Kreisliga-Spieler stirbt nach Sturz auf Ascheplatz

  • Zitat

    Vier Tage nach dem Sturz auf einem harten Ascheplatz ist ein Spieler des Kreisligisten TuSpo Huckingen aus Duisburg seinen Verletzungen erlegen. Der Student hatte nach einem Kopfballduell in der 89.  Minute das Gleichgewicht verloren und war mit Kopf und Nacken auf den Boden geprallt, zudem fiel ein Spieler auf seinen Kopf. Der 25-Jährige lag nach einer Not-Operation zunächst im Koma.


    Quelle und vollständiger Artikel


    Meine letzten Einsätze auf Fußballplätzen waren immer als "Bagatelle" zu sehen - allerdings kann es auch mal anders ausgehen.

  • Tragisch, selten - aber wie man sieht, nicht unmöglich...


    Hat jemand Erfahrungen, wie sich Verletzungsmuster bei Stürzen solcher Art auf Tartan-Boden bzw. Gras unterscheiden?

    Einmal editiert, zuletzt von M.Schwarzenberger ()

  • Die Frage ist jetzt ob das Sturzereignis todesursächlich war, oder das ein weiterer Spieler auf den Gestürzten fiel. Gerade der Riss der Halsschlagader spricht ja doch eher für eine punktuelle Gewalteinwirkung gegen den Hals, z.B. durch ein Knie.


    Aber das sind alles Spekulationen über ein tragisches Ereignis und man kann denke ich sagen, je weicher und nachgiebiger ein Untergrund, umso besser kann man einen Sturz unbeschadet überstehen. Auf Gras gibt es weniger Schürfwunden, als auf Tartan oder Asche.


  • einer der berühmtesten deutschen handballer, jo deckarm, ist seit diesem sturz behindert. er ist schon vom ersten kontakt an vermutlich bewusstlos oder zumindest so "verlangsamt" das er keine körperspannung aufgebaut bekommt und mit dem kopf ungebremst auf den (damals) betonboden mit farbüberzug stürzt. es gibt da noch einen weiteren fall im handball, dessen namen ich aber vergessen habe. jedenfalls wird in allen ligen das harte angehen eines spielers der in der luft ist, rigoros durch die schiedsrichter bestraft. im fußball sieht man ja häufig das "unterlaufen" eines hochspringenden spielers durch den gegner, dass da nicht häufiger was passiert ist im profibereich der extrem guten körperlichen athletik und robustheit (außnahme: marco reuss) geschuldet.


    auuf rasen und tartan hat man sicher mehr "polster" als auf ausgetrockneter asche oder gar in der halle abr ich würde präklinisch keinen unterschied in behandlung machen. denke aber nicht, dass es dazu wissenschaftliche untersuchungen gibt.

    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)

  • An dieser Stelle möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, dass der Aufprall auch ausreichen kann um eine Apnoe zu provozieren.
    Wenn dann keiner interveniert kann das schnell tödlich enden.
    - Impact Brain Apnoea



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • In meiner allerersten Notarztschicht hatte ich einen Patienten, den wir reanimiert haben, nachdem er im Garten auf Rasen gestürzt war. Kein Sport, nur n bisserl beim Aufräumen ausgerutscht bzw. gestürzt, war ca. 70 Jahre alt. Im Nachhinein kam heraus, dass die erfolgreiche Reanimation umsonst war. Er hatte einen hohen Querschnitt und war aufgrund des Spinaltraumas reanimationspflichtig geworden. 2 Tage später wurde die Palliativbehandlung entschieden. Also auch Grasboden kann zu solchen Dingen führen. Aber klar, der federt mehr ab als Beton und andere härtere Böden.

  • Ich bin beim Handball beim Tempogegenstoß mit einem herauslaufenden Torwart zusammengestoßen. Der Aufprall war so heftig, dass die ganze Halle von ihren Plätzen aufgesprungen ist. Wir standen aber beide ganz normal auf und spielten weiter. Im weitern Verlauf des Spiels entwickelte ich zunehmend Schmerzen an der rechten Flanke, die sich final als Nierenruptur darstellten. Ich musste zügig operiert werden und wäre nach Angaben des Arztes verblutet, wenn ich mit meinem ursprünglichen Verdachten "Rippenprellung" im Bett geblieben wäre und geschlafen hätte. Meine Eltern hätten mich ziemlich sicher nicht wieder wach gekriegt.


    Auch wenn so etwas sehr selten ist, sind solche Trauma nicht zu vernachlässigen und können sich auch erst später als schwerere Verletzung demaskieren.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • hast du sicher recht aber ich warne vor unüberlegtem verdachtsäußerungen wie "da kööönnnteee aber auch x und y was abbekommen haben", dann hat man nämlich wieder die flut an krankenhauseinweisungen und über überfluteten notaufnahmen.

    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)

  • Ich bin beim Handball


    übrigens sehr geiler sport... was für richtige männer!!! :cool_1:

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  • Du rennst einem Stock und einer Hartgummischeibe hinterher? :unknown:

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    • Fred Rogers

  • Ich hörte vor Kurzem von einem Sport, den Männer erfunden haben sollen, weil ihnen Eishockey zu lasch war.


    Zum Thema. Natürlich können Fälle, die zigmal eine Bagatelle waren und es auch noch zigmal sein werden zwischendurch einmalig (lebens-)bedrohlich sein. Deswegen finde ich SOPs zu einer diesbezüglichen Entscheidungsfindung auch schwierig. Am Ende muss auch eine Prise Bauchgefühl mitentscheiden dürfen und müssen. Trotzdem und vielleicht gerade deswegen lasse ich immer noch in - meiner Meinung nach - begründeten Fällen sog. "Patienten" zu Hause. Und das mitunter ganz bewusst ohne mir eine Verweigerung zu unterschreiben. Willkommen im Rettungsdienst. Der Ort, an dem Sie mit einem Assistenzberuf Entscheidungen treffen, oder sich vom Onkel Notarzt dem Kopf abbeißen lassen können. Letzteres übrigens zu immer mal wieder Recht. "Wir wollten euch gerade abbestellen, aber jetzt wo ihr hier seid könnt ihr ja mal eben draufschauen." Ich schweife ab...

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.