DBRD gegründet

  • Und genau da steckt eines der grossen Probleme der RDler sich engagieren zu wollen:
    pure Angst den Arbeitsplatz zu verlieren.


    Dabei wird es niemanden geben, der dem AG etwas über die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft / einen BV verrät. Es sei denn man selbst tut es.


    Liest man BBs Post, wird auch verständlich, warum man Arbeitgeber ungerne in den berufsständischen Vertretungen sieht.

  • Danke für deine Offenheit, BirdyB.
    Du bestätigst im Grund das, was Einige von uns immer wieder schreiben - Ehrenamtlich und andere, nicht hauptberuflich besetzte Stellen im Rettungsdienst sind ein großes berufspolitisches Problem für uns, da diese Kolleginnen und Kollegen, verständlicherweise, kaum oder - wie du - kein Interesse an berufspolitischer Arbeit / Aktivität haben. Oder aber, sie haben völlig andere Interessen, als hauptamtliches Personal. Und es gibt viele Stellen im deutschen Rettungsdienst, die nicht hauptberuflich besetzt sind.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Nur damit das nicht falsch verstanden wird: ich schätze die Arbeit von euch allen sehr und ich glaube auch, dass nur euer Engagement dazu beigetragen hat, dass unser Job das ist, was er heute ist, nämlich eine gut qualifizierte medizinische Ausbildung, aber mit dem Wissen, den Job nur noch ein Jahr lang hauptamtlich zu machen... Da bin ich feige und schwimme lieber das eine Jahr mit dem Strom... Ich sehe natürlich die Missstände auch, aber noch trage ich keinen allzugroßen Schaden davon...
    Andererseits sehe ich dann auch noch die ganzen FSJler, die bei uns eigentlich einen Großteil des Krankentransportes schmeißen, dazu kommen dann noch ein paar RAiP, die darauf warten auch mal auf den RTW zu dürfen und ein paar fertige RA, die aus Platzmangel eben keine RTW-Crew sind, sondern auf dem KTW-Dienstplan stehen...
    Wobei, Gerüchten zu Folge, bald die FSJler nicht mehr als Transportführer auf dem KTW eingesetzt werden dürfen...

  • Zitat

    Original von BirdyB
    Andererseits sehe ich dann auch noch die ganzen FSJler, die bei uns eigentlich einen Großteil des Krankentransportes schmeißen, dazu kommen dann noch ein paar RAiP, die darauf warten auch mal auf den RTW zu dürfen und ein paar fertige RA, die aus Platzmangel eben keine RTW-Crew sind, sondern auf dem KTW-Dienstplan stehen...
    Wobei, Gerüchten zu Folge, bald die FSJler nicht mehr als Transportführer auf dem KTW eingesetzt werden dürfen...


    Widerspricht sich das nicht etwas? Hört sich so an, als ob alle aufm KTW sind.

  • Jein... also vor noch nicht all zu langer Zeit war der KTW dienstplan fast ausschließlich mit FSJlern besetzt, dass hat sich dadurch geändert, dass einige von den FSJlern noch die Weiterbildung zum RA machen/gemacht haben, von daher sind es jetzt etwas weniger... Im Trend entwickelt es sich aber wohl wieder dahin, dass mehr FSJler im Krankentransport eingesetzt werden...

  • da könnte man doch glatt mal eine ganz blöde frage stellen...


    wer ist denn eigentlich an allen schuld, das es im RD zur zeit so ist ???


    ich denke jeder kennt seinen RD bereich bzw. auch noch andere.


    wie viele leute arbeiten blos bedingt im RD bis sie was besseres gefunden. das thema hatten wir ja zur genüge, aber wie sieht es mit den zivis, FSJ, RAip, GFB. die sich gar nicht organisieren wollen oder können.


    ich möchte behaupten das 10 % - 40 % auf den wachen die stellen so vergeben sind.
    dann kommen nach meiner meinung noch 20% - 60% der kollgen den so wieso alles egal ist. da kann man an einer hand abzählen wieviel leute sich organisieren.


  • Ich glaube das ist einer der Gründe warum wir einen BV oder eine Gewerkschaft brauchen.


    Ich bin im ersteren Mitglied.


    Der DBRD hat sich doch gegründet da es zu der Zeit nichts wirklich aktives für den Rettungsdienst gab.


    Oder liege ich da so falsch?


    Und von VERDI halte ich Persönlich nichts.


    Der mich zu einem Eintritt überreden wollte kannte in HH nicht mal die Aufteilung vom Rettungsdienst.


    Wer so schlecht über die lokale Struktur informiert ist kann mich als Arbeitnehmer auch nicht vertreten.



    Gruß


    Sven


  • Ein BV kennt also die jeweiligen örtlichen Strukturen???


    Und warum gehst Du nicht hin, und klärst die Leute der Gewerkschaft dann nicht über die Strukturen auf?
    Dann können sie nämlich Dich und andere besser vertreten.
    Oder - noch besser - werde dort selber aktives Mitglied, damit die Interessen Deiner Berufsgruppe besser vertreten werden.


    Oder ist die Mitgliedschaft in einem BV doch nur wieder wegen der günstigen Versicherung und bunter Zeitungen?


    Entschuldigt bitte. Ich habe nichts gegen BV grundsätzlich oder im speziellen. Was mich nur ärgert, ist das sich verschiedene BV und Gewerkschaften um Mitglieder bemühen, um ein eigentlich gemeinsames Ziel zu verfolgen. Dabei aber offenbar missachten, dass sie die grosse Gruppe der RDler in viele kleine, ineffektive Gruppen spalten.

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Doch:
    Führungspersönlichkeiten in Form von Personen die Verhandlungen führen können, muss ich nicht auf Arbeitgeberseite suchen. Oder sind die hier vertretenen RDler - insbesondere mit akademischem Hintergrund bzw. auf dem Weg dort hin - dafür ungeeignet?


    Was heißt denn "Arbeitgeber" genau für dich?


    Ich finde nämlich keinen im Vorstand des DBRD, der diese Position nach den eigentlichen Grundsätzen (kaufmännisches Wagnis eingehender) besetzt.
    Nils

  • ich habe das hier schon mal geschrieben


    ich halte von verdie nicht viel, bin aber beigetreten !!! so lange sie verhandeln. sie brauchen jede stimme !!
    ich habe die vertreter aus meinen kreis kennen gelernt und bin guter dinge.


    mit den DBRD habe ich mich einige zeit beschäftigt, hier im forum, kollegen usw....
    ich halte nichts davon in einen BV ein zu treten, wenn die führung teilweise aus privaten RD kommt.


    und für alle mauler, ich habe nichts gegen private RD anbieter....aber ein paar dinge stoßen bei mir sauer auf

  • Zitat

    Original von sonnenfried
    mit den DBRD habe ich mich einige zeit beschäftigt, hier im forum, kollegen usw....
    ich halte nichts davon in einen BV ein zu treten, wenn die führung teilweise aus privaten RD kommt.


    und für alle mauler, ich habe nichts gegen private RD anbieter....aber ein paar dinge stoßen bei mir sauer auf


    Falscher Ansatz. Abwählen kannst du solche Leute nur als Mitglied :D

  • da hast sicher recht nils, aber manche mühlen malen eben langsamer


    ich werde es so machen, erst die sache mit verdie durch stehen und dann räumen wir mal beim DBRD auf :o)

  • Zitat

    Original von Nils


    Was heißt denn "Arbeitgeber" genau für dich?


    Ich finde nämlich keinen im Vorstand des DBRD, der diese Position nach den eigentlichen Grundsätzen (kaufmännisches Wagnis eingehender) besetzt.
    Nils


    @ Nils:


    Die Arbeitgeberseite wird vertreten durch die RD-Leiter Flake und Atzbach, sowie die Geschäftsführer Regener und Jarmuth. Macht also 4 von 6 Personen im Beirat des DBRD.
    Man muss nicht als Eigner eines Betriebes selbst in Erscheinung treten. Dafür hat man seine Stellvertreter.
    Mir persönlich stösst es zumindest etwas auf.

  • jo, macht 2/3 im Beirat gegen 1/3 im Vorstand.


    Was ich dennoch nicht verstehe: sollen demnach umgekehrt ver.di mit Herrn Bsirske im Gegenzug ihre Arbeitnehmervertreterpositionen in den Aufsichtsräten der Lufthansa, RWE etc. räumen? Schließlich vertreten Arbeitnehmer ja nicht die (wirtschaftlichen) Interessen des Unternehmens, sondern wollen ständig mehr Geld haben und so 8)


    Und rein grundsätzlich: dar ein Rettungsdienstleiter als Arbeitgebervertreter überhaupt in eine Gewerkschaft aufgenommen werden und von den ausgehandelten Vorteilen profitieren? Er ist zwar genauso abhängig von den Tarifverträgen etc., aber gehört ja zur bösen Seite.


    Ich ahne zwar, worauf du hinaus willst, aber das ist ja kein Argument, sondern nur Stimmungsmache. Oder willst Du beispielsweise ganz konkret sagen: Herr Flake als MHD-Führungspersönlichkeit ist Mitglied geworden, um das "Schlimmste" aus Sicht der Arbeitgeber zu verhindern oder wird gar von seinem Verein für die Aktivität dort entlohnt? Meinst du nicht, daß auch der MHD ein Interesse an ordentlich ausgeboildeten, entlohnten und entsprechend motivierten Mitarbeitern hat?


    Mir würden hier etwas mehr an Fakten ganz gut gefallen. Der Rest ist doch nur rumgemoser.


    Nils

  • @ Nils:


    Worauf es mir primär ankommt:


    Zitat

    Original von Medic5754
    Entschuldigt bitte. Ich habe nichts gegen BV grundsätzlich oder im speziellen. Was mich nur ärgert, ist das sich verschiedene BV und Gewerkschaften um Mitglieder bemühen, um ein eigentlich gemeinsames Ziel zu verfolgen. Dabei aber offenbar missachten, dass sie die grosse Gruppe der RDler in viele kleine, ineffektive Gruppen spalten.


    Was Arbeitgeber angeht, so unterstelle ich denen, dass sie ungerne gut bezahlen - je preisgünstiger umso besser.
    Sie zwar gut ausgebildetes Personal haben möchten, jedoch nicht jeden Preis - bei HiOrg verzicht auf Ehrenamtliche als Folge einer veränderten Ausbildung (s. damalige Diskussionen in den 1980ern) dafür bezahlen wollen (z.B. Ausbildungsvergütung, Ausbilder, Lehrmittel, Ausbildungsplätze,...).
    Ihnen die Motivation egal ist. Hauptsache die Leute arbeiten und bringen Geld ein.


    Der Vergleich mit den Aufsichtsräten hinkt. Geht es dort vielmehr um Mitbestimmung der Belegschaft.
    Ausserdem sind die meisten Arbeitnehmer nicht in Grosskonzernen beschäftigt, sondern in klein- und mittelständischen Betrieben ohne Aufsichtsrat, aber mit Geschäftsführern.


    Und nochmal:
    Ich habe nichts gegen den DBRD, BVRS oder andere BV. Sondern sehe alleine, dass durch eine immer weitere Aufsplittung in BVe, etc. die Kraft der RDler geschmählert wird.
    Und das ist letztendlich in meinen Augen das Problem.
    Die RDler sind sich doch so schon uneins. Warum also nicht versuchen, die engagierten RDler und die, die RDler freundliche Ziele verfolgen unter einem Dach zu bündeln?

  • Mal eine andere Frage.
    Was hat der DBRD bisher zustande gebracht, ausser die ganzen Theoretischen Arbeitsgruppen und einigen Presseerklärungen?

  • Noch nix - d.h. aber nicht, dass das Potential dazu nicht bestünde...

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Mal ganz objektiv betrachtet hat doch bislang keine unserer berufsständischen Vertretungen etwas "großes" bewegt. Nicht dass sie nicht wollten...


    Es ist erstaunlich welch eine Lethargie man im Rettungsdienst beobachten kann. Letztes Jahr wurde mit dem neuen TvÖD bzw ähnlichen Tarifwerken einmal mehr die Vergütung unserer Arbeit geschmälert. Eine Entwicklung, die mich schaudern lässt. Wenn sich die Steigerung der Lebenshaltungskosten und die Stagnation der Vergütung weiter so entwickeln, wird ein RettAss der 100% arbeitet, um eine Familie zu gründen und zu ernähren, demnächst wohl Sozialhilfe beantragen müssen. Schreckliche Vorstellung, ja fast schon blamabel für unser soziales System Aber was tut man dagegen? Überall hört man die Kollegen jammern, aber davon wirds nicht besser. Natürlich kann man jetzt wieder die Problematik anführen, dass es zig arbeitslose RettAss gibt, die nur zu gerne für ein niedriges Salär arbeiten, hauptsache überhaupt nen Job. Auch könnte man jetzt auf den Ehrenamtlichen herumhacken. Aber mal ganz ehrlich, das sind doch letztich nur Ausreden um die eigene Lethargie zu begründen und trotzdem jammern zu können.


    Aber auch da muss man sich ehrlicherweise fragen, wo unsere berufsständischen Vertretungen sich engagieren. Die Hauptdiskussion dreht sich doch um die Veränderung des Berufsbildes. Aber ist das wirklich DAS große Problem??? Ja, es ist ein Problem, aber was bedrückt unsere Kollegen noch mehr als die Frage der Kompetenzen?? Der Geldbeutel...
    Ich denke, wenn von Seiten unserer berufsständischen Vertretungen auch auf anderen Fronten gekämpft würde, beispielsweise bei der Tarifpolitik oder grundlegenden Arbeitsbedingungen, könnte man auch leicht mehr Mitglieder gewinnen und somit auch das Ansehen deutlich verbessern.


    Es bedarf viel strategischer Arbeit um überhaupt etwas bewegen zu können, und dementsprechend viel Zeit. Man darf nicht erwarten, dass ein BV sich neu gründet und sofort etwas passiert. Das kann nicht funktionieren und wäre insoweit auch Irrglaube.


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Zitat

    Original von oepfae
    Wenn sich die Steigerung der Lebenshaltungskosten und die Stagnation der Vergütung weiter so entwickeln, wird ein RettAss der 100% arbeitet, um eine Familie zu gründen und zu ernähren, demnächst wohl Sozialhilfe beantragen müssen. Schreckliche Vorstellung, ja fast schon blamabel für unser soziales System


    Wieso demnächst? Wir sind doch bereits soweit (bei der arbeitenden Bevölkerung heißt das nur nicht Sozialhilfe, sondern "ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt"), ich habe das unter dem Titel "sozialistischer Mülhaufen" bereits verlinkt: "Ich mache das nicht mehr lange mit" - Bericht über einen Rettungsassistenten


    dort schrieb ich:

    Zitat

    Original von Nils


    Das ist eine der unglaublichen Tatsachen des TVÖD: der öffentliche Dienst handelt Tarifverträge aus, die ihn zu zusätzlichen Leistungen via Wohngeld, ALGII und co verpflichten.
    Ich verweise nochmals gerne auf den bereits an anderer Stelle von mir verlinkten Artikel der ZEIT: Der sozialistische Müllhaufen weist genau auf dieses Phänomen hin.


    Gruß Nils