Druckkammer in Hannover geschlossen

  • Moin,


    wie gerade in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) steht, wurde die große Druckkammer des Lister Krankenhauses aus Kostengründen geschlossen. Dort wurden nicht nur Akutpatienten (CO/Caisson) behandelt, sondern auch Patienten mit Z.n. Hörsturz, etc.


    Der neue Geschäftsführer wollte den Standort eigentlich erhalten und hatte sich sogar an das nds. Sozialministerium gewendet. Die Antwort der Sozialministerin Cornelia Rundt ist schon bemerkenswert, denn ihrer Meinung nach könnten doch Akutpatienten einfach per Hubschrauber in die nächste Druckkammer geflogen werden.

    Diese wären dann in Soltau oder Halle, also praktisch um die Ecke wenn der Hubschrauber mal nicht fliegen kann. Es gab mal 121 Standorte in Deutschland, jetzt nur noch 21.


    Was auch wieder mal herrlich ist. Es gab Pläne die MHH übernimmt die Kammer, da sie diese auch zu Forschungszwecken benötigt. Doch bevor entsprechende Studien angefertigt werden konnten, wurde die Kammer abgebaut und steht jetzt in Hodenhagen (kostete mal 1,5 mio. €).


    HAZ - Hannover hat keine Druckkammer mehr

  • Dort wurden nicht nur Akutpatienten (CO/Caisson) behandelt, sondern auch Patienten mit Z.n. Hörsturz, etc


    Das macht quasi jede und davon leben die auch. Insbesondere davon, dass das DFS mehr und mehr Volkskrankheit wird.
    Problematisch ist aber weniger die relativ geringe Dichte an Druckkammerzentren, sondern, dass diese, welche auch intensivmedizinisch betreuen können rar sind.

  • Wenn man die Kammer abrechnen könnte wir ein Katheterlabor, wäre das Problem gelöst. ;)



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Niedersachsen - ihr seid hier herzlich willkommen!


    Einr Landeplatz steht rund-um-die-Uhr im örtlichen PP zur Verfügung und das ist wiederum 500m von der Druckkammer entfernt.
    Die ggf. erforderliche Intensivmedizin ist auf der anderen Strassenseite.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Bei der Neubauplanung der Feuerwache 5 in München war anfangs geplant, die dort vorhandene Druckkammer in eine (in der Feuerwache integrierte) Praxis für Überdruckmedizin (oder so ähnlich) zu verbringen. Damit hätte sich die Druckkammer gegenfinanzieren können und wäre trotzdem für Notfälle verfügbar gewesen. Die Idee kam jedoch leider nicht über Konzeptionsstadium hinaus und verschwand dann wieder aus den Plänen. Schade ansich.

  • Ist

    Bei der Neubauplanung der Feuerwache 5 in München war anfangs geplant, die dort vorhandene Druckkammer in eine (in der Feuerwache integrierte) Praxis für Überdruckmedizin (oder so ähnlich) zu verbringen. Damit hätte sich die Druckkammer gegenfinanzieren können und wäre trotzdem für Notfälle verfügbar gewesen. Die Idee kam jedoch leider nicht über Konzeptionsstadium hinaus und verschwand dann wieder aus den Plänen. Schade ansich.


    Ist jetzt ja auch nicht überraschend bei dem Sinn für (bzw. gegen) Innovationen der Branddirektion München! :D

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Ich hatte es vor wirklich langer Zeit schon einmal gepostet.
    Jetzt nur kurz ein Artikel der Frankfurter Rundschau, der die Finanzierung unserer Druckkammer erläutert:


    http://www.fr-online.de/rhein-…ete,1472796,20694938.html


    Hintergrund:
    die Druckkammer gab es bereits sie wurde für die üblichen Indikationen genutzt.
    Der Geschäftsführer kommt aus dem RD und etablierte auf freiwilliger Basis eine 24-stündige Bereitschaft.
    Aufgrund der dann eingeführten Kohlenmonoxydmelder ergaben sich dann auch viele Alarmierungen (per BOS-Meldeempfänger).
    Die Kostenträger verweigerten allerdings Zahlungen für diesen Dienst, weil dies ja ausserhalb der üblichen Indikationen lag.


    Der ÄLRD intervenierte zusammen mit der BF, der lokalen Politik u.a. beim Sozialministerium.
    Es hat m.E. auch nicht geschadet, daß der Sozialminister nicht allzuweit von WI wohnt.
    Es dauerte wirklich nur wenige Wochen, bis die Kuh vom Eis war.


    Seitdem läuft der 24-Stundenbetrieb ohne Probleme...und gelegentlich landet irgendein RTH von sonstwo bei uns.

    raphael-wiesbaden


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