Die WELT meldet: Anschlag mit LKW auf Weihnachtsmarkt in Berlin

  • In Berlin ist dabei außerdem die besondere Rolle der NEFs zu beachten. Die älteren RTW (mindestens alle vor 2015(? müsste passen) fahren mit Minimal-Ausstattung durch die Gegend und erfüllen keinen Typ-C-Standard. Argumentiert wird meistens mit der Anzahl der verfügbaren NEF im Stadtgebiet und sicherlich auch der häufigen Krankenhausnähe. Ich lass' das jetzt mal unkommentiert.


    Die RTWs der HiOrgs sind dort häufig besser ausgestattet als die Fahrzeuge der Feuerwehr*.


    *hier wurde bewusst nicht alleine die BF genannt

  • Die älteren RTW (mindestens alle vor 2015(? müsste passen) fahren mit Minimal-Ausstattung durch die Gegend und erfüllen keinen Typ-C-Standard.


    Keine Medikamente, kein Beatmungsgerät, nur eine Sauerstoff-Tasche, ein Notfallrucksack, eine Accuvac und ein ZOLL AED Pro.
    Grauenhaft, da hab ich ja noch gar nicht dran gedacht.

  • Schon klar, aber wenn ich dank NA-Mangel auch potenziell rote Patienten als RTW solo ins KH fahren darf hätte ich schon gerne mehr als eine KTW-Ausrüstung dabei. Man kann ja durchaus auch während der Fahrt den Patienten versorgen.

  • Viel Blabla, wenig Aussage.


    Terroropfer sind tendenziell schwerer verletzt... keine neue Erkenntnis, ändert an der Versorgung ebendieser sowohl präklinisch als auch klinisch rein gar nichts. Viel wichtiger finde ich die Organisationsstrukturen zu optimieren und das Personal organisatorisch besser zu schulen. Medizinisch sind wir schon auf sehr hohem Niveau.

  • Ganz unrecht hat der Autor da nicht, denn gerade die Krankenhäuser halte ich für einen MANV bzw. Katastrophenfall für schlecht vorbereitet. Berlin gehört, neben Frankfurt glaube ich, zu den wenigen Bereichen, wo auch die Krankenhäuser regelmäßig beübt werden. Hier ist das leider nicht so. Zusätzlich halte ich Teile des medizinischen Katastrophenschutz für nicht effektiv. Aber das ist oft örtlich sehr unterschiedlich.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Laut Feuerwehr wurden 40 Patienten auf 22 Krankenhäuser verteilt - was will man da üben?. Für jedes KH sollte das Tagesgeschäft sein.


    In Hamburg gibt es auch solche KH Übungen (ca. 4x je Jahr).

  • Hab mal in der Peripherie 40 Patienten. Da verabschieden sich sang- und klanglos die örtlichen Grund- und Regelversorger. Da kannst du nur auf gutes Flugwetter hoffen.


    Auch das ist aber eher ein organisatorisches Problem. In der Peripherie ist es kaum möglich, große Traumazentren für den, doch unwahrscheinlichen, Fall einer Terrorlage vorzuhalten.


    Harris, in Hannover wird doch auch regelmäßig geübt, oder bin ich da falsch informiert ?

  • Ähn, nein. Von regelmäßig kann man da definitiv nicht reden. Und von richtig üben auch nicht. Mehr reine Trockenübungen. Oder theoretisch. Daher sagte ich das ja.


    Was Berlin betrifft, war meine Aussage zu den Krankenhäusern auch nicht auf den konkreten Fall von Montagabend bezogen. 30 oder 40 verletzte Personen machen mir auch noch keine großen Sorgen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Interessant fand ich heute früh im Morgenmagazin die Aussage vom stellv. ärztl. Direktor der Charite, das über ein internes Alarmierungssystem (Handy?) 1000 dienstfreie Kollegen sich in den 3 Kliniken eingefunden haben. Die regelmäßigen Schulungen und Übungen brachte man glaubwürdig rüber.

  • In Berlin finden regelmäßig, mehrere unangekündigte Übungen im Jahr statt.



    Sent from my iPhone using Tapatalk

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Zitat

    Interessant fand ich heute früh im Morgenmagazin die Aussage vom stellv. ärztl. Direktor der Charite, das über ein internes Alarmierungssystem (Handy?) 1000 dienstfreie Kollegen sich in den 3 Kliniken eingefunden haben. Die regelmäßigen Schulungen und Übungen brachte man glaubwürdig rüber.



    Bei einer Lage, die dynamischer und mobiler ist, siehe Amok-Lauf München, ist nicht die Alarmierung von dienstfreien Personal das Problem - Sondern wie es zur Klinik kommt, dank Straßsperren etc.

  • Dann ist das erstmal so. Wir können nicht auf alles vorbereitet sein. Ich kann auf dem Land nicht von vielleicht 2-3 erreichbaren Häusern erwarten, dass sie 14 kritische Patienten und 30 leicht/mittelschwere Patienten behandeln.

  • Aber wir müssen erwarten können, dass jedes Krankenhaus in der Lage sein muss ihre Versorgungskapazitäten innerhalb einer vordefinierten Zeit hoch fahren können muss. Alarmpläne gibt es sicher überall, nur wird sowas nicht überall mit Nachdruck verfolgt, überprüft und auch regelmäßig realistisch / praktisch geübt. Denn auch von den kleinen Wald- und Wiesenkrankenhäusern muss man erwarten können, dass sie im Rahmen ihrer Fachdisziplinen ihre Versorgungskapazitäten erweitern können. Genau das wird in vielen Krankenhaus- und teilweise auch Rettungsdienstgesetzen von den KH gefordert.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Seit wann arbeitest du denn nicht mehr in der Klinik? Unsere Klinik pfeift aus dem letzten loch. Überbelegungen sind die Regel. Natürlich kann man noch einen oder max. zwei weitere OPs besetzten, aber das wars dann auch. Die Pflegekräfte sind jetzt schon zu 100% ausgelastet.
    Man kann einen Grundversorger nicht mit einer Uniklinik vergleichen. Dort gibt es deutlich mehr Ressourcen.

  • Man darf auch die disponiblen OPs nicht mit den Not-OPs verwechseln. :)


    Aber jedes Haus hat das Problem, dass die BWL fuzzies gern 98% Auslastung haben. Da ist eben wenig Spiel für unerwartetes.



    Sent from my iPhone using Tapatalk

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Bei uns würde jede OP die man verschieben kann absagen. Allerdings muss man auch klar sagen, dass es mittlerweile viele Häuser gibt die gar keine Chirurgie mehr haben. Zudem geht es in Grundversorgern dann auch erstmal um die Lebenserhaltung und Notfalltherapie.