HiOrg/vs Kommune

  • Hallo,zusammen!


    Eine Frage an die Erfahrenen hier, wo liegen die Vor- und Nachteile (außer Verdienst)bei einem kommunalen Arbeitgeber gegenüber einer HiOrg?
    Stehe nämlich vor der Wahl

  • Nimm die Kommune!


    Edit: Und warum? Bei HiOrg habe ich in der Vergangenheit öfters einen starken Nasenfaktor erlebt. Die Geschäftsführer sind mit ihren Mitarbeitern oft nicht besonders gut umgegangen. Bei einem kommunalen Arbeitgeber habe ich das nicht so (extrem) erlebt. Obwohl da als Beschäftigter im Angestelltenverhältnis auch nicht alles so toll ist. Aber ich denke trotzdem besser.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das kann man so pauschal nicht sagen....



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Im Durchschnitt dürften die Kommunen die besseren Arbeitgeber sein. Sie haben einen der besten und weitestgehend durchgeklagten Tarifverträge, sind an diesen gebunden und haben in der Regel eine professionelle Verwaltung. Der Vorteil von wirklich dafür ausgebildeten Sachbearbeitern bzw Führungskräften gegenüber geadelten Rettern wird allzu gern unterschätzt. Du darfst auch nicht vergessen, dass du dich beim kommunalen AG zwar sicherlich gern nebenbei irgendwo ehrenamtlich einbringen darfst, aber beruflich keinerlei Verpflichtungen, Bitten, oder sonstige Probleme mit dem Ehrenamt hast.


    Leider sagt das nicht viel für den Einzelfall aus.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Das ist so ähnlich wie die Frage, ob ich einen BMW oder einen Audi kaufen sollte. Ich kenne Kommunen, da würde ich niemals arbeiten, ich kenne HiOrgs, da würde ich nicht für 5.000 Euro netto im Monat anfangen. Aber das ist eben immer die Frage der Differenzierung und der Vereinfachung des Weltbildes - komplexe Themen finden keine einfachen Antworten. Glaub keinem, der sagt "immer" oder "nie" - das Leben ist nämlich nicht nur schwarz oder weiß. Wenn du deine beiden Optionen kennst, guck sie dir so gut wie möglich an, sprich mit dort arbeitenden Kollegen, achte auf die Dinge, die dir wichtig sind und probier es aus. Wenn es die falsche Entscheidung war, kannst du jederzeit wechseln, im Moment hat man recht gute Möglichkeiten, wenn man im Rettungsdienst arbeiten möchte.

  • Erstmal muss ich Sebastian recht geben. Es gibt sowohl katastrophale HiOrgs, wie auch kommunale Rettungsdienste die unfassbar schlecht sind. Wenn du die Möglichkeit hast sprich doch mal mit den Mitarbeitern und schau dir die Führungskräfte genau an. Meiner Erfahrung nach liegt sehr viel an der Einstellung der Führungskräfte.



    Dennoch habe ich für mich eine klare Tendenz und die geht zum kommunalen Arbeitgeber. Ich finde es einfach nicht vereinbar, wenn eine Hilfsorganisation sich als gemeinnützig und besonders menschlich darstellt und am Ende doch auf Gewinn aus ist, wie es leider viel zu oft der Fall ist. Ganz schlimm finde ich mittlerweile das große rote Plus. Sehr viel geht da halt nicht den offiziellen Weg und einiges ist ganz klarer Beschiss (siehe Kreis Herzogtum Lauenburg, siehe Oldenburg).


    Was vielleicht noch ganz interessant wäre ist das Finanzierungsmodell. Ich bin da immer noch nicht zu 100% hinter gekommen, aber soweit ich weiß kann ein Unternehmen im Budget-Modell durchaus Geld über haben und auf komischen Wegen auch behalten. Da wird dein Lohn halt am Minimum vom Tarifvertrag angesetzt und wenn du nicht aufpasst/ dich nicht wehrst liegst du sogar drunter. Beim Kostendeckungsprinzip sieht das halt anders aus. Gerade für kommunale Rettungsdienste ein sinnvolles Modell. Hier kannst du eher damit rechnen, dass sich dein AG anstrengt um möglichst viel aus dem Tarifvertrag für die Mitarbeiter rauszuholen.

    "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. "

  • Beim Kostendeckungsprinzip sieht das halt anders aus. Gerade für kommunale Rettungsdienste ein sinnvolles Modell. Hier kannst du eher damit rechnen, dass sich dein AG anstrengt um möglichst viel aus dem Tarifvertrag für die Mitarbeiter rauszuholen.

    Was hat Kostendeckungsprinzip mit möglichst viel für den Mitarbeiter heraus holen zu tun?


    Kostendeckung bedeutet ich bekomme die entstandenen Kosten ersetzt... egal ob für den neuen Dienstwagen vom Chef oder für die bessere Bezahlung der Mitarbeiter.
    Es kommt nur darauf an, was ich als notwendige Kosten begründen kann und ob ich mich damit bei der Haushaltsplanung durchsetzen kann.

  • Was hat Kostendeckungsprinzip mit möglichst viel für den Mitarbeiter heraus holen zu tun?


    Kostendeckung bedeutet ich bekomme die entstandenen Kosten ersetzt... egal ob für den neuen Dienstwagen vom Chef oder für die bessere Bezahlung der Mitarbeiter.
    Es kommt nur darauf an, was ich als notwendige Kosten begründen kann und ob ich mich damit bei der Haushaltsplanung durchsetzen kann.

    Naja wenn du mit dem Tarifvertrag begründest, dass den Leuten Sonderurlaub zusteht oder eine Leistungsorientierte Bezahlung möglich ist, dann kannst du das im Kostendeckungsprinzip halt machen. Das ist für dich als Arbeitgeber kein Stress, das Geld kriegst du auf jeden Fall wieder. Das zahlt ja nicht der Betrieb. Im Budget-Modell geht es halt vom Budget runter. Da müsste man nachverhandeln bzw. das von vorneherein einplanen. Ob es am Ende dann beim MA ankommt ist noch eine ganz andere Frage.

    "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. "