Hamburg: DRK bietet Feuerwehr Hilfe an

  • Es ist nun mal Tatsache, dass das DRK ausgerüstete und entsprechend besetzte Fahrzeuge in unterversorgten Gebieten vorhält, die aber von der Feuerwehr nicht genutzt werden.
    Stattdessen zieht man weiterhin Kräfte von GW und den wenigen HLF 2 auf die RTW zur Spitzenabdeckung, die mittlerweile eher reguläre Rettungsmittel sind.


    In der Folge müssen die Kleineinsätze vom einzigen Löschfahrzeug der Wache bedient werden, da der GW ja leider unbesetzt ist, und wenn es dann mal zum Feuer kommt muss die nächste oder übernächste Wache aushelfen, dazu kommt dann eine FF, insbesondere wochentags während der Kernarbeitszeit mit gigantischen Anfahrtszeiten und im Ergebnis sind die Hilfsfristen nochmals erheblich schlechter.


    Die Strategie der Behörde in Sachen Rettungsdienst in den letzten Jahren ist in meinen Augen Realitätsverweigerung.
    Mit der Einbindung der Hios wäre der Bevölkerung definitiv geholfen, und ich finde es auch legitim, das mittels Öffentlichkeitsarbeit zu forcieren.
    (Dass das nicht aus Selbstlosigkeit passiert ist mir klar).

  • Es ist nun mal Tatsache, dass das DRK ausgerüstete und entsprechend besetzte Fahrzeuge in unterversorgten Gebieten vorhält, die aber von der Feuerwehr nicht genutzt werden.
    Stattdessen zieht man weiterhin Kräfte von GW und den wenigen HLF 2 auf die RTW zur Spitzenabdeckung, die mittlerweile eher reguläre Rettungsmittel sind.


    In der Folge müssen die Kleineinsätze vom einzigen Löschfahrzeug der Wache bedient werden, da der GW ja leider unbesetzt ist, und wenn es dann mal zum Feuer kommt muss die nächste oder übernächste Wache aushelfen, dazu kommt dann eine FF, insbesondere wochentags während der Kernarbeitszeit mit gigantischen Anfahrtszeiten und im Ergebnis sind die Hilfsfristen nochmals erheblich schlechter.


    Die Strategie der Behörde in Sachen Rettungsdienst in den letzten Jahren ist in meinen Augen Realitätsverweigerung.
    Mit der Einbindung der Hios wäre der Bevölkerung definitiv geholfen, und ich finde es auch legitim, das mittels Öffentlichkeitsarbeit zu forcieren.
    (Dass das nicht aus Selbstlosigkeit passiert ist mir klar).

    Stimme dir da voll und ganz zu.
    Hätte noch schreiben müssen "Wird wohl leider nichts bringen".

  • Die Behörde wird vermutlich ein Budget haben für den RD. Diesen durch eine HiOrg zu besetzen ist billiger (keine Beamten, keine Pensionen usw), aber für die Personalstärke der BF nicht klug.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Das DRK hat eigene Tarife mit den Krankenkassen und rechnet seperat ab.
    Die Fahrzeuge fallen nicht in das Budget der Feuerwehr.


    Aktuell werden mehr Fahrzeuge besetzt, als mit den Krankenkassen eigentlich vereinbart sind, dazu zieht man Personal aus dem Brandschutz ab und setzt sie auf Reserve-Rettungswagen.


    Aktuell werden in HH mit Steuergeldern Rettungsmittel finanziert, und nicht wie sonst mit Krankenkassengeldern Brandschutzfahrzeuge.

  • Hi!

    Die Behörde wird vermutlich ein Budget haben für den RD. Diesen durch eine HiOrg zu besetzen ist billiger (keine Beamten, keine Pensionen usw), aber für die Personalstärke der BF nicht klug.

    Warum?
    Naja,die Stadt wird ja ihre Feuerwehrautos schon so Budgetiert haben, das es Vorschriftsmäßige-mit Sollstärke-besetzte Autos geben könnte...
    Und ein Löschzug unter Sollstärke ist nicht toll,z.B. wenn der Sicherheitstrupp erst ne ganze Weile später kommt.
    Der RD ist doch bestimmt lösgelöst von dem Fw-Budget der Stadt oder was meinste?

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Zumindest wäre es eine berufspolitische Katastrophe, wenn Hamburg die Hilfsorganisationen stärker einbindet, insbesondere das DRK. Die Angestellten Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr werden ordentlich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes der Länder bezahlt und haben anständige Arbeitsbedingungen. Das DRK, welches hier auf den Busch haut, zahlt nach einem Haustarifvertrag, der eine Rettungsassistentenstelle mit einem Bruttogehalt von 1600 - 1800 Euro (Stand Ausschreibungen 2013) vorsah. Man beachte die nicht unerheblichen Lebenshaltungskosten in der Hansestadt, die hier direkt hinter München auf Platz 2 liegt. Ich finde es vom Träger des Rettungsdienstes in höchstem Maße verantwortungsvoll ein derartiges Lohndumpingkonzept nicht zu unterstützen. Und ich glaube, unabhängig von der Fraktion Pro-Hiorg, Pro-DRK, Pro-öD kann das wirklich niemand für gut heißen.


    Man muss auch mal beachten, dass auch Hamburg den Vergaberegeln unterliegt und nicht mal eben jemandem sagen kann "Hey, stell mal bitte 10 RTW!". Die Klagewelle wäre doch vorprogrammiert und eine Ausschreibung wird kaum eine schnellere Maßnahme als eine Aufstockung des eigenen Personals sein.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Stand Ausschreibungen 2013


    Immerhin das scheint sich geändertzu haben, auch wenn nicht nach TV gezahlt wird. Dafür 42,5 Stundenwoche.


  • Orientierung ist sehr relativ, oder? Und stimmt, ich vergaß, dass man beim DRK auch länger arbeiten muss. Angestellte der BF haben gemäß der tatsächlichen Auslastung des Rettungsdienstes dort Vollarbeitszeit und entsprechend eine 38,5 Stundenwoche. Dennoch ein Schritt in die richtige Richtung, das waren vorher wenn ich mich recht erinnere beim DRK auch 48.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Man muss auch mal beachten, dass auch Hamburg den Vergaberegeln unterliegt und nicht mal eben jemandem sagen kann "Hey, stell mal bitte 10 RTW!". Die Klagewelle wäre doch vorprogrammiert und eine Ausschreibung wird kaum eine schnellere Maßnahme als eine Aufstockung des eigenen Personals sein.

    Wie in der Pressemeldung geschrieben ist eine Ausschreibung nicht nötig. An jeder Hiorg Wache stehen ja bereits 2 bei der Feuerwehr eingebunde RTWs. Diese müssten dann entsprechend einfach nur Regelhaft alarmiert werden entsprechend der Notwendigkeit. (Also z.B. 3-5. Alarmfolge)



    Es waren beim DRK schon seit 10 Jahren immer 42,5 Std/Woche. Aber vorher vielleicht beim KV Mitte 48 Std, aber das weiß ich leider nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von FreshyHH ()

  • "Hey, stell mal bitte 10 RTW!". Die Klagewelle wäre doch vorprogrammiert und eine Ausschreibung wird kaum eine schnellere Maßnahme als eine Aufstockung des eigenen Personals sein.


    Das ist gar kein Problem, die RTW sind bereits alle ausgeschrieben, gekauft, besetzt und im Dienst.
    Allerdings werden sie nur durch die ZKN geführt und fahren zu 90% als MZF Krankentransporte, eben weil sie von der Feuerwehr bewusst nicht alarmiert werden.


    Die Angestellten Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr werden ordentlich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes der Länder bezahlt und haben anständige Arbeitsbedingungen


    Das mag sein, nach 2 Jahren ist aber leider Feierabend, und wer nicht zum Brandmeister werden möchte wird entlassen.

  • Mit anderen Worten: Die Feuerwehr Hamburg bietet möglichst vielen Mitarbeitern die Möglichkeit einer Verbeamtung.


    Nicht jeder möchte diesen Weg gehen. Und vielleicht trotzdem gerne Rettungsdienst machen.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • "Hey, stell mal bitte 10 RTW!". Die Klagewelle wäre doch vorprogrammiert und eine Ausschreibung wird kaum eine schnellere Maßnahme als eine Aufstockung des eigenen Personals sein.



    Das ist gar kein Problem, die RTW sind bereits alle ausgeschrieben, gekauft, besetzt und im Dienst.
    Allerdings werden sie nur durch die ZKN geführt und fahren zu 90% als MZF Krankentransporte, eben weil sie von der Feuerwehr bewusst nicht alarmiert werden.

    Jup, die Feuerwehr könnte mit absolut kurzer Vorlaufzeit (1-2 Wochen) sofort min. 15-20 (Oder das Max. von 30) zusätzliche RTW auf der Straße haben.

  • Als ich damals nach Hamburg kam wurde mir definitiv beim DRK ein Arbeitsvertrag mit 48h / Woche angeboten. Bei welchem DRK das nun aber war, kann ich nicht sagen, ich habe mich ob der Arbeitsbedingungen bekanntlich für einen anderen Arbeitgeber entschieden. Das mit dem "schon seit 10 Jahren" kann nicht allgemein gültig sein, vor 10 Jahren war ich noch lange im südlichen Niedersachsen und der Schweiz unterwegs.


    Und die Ausschreibung wäre erforderlich. Die Berechtigung Notfalleinsätze in Hamburg zu übernehmen, ist an bestimmte Standorte und Zeiten bei festgelegter Fahrzeuganzahl gebunden. Das gilt für alle HiOrgs und Privaten in Hamburg. Beispielsweise die GARD wollte schon lange von ihren 5 RTW Standorten, an denen jeweils pro Tag einer als RTW eingesetzt werden darf, in ganz Hamburg aber pro Tag nicht mehr als 4 Fahrzeuge, zu einer deutlich größeren Zahl von RTW aufstufen. Ohne Beauftragung dürfen sie das aber nicht - wie die Hiorgs. Nun hindert einen aber niemand daran, einen KTW nach Norm als RTW auszustatten und zu besetzen und dank der Tatsache, dass man direkt mit den Kassen verhandelt bei Verlegungen auch so abzurechnen. Somit scheint es wirtschaftlich zu sein. All diese Fahrzeuge sind aber als KTW beauftragt und dürfen daher nicht an der Notfallrettung teilnehmen - und sind nunmal auch keine RTW sondern offiziell KTW. Setzt man diese nun ohne offizielle Ausschreibung ein, ist dies rechtswidrig und öffnet Tür und Tor für jede Klage. Diejenigen, die gern ihre Fahrzeuge eingesetzt sähen, sehen das von Natur aus deutlich anders.


    Bzgl. der zwei Jahres Befristung: die kommt und geht. Ich kenne sehr viele Angestellte im Rettungsdienst, verzeih inzwischen Beschäftigte im Rettungsdienst, die durchaus entfristet sind. Anfangs war das undenkbar, dann hat man den gegangenen noch hinterher telefoniert. Dann wurden alle entfristet, dann einige, nun gerade niemand. Das ist ärgerlich und in der Arbeitsmarktsituation unklug, da gehe ich mit. Man sollte dies nicht tun, allerdings kann man bei der Feuerwehr wenigstens vom Gehalt in Hamburg leben.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes D. ()

  • Man sollte dies nicht tun, allerdings kann man bei der Feuerwehr wenigstens vom Gehalt in Hamburg leben.

    Aber eben nur 2 Jahre lang, wenn man Pech hat. Und unter Feuerwehrbedingungen. Das ist für den einen Erstrebenswert, für den anderen grade nicht. In so fern wäre vielleicht eine stärkere weiße Schiene nicht schlecht.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Alle RTWs der Hiorgs sind als RTWs zugelassen und dürfen auch als RTWs eingesetzt werden, für Primär- sowie Sekundäreinsätze (Eine Einschränkung wie bei den Privaten gibt es für die Hiorgs nicht.)
    Die Hiorgs sind, so doof es klingt gem. Öffentlich Rechtlichem Vertrag, Bestandteil des Öffentlichen Rettungsdienstes, desweiteren gelten auch für die Hiorgs sämtliche Dienstanweisungen des Rettungsdienstes der Feuerwehr Hamburg.


    Augrund des Öffentlich-Rechtlichen Vertrages, könnte die Innenbehörde jederzeit die Fahrzeuge der Hiorgs uneingeschränkt nutzen.



    Zitat

    Auszug aus einem Antrag Drs. 20/12686


    2. Als Sofortmaßnahme werden umgehend die Hilfsorganisationen mit der Feuerwehr in die Notfallrettung einbezogen, Grundlage ist der bestehende öffentlich-rechtliche Vertrag.

    Einmal editiert, zuletzt von FreshyHH ()


  • Nicht jeder möchte diesen Weg gehen. Und vielleicht trotzdem gerne Rettungsdienst machen.

    Muss er ja auch nicht. Es bleiben ja noch viele Städte, Gemeinden und HiOrgs bei denen man nicht Beamter werden muss oder kann. Aber unter dem Strich bietet die Feuerwehr Hamburg einer großen Zahl von Rettungdienstlern eine sichere berufliche Perspektive. Da verstehe ich nicht, warum man als Mitarbeiter ein solches System kritisieren sollte.