taz-Recherche zu Rettungsleitstellen : Fehlgeleitet

  • Ich sehe es ähnlich wie Alrik. Klar ist mehr schön und klar ist es super, wenn eine technische Lösung tatsächlich niederschwellig eine effektive Lösung darstellt. Aber wo vor kommt diese in meinen Augen überzogene Anspruchshaltung her?

    Habe ich im Ausland bislang erwartet, dass man Deutsch versteht? Nein, das tue ich nicht mal mit Englisch. Und ich finde das auch angemessen. Ich bin dort fremd/zu Gast. Ich muss mich auf die dortigen Umstände anpassen und vorbereiten. Dh ich sollte eine Strategie haben wie ich im Zweifel einen Notruf absetze ohne die Sprache zu beherrschen. Und mich nicht darauf verlassen, dass man schon auf der Leitstelle etwas für den armen ver(w)irrten Deutschen vorbereitet hat. Ähnlich sehe ich das hier in Deutschland. Gerne nutze ich Google Translator (gibt es auch im Konferenzmodus), noch toller Dinge ich es wenn zufällig einer der anwesenden Kollegen Niederländisch/Französisch/Russisch/Türkisch/Arabisch spricht, aber es ist eben nichts was man erwarten oder voraussetzen sollte. Weder auf der Straße, noch in der Leitstelle.

  • Ich finde schon, dass man englisch erwarten kann in einer Leitstelle. Weitere Fremdsprachen sind schön, aber kein Muss. In grenznahem Gebiet sollte es aber auch möglich sein mit der dortigen "Amtssprache" auch in D einen Einsatzort raus zu bekommen.

  • Ich finde es eigentlich grundsätzlich unverständlich warum ich zwar per live-Standort verfolgen kann, an welcher Weihnachtsmarktbude ich meine Freunde finde und per FaceTime den neuen Hund meiner Verwandten bewundern „darf“, der Notruf aber praktisch noch per Wählscheibentelefon angenommen wird.

  • Ich finde es eigentlich grundsätzlich unverständlich warum ich zwar per live-Standort verfolgen kann, an welcher Weihnachtsmarktbude ich meine Freunde finde und per FaceTime den neuen Hund meiner Verwandten bewundern „darf“, der Notruf aber praktisch noch per Wählscheibentelefon angenommen wird.

    Möglich wäre es alles ... wenn es die Netzabdeckung hergibt.

    Aber bei der Umsetzung kämen direkt die Diskussion bezüglich Datenschutz und Überwachungsstaat und damit ist die technologische Umsetzung für den Moment gestorben.

  • Guten Abend


    wir haben für gewöhnlich immer drei Sprachen auf der Schicht: Deutsch, Englisch und Französisch.
    Sollen wir mal nicht weiterkommen stellen wir eine Telefonkonferenz mit der Zentrale der REGA her. Dort sind immer alle Schweizer Landessprachen und Englisch vertreten.

    Mittelfristig kommt die Software „Emergency Eye“. Diese ermöglicht neben einem live Videostream von der Einsatzstelle über das Handy des Anrufers, auch die simultane Übersetzung über einen Messenger in verschiedenen Sprachen.

    Der Anrufer muss dafür nichts installieren - geht alles über den Browser.

    Alle getätigten Aussagen stellen meine private Meinung dar und stehen in keinem Zusammenhang mit meiner beruflichen Tätigkeit.