Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz

  • Sorry, da ist irgendwas schiefgelaufen...

  • War ja nun auch nicht so schlimm...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Weil mir das schon einmal durch den Kopf ging: die Möglichkeit der Verkürzung der Krankenpflegeausbildung besteht rein theoretisch heute schon (§6 Anrechnung gleichwertiger Ausbildungen), wird aber allem Anschein nach für Rettungsassistenten nicht vollzogen. Zumindest ist mir bislang kein Fall bekannt.



    Das Problem dürfte sein, wie eine Verkürzung in den den doch sehr stringenten und verschulten (Stunden)plan der Krankenpflegeausbildung integriert werden kann, so dass am Ende eine echte Verkürzung entsteht.
    Ich weiss, dass das bei MTA's und einer OTA in unserem Haus letztendlich der Grund war, wieso diese am Ende auch nicht schneller fertig waren. Sie mussten halt bestimmte Kurse nicht besuchen.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Ich stell meine Frage jetzt einfach mal hier:


    Weiß jemand wie es mit der Anerkennung für US-Paramedic läuft?

  • Ich wusste garnicht das es EINEN US Paramedic gibt... ?-(

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Das hängt vermutlich von der Länge der Ausbildung ab, da innerhalb der USA die Ausbildung massiv differiert und es den US-Paramedic eigentlich nicht gibt, sondern nur den Paramedic auf bundesstaatlicher Ebene.
    Wenn die 3 Jahre Ausbildung mit entsprechendem Niveau NFS eingehalten sind, wäre es theoretisch möglich.
    Allerdings ist - glaube ich - das Verfahren nur für die EU-/EFTA-Staaten geregelt, ob eine US-Anerkennung damit grundsätzlich möglich ist, oder möglicherweise muss ein aufwendiges Verfahren eingeleitet werden.

  • Die Anerkennung von nicht europäischen Qualifikationen läuft auf individueller Basis. Diese Einzelfallprüfung dürfte teuer sein und im ersten Jahr auch sehr lange dauern.
    Wie Securo schon sagte müsste es auch schon eine 3 jährige Ausbildung sein, reguliert. Ich würde einfach mal dreist behaupten das outcome wäre das die Behörde das Ablegen der vollen Prüfung anbietet. Ohne mehr Info über die Ausbildung und Tätigkeit dieses US-Paramedics kann man dazu nichts sagen.

  • Man sollte hier anmerken, dass es für Berufsanerkennungen normalerweise bilateraler Verträge bedarf. Solche gibt es für den EU-/EFTA-Raum. Nun sind die USA u. CDN nicht gerade bekannt dafür, dass sie (nicht-akademische) europäische Berufsabschlüsse anerkennen. Umgekehrt dürfte es daher ähnlich sein.

  • Zitat

    Unter diesen Aspekten erscheint die distanzierte Stellungnahme unserer ärztlichen Standesvertreter wenig nachvollziehbar


    Leserbrief aus dem Ärzteblatt von Prof. Dr. med. Jörg Piper, Chefarzt der Inneren Medizin in der Meduna-Klinik in Bad Bertrich: http://www.aerzteblatt.de/arch…tungsmedizin-Ueberfaellig

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Der geschilderte Fall erinnert mich an bereits mehrfach erlebte Situationen in denen der anwesende Arzt vom erfahrenen RD-Personal durch den Einsatz "gelozt" wird. Es wurde eine Arbeitsdiagnose durch das nicht-ärztliche Personal erstellt. Aufgrund nicht abbrufbaren besseren Fachwissens seitens des ärztlichen Kollegen, wurden die durch den RD vorgeschlagenen Maßnahmen mittels Kopfnicken durchgezogen. Das soll aber nicht als Inkompetenz des Arztes verstanden werden! Jeder steht mal auf dem Schlauch.
    Nur wenn die Situation ein schnelles Handeln erfordert kann eben nicht auf den Geistesblitz des Arztes gewartet werden. In solchen Situationen stellt sich die Frage: Wenn es hier möglich ist die Therapie "in Delegation" mit einem geistig abwesenden Arzt durchzuführen, warum muss dann dieser Arzt eigentlich körperlich anwesend sein? Währe es nicht sinnvoller in klaren Situationen einer SOP zu folgen die von einem geistig anwesenden Arzt im vorhinein abgesegnet wurde, der körperlich nicht anwesend sein muss?[color=#000099]Der geschilderte Fall erinnert mich an bereits mehrfach erlebte Situationen in denen der anwesende Arzt vom erfahrenen RD-Personal durch den Einsatz "gelozt" wird. Es wurde eine Arbeitsdiagnose durch das nicht-ärztliche Personal erstellt. Aufgrund nicht abrufbaren, besseren Fachwissens seitens des ärztlichen Kollegen, wurden die durch den RD vorgeschlagenen Maßnahmen mittels Kopfnicken delegiert. Das soll aber nicht als Inkompetenz des Arztes verstanden werden! Jeder steht mal auf dem Schlauch. Nur wenn die Situation ein schnelles Handeln erfordert kann eben nicht auf den Geistesblitz des Arztes gewartet werden. In solchen Situationen stellt sich die Frage: Wenn es hier möglich ist die Therapie "in Delegation" mit einem geistig abwesenden Arzt durchzuführen, warum muss dann dieser Arzt eigentlich körperlich anwesend sein? Währe es nicht sinnvoller in klaren Situationen einer SOP zu folgen die von einem geistig anwesenden Arzt im vorhinein abgesegnet wurde ohne dass er körperlich anwesend sein muss?
    [size=10]Ich weiß... SOPs gibt es bereits und sind rechtlich auch einiger massen vertretbar. Nur stellen invasive Maßnahmen immer eine Körperverletzung dar.
    [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Ein ehemaliger Kollege hat es ganz pragmatisch dargestellt: "Ob ich den Pat. zur Gewinnung von Blut zur BZ-Bestimmung in die Fingerbeere oder die Vene steche ist rechtlich gesehen das gleiche: Körperverletzung. Nur, ich hole mir wegen dem Pikser in den Finger auch keinen NA. Also brauche ich für den sicher i.v. - liegenden Zugang auch keinen, solange der Patient nicht davon profitieren würde."

  • Ein ehemaliger Kollege hat es ganz pragmatisch dargestellt: "Ob ich den Pat. zur Gewinnung von Blut zur BZ-Bestimmung in die Fingerbeere oder die Vene steche ist rechtlich gesehen das gleiche: Körperverletzung. Nur, ich hole mir wegen dem Pikser in den Finger auch keinen NA. Also brauche ich für den sicher i.v. - liegenden Zugang auch keinen, solange der Patient nicht davon profitieren würde."


    Ich will diese ganze Rechtssoße jetzt nicht wieder aufwärmen, aber ein bisschen komplizierter ist es schon. Mit der Argumentation könnte Dein Kollege ja auch schon mal mit der Blinddarmentfernung anfangen. Ist ja rechtlich auch das Gleiche.

  • Das Problem ist die Diagnose. Der aktuell ausgebildete Rettungsassistent ist nur bedingt in der Lage, eine richtige Diagnose zu stellen. Eine richtige Diagnose wäre die Voraussetzung für eine Therapie, erstmal unabhängig ob nach SOP oder "frei Schnauze".
    Hinzu kommt, daß praktische Arbeitstechniken wie zum Beispiel der Venenzugang durch Rettungsassistenten weitaus weniger sicher beherrscht werden als hier im Forum der Eindruck entsteht. Das wiederum wäre ebenfalls eine Voraussetzung für eine delegierte Therapie.


    Weiterhin sind internistische oder neurologische Krankheitsbilder oft komplexer,als daß man sie nach unserem Qualitätsempfinden in einfachen Algorithmen oder SOP abbilden könnte. Ein Algorithmus ist mit mehr als 5 Schritten nach aktuellen Untersuchungen für das menschliche Gehirn eh nicht zu merken. Die Wahrscheinlichkeit, dann Fehler zu machen ist manchmal sogar größer, als wenn man sein Handwerk aus seinen klassisch gefüllten Schubladen heraus abarbeitet (Faktor Mensch). Es ist ein Irrglaube, mit SOP oder Algorithmen im Rahmen einer qualtitativ geringeren Ausbildung alleine eine gleichwertige Therapie wie die ärztliche durchführen zu können.

  • Der geschilderte Fall erinnert mich an bereits mehrfach erlebte Situationen in denen der anwesende Arzt vom erfahrenen RD-Personal durch den Einsatz "gelozt" wird. Es wurde eine Arbeitsdiagnose durch das nicht-ärztliche Personal erstellt. Aufgrund nicht abbrufbaren besseren Fachwissens seitens des ärztlichen Kollegen, wurden die durch den RD vorgeschlagenen Maßnahmen mittels Kopfnicken durchgezogen. Das soll aber nicht als Inkompetenz des Arztes verstanden werden! Jeder steht mal auf dem Schlauch.
    Nur wenn die Situation ein schnelles Handeln erfordert kann eben nicht auf den Geistesblitz des Arztes gewartet werden. In solchen Situationen stellt sich die Frage: Wenn es hier möglich ist die Therapie "in Delegation" mit einem geistig abwesenden Arzt durchzuführen, warum muss dann dieser Arzt eigentlich körperlich anwesend sein? Währe es nicht sinnvoller in klaren Situationen einer SOP zu folgen die von einem geistig anwesenden Arzt im vorhinein abgesegnet wurde, der körperlich nicht anwesend sein muss?Der geschilderte Fall erinnert mich an bereits mehrfach erlebte Situationen in denen der anwesende Arzt vom erfahrenen RD-Personal durch den Einsatz "gelozt" wird. Es wurde eine Arbeitsdiagnose durch das nicht-ärztliche Personal erstellt. Aufgrund nicht abrufbaren, besseren Fachwissens seitens des ärztlichen Kollegen, wurden die durch den RD vorgeschlagenen Maßnahmen mittels Kopfnicken delegiert. Das soll aber nicht als Inkompetenz des Arztes verstanden werden! Jeder steht mal auf dem Schlauch. Nur wenn die Situation ein schnelles Handeln erfordert kann eben nicht auf den Geistesblitz des Arztes gewartet werden. In solchen Situationen stellt sich die Frage: Wenn es hier möglich ist die Therapie "in Delegation" mit einem geistig abwesenden Arzt durchzuführen, warum muss dann dieser Arzt eigentlich körperlich anwesend sein? Währe es nicht sinnvoller in klaren Situationen einer SOP zu folgen die von einem geistig anwesenden Arzt im vorhinein abgesegnet wurde ohne dass er körperlich anwesend sein muss?
    [size=10]Ich weiß... SOPs gibt es bereits und sind rechtlich auch einiger massen vertretbar. Nur stellen invasive Maßnahmen immer eine Körperverletzung dar.
    [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Ein ehemaliger Kollege hat es ganz pragmatisch dargestellt: "Ob ich den Pat. zur Gewinnung von Blut zur BZ-Bestimmung in die Fingerbeere oder die Vene steche ist rechtlich gesehen das gleiche: Körperverletzung. Nur, ich hole mir wegen dem Pikser in den Finger auch keinen NA. Also brauche ich für den sicher i.v. - liegenden Zugang auch keinen, solange der Patient nicht davon profitieren würde."


    [color=#ff0000]Mod.: Erfahrungsgemäß sind Beiträge in der voreingestellten Formatierung des Forums (Schriftgröße, Schriftart und -farbe) ganz ordentlich zu lesen. Mann muss das alles also nicht umstellen. Dann muss man auch nicht alles doppelt schreiben.
    J.

  • Arbeitstechniken wie zum Beispiel der Venenzugang durch Rettungsassistenten weitaus weniger sicher beherrscht werden als hier im Forum der Eindruck entsteht.


    Wie kommst du zu dieser Aussage, persönliche Erfahrung?

  • Persönlich. Es ist weder überall üblich, daß das Rettungsdienstpersonal einen Venenzugang legt, noch fehlt immer die ausreichende Übung. Oft wird schon bei etwas schwierigeren Bedingungen die Maßnahme an mich "abgegeben", bzw. auch gut dargestellte Venen fehlpunktiert. Ist kein regionales Problem, sondern erlebe ich regelhaft in verschiedenen Rettungsdienstbereichen. Selbst in Bereichen, wo routinemäßig eine Venenpunktion vom Rettungsfachpersonal durchgeführt wird ist die handwerkliche Sicherheit sehr variabel. Ich denke, die notärztlichen Kollegen werden diese Beobachtung teilen können. In meinen Augen ist es immer noch eine Maßnahme, die mehr von Einzelnen beherrscht wird als von einer ganzen Berufsgruppe. Auch wenn es in der Presse oder den Berufsvertretern gerne anders dargestellt wird.

  • In meinen Augen ist es immer noch eine Maßnahme, die mehr von Einzelnen beherrscht wird als von einer ganzen Berufsgruppe. Auch wenn es in der Presse oder den Berufsvertretern gerne anders dargestellt wird.


    Dabei sollte man allerdings nicht Ursache und Wirkung verwechseln.
    Solange diese Maßnahme in vielen Bereichen restriktiv gehandhabt wird, ist es nicht verwunderlich, dass dem Personal die Routine und damit die Sicherheit fehlt. Wäre die Maßnahme überall als Standard anerkannt und würde entsprechend vom Rettungsdienstpersonal erwartet, würde sie sicher auch in der Fläche besser beherrscht werden.
    In meinem Bereich ist es üblich, dass der Rettungsdienst Venenzugänge legt, auch ohne Notarztruf, und hier gibt es damit auch keine Probleme. Ich selbst habe die Entscheidung, ob ich einen Zugang lege, immer sehr frei treffen können, d.h. ich habe sie vom Patienten und der Indikation abhängig gemacht, nicht davon, was das aufnehmende Krankenhaus oder der übernehmende Arzt davon halten könnte. Und wenn ich für mich die Indikation gestellt habe, habe ich mir auch in schwierigen Fällen so viele Versuche genommen, wie nötig waren, bis der Zugang lag. In einem Extremfall war das auch mal Punktionsversuch Nummer 9, der dann im Fußrücken lag. Der dann eintreffende Notarzt war jedenfalls dankbar, dass er direkt mit dem wesentlichen Teil der Versorgung beginnen konnte...


    J.