Das Problem Rettungsgasse

  • Weiß jemand was in den Köpfen solcher Leute vor sich geht? Ich sehe dieses Phänomen auch täglich, die fahren nicht ganz links sondern ganz rechts, also rechter Außenspiegel auf höhe der rechten Fahrstreifenbegrenzungslinie (tolles Wort :D)

  • Aber ich bilde mir ein, dass es insgesamt besser geworden ist. Vor nicht allzu langer Zeit waren es nicht einzelne, die das System nicht kapiert haben, sondern niemand hat überhaupt auch nur im Ansatz versucht, eine Rettungsgasse zu bilden.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Ein tatsächlicher Rettungsgassen-Killer sind immer wieder LKW, die das Überholverbot ignorieren. Da geht dann tatsächlich einfach gar nichts mehr. Und vereinzelt gibt es die PKW Fahrer, die die Rettungsgasse für sich beanspruchen oder denken "Juhu! Eine dritte Spur. Heute ist mein Glückstag!"

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Polizei NRW testet Dash Cams um Fehlverhalten zu ahnden.



    Quelle


    Ich finde den Ansatz tatsächlich sehr gut. Wird sowas flächendeckend eingesetzt, kann sowas tatsächlich Wirkung zeigen. Ich hoffe, dass das nicht aufgrund von Datenschutzbedenken wieder verworfen wird. Hierzu muss natürlich auch die Polizei und die folgenden Behörden sensibel mit den gewonnen Daten umgehen.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Problem wird vmtl. mit den Dashcams sein, dass man die Fahrer nicht erkennt und somit viele einspruch erheben werden. Ist ja auch bei Blitzer-Fotos immer gerne genommen, wenn das Foto unscharf ist.

  • Interessanterweise habe ich vor kurzem genau das Gegenteil erlebt: Bei einem Transport mit Sondersignal auf der Autobahn haben einzelne Autofahrer bereits bei ca. 80 km/h versucht eine Rettungsgasse zu bilden. Ich bin auf der linken Spur gefahren und einzelne Autofahrer wollten mich vorbei lassen, indem sie auf der linken Spur ganz nach links gefahren sind, anstatt die Spur zu wechseln. Das war ordentlich gefährlich und kenne ich von früher gar nicht.


    Eddy

  • Neu ist das nicht wirklich, in einigen asiatischen Ländern hat man vor 25 Jahren schon VHS-Video-Kameras auf jedem RTW gehabt - genau zu diesem Zweck. Aber diese Länder haben damals schon den Datenschutz für eine westliche Spinnerei gehalten.

  • Problem wird vmtl. mit den Dashcams sein, dass man die Fahrer nicht erkennt und somit viele einspruch erheben werden. Ist ja auch bei Blitzer-Fotos immer gerne genommen, wenn das Foto unscharf ist.


    Bei 15 Euro Verwarngeldern kommt man damit durch. Ansonsten gibt es relativ schnell die Auflage ein Fahrtenbuch zu führen. Das kann sich also schnell als Bumerang entwickeln.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Weiß jemand was in den Köpfen solcher Leute vor sich geht? Ich sehe dieses Phänomen auch täglich, die fahren nicht ganz links sondern ganz rechts, also rechter Außenspiegel auf höhe der rechten Fahrstreifenbegrenzungslinie (tolles Wort :D)


    Möglichkeit 1: Sie wollen, was vorne los ist und wann es weitergeht.


    Möglichkeit 2: Sie wollen verhindern, dass sich jemand "vordrängelt".

  • Ich finde den Ansatz tatsächlich sehr gut. Wird sowas flächendeckend eingesetzt, kann sowas tatsächlich Wirkung zeigen. Ich hoffe, dass das nicht aufgrund von Datenschutzbedenken wieder verworfen wird. Hierzu muss natürlich auch die Polizei und die folgenden Behörden sensibel mit den gewonnen Daten umgehen.


    Die verdachtsunabhängige (!) Videoaufzeichnung wird kaum zulässig sein; gibt es dazu nicht bereits verfassungsrechtliche Entscheidungen im Hinblick auf die Verkehrsüberwachung?


    Das Einschalten einer Dashcam zur Dokumentation von Verstößen hingegen dürfte keinen Bedenken begegnen. - Das Problem ist natürlich, dass man im Zweifel so nicht belegen kann, wer das Fahrzeug geführt hat.


    Bei 15 Euro Verwarngeldern kommt man damit durch. Ansonsten gibt es relativ schnell die Auflage ein Fahrtenbuch zu führen. Das kann sich also schnell als Bumerang entwickeln.


    Naja, lieber ein Fahrtenbuch als ein paar hundert EUR, Punkte und Fahrverbot ...

  • Menschen sind bequem. Es wird genug geben, die dann lieber zahlen, anstatt dieses lästige Buch ausfüllen zu müssen.



    Zitat

    Eine Fahrtenbuchauflage wird grundsätzlich auf etwa sechs Monate befristet. Hiervon abweichend, kann der Zeitraum auf 24 Monate erhöht werden, wenn ein grober Rotlichtverstoß vorliegt. Bei einer Verkehrsunfallflucht ordnete das Oberverwaltungsgericht Münster sogar die Führung eines Fahrtenbuches für drei Jahre an.


    https://www.bussgeldkatalog.org/fahrtenbuch/

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Menschen sind bequem. Es wird genug geben, die dann lieber zahlen, anstatt dieses lästige Buch ausfüllen zu müssen.


    Mein Eindruck ist ein anderer. Wenn es um den Führerschein geht - und sei es auch nur um ein Fahrverbot -, wird ein ganz immenser Aufwand betrieben, um die Messungen - und/oder die Identifizierung - anzugreifen. Das gilt (teilweise) auch dann, wenn es "nur" um Geldbeträge geht.

  • Mein Eindruck ist ein anderer. Wenn es um den Führerschein geht - und sei es auch nur um ein Fahrverbot -, wird ein ganz immenser Aufwand betrieben, um die Messungen - und/oder die Identifizierung - anzugreifen. Das gilt (teilweise) auch dann, wenn es "nur" um Geldbeträge geht.


    Ich habe gerade mal nachgeschaut. Ich gebe dir Recht. Nur das nicht-Bilden einer Rettungsgasse OHNE Behinderung von Einsatzfahrzeugen wird mit Bußgeld ohne Fahrverbot geahndet. Alle anderen immer mit Fahrverbot. Und da stimme ich dir zu: Das geht den meisten zu weit.


    Ich war von reinen Bußgeldern (auch hohen Bußgeldern) ohne Fahrverbot ausgegangen. Je nach Delikt kann ich mir weiterhin sehr gut vorstellen, dass man da lieber zahlt.


    Hinzu kommt, dass man im Internet an jeder Ecke Werbung von Kanzleien oder Internetseiten, die einem suggerieren gegen (fast) jeden Bußgeldbescheid erfolgreich vorgehen zu können. Dadurch findet in den Köpfen leider kein umdenken statt. Anstatt Verantwortung zu übernehmen, beauftrage ich lieber einen Anwalt, eine vielleicht sogar berechtigte Strafe zu umgehen. Einfach nur, weil man es kann.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

    Einmal editiert, zuletzt von Hauke ()

  • Hauke:


    Nein - es wird gemacht, weil damit die Rechtsschutzversicherung "endlich einmal"missbraucht werden kann.
    Es wäre ja ein leichtes, wenn bestimmte Rechtsprobleme -konkret: dieses - von den Anbietern nicht mehr abgedeckt werden - aber ich greife damit ja in die Ausübung eines freien Berufs ein. JEHOVA!

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Warum? Weil man als Beschuldigter auch das Recht auf Widerspruch oder Revision hat. Das sollte eigentlich zum Selbstverständnis eines sog. Rechtsstaates gehören.

  • Man könnte ja aber zusätzlich auch noch nach hinten Filmen und damit dokumentieren, wer gefahren ist. Ich habe auch schon ein Video gesehen, bei dem die Beifahrerin des Polizeifahrzeuges mit einer Digitalkamera explizit den jeweiligen Fahrer zusätzlich fotografiert hat.

  • Warum? Weil man als Beschuldigter auch das Recht auf Widerspruch oder Revision hat. Das sollte eigentlich zum Selbstverständnis eines sog. Rechtsstaates gehören.


    Ich habe auch nicht davon gesprochen das es dieses selbstverständliche Recht nicht mehr geben soll.
    Mein Eindruck ist aber: die Streithanselei steigt, wenn auch bei einem begangenen Rechtsverstoss geklagt wird weil "ich zahl ja Beiträge".


    Aber natürlich bliebe es den Rechtsschutzversicherungen vorbehalten bei bestimmten Sachverhalten einen höheren Eigenanteil anzufordern - auch m Interesse der Solidargemeinschaft der Beitragszahler.


    Edit:
    Rechtschreibung

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

    Einmal editiert, zuletzt von raphael-wiesbaden ()

  • Warum? Weil man als Beschuldigter auch das Recht auf Widerspruch oder Revision hat. Das sollte eigentlich zum Selbstverständnis eines sog. Rechtsstaates gehören.


    Ja, selbstverständlich. Es gehört für mich aber auch zum Selbstverständnis, Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen. Wenn ich nachweislich an einem Ort zu schnell gefahren bin und dafür zurecht bestraft werden soll, dann nutze ich weder meine Rechtsschutzversicherung, noch irgendwelche Gesetzeslücken, um die Strafe zu umgehen. Ich akzeptiere die Strafe.


    Es ist das eine, sich einen Anwalt zu nehmen, weil man zum Beispiel der Meinung ist, in der Rettungsasse gar kein Fahrzeug behindert zu haben. Sowas soll im Zweifel ein Gericht entscheiden, dafür sind Kameras hilfreich. Einfach zu behaupten: Ich bin nicht gefahren, sondern habe zu dem Zeitpunkt mein Auto an eine mir völlig unbekannte Person ausgeliehen, obwohl ich ganz genau weiß, dass ich das war, ist einfach nur egoistisch und feige. Leider ist sowas in Deutschland total akzeptiert und man wird dafür auch noch gefeiert.


    Ich könnte da nur :bad:

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers