Bestattungen? ASB!

  • "Guten Tag, der Rettungsdienst! Machen Sie sich keine Sorgen, wir transportieren Sie so oder so..." :ironie:


    Also meine ganze persönliche Meinung, ist die, dass eine HiOrg bzw. der RD sich vorrangig den Lebenden widmen sollte. So kann gar nicht erst der Verdacht aufkommen (ähnlich der Diskussion bei Organspenden), dass Patienten nicht adäquat geholfen wird, weil mit der Bestattung durch das gleiche Unternehmen mehr Geld zu verdienen ist.

  • Zum Thema ein aktueller Presseartikel:


    http://www.abendblatt.de/daten/2007/01/12/667740.html

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Zitat

    Original von raphael-wiesbaden
    Zum Thema ein aktueller Presseartikel:


    http://www.abendblatt.de/daten/2007/01/12/667740.html


    Ich weiss ja nicht, aber muss ich nicht eine Zulassung beantragen um Bestatter zu werden? Ich meine in Baden Würtemberg brauche ich auch seperate Zulassungen um mit dem BUS oder Kobi Leichen zu transportieren.


    Da muss doch vorher eine Behörde die Genehmigung erteilt haben oder?


    Ab gesehen davon, vielleicht kommt ja nun noch ein Bestatter auf die Idee, KTW und RTW Transporte mit sep. Fahrzeug durchzuführen!


    Das ganze hat sicher auch ein Geschmäckle, denn denken wir an die Besuche von Bestattern oder Immobilienmarklern die versuchen auf den Rettungswachen gegen "Bares" an "Infos" zu kommen. Das hatten wir in unserem Bereich auch schon mal :(


    Grüße


    Marco

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    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • @ MaMo:


    Wenn Du mal auf die HP des ASB HH gehst, findest Du links ganz unten einen Button der Dich zum Bestattungsdienst führt.
    Dort ist dann u.a. vermerkt, dass der ASB HH über einen eigenen Bestatter verfügt.
    Und eine Genehmigung zur Durchführung von Leichentransporten und Bestattungsdienstleistungen ist noch relativ einfach zu erhalten.

  • Auszug aus dem oben genannten Artiekel:


    "Besonders das Pflegepersonal habe dies befürwortet. "Täglich sehen sie, wie Angehörige mit der Wahl des Bestattungsunternehmers überfordert sind", sagt Schwarz. Auch alleinstehende Senioren bräuchten beim Aufsetzen eines Bestattungs-Vorsorgevertrages oft Hilfe, die sie bisher nicht bekommen hätten. Das soll sich jetzt ändern."


    Wer dann da wohl empfohlen wird? Wenn die Leute ohnehin schon überfordert sind, werden sie sich ja wohl kaum mehrere Angebote von den ASB-Pflegern geben lassen, oder?
    Ich finde, da wird wirklich mit dem Vertrauen der Leute, nämlich dass "ihre" Oragnisation sie nicht ausnutzt, Geld gemacht. Wenn andere Bestattungsunternehmen in Altenheimen rumgehen oder bei älteren Leuten an der Tür klingeln würden, um ihnen Angebote für die Bestattung zu machen, was gäbe es da für einen Aufschrei, oder wie wären die Leute da empört!


    Ich kann das einfach nicht gut finden, unabhängig davon welche Organisation so etwas anbietet.

  • Vor vielen, vielen Jahren gab es im ortsansässigen RD arbeitsrechtliche Maßnahmen, weil RD-Mitarbeiter bei häuslichen Todesfällen den Anruf beim Bestatter selbst übernahmen ...

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Zitat

    Original von raphael-wiesbaden
    Vor vielen, vielen Jahren gab es im ortsansässigen RD (...) einen RD-Mitarbeiter der bei häuslichen Todesfällen den Anruf im elterlichen Betrieb (beim Bestatter) selbst (...) übernahm ...


    Ein anderer Kollege (ea, Schüler & Student) fuhr während der Woche nachts für ein Bestattungsunternehmen. Und an WE bei uns KTP/RD.


    Warum auch nicht?



    Klar kann man sich - wie zu Beginn des Threads geschehen - erstmal ein wenig lustig über diesen Dienstleistungsbereich machen.
    Aber ist diese Verbindung von Pflege, Ausbildung, RD, Hodspiz, etc. und Bestattungsdienstleistung denn wirklich so schlimm?
    Der Tod gehört nunmal zum Leben dazu.


    Und warum soll die Bestattung nicht auch von einer caritativen Organisation durchgeführt werden?
    Ob jetzt Bestattungen Fritz, Bestattungen Müller oder der ASB diesen letzten, hoffentlich würdevollen Weg durchführt und begleitet ist doch nun wirklich egal.


    Und auch wenn die Hinterbliebenen durch den Tod eines Angehörigen in einer Ausnahmesituation sind, so sind sie dennoch nicht so extrem belastet, als könnten sie nicht doch selbst Preise und Leistungen vergleichen.
    Viele Familien haben zudem ihren "Stamm-Bestammer", der schon häufiger für sie tätig war.


    Hinterbliebene sind also nicht unmündig, und können sehr wohl selbst entscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • Hallo Medic,
    soweit mir erinnerlich, wurde immer der gleiche Bestatter angerufen und dafür gab es eine Gegenleistung...

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Und auch wenn die Hinterbliebenen durch den Tod eines Angehörigen in einer Ausnahmesituation sind, so sind sie dennoch nicht so extrem belastet, als könnten sie nicht doch selbst Preise und Leistungen vergleichen.


    Eigentlich schon. Aber manche sind damit wirklich überfordert, gerade wenn der Tod sehr plötzlich eingetreten ist (bezieht sich also mehr auf den RD, nicht unbedingt die Pflege). Die meisten vergleichen dann eben nicht die Preise, wenn der Opa tot auf der Couch liegt, sondern nehmen dann den erstbesten oder das Angebot des ASB, wenn das vom der ASB-Besatzung vorgeschlagen wird. Welche alleinstehende Oma (ohne Familienanhang), lässt sich denn mehrere Angebote einholen, wenn ihr guter Fritz gerade verstorben ist?


    Zitat

    Original von Medic5754Viele Familien haben zudem ihren "Stamm-Bestammer", der schon häufiger für sie tätig war.


    Aber auch nur dann.


    Zitat

    Original von Medic5754Hinterbliebene sind also nicht unmündig, und können sehr wohl selbst entscheiden.


    Das ist auch klar. Aber vielleicht unwissend und naiv-dankbar, wenn man von den guten Samaritern sofort Hilfe angeboten bekommt.

  • Hallo !


    Bereits vor dem ASB hat in Norddeutschland eine evangelische Institution Bestattungen angeboten.
    Nachfolgend die Pressemitteilung:


    Lübecker Kirche betreibt erstes Trauerhaus mit Bestattungen
    Eröffnung in St. Lorenz zum Jahresanfang


    Von Thomas Morell (epd)


    Lübeck (epd). In der Lübecker St. Lorenz-Kirche am Hauptbahnhof wird
    Anfang kommenden Jahres ein Trauerzentrum für die Hansestadt
    eröffnet. Neben Trauergruppen und einer Seelsorgeberatung wird im
    "Angelus-Trauerhaus" auch das landesweit erste kirchliche
    Bestattungsinstitut eingerichtet. Lübecks Diakonie-Pastor Kai Gusek
    sieht darin neue Möglichkeiten, Angehörige und Freunde in ihrer
    Trauer zu begleiten. Beim Umgang mit Tod und Trauer habe die Kirche
    jahrhundertelange Erfahrung und gut ausgebildete Mitarbeiter.


    Weil die Kirchensteuer aller Voraussicht nach weiter sinken wird,
    sollen die Beratungsangebote zum Teil aus Erlösen des
    Bestattungsinstituts erwirtschaftet werden. So wird neben einem
    Pastor auch eine Bestatterin eingestellt. Während die Beratung
    gemeinnützig ist, wird das Bestattungsinstitut als GmbH arbeiten.
    Finanziell abgesichert ist die Arbeit für drei Jahre. Dann soll sie
    sich selbst tragen.


    Das neue Trauerzentrum ist gedacht als Ergänzung zum Angebot der
    Ortsgemeinden. Die Seelsorge für die Trauernden soll in die Arbeit
    miteinbezogen werden, sagt Gusek. Ziel sei ein "heilsamer
    Trauerprozess". Das beginne etwa bei der Frage, wann der Leichnam
    abgeholt wird. Wenn auswärtige Angehörige dies wünschen, könne eine
    Aufbahrung bis zu drei Tage in der eigenen Wohnung sinnvoll sein. Wer
    sich etwa bei einer schweren Krebserkrankung auf den eigenen Tod
    vorbereiten will, könne die eigene Bestattung mit vorbereiten. Gusek:
    "Unsere Arbeit beginnt nicht erst mit dem letzten Atemzug."


    Grundsätzlich werden alle Formen der Bestattung angeboten. Allerdings
    möchte das Trauerzentrum darauf hinwirken, von anonymen Beisetzungen
    Abstand zu nehmen. Die Arbeit in der Seelsorge habe gezeigt, so
    Gusek, dass Angehörige und Freunde einen Ort der Trauer brauchen. Die
    Preise des Angelus-Hauses sollen sich auf mittlerem Niveau bewegen.
    "Wir sind kein Discount-Bestatter."


    Pastor Gusek sieht die Bestattung nicht als grundsätzlich neues
    Arbeitsfeld der Kirche. Vielmehr besinne sie sich damit auf ihre
    Wurzeln in der Seelsorge. St. Lorenz war ursprünglich die Kapelle des
    Pest- und Armenfriedhofs der Stadt. Derzeit wird im Gemeindehaus noch
    kräftig gebaut. So werden ein Trauer-Cafe, Beratungsräume und eine
    Aufbahrungshalle eingerichtet. Während der über einjährigen
    Voitung hat es auch viele Gespräche mit Gemeindemitgliedern und
    Anwohnern gegeben. Gusek: "Eine Aufbahrung unterm Gemeindesaal ist
    noch etwas gewöhnungsbedürftig." (15.11.05/tm/hs) (epd)

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Der Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. beurteilt das ASB-Angebot als "in vielerlei Hinsicht anmaßend" und fragwürdig.


    Der ASB wird aufgefordert "Schuster bleib bei deinen Leisten" und sich mit seiner Tätigkeit nicht selbst zu diskreditieren.


    Bestatter.de


    SK-Verlag

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • Das erinnert mich irgendwie an die Medizingeschichte-Vorlesung im Studium. Früher hatte auch jedes Krankenhaus seinen Friedhof: :D
    Hatte eigentlich gedacht die Zeiten seien vorbei.

  • nun ja ich find die grundidee auch etwas abstrakt. Man stelle sich vor, Reanimation erfolglos. Frau total aufgelöst... wir kümmern uns auch um die Bestattung wenn sie möchten. Frau: ja gern.


    Also könnte man mit gespitzter Zunge auch so manches böse sagen... dieses überlasse ich nun aber euch. bzw. schreibe ich nur per pn.

  • Auch ich als RA beim ASB sehe die Aktion in HH mit gemischten Gefühlen, sehe mich aber als erwachsener Mensch mit gesunder Ratio und hinterfrage diese Geschichte. Was einige " naja,Kollegen? " so an Polemik, Unwissen un Ignoranz vom Stapel lassen...es beschreibt deren Gedankengut! Sei es drum, doch wieso lese ich nix von den " Kollegen " über den stillgelegten NAW und der folgenden Entlassung von hauptamtlichen Mitarbeitern?? Habt ihr dazu keine Meinung, Betroffenheit? Nö,warum auch, ist es doch leichter sich lustig zu machen als in Zeiten der Entlassungen an die Kollegen zu denken. Fatal in meinen Augen, denn vielleicht bist morgen du dran.....vielleicht nimmt dich ja dann ein Bestattungsunternehmen!
    Hans
    ( diese Zeilen spiegeln den von mir gelesenen Inhalt im Forum, nicht die schreibende Person ).

  • Zitat

    Original von reanima
    nun ja ich find die grundidee auch etwas abstrakt. Man stelle sich vor, Reanimation erfolglos. Frau total aufgelöst... wir kümmern uns auch um die Bestattung wenn sie möchten. Frau: ja gern.


    Ich bin Rettungsdienst beim Roten Kreuz gefahren. In dieser Stadt gab es ein Rot-Kreuz-Krankenhaus.
    Es wurde definitiv nicht bevorzugt angefahren.


    Und welcher ASBler profitiert davon, wenn er den eigenen Bestattungsdienst vermittelt?
    Man könnte jetzt auch sagen, dass jeder Rettungsdienstler, der irgendwie in die Wahl des Bestattungsunternehmers eigreift, von diesem geschmiert sein könnte.