AOK Niedersachsen forciert Ehrenamt im Rettungsdienst


  • Das würd ich gerne erst mal so unterschreiben.
    Damit hat sich ein eigenes Statement erledigt.
    Danke Daniel! :prost:

  • Zitat

    Original von Medic5754


    Und wie hoch ist der Anteil dieser Verblendeten am gesamten im RD tätigen Ehrenamt?
    Schade, dass diese wenigen, mental Überforderten - egal ob HA oder EA - den Ruf eines gesamten, tausende MA umfassenden Berufsstandes ruinieren können.


    :applaus: :hallo: :rtw:

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • aber dieser Absatz hat es mir gerade angetan:


    Zitat

    Original von MaMo


    Ja klar selbstverständlich ist die Ausschreibungsgeschichte aktuell und gut, aber man muss sich bewusst sein, das die Qualität hier am ersten den Bach runter geht, da ja nur noch der Preis interessant ist, also darf die Ausschreibung nicht im sinne der HA Kollegen sein oder?



    Ganz großer Fehler, MaMo.


    Dein Argument greift lediglich, wenn ausschließlich der Preis als Ausschreibungskriterium dient. Das geht aber auch anders, man kann auch das Lohnniveau, fachliche Anforderungen, Fortbildungspflichten und und und und und als Bestandteil der Ausschreibung formulieren und damit von der reinen Preisbetrachtung Abstand nehmen.


    Um vom RD weg zu kommen und das etwas emotionsloser darzustellen mal ein kurzes Beispiel aus einem ganz anderen Bereich:


    Unter dem Titel "Sozialistischer Müllhaufen" brachte die "Zeit" vor einigen Wochen einen kleinen Artikel, der folgenden Sachverhalt nicht ganz ohne Humor an den Leser brachte:


    Zitat

    Dass der Sozialismus auf den Müllhaufen der Geschichte gehört, gilt vor allem im Westen Deutschlands als hinreichend belegt. Dass die Geschichte der Müllhaufen in mancher Hinsicht für den Sozialismus spricht, ist derzeit im Osten Deutschlands deutlicher zu erkennen. Aber der Westen lernt dazu.

    Ein Landkreis in Sachsen, dem Muldentalkreis, wurde 2005 die Dienstleistung der Müllabfuhr ausgeschrieben. Die EU-Regelungen zwangen zur Ausschreibung der Leistung und es gewann ein Unternehmer, der die Dienstleistung für ganze (man staune) 6000? weniger im Jahr anbot, als der bisherige. Dafür bekommen die (selben!) Arbeiter auf den selben Autos wie vorher nun statt 2000? nur noch 1000? Brutto, nachdem sie entlassen und neu eingestellt wurden, und haben 5 Tage weniger Urlaub im Jahr. Nun könnte man meinen, der Landkreis hätte zumindest ein wenig gespart und ein Verlust ließe sich maximal über geringere Gewerbesteuern wegen verminderter Kaufkraft der Müllwerker errechnen, aber das ist noch längst nicht alles. Da gibt es nun den Mitarbeiter, der mit dem geringeren Gehalt seine fünfköpfige Familie nicht mehr ernähren kann. Allein die 310? Wohngeld, die der Mann nun nach Antragstellung vom Kreis ausbezahlt bekommt, machen die Rechnung für den Kreis in den kommenden Jahren bereits zum Negativgeschäft, und dieser Mann ist nicht der einzige, der durch seinen Gehaltsabrutsch Sozialleistungen beantragt hat... Man hat das Problem kommen sehen, wähnte sich im Kreis aber der EU-Vorgabe machtlos ausgeliefert.
    Anders machte man es in Brandenburg, dort kündigte der Kreis Uckermark dem Dienstleister die Verträge und gründete selbst eine UDG (Uckermärkische Dienstleistungsgesellschaft), welche die Müllabfuhr nun erledigt. Dort werden die Angestellten zu Tariflöhnen bezahlt und der Kreis ist zufrieden mit einer Einsparung von rund einer Million Euro im Verhältnis zum Vorjahr. Der entscheidende Einsparungspunkt war, daß nicht mehr ein privater Dienstleister die Gewinne abgreift (immerhin eine zweistellige Rendite für die Ausführung öffentlicher Ausgaben!) und gleichzeitig das ganze Risiko dem Kreis aufgebürdet läßt.

    Zitat

    Ist das die Zukunft der Müllabfuhr? Wer weiß. Jedenfalls werden zu Beginn des kommenden Jahres auch zwei westdeutsche Kreise, Rhein-Sieg und Neckar-Odenwald, dem Beispiel der Uckermark folgen.




    In einer der letzten RD-Ausgaben war (glaub ich mich zu erinnern) auch ein Beitrag zu Wettbewerb, Ausschreibungsmöglichkeiten mit der Möglichkeit, Abstand von der reinen Preisbetrachtung zu nehmen und der Beachtung von beispielsweise der fachlichen Eignung des eingesetzten Personals mehr Raum einzuräumen und und und. Lasse könnte dazu vermutlich ein wenig mehr sagen. Aber komplexere Darstellungen laufen natürlich den schnellen Argumentationserfolgen zuwider ;)


    Kleines OT. Aber symptomatisch, denn viele Deiner Ausführungen ließen sich (mit etwas weniger Emotion geführt) nach diesem Muster auseinandernehmen. Obwohl ich eigentlich dem Ehrenamt sehr ambivalent gegenüberstehe (ich sehe die deutlichen Vorteile, die das neben den Nachteilen sowohl für den Betrieb als auch für den einzelnen AN mit sich bringt) geht mir doch Deine Argumentation etwas gegen den Strich. Sie ist zu sehr auf schnelle Erfolge aus und verliert sich deshalb im emotionalen Kleinkrieg. Die Unterstellung, daß eine Ausschreibung automatisch ausschließlich unter Preisgesichtspunkten geführt werden MUSS, ist nicht weniger Stammtisch als die von Dir kritisierten Zitate anderer User.


    Gruß Nils



    edit 23.11.2008: Link zum Beitrag: http://www.zeit.de/2006/40/Soz…sche_Muellhaufen?page=all

  • Zitat

    Original von Vossi


    Das würd ich gerne erst mal so unterschreiben.
    Damit hat sich ein eigenes Statement erledigt.
    Danke Daniel! :prost:


    Daniel


    Jo klar, deshalb greift dann der KV immer wieder auch unter der Woche auf EA´s zurück. Denn die meisten Studenten sind ja bei uns EA Kollegen, zumindest von Januar bis Mai.. danach werden sie meist GfB ;) liegt einfach daran dass ihre Freibeträge voll sind. Hatte ich auch schon zweimal, daß ich von EA auf GfB umgestellt wurde, sonst hätte man mir nix mehr auszahlen können. Ist auch eine ligitime Geschichte.


    Ich kann Dir versichern Daniel, dass §3 Fahrzeuge sicher bis jetzt in ausschließlich extremsten Situationen still standen. Das ab und an mal ein KTW stehen bleibt, ist ja nicht das Problem. Bei unserem MZF System ist ein stehender KTW kein Problem. Die 24h RTW´s haben fast keine Ausfallzeiten. Irgend wie bekommt man immer alle Autos zum Laufen. Ich denke das ist auch im Sinne der Bevölkerung bzw. der Krankenkassenmitglieder, die ja auch Dein Gehalt mit bezahlen! Selbstverständlich sind die EA Kollegen aber auch dafür da, für den Fall, daß durch Krankheit etc. zu viele Kollegen ausfallen, dies mal zu kompensieren. Ist bei uns im Kreis auch schon des öfteren vor gekommen.


    Ich denke Madic hat da doch ganz recht.. ich habe es immer als ein Zusammenarbeit empfunden, und ich kann mich über für meine Zuständigen HA´s nicht beklagen, der Eine oder Andere ist vielleicht etwas in seiner "Art" komplexer ;) Aber unterm Strich macht mir die Arbeit Spass und man respektiert sich gegenseitig. Solche Anfeindungen wie hier, habe ich in meinem engeren Umfeld noch nicht erlebt, und diese macht mich auch sehr traurig.


    @ Vossi,


    sorry aber klar wenn ich meinen Arbeitsplatz also "Gebährmaschine für RA /RS" sichern wollte, würde ich mich hier zu den Äusserungen auch nicht weiter auslassen. Fakt ist, daß die Schulen in Ihrer Menge Auszubildende suchen um RA´s am Fließband zu produzieren die am Markt keiner braucht! Das ist doch das Problem. Auf der einen Seite kommt ihr mit dem Markt der etwas bestimmt auf der anderen Seite macht ihr den Arbeitsmarkt genau damit kaputt... nun sehr sehr seltsam das ganze.. und das Ehrenamt der Hiorg. ist dann an allem schuld !


    Grüße


    Marco


    P.S. Nun ja wenn man sich den Maurerschlüssen anschaut, dann brauchen wir ehe bald mehr RS und RA´s im Sanitätsdienst, den werden wir dann auch hauptamtlich besetzen, weil die EA ja dann noch kaum Erfahrung haben werden. Die Konzertkarten werden dann noch teurer und dann haben wir Rettungsdienstliche Vollbeschäftigung und ich spiele wieder squatsch ;)

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  • Zitat

    Original von Vossi
    Und eines bitte ich endlich mal zu kapieren:
    An dem momentanen RettAssG und der bekloppten Ausbildungsregelung sind nicht die hauptamtlichen Berufsverbände, die Schulen oder Mitarbeiter schuld, sondern ganz klar das Ehrenamt!


    Entschuldigung, aber sind daran nicht die Hilfsorganisationen schuld (also der Arbeitgeber der meisten hier)? Die dafür gesorgt haben, dass Rettungsmittel von Personal besetzt werden kann, welches eine Minimalstausbildung hat? So kann man günstig Ehrenamtliche, Zivis und Leute mit Kurzzeitverträgen einsetzen. Und wir reden hier doch über den Rettungssanitäter. Das ist zu über 90% die Qualifikation von Ehrenamtlichen, Zivis und "Mitbefristetemvertragjobbern".
    Ist es auch nicht so, dass sich die Hilfsorganisationen meist einen Teufel drum scheren, dass die Rettungsassistenten sich ihre Ausbildung selber finanzieren? Warum? Weil sie diese dann nicht selber bezahlen müssen. Ist nicht der Grund, dass viele Rettungsassistenten nach der Ausbildung keine Arbeit finden, dass sie schlicht keinen Ausbildungsvertrag mit Arbeitsplatzgarantie haben?
    Ist an all dem das Ehrenamt schuld, oder nutzen die Hilfsorganisationen unter anderem das schon immer existierende Ehrenamt um ihre Rettungsdienstkosten so gut es geht niedrig zu halten?
    Ist es verwunderlich oder verwerflich, dass die Belange des Ehrenamts in einer 18 Jahre alten Berufsordnung Berücksichtigung fanden, welches damals eine tragende Säule des Rettungsdienstes war und wo erstmals eine neu existierende Berufsausbildung geschaffen wurde? Oder ist es nicht vielmehr verwunderlich, dass es kein Berufsverband in den letzten 18 Jahren geschafft hat, eine Anpassung dieses Gesetzes an die tatsächlichen Erfordernisse durchzusetzen?
    Ist es nicht so dass die Arbeitsplatzsituation von Rettungsdienstfachpersonal erst besser wird, wenn erstens der Arbeitgeber gutes Geld in seine Mitarbeiter investieren muss indem er eine dreijährige Ausbildung bezahlt, zweitens, wenn nur noch Personal ausgebildet wird, welches auch einen Arbeitsvertrag hat und drittens, der hochqualifizierte Mitarbeiter für den Arbeitgeber wirklich wertvoll geworden ist und daher nicht mit Kurzzeitverträgen abgespeist wird?
    Kurz: Wenn das Rettungsassistentengesetz vernünftig novelliert wird?
    Wie heißt (namentlich) der Vertreter des Ehrenamts, der dies gegenwärtig zu verhindern sucht?
    Ist es so, dass der Arbeitgeber, wenn eine gute Fee heute das Ehrenamt wegzaubert, morgen nur noch Rettungsassistenten anstellen würde, oder würde er weiterhin seine Linie fahren, möglichst günstig den Rettungsdienst zu betreiben, und die Zahl der FSJ erhöhen, sowie einige von den Schulen massenhaft produzierten Rettungssanitäter mit kurzen befristeten Verträgen anstellen?
    Und ist es nicht so, dass einige Rettungsdienstler (auch hier im Forum) so frustriert sind in ihrem Job, dass sie sich einen Sündenbock zum Einprügeln suchen, welcher sich in der Hirarchiestufe unter ihnen befindet, also idealerweise Ehrenamtliche, Zivis, FSJler, anstatt die Courage zu haben, sich gegen die wahren Verantwortlichen zu wenden, die sich dann allerdings über einem befinden? Entschuldigung!

  • Eine Argumentation, nach der EAe Sandienste nicht mehr machen können, weil sie keine Erfahrungen im Rettungsdienst sammeln, wenn dieser hauptamtlich betrieben wird, ist nicht wirklich ernst gemeint, oder? Diese Erfahrungen können sie auch als dritte sammeln, durchaus gleichberechtigt im Team. Aber deshalb das EA im RD zu forcieren ist doch nicht wirklich im Sinne des Erfinders. :nein:


    Ich arbeite seit 13 Jahren im rein hauptamtlichen RD, und trotz HiOrg als Betreiber sind wir voll konkurrenzfähig. Ich kann durchaus Termine wahrnehmen, zumal wir uns den Dienstplan selbst gestalten. Nötigenfalls wird ein Dienst getauscht oder ein Kollege springt ein. Fahrzeugstillegungen finden ebenfalls nicht statt, ganz ohne EA... (Und nur, damit keine Fragen aufkommen: ich bin seit 20 Jahren EA, hab das Hobby zum Beruf gemacht bei eben dieser HiOrg.)


    Ausschreibungen zur Kostensenkung sind sicher sinnvoll im Sinne eines gesunden Wettbewerbs, da geh ich mit dir und anderen konform, wenn man Äpfel nicht mit Birnen vergleicht, d.h. solange man vom "Herausforderer" gleiche Bedingungen verlangt. Nils Beitrag zeigt da recht deutlich, dass kurzsichtiges Denken bei der Vergabe (teure) Folgen sorgen kann.
    Der geplante Einsatz von EA aber auch RaiP, FSJ zur Kostensenkung führt u.U. letztendlich zu einem Zerfleischungswettbewerb, in dem alle verlieren können. Auf kurz oder lang steht z.B. zu befürchten, das kein RD-Betreiber langfristig planen kann, wenn er befürchten muss, im nächsten Jahr nicht mehr im Geschäft zu sein. Für alle Beteiligten mit Sicherheit nicht wünschenswert, denn auf dem Papier mag die gleiche Anzahl Arbeitsplätze stehen, im Effekt werdfen billige AN bevorzugt. Von einem echten Beruf zur Existenzgründung und -erhalt mit Familie ist dann nicht mehr zu sprechen.


    Was m.E. überhaupt nicht in die Diskussion gehört, ist die Frage, ob ein EA-RettAss per se besser oder schlechter ist als ein HA. Das ist eine Frage der persönlichen Qualifikation und nicht der Besoldung.

  • Ich möchte mich zu diesem Thema eigentlich nicht mehr weiter äussern, aber ich muss dennoch antworten:


    MaMo


    Zitat

    Hatte ich auch schon zweimal, daß ich von EA auf GfB umgestellt wurde, sonst hätte man mir nix mehr auszahlen können. Ist auch eine ligitime Geschichte.


    Soviel zum Thema "Ehrenamt und soziales Engagement". Warum hast du nicht einfach auf die überschüssige Entlohnung verzichtet - zu Gunsten unseres KV und zur Sicherung unserer Arbeitsplätze, wie du doch immer so betonst ?
    Geht es hier - neben der Möglichkeit, hobbymäßig im Rettungsdienst tätig zu sein - nicht ganz offensichtlich auch darum, ein paar Euro zusätzlich zu verdienen um sich etwas leisten zu können ? Von einer "Aufwandsentschädigung" kann jedenfalls keine Rede mehr sein.


    Ich bin immer wieder erstaunt darüber, was du mir alles "versichern" kannst; du scheinst über umfangreiche Einblicke und Kenntnisse zu verfügen, die ich nicht habe. Und das, obwohl ich ja hier der Hauptamtliche bin ;)
    Eine Frage: wie kompensieren eigentlich die Rettungsdienste, die ohne Ehrenamtliche auskommen, Personalausfälle ?
    Marco, ich kann ja verstehen, dass du und die anderen ehrenamtlichen Kollegen mit allen Mitteln versuchen, euren Einsatz zu rechtfertigen. Und ich möchte euch auch keinesfalls anfeinden, ich denke, das will keiner der Hauptamtlichen. Ich persönlich komme mit den meisten meiner EA-Kollegen sehr gut aus. Was wir bzw. ich möchten ist lediglichlich, auf die "Problematik Ehrenamt" aufmerksam machen und zu verhindern, dass uns durch den ehrenamtlichen Einsatz Nachteile - in allen Bereichen - entstehen. Natürlich kann es für den ein oder anderen Hauptamtlichen auch Vorteile haben, wenn dieser beispielsweise kurzerhand einen EA um eine Dienstübernahme bitten kann. Ich sehe aber die Nachteile, die uns entstehen, als gravierender und bin daher gegen Euren Einsatz in der bislang bekannten Form.


    Zum Schluss noch ein Zitat aus dem [URL=http://www.bundesrat.de/cln_050/SharedDocs/Drucksachen/2006/0701-800/755-1-06,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/755-1-06.pdf]Papier der Ausschüsse des Bundesrates für die 829. Sitzung des Bundesrates am 15. Dezember 2006[/URL]:


    Zitat

    Gerade die unparteiischen Mitglieder sollen die Kontinuität der Arbeit des Gemeinsamen Bundesausschusses gewährleisten. Daher sind sie in hauptamtlicher Funktion und zu gegenseitiger Vertretung zu bestellen. Mit der Hauptamtlichkeit wird die Professionalität des Gemeinsamen Bundesausschusses verbessert.


    Nett formuliert... :D

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • Lieber Daniel,


    du wirst lachen, man hat sich ja mal in KA darauf geeinigt, daß die Emirs einen Auslagenersatz bekommen. Der geht je nach Ausbildungsstand von 25,00 ? für Sonstige Ausbildung über 40,00 ? RS bis zu 50,00 ? für den EA RA. Da Du wohl von den Abläufen eines Büros weniger Einbick hast, so kann ich Dir die Umstellung gerne erklären. Jeder EMIR muss beim KV unterschreiben das er neben her keiner "Zweiten Bechäftigung" nach geht. So weiss der KV bei mir einfach daß er mich als EA führt, und notfalls einfach wenn das Jahresbudget aufgebraucht ist auf GfB umstellt. Das bekomme ich aber erst dann mit wenn es zu spät ist, also wenn der Freibetrag aufgebraucht ist. Ich bekomme dann einfach eine Sozialversicherungsmeldung als Statusänderung! Da ist es dann aber schon rum. Ich zähle ja auch meine Dienste nicht! Was das mit dem Geldverdienen angeht, so ist das lieber Daniel eine ganz dumme Michmädchenrechnung. Warum soll diese Aufwandsentschädigung nichts mit EA zu tun haben? Ich bin gerne EA tätig das heisst aber nicht das ich massiv dabei drauflegen muss oder?


    Rechne doch mal die Pausche um auf eine 9 bzw. 12h Schicht. Da kommt der RA auf 4,33 ?/h. bzw. der RH oder San 2,08 ?/h Wenn ich mir jetzt überlege das ich, alleine je nach Wachenbereich die KM mit dem privat PKW fahren muss, ich mich an dem Tag verpfelgen muss etc. dann ist das auch vor dem Finanzamt eine Aufwandsentschädigung. Und wenn ich sage ich war selber schon GfB dann waren das in den letzten 12 Jahren zwei mal der Fall!


    Wenn man nun noch rechnet, daß der gemeine EA RA, der seine Ausbildung ja in der Regel auch selber (für das Hobby) bezahlen muss, rechnen wir mal bei mir 1.200 ? für den RS (Waren damals ca. 2.000 DM) und nochmal 2.800 ? für den RA dann sind das rund 4.000? für die Ausbildung nur um EA zu fahren, wenn ich den Betrag nun durch meine 50,00 ? Aufwandsentschädigung teile, was Betriebswirtschaftlich mal humbug ist, denn ich muss ja die laufenden Kosten wie PKW Verschleiss und Verköstigung noch mit einrechnen, dann müsste ich 80 Schichten fahren nur um die Lehrgangskosten wieder rein zu bekommen. Doch 4.000 ? für den Lehrgang das ist ja nur die spitze des Eisberges. Ich habe damals mal ausgerechnet was mich der Kurs, mit Einsatz von 3 Jahresurlauben und Überstundenabbau gekostet hat. Wenn ich das zusammen rechne komme ich locker mit Unterbringung (Hotel) und Verpfelgung auf ca. 15.000 ?. Wenn ich diese mal durch die 50,00 ? teilen würde dann käme man auf 300 Schichten.


    Nur mal von der kaufmännischen Seite betrachtet. Ehrenamt ist für mich ganz klar eine Sache, Ich als Bereitschaftsleiter unterscheide ja auch wenn ich Sandienste bediene, ob es sich um eine kommerzielle Veranstaltung handelt (RD ist das auch) oder ob ich den Sandienst für eine Jugendfeier organisiere, wo es daraum geht was für nen guten Zweck zu sammeln. So gesehen ist der Rettungsdienst ein Geschäft mit dem natürlich auch Geld verdient wird. Wieviel aber der AG (die Hiorg) jedes Jahr zusätzlich in den RD pumpt das wissen die Wenigsten. Bei der Deligiertenversammlung sieht man ja immer die Bilanzen, Daniel wenn Du da hin gehst und ein Bilanz lesen kannst, dann weisst Du ja schon mal viel! Man muss da nur hin gehen! Und eine Bilanz lesen können!


    Was ich damit sagen möchte, Ehrenamt bedeutet nicht jeden Monat mehrer hundert Euro rein zu buttern, sondern seine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. Ich habe ja für die Fortbildungen auch keine Spendenbescheinigung bekommen.


    Ach ja mal so am Rande ich kenne OV´s, nicht in unserem Kreisgebiet, da stellt der OV-Vorsitzende seinen Mitgliedern für die Lohnsteuer Spendenbescheinigungen aus, für die Arbeitszeit die sie das Jahr über für den Verein verbraten haben... 8) Nun ja zu solchen Praktiken muss ich dann wohl nix mehr sagen oder?


    Natürlich lases ich mir Sanitätsdienste oder Einsätze auf Festbetrieben mit dem RTW nicht bezahlen. Die regulären Schichten aus oben genannten Gründen aber schon...


    Schönen Tag noch... Liebe Grüße


    Marco


    P.S. Daniel ich denke wir beide sollten von "Anfeindungen" weit weg sein ich schätze Dich trotz Deiner für mich nur sehr sehr bedingt nachvollziehbaren Haltung als Kollege und Mensch sehr. Das wollte ich am Rande der Diskussion auch noch mal los werden, nicht das hier der Eindruck entsteht wir hacken uns die Augen aus, und ja ich mache gerne mal in Bruchsal Entwicklungshilfe :D

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  • Danke für die umfangreiche Ausführung, Marco. Ich darf darauf hinweisen, dass ich eine 2-jährig kaufmännische Wirtschaftsschule besucht habe, um danach eine Ausbildung als Groß- und Aussenhandelskaufmann anzutreten. Ob das für einen "Einblick" reicht ? Was das aber mit der EA-Abrechnung zu tun hat, verstehe ich trotzdem nicht...


    Was die Unterschrift zur Bestätigung "Keine zweite Beschäftigung" betrifft - soll ich lachen ? Ich kann dir ausreichend ehrenamtliche Kollegen nennen, die fast nahtlos aus einem Dienst beim Kassenärztlichen Notfalldienst in eine Schicht beim Rettungsdienst übergehen. Das ist zusammengenommen gutes Geld, was man da an einem Wochenende ehrenamtlich und geringfügig beschäftigt dazuverdient.
    50 Euro Auslagen pro 12-Stunden-Schicht für einen RettAss ? Du solltest vielleicht nochmal deine Ausgaben kontrollieren...


    Und ganz im Ernst: wer meint, ehrenamtlich die Ausbildung zum RettAss machen zu müssen und danach wegen den Kosten jammert... - sollen wir jetzt Mitleid haben ?


    Die Diskussion hier hat nichts mit dir persönlich zu tun, aber du wirst ebenso wie ich akzeptieren müssen, dass ich deine Argumente zu entkräften versuche, da ich diese aus einem anderen Blickwinkel sehe.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von MaMo
    Wenn man nun noch rechnet, daß der gemeine EA RA, der seine Ausbildung ja in der Regel auch selber (für das Hobby) bezahlen muss


    Zwingt ja keiner, dass man privat den RettAss macht und bezahlt - Und den RH und RS bekommt man bei Eignung und Mitarbeit garantiert auch dort, wo es im Zweifelsfall auch Fahrzeuge zu besetzen gibt.

  • Zitat

    Original von Dorsk


    Zwingt ja keiner, dass man privat den RettAss macht und bezahlt - Und den RH und RS bekommt man bei Eignung und Mitarbeit garantiert auch dort, wo es im Zweifelsfall auch Fahrzeuge zu besetzen gibt.


    Das wäre ja noch krotesker wenn mann die Ausbildung als EA bezahlt bekommt und der HA muss sie sich selber finanzieren? Was soll denn das nun für ne Aussage sein... wenns das wirklich so wäre dann kann ich dem Bereich das HA mehr als nur verstehen einen Hals zu haben!


    Grüße


    Marco


    P.S. Mein KV bezahlt lediglich einen Teil der RS Kurse an ihrer eigenen Landesschule, nur die Kurse waren zeitlich für mich damals nicht disponierbar.

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  • Neverending story.
    Wobei ich die Anliegen beider Seiten verstehen kann.


    Dazu von mir folgendes:
    Ich verdiene neben meinem (nicht unbedingt toll bezahlten) Hauptjob noch "nebenher" ein paar ? als GfB beim ÄND. Gibt relativ gut Geld, man ist einigermaßen flexibel und man macht in der Regel das, was man mal erlernt hat.
    So, ich mache das eigentlich nur wegen dem Geld, denn mein Haupteinkommen allein reicht mir nicht ganz aus. Und wenn ich beim ÄND nicht untergekommen wäre, dann würd ich weiterhin versuchen, im RD das Geld nebenher zu verdienen. Einfach deshalb, weil ich es brauche (also das Geld, sicher nicht das RD-Fahren) und weil ich dazu auch nichts ganz neues mehr lernen muss.
    Natürlich kenn ich die Argument in Bezuig auf "Arbeitsplatzvernichter", usw. Aber wer gibt die Sicherheit, dass die "EA-Stellen" bei Wegfallen derselbigen in "HA-Stellen" umgewandelt werden würden? Wenn ich mir so manches Paradoxum in der "Gesundheits"-Politik vor Augen führe, dann hab ich da so meine Zweifel. Da zitiere ich mal Daniel Grein mit den Worten:

    Zitat

    Und wenn garnichts geht, dann geht es eben nicht. Punkt.


    Und das wird man dann wohl auch öfter hören mit Hinweis auf die Finanzierungslage.


    Wenn ich finanziell aufs RD-Fahren als Nebeneinkunft angewiesen wäre, dann hätte ich da wohl auch gegenüber meinen HA-Kollegen kein schlechtes Gewissen. Denn haben die eins, wenn mir mein dringend benötigter Nebenerwerb flöten geht?
    Ja gut, ich könnte ja Zeitungen austragen. Aber sollte ich da nicht auch ein schlechtes Gewissen gegenüber demjenigen haben, der dann diese Zeitungen nicht austragen kann und das Geld auch bräuchte? Oder beim Kellnern, oder beim Pc-Programmieren, oder beim Auto-schrauben, .......


    In dem Fall bin ich (und meine Kleine) mir selbst am nächsten. Sozialer Beruf hin oder her.

  • MAMO

    Zitat

    Rechne doch mal die Pausche um auf eine 9 bzw. 12h Schicht. Da kommt der RA auf 4,33 ?/h. bzw. der RH oder San 2,08 ?/h Wenn ich mir jetzt überlege das ich, alleine je nach Wachenbereich die KM mit dem privat PKW fahren muss, ich mich an dem Tag verpfelgen muss etc. dann ist das auch vor dem Finanzamt eine Aufwandsentschädigung. Und wenn ich sage ich war selber schon GfB dann waren das in den letzten 12 Jahren zwei mal der Fall!


    JETZT REICHT´S aber langsam! Da wird gejammert das man 4,33? hochgerechnet bekommt und das ganze als ehrenamtlich betitelt und noch jammert. Ich habe mal eben meine Std. durch mein Netto geteilt und komme auf sage und schreibe 5,83? als Familienvater! Ich muss auch zur Arbeit fahren und mich verpflegen! Meine Ausbildung habe ich auch selber bezahlt.


    Also bitte etwas Zurückhaltung, sonst platzt mir gleich der Hals.


    Die EA haben alle/ fast alle einen Hauptjob, wo sie ihre Brötchen verdienen und uns noch die Arbeitsplätze kaputt machen wollen. Nur weil einige (nicht alle) eine feuchte Hose bekommen wenn sie mal mit TATÜTATA durch die Starssen fahren dürfen. Fühlen sich dann wie King Lui und haben drei Pg. Rasierklingen unter den Armen. Beim nächsten Stammtisch werden dann die Heldengeschichten zum Besten gegeben.
    Wie gesagt nicht bei allen, aber bei vielen ist das so. uND FÜR DIE; DIE SICH JETZT FÜRCHTERLICH AUFREGEN: Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an.

    Einmal editiert, zuletzt von Harti ()

  • @ Harti:
    Da kann man Dir nur zustimmen.
    Auch wenn es für viele AN inzwischen leider traurige Realität ist, dass sie sich als GfBler oder bezahlte EA in einem Nebenjob zusätzlich etwas dazu verdienen müssen.
    Aber das müssen sie ja nicht wirklich im KTP/RD tun. In anderen Bereichen wie z.B. der Gastronomie werden auch GFbler gesucht. Dort nehmen sie den ha RS/RA keinen Arbeitsplatz weg.




    Zitat

    Original von Harti
    Beim nächsten Stammtisch werden dann die Heldengeschichten zu Besten gegeben.


    Das heisst dann nicht Stammtisch, sondern Usertreffen... :D

  • @ All:
    Wenn Ihr der Meinung seid, Ihr würdet im RD so verdammt wenig verdienen, warum zum Teufel sucht Ihr Euch dann nicht einen Job, in dem Ihr besser bezahlt werdet ??? ?(
    Wer hat Euch denn bitteschön dazu gezwungen, so dähmlich zu sein und die RA Ausbildung aus eigener Tasche zu finanzieren, außer Eurer außerordentlichen Dummheit, doch wohl niemand, oder ! :(


    Natürlich lassen sich mit AVR 5 keine tolle große Sprünge machen, aber deswegen schieb ich die Schuld doch net auf andere ab, ist ja schließlich selbstgewähltes Leid ! =)


    Und wer sich natürlich zu fein ist, sein schmales Salär als GfB Kraft im Getränkemarkt, an der Tanke oder als Bedienung in `ner Kneipe aufzubessern, sollte besser die Klappe halten ! X(

  • Sven


    Könnte es möglich sein, dass du überhaupt nicht verstanden hast, worum es hier eigentlich gerade geht ?
    Bevor du hier auf diese äusserst beleidigenden Weise den Mund aufreisst solltest du vielleicht noch einmal den Diskussionsverlauf verfolgen und überlegen, was eigentlich ausgesagt wurde. Dein Beitrag jedenfalls ist peinlich.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ok Daniel, dann bitte dorthin verschieben wo`s passt, danke !


    Ansonsten,kann ich nur sagen, wer sich für diesen Beruf entschieden hat, der wußte, worauf Er / Sie sich eingelassen hat, hoffe ich jedenfalls, ansonsten hab ich für dieses immer wiederkehrende Genöle absolut kein Verständnis ! ?(


    Ach ja, auch wenn`s zum X`ten Mal erwähnt wird, der RD in Deutschland resultiert aus dem Ehrenamt, sch....... ob nun MHD, DRK, BRK, ASB oder JUH ! ;)


    Wirklich "peinlich" finde ich es, daß es für das Berufsbild des Rettungsassistenten auch nach ca. 17 Jahren keine bindende und gültige Berufsordnung gibt, von einer Bundeseinheitlichen Ausbildung mal abgesehen ! X(