Verkürzte Arbeitszeit für Reinoldus-Beschäftigte bei vollem Lohnausgleich

  • Einführung der 36-Stunden-Woche ab 2025


    Die Reinoldus Rettungsdienst gGmbH und die Komba-Gewerkschaft Nordrhein-Westfalen haben sich am Mittwoch auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Vereinbarung übernimmt zunächst alle für den öffentlichen Dienst vereinbarten Tarifsteigerungen inklusive des Inflationsausgleichs. Eine Besonderheit der neuen Einigung betrifft aber die Änderungen der Arbeitszeiten. Ab Januar 2024 gilt eine wöchentliche Arbeitszeit von 38 Stunden ohne Faktorisierung, sodass jede Stunde Arbeitsanwesenheit anerkannt und vergütet wird. Ab Januar 2025 erfolgt eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Durch diese Änderung kann bereits mit einem 24-h-Dienst und einem 12-h-Dienst die wöchentliche Arbeitszeit bestritten werden.


    Darüber hinaus wird ein zuvor freiwillig gewährter Gesundheitsbonus nun unbefristet verankert. Mitarbeitende, die im laufenden Monat nicht krank waren, erhalten diesen Bonus in Höhe von 300 Euro. Nicht ausgezahlte Boni werden am Ende des Jahres auf alle Mitarbeitenden verteilt ausgeschüttet. Beibehalten wird außerdem der Arbeitgeberanteil zu Vermögenswirksamen Leistungen in Höhe von 17,50 Euro pro Monat.

    Das nenne ich doch mal einen Abschluss. 38 Stunden Woche, später 36 Stunden Woche, Übernahme der Ergebnisse des TVöD (inklusive Inflationsausgleich). Die Boni für eine Nicht-Erkrankung und die Vwl finde ich auch schön. Allerdings haben die Nicht-Erkrankungs-Boni auch eine Schattenseite: Personal könnte tatsächliche Erkrankungen verschleppen. Aber generell erst einmal gut.


    Ich wünschte, der TVöD wäre mal so innovativ (da gilt noch eine 48 Stunden Woche).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, aber gab es in Dortmund vor einiger Zeit nicht auch Probleme mit irgendeiner Organisation? In meiner Region hat der Rettungsdienstträger schon empfindliche Vertragsstrafen erhoben, wegen den Ausfällen von Rettungsmitteln. Ich könnte mir daher vorstellen, dass gute Arbeitsbedingungen letztendlich günstiger sein könnten wie Vertragsstafen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das nenne ich doch mal einen Abschluss. 38 Stunden Woche, später 36 Stunden Woche, Übernahme der Ergebnisse des TVöD (inklusive Inflationsausgleich). Die Boni für eine Nicht-Erkrankung und die Vwl finde ich auch schön. Allerdings haben die Nicht-Erkrankungs-Boni auch eine Schattenseite: Personal könnte tatsächliche Erkrankungen verschleppen. Aber generell erst einmal gut.


    Ich wünschte, der TVöD wäre mal so innovativ (da gilt noch eine 48 Stunden Woche).

    Das würde ich mir auch für die Klinik wünschen.... :crying_face:

  • Ein Schritt in die richtige Richtung, aber ich finde es den falschen Ansatz, eine Zulage auszuzahlen, wenn man sich nicht krank meldet.


    Ich glaube sogar, dass das funktioniert und sich weniger krank melden. Aber sich dann Leute krank zur Arbeit schleppen.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Kranke Mitarbeiter werden laut verschiedenen Kommentaren des GF aber nach Hause geschickt. In wie weit das umgesetzt werden kann, halte ich für fraglich. Verstecken lässt sich ja einiges.

    Der Abschluss darf gerne die Runde machen.

  • Noch ein Hinweis zum gesund Bonus.

    Alles, was nicht an Einzelpersonen gezahlt wurde, geht in einen Topf und wird Ende des Jahres an alle Mitarbeiter ausgezahlt.

  • Richtig, damit bleibt es auch aufs Maximum kalkuliert und niemand geht hinterher von den MA leer aus.

    Ich denke auch, dass anders aber die Gewerkschaft auch nein gesagt hätte. ;-)


    Ich muss gestehen, die Firma macht den Schritt in die richtige Richtung.

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, aber gab es in Dortmund vor einiger Zeit nicht auch Probleme mit irgendeiner Organisation? In meiner Region hat der Rettungsdienstträger schon empfindliche Vertragsstrafen erhoben, wegen den Ausfällen von Rettungsmitteln. Ich könnte mir daher vorstellen, dass gute Arbeitsbedingungen letztendlich günstiger sein könnten wie Vertragsstafen.

    Es gab verschiedene Probleme in Dortmund.

    Die Firma hat sich, und das bitte jetzt völlig wertfrei verstehen, in gegen die Ausschreibung der Stadt in den RD geklagt. Wenn ich mich richtig erinnere. Da sind einige Dinge nicht ganz konform gewesen.

    (Wenn ich mich nicht mit K&G vertue, das ist alles schon etwas her.)

  • Die Frage der Refinanzierung finde ich dennoch spannend. Das sind ja zunächst erhebliche Mehrausgaben. Vermutlich erfolgt eine Refinanzierung nur verzögert bzw. für die Zukunft.


    Nun ist die spannende Frage: Zahlt man da als Unternehmen tatsächlich drauf, oder gibt es ein Konzept dazu? Ich vermute stark letzteres.

  • Wenn die Firma Teil des öffentlichen Rettungsdienstes sind, also durch den Träger beauftragt wurden, sollten Kostenrichtlinien die Kosten des Rettungsdienstes definieren. Und Kostenträger, die einen gültigen Tarifvertrag anzweifeln, wäre schon komisch. Das müsste dann ja auch im TVöD so sein (und die Angleichung an den TVöD was Entgelterhöhung und Inflationsausgleich betrifft, wurde hier ja extra erwähnt).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.