräfte der Notfallrettung geführt werden. Diese Führungskräfte müssen dann in der Lage sein, den Rettungsdienst in der EL zu vertreten egal ob diese von Fw, Pol, KatS, usw. gestellt wird.

  • Hier ein Link der die bayerische OrgL-Ausbildung (über 1 Jahr und 120 UE Dauer) und auch die umfangreichen Fortbildungspflichten gut darstellt. Hier noch die Zugangsvoraussetzungen.

    Dann war die Nachschulung für die hiesigen EL-RD aber ziemlich abgespeckt, da bei denen ja auch die OrgL-Schulung verlangt wird. Ich meine ein Kollege von mir war nur 'ne Woche oder zwei auf Schulung.

  • Mir wurde am Wochenende bei einem Seminar gesagt, dass für einen OrgL der RS reicht (reichen muss?), weil es ein rein ehrenamtlicher Dienst ohne Bezahlung o. Ä. sei und man deshalb die ganzen Ehrenamtlichen Kräfte nicht ausschließen will.


    Keine weiteren Fragen.
    Eigentlich müsste man auch alle Rettungsmittel ausschließlich mit RS besetzten dürfen um dem heiligen Ehrenamt bloß nicht auf den Schlips zu treten.


    Hier ein Link der die bayerische OrgL-Ausbildung (über 1 Jahr und 120 UE Dauer)


    Ein Großteil der Ausbildung besteht gemäß des Links aus Revier- und Ressourcenkunde Da dies in anderen mir bekannten Bereichen für langjährig erfahrene hauptamtliche Retter vorausgesetzt werden kann empfinde ich diese Stundenanzahl als Quatsch.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Was für eine Stammtisch Parole. Vor allem da der oberste Chef im Ring der Bürgermeister ist und der hat meist gar keine Ausbildung. Von daher argumentiere doch mal sauber deine Forderung. Guten Argumenten bin ich gerne zugänglich!


    Keine Parole, lediglich meine persönliche Meinung zu dem Thema.

    Alle getätigten Aussagen stellen meine private Meinung dar und stehen in keinem Zusammenhang mit meiner beruflichen Tätigkeit.

  • Ich habe bis jetzt auch nicht wirklich Argumenten gesehen, warum es unbedingt ein RA/NFS sein muss? Die Mehrzahl der Beiträge spricht sich für die Berufserfahrung als wichtiges Kriterium aus. Warum sollte dann ein RS der seit vielen Jahren hauptamtlich fährt schlechter sein, als z.B. ein RA oder NFS die kürzer dabei sind?


    Ganz davon ab dass eine Eignung für eine Führungspostion sich nicht nur am medizinischen Ausbildungsstand festmachen lässt.

  • An dieser Stelle kann man ja schon einmal deutlich festhalten, dass die Führungskräfteausbildung und -vorhaltung im operativ-taktischen Bereich der hauptamtlichen Notfallrettung deutlich verbesserungswürdig ist! Es gibt quasi ohne die ehrenamtliche Schiene keine Möglichkeit hauptamtliche Führungskräfte für den Einsatzdienst zwischen dem Truppführer und einem Verbandführer bzw. Abschnittsleiter auszubilden (mal von einigen wenigen Bundesländern abgesehen). Hier sehe ich einen deutlichen Nachholbedarf! Auch zeigt sich, dass das Festhalten an der Qualifikationsebene RettSan oft aufgrund der Bedürfnisse des Ehrenamt geschuldet ist. Da wird der Wunsch nach Professionalisierung, die Schaffung von Erfahrung und Akzeptanz als unbedeutende Argumente abgewertet. Auch ist es merkwürdig, dass vielerorts der OrgL und LNA Dienst ehrenamtlich geleistet werden, wo doch die Landesgesetzgebung oft eine Vorhaltung vorgibt, also durch die Kostenträger refinanziert werden muss. Hier werden damit u.a. Stellen im gehobenen Dienst der Berufsfeuerwehr refinanziert.


    Bei der Umsetzung des NotSan wurden die Voraussetzungen an den Bedarf angepasst, dem Ehrenamt hier die Möglichkeit diese Qualifikation zu erreichen schwieriger bis unmöglich gemacht. Ohne nun im Detail streiten zu wollen ist es sicher richtig, dass die zweijährige RettAss-Ausbildung schon lange novellierungsbedürftig war, die Ausbildungszeit und -form nicht mehr zeitgerecht war. Und das ist mit der Führungsausbildung im Rettungsdienst eigentlich genau so.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ganz davon ab dass eine Eignung für eine Führungspostion sich nicht nur am medizinischen Ausbildungsstand festmachen lässt.

    Richtig, es sollte einfach nur eine Eingangsvorausetzung sein. Das ist der RettSan ja auch. Denn sonst könnte man ja auch Sanitätshelfer nehmen. Warum macht man das denn nicht? Könnte ja auch ein guter Führer sein?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Richtig, es sollte einfach nur eine Eingangsvorausetzung sein. Das ist der RettSan ja auch. Denn sonst könnte man ja auch Sanitätshelfer nehmen. Warum macht man das denn nicht? Könnte ja auch ein guter Führer sein?

    Weil er dann nicht im hauptamtlichen Rettungdienst arbeiten könnten und sich somit die notwendige Erfahrung für den OrgL aneignen könnte. :-)

  • Weil er dann nicht im hauptamtlichen Rettungdienst arbeiten könnten und sich somit die notwendige Erfahrung für den OrgL aneignen könnte. :-)

    Wieso? Wenn die RettAss/NotSan Qualifikation nicht wichtig ist, dann könnte er als Sanitätshelfer auch als dritter Mann auf einem RTW die "notwendige" Erfahrung erhalten, oder nicht? Die Qualifikation ist doch kein Merkmal für einen guten Führer, dachte ich?


    Im übrigen kann man hier, in meinem Bereich sehen, wie hoch das Ansehen von Fachberatern Saniät im Rettungdienst ist, die hier als Teil der Abschnittsleitung RD neben dem OrgL und LNA eingesetzt werden. Wenn dort Sanitätshelfer und RettSan mit reiner ehenamtlicher Tätigkeit eingesetzt werden, wundert mich nicht, dass der hauptamtliche Rettungsdienst sich verarscht vorkommt.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wieso? Wenn die RettAss/NotSan Qualifikation nicht wichtig ist, dann könnte er als Sanitätshelfer auch als dritter Mann auf einem RTW die "notwendige" Erfahrung erhalten, oder nicht? Die Qualifikation ist doch kein Merkmal für einen guten Führer, dachte ich?

    Ich habe nie gesagt dass eine rettungsdienstliche Qualifikation unwichtig bzw. kein Merkmal eines guten OrgL ist. Aber du bemängelst doch selber das RD Personal durch nicht RD-Personal geführt wird. Warum bringst du dann den ehrenamtlichen Sanitätshelfer hier an?


    Ich habe eigentlich nur gefragt warum ein hauptamtlicher RS mit jahrelanger hauptamtlicher Berufserfahrung, ein schlechterer OrgL als eine RA/NFS sein soll?

  • Der Rettungsdienst in D kennt die "klassischen" (Teil-)Einheiten Trupp, Gruppe, Zug nicht, daher ist es auch sinnentlernt entsprechende Führungsausbildungen durchzuführen.


    Auch dort wo es ÜManV-S (o.ä.) Gruppierung das RD gibt, so sind dies adhoc-Formationen, für die eine Gruppenführer-Ausbildung nicht ganz passt.


    Die Führungsqualifikationen müssten dem Tagesgeschehen entsprechen: Führer Fahrzeugbesatzung, Führer 2 Fahrzeugbesatzungen, 1. Führer vor Ort, etc. Danach kann man sich Gedanken machen, welche Funktion/Qualifikation welcher Führungsebene entspricht.


    @Harris
    Der Fb San/Bt bei euch ist auch eher ein Unikat (und inzwischen wohl auch unterbesetztes). Normalerweise ist ein Fachberater ja auch eine Stabsfunktion die Wissen, Kenntnisse, Fähigkeiten ihres Fachbereiches einbringen kann. Egal ob das jetzt ein Fb San, Bt, Bergung, Ortung, usw. ist. Dieser führt keine eingesetzten Kräfte.

  • Ich habe nie gesagt dass eine rettungsdienstliche Qualifikation unwichtig bzw. kein Merkmal eines guten OrgL ist. Aber du bemängelst doch selber das RD Personal durch nicht RD-Personal geführt wird. Warum bringst du dann den ehrenamtlichen Sanitätshelfer hier an?


    Ich habe eigentlich nur gefragt warum ein hauptamtlicher RS mit jahrelanger hauptamtlicher Berufserfahrung, ein schlechterer OrgL als eine RA/NFS sein soll?

    Du findest das der RettSan ausreichend ist. Daher habe ich meinen Beitrag so überspitzt ausgeführt. Du sagtest aber, dass die Qualifikation unabhängig von der Eignung der Person zur Führungskraft ist. Das stimmt soweit. Ich strebe jedoch eine gleich Professionalisierung im Führungsbereich an wie im Rettungsdienstbereich auch. Auch eine allgemeine Akzeptanz unter den hauptamtlichen Kollegen ist größer, wenn diese die gleiche hohe Qualifikation haben sie selbst auch. Meine Erfahrung mit den Fachberater San mit SanH-Qualifikation und mit OrgL ohne Rettungsdienstausbildung ist diese, dass diese nicht wirklich akzeptiert werden. Meine Argumente sind daher Berufspolitisch. Wenn diese unwichtig sind, sollte man tatsächlich einmal drüber nachdenken, ob ein FF-Zuführer nicht wirklich auch zum Führen eines Löschzuges einer Berufsfeuerwehr eingesetzt werden sollten. Das Führen des Zuges hat er ja auch gelernt...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • ... nicht zu vergessen ist auch, dass gerade die hauptamtlichen Rettungsdienst'ler oft genug unterhalb der OrgL/LNA-Schwelle oder in Sondereinsätzen (GSG, Lage am Bahngleis, Schwierige Rettung etc.) tätig werden und auch auf diese Führungs-Erfahrung im ManV-Einsatz zurückgreifen können.

  • Der Rettungsdienst in D kennt die "klassischen" (Teil-)Einheiten Trupp, Gruppe, Zug nicht, daher ist es auch sinnentlernt entsprechende Führungsausbildungen durchzuführen.


    Auch dort wo es ÜManV-S (o.ä.) Gruppierung das RD gibt, so sind dies adhoc-Formationen, für die eine Gruppenführer-Ausbildung nicht ganz passt.


    Die Führungsqualifikationen müssten dem Tagesgeschehen entsprechen: Führer Fahrzeugbesatzung, Führer 2 Fahrzeugbesatzungen, 1. Führer vor Ort, etc. Danach kann man sich Gedanken machen, welche Funktion/Qualifikation welcher Führungsebene entspricht.

    Das stimmt soweit, dass der Rettungsdienst im Regelfall aufgabenbezogen oder räumlich bezogen führt. Die klassische Einheit "Gruppe" oder "Zug" gibt es nicht (mal vom KatS SanD abgesehen), wenn man mal von "selbstständigen Trupp", was ein RTW ja nun ist, mal absieht. Die Einheitsbezogenen Führungsaufgaben beziehen sich daher eher auf den Trupp. Im Alltag ist dieses den Kollegen oft gar nicht bewusst; z.B. auch, dass der Führungsvorgang quasi auch immer automatisch umgesetzt wird. Man kann hier viele Parallelen finden, z.B. zum ABCDE und der Reevaluation. Der Führungsvorgang geht nach der Umsetzung der Maßnahmen auch immer wieder von vorne los. Nichts anderes machen wir, die Sanis, ja auch, um den Erfolg von Maßnahmen immer und immer wieder von neuem zu bewerten.


    Jedoch denke ich, dass eine Führungsausbildung gleich oder ähnlich wie der Feuerwehr, also Einheitsbezogen, nicht falsch wäre. Eine Modifizierung auf RD-bezogene Dinge ist ja okay. Truppführer innerhalb der NotSan-Ausbildung, eine Gruppenführerqualifikation im Rahmen des Einsatzes als NEF-RettAss/NotSan. Die Gruppenführerausbildung gibt einige gute Dinge an die Hand die in der ersten Phase eines Einsatzes unheimlich wichtig sind, damit ein größerer Einsatz in die richtige Richtung gelenkt werden kann. Das wären z.B. die Erkundung, die Raumordnung (z.B. Anfahrten und vorläufige Bereitstellungsräume), die aufgabenbezogene Zuteilung von Einsatzkräften und die qualifizierte Lagemeldung. Für noch höhere Führungsaufgaben, wie z.B. der OrgL, wäre die Zugführer- und Verbandführerausbildung sinnvoll. Vielleicht kann man diese, z.B. durch eine Überarbeitung der OrgL-Ausbildung, auch zusammen fassen. Die 5 Tage-Ausbildung, wie diese zum größten Teil in Deutschland praktiziert wird, ist nicht mehr zeitgemäß, wie ich finde. Der OrgL muss auf jeden Fall in der Lage sein, Einheitsgrößen die deutlich über der Mannstärke eines Zuges liegt, führen können.


    @Harris
    Der Fb San/Bt bei euch ist auch eher ein Unikat (und inzwischen wohl auch unterbesetztes). Normalerweise ist ein Fachberater ja auch eine Stabsfunktion die Wissen, Kenntnisse, Fähigkeiten ihres Fachbereiches einbringen kann. Egal ob das jetzt ein Fb San, Bt, Bergung, Ortung, usw. ist. Dieser führt keine eingesetzten Kräfte.

    Ich denke, dass dieses Konzept zur Ruhigstellung der HiOrg im Landkreis eingeführt wurde, damit diese nicht Sturm laufen, wenn ihnen bekannt gemacht wurde, dass ihnen nun Berufsfeuerwehrbeamte vorgesetzt werden. Die Sympathie zwischen Stadt und Landkreis war damals nicht besonders ausgeprägt (und ist es heutzutage oft immer noch nicht). Merkwürdig ist es, da hast du recht.


    Richtig ist, dass der Fachberater eigentlich eine Stabsfunktion ist. Neben der Tätigkeit in der Abschnittsleitung direkt wird diese Funktion zusätzlich ja auch im Stab tätig. Das Wissen, die Kenntnisse und Fähigkeiten ihres Fachbereiches zu kennen ist da tatsächlich wichtig. Daher kann ich eine Wahrnehmung dieser Funktion mit der Qualifikation SanH oder RettSan nicht nachvollziehen. Das ist quasi auch so, als ob man einen KFZ-Mechaniker als Fachberater Chemie einsetzt, nur weil dieser in seiner Freizeit gerne Was-ist-Was-Bücher ließt...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Harris NRÜ () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Richtig ist, dass der Fachberater eigentlich eine Stabsfunktion ist. Neben der Tätigkeit in der Abschnittsleitung direkt wird diese Funktion zusätzlich ja auch im Stab tätig. Das Wissen, die Kenntnisse und Fähigkeiten ihres Fachbereiches zu kennen ist da tatsächlich wichtig. Daher kann ich eine Wahrnehmung dieser Funktion mit der Qualifikation SanH oder RettSan nicht nachvollziehen. Das ist quasi auch so, als ob man einen KFZ-Mechaniker als Fachberater Chemie einsetzt, nur weil dieser in seiner Freizeit gerne Was-ist-Was-Bücher ließt...

    Jetzt vergleichst du allerdings Äpfel mit Gummistiefeln. Beispiel:
    Ausgangslage der OrgL-RD als AL Med./Gesundheit/whatever muss aufgrund des Wetters irgendwo die Unverletzten und ggfs. noch einige SK III unterkriegen. Anstatt jetzt über die EL zwei Bt-Einheiten zu alarmieren, von dehnen eine eh nicht Einsatzfähig ist, weil sie mit der SanEinheit schon vor Ort (in Bereitstellung stehen), schnappt er sich seinen Fb San/Bt/HiOrg und sagt ihm: Dies ist mein Problem wie können wir das lösen. Der Fb erarbeitet und präsentiert einen Lösungsvorschlag für den AL und dieser erteilt den Auftrag oder fordert über die EL an.


    Der Fb muss sich in seinem Bereich auskennen und nicht im RD (außer natürlich er sist Fb RD), dafür braucht es keinen RettAss, ha RS oder NFS. Außer mit dem OrgL RD kommt der Fb ja auch mit keinem Rettungsdienstler bei dem Einsatz in Kontakt.
    ################
    Wieso braucht der RD den eine Verbandsführer-Entsprechung ?
    Mir fällt jetzt kein Szenario ein wo ein Mensch 16 Rettungsmittel (kl. mögliche Ansammlung die man noch Verband titulieren würde) gleichzeitig führen (nicht leiten!) müsste.

    Einmal editiert, zuletzt von El Mosquito ()

  • Der Fb muss sich in seinem Bereich auskennen und nicht im RD (außer natürlich er sist Fb RD), dafür braucht es keinen RettAss, ha RS oder NFS. Außer mit dem OrgL RD kommt der Fb ja auch mit keinem Rettungsdienstler bei dem Einsatz in Kontakt.

    Man muss sich dann ersthaft schon einmal fragen, was der Fachberater San dann an der Einsatzstelle sucht, wenn, wie hier z.B. bei MANV-1, keine Kräfte des KatS/SEG-Bereiches zum Einsatz kommen, also sich rein der hauptamtliche Rettungsdienst an der Einsatzstelle tummelt.



    Wieso braucht der RD den eine Verbandsführer-Entsprechung ?
    Mir fällt jetzt kein Szenario ein wo ein Mensch 16 Rettungsmittel (kl. mögliche Ansammlung die man noch Verband titulieren würde) gleichzeitig führen (nicht leiten!) müsste.

    Ist die Frage ernst gemeint? Auch die AKNZ hat in den letzten Jahren erkannt, dass eine Ausbildung zum Führen von Einheiten in Verbandstärke auch im Rettungsdienst erforderlich ist. Ich habe über die Fachberatertätigkeit eine solche Ausbildung, die Verbandführer-, Stabs- und Fachberaterausbildung u.a. auch dort deswegen absolvieren können. Und mit mir zusammen haben ganz viele OrgL, LNA und BF´ler zusammen die Schulbank gedrückt.


    Aber zurück zum Verbandführer im RD: Bei einem MANV, wo eine Vielzahl von Rettungsmitteln zum Einsatz kommt, hauptamtlich wie auch vom KatS/SEG-Bereich, mehrere Einsatzeinheiten bzw. -züge bzw. SEG zum Einsatz kommen, mehrere Verletztenablagen und auch Behandlungsplätze, Bereitstellungsräume usw. zu führen sind, kommt man schnell auf eine Personalgröße im Einsatzabschnitt Rettungsdienst, die deutlich über die Stärke eines Zuges bzw. verstärkten Zuges geht. Und das fängt, wenn man es genau nehmen will, schon bei wenigen Dutzend Einsätzkräften an und geht bis in die tausende von Einsätzekräften (taktischer Verband der Größe 1 bis 3).


    Beispiele:


    Zug 1/3/18/22 (DIN 14011)
    erweiteter Zug 1/4/20/25 (DIN 14011)
    taktischer Verband 1 ("Bereitschaft") 3 bis 5 Züge
    taktischer Verband 2 ("Abteilung") 3 bis 5 Bereitschaften
    taktischer Verband 3 ("Großverband") 3 bis 5 Abteilungen


    Die Personalstärke von 75 Mann im Einsatzabschnitt Rettungdienst kann bei einem mittelgroßen MANV, mit einem Behandlungsplatz zum Beispiel, ganz schnell erreicht werden! Die Fünfer-Regel sagt dazu ja auch noch aus, dass ein Führer nicht mehr als 5 Einheiten oder Abschnitte führen soll, damit seine Aufgabe führbar bleibt. In der AKNZ habe ich auch im Rahmen der Ausbildung Einheiten zu führen gehabt, die deutlich im Bereich der Verbandstärke waren (MANV-Simulationen und Stabsausbildung in der OPT-Ausbildung). Ich denke, dass die AKNZ bzw. der Bund sich schon etwas dabei gedacht hatte, das vielleicht auch mal mehr wie 25 Mann im Rettungsdienst zu führen sind.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Man muss sich dann ersthaft schon einmal fragen, was der Fachberater San dann an der Einsatzstelle sucht, wenn, wie hier z.B. bei MANV-1, keine Kräfte des KatS/SEG-Bereiches zum Einsatz kommen, also sich rein der hauptamtliche Rettungsdienst an der Einsatzstelle tummelt.


    Dies ist eine Frage der AAO und nicht der Fb-Qualifikation.


    Auch wenn die Frage zum Verbandsführer rhetorisch ist, so ist sie durchaus ernstgemeint.
    Wenn im Einsatzgebiet mehere EE/EZ, PA, BHPs und BR sind so muss man sich vielleicht eher die Frage stellen ob man die Einsatzabschnitte noch fachdienstlich aufstellen oder räumlich trennen sollte. Stopfe Ich dies alles in einen Einsatzabschnitt, ziehe Ich den Ltr. Patientenablage auf die selbe Führungsstufe wie den Ltr. BHP dem er zuarbeitet, auch die Einheitsführer EE/EZ finden sich dann auf der selben Ebene wie der UAL Bereitstellungsraum. Insbesondere sei die Frage erlaubt wo den bitte EE/EZ, BHPs und BR vom Rettungdienst gestellt werden und nicht von Fw bzw. KatS.


    Auch Einheitsgrößen sind nicht one-size-fits-all. Der DIN-Fw-Zug hat diese Stärke ja nur weil er aus ZTr + 1. Gr + 2. Gr (ersatzweise Staffel + Trupp) besteht ergo 3-4 Fahrzeuge. Anderorts hat ein Zug die Stärke 1/3/30/33 und null Fahrzeuge oder auch 12 Mann verteilt auf drei Fahrzeuge.


    Zum Vergleich: Auch auf Schiffen arbeiten 20-30 Mann unter der Führung eines Vorgesetzten dadurch werden sie nicht zum Zug. Auch wird aus drei bis fünf Schiffen keine Gruppe sondern ein Schwadron/Geschwader.


    Ebenso die Einsatztaktik: Wenn das Personalequivalent eines Zuges unter Atemschutz im Innenangriff ist und der Verbandsführer Fw anweist den Innenangriff abzubrechen so gibt er durchaus einen Befehl der seine Zug- und Gruppenführer in ihrer Auftragstaktik einschränkt.
    Wie sollte das rettungsdienstliche Pendant zu diesem Befehl sein ?


    Anstatt zu versuchen uns in fremde Schuhe zu quetschen müssen wir feststellen welche Tatik, Einsatzformationen und darausfolgende Führungssystematik für den Rettungsdienst passt.

  • Wenn im Einsatzgebiet mehere EE/EZ, PA, BHPs und BR sind so muss man sich vielleicht eher die Frage stellen ob man die Einsatzabschnitte noch fachdienstlich aufstellen oder räumlich trennen sollte. Stopfe Ich dies alles in einen Einsatzabschnitt, ziehe Ich den Ltr. Patientenablage auf die selbe Führungsstufe wie den Ltr. BHP dem er zuarbeitet, auch die Einheitsführer EE/EZ finden sich dann auf der selben Ebene wie der UAL Bereitstellungsraum. Insbesondere sei die Frage erlaubt wo den bitte EE/EZ, BHPs und BR vom Rettungdienst gestellt werden und nicht von Fw bzw. KatS.


    Ähm, also ein Einsatzabschnitt Rettungsdienst ist i.d.R. ohnehin räumlich oder aufgabenbezogen geführt. Eine reine Einheitsbezogene Führung gibt es dort i.d.R. nicht. Das kenne ich regelhaft nur von der Feuerwehr. Die Komponenten einer Einsatzeinheit werden regelhaft auseinander gefrickelt, dort wo man sie braucht. So ist im San-KatS / SEG-Bereich jedenfalls meine Erfahrung. Es ändert aber nichts daran, das der OrgL und der LNA mit den ganzen Kräften im Einsatzabschnitt Rettungsdienst viele, viele Einsatzkräfte führen muss. Beispiel Busbrand auf der A2 im Jahre 2008; dort waren dutzende RTW und NEF, ein GRTW und zwei Schnelleinsatzgruppen vor Ort, die aus drei Einsatzzügen gestellt werden. Alleine meine Einheit war schon mit gut 30 Leuten vertreten. Nun rechne man sich mal die ganzen anderen Peoples aus, die dem Einsatzabschnitt Rettungsdienst zugeordnet waren...


    Und vielleicht fragst Du einfach mal die AKNZ, was diese sich bei der Verbandführerausbildung im RD-Bereich gedacht haben? Dann muss ich hier nicht immer endlos und vielleicht auch sinnlos rum argumentieren.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.