Ich finde Johannes D. Argumentation schlüssig, würde da aber gerne mehr ins Detail gehen.
Du hast völlig Recht, wenn du sagst, dass es unbefriedigend ist, wenn Ausbildungsinhalte gekürzt werden, weil man von politischer Seite eh nur von einem Einsatz im Krankentransport ausgeht. Ich finde das sogar ziemlich kurzsichtig.
Wenn wir davon ausgehen, dass zukünftig NfS besser vergütet werden sollten, weil sie ja auch mehr Wissen und Verantwortung tragen, ist die Konsequenz ziemlich sicher, dass es immer weniger NfS /NfS Besatzung gibt und mehr NfS / RS Besatzungen.
Daher halte ich die Aufwertung des RS durchaus für sinnvoll. Ich habe meinen RS 2007 in Goslar gemacht (bzw. den RH Grundlehrgang ...) und das war schon recht umfangreich. Ich würde sagen, dass es ziemlich gut das abgedeckt hat, was man als RS (!) für den Rettungsdienst wissen muss. Wenn man über die Erweiterung der Ausbildung spricht, würde ich viel mehr an die Praxismodule rangehen: Längere Zeit als Dritter, konsequenter auf technischem und medizinischem Gerät einweisen, Fahrsicherheitstraining speziell für RTWs und für Fahrten mit SoRe. Und das ganze bis zum abwinken.
Die Theorie reicht mMn aus. Jedenfalls gemessen an dem Maßstab von 2007 in Goslar. Ich muss keine umfangreichen Differentialdiagnosen stellen (z.B. Verdachtsdiagnosen) und auch keine 12 Kanals lesen können. Aber ich muss erkennen, in welche Richtung ein Einsatz geht, ob ich schon mal die Trage holen gehen kann oder schnell den Ambu-Beutel bereit lege, das NEF nachfordere, usw. Das sind mMn alles Dinge für die Praxis, nicht für den Theorieunterricht.
Der RS ist in der Notfallrettung eine Hilfs - bzw. Aushilfstätigkeit, das meine ich völlig neutral und nicht negativ. Mein Aufgabenbereich verlangt kein umfangreiches Theoriewissen (verglichen zum NfS), sondern eine zügiges praktischen Zuarbeiten. D.h. die Handgriffe müssen sitzen. Und das sollte man auch gezielter ausbilden.