Abstimmung zur neuen Berufsbezeichnung

  • Altersbedingte Krankheiten, mit denen das Personal im Krankentransport täglich konfrontiert wird (bspw. Demenz), spielen in der derzeitigen Ausbildung keine Rolle. Diese nehmen aber im Zuge der demographischen Entwicklung rasant zu, ebenso werden aufgrund der alternden Gesellschaft Krankentransporte in den nächsten Jahren stetig zunehmen.


    Ist die Frage ob der qualifizierte Krankentransport davon profitiert wird - Oder der Liegemietwagen & Co.

  • Und wieder jemand, der den Unterschied zwischen einem Bachelor und einem Bachelor-Honours im angloamerikansichen Raum nicht kennt......
    (Und wie Du auf 3500 Euro netto kommst, ist mir nicht ganz klar, bei einem jährlichen Durchschnittsbrutto zwischen 50000 und 60000 AUD für einen Paramedic bzw. MICA-Paramedic (http://www.livingin-australia.com/salary?edic-australia/), ist mir nicht ganz klar.... Ich komme da zu aktuellen Wechselkurs auf einen knappen 1000 weniger netto. Nicht jeder Paramedic ist eine deutlich besser bezahlter Ausbilder bzw. Rescue-Paramedic.)

    Ich kenne den Unterschied durchaus. Dennoch ist in Australien, als Beispiel kein Bachelor-Honours, sonder der Bachelorabschluss existent.


    Die Zahlen die Du da zitierst sind nicht akutell. Letztes Jahr gab es eine Gehaltserhöhung von 21 % bei QAS. Ich kenne die derzeit akutellen Zahlen, die bei knapp 3.500 EUR netto im Monat liegen, die für einen ACP bezahlt werden.
    Meine Zahlen sind direkt von QAS. Woher deine Quelle Ihre Zahlen beziehen, erschließt sich mir nicht.


    LG

  • Fragen wir doch mal Ohone...der arbeitet in Australien als Paramedic.....

    In welchem Bereich?
    QS? NSW? VIC?


    Ich habe einen direkten Draht nach QAS zu einem ICP der dort seit 1 1/2 Jahren arbeitet. Daher habe ich die Zahlen von Ihm bekommen. Da das Bezahlungssystem nicht das einfachste ist, weil es etliche zusätzliche Bezahlungen liefert, muss man sich erstmal durch die ganzen Komponenten arbeiten.


    ich bin über die Informationen von deinem Kontakt gespannt.


    LG

  • Ich kenne den Unterschied durchaus. Dennoch ist in Australien, als Beispiel kein Bachelor-Honours, sonder der Bachelorabschluss existent.


    Die Zahlen die Du da zitierst sind nicht akutell. Letztes Jahr gab es eine Gehaltserhöhung von 21 % bei QAS. Ich kenne die derzeit akutellen Zahlen, die bei knapp 3.500 EUR netto im Monat liegen, die für einen ACP bezahlt werden.
    Meine Zahlen sind direkt von QAS. Woher deine Quelle Ihre Zahlen beziehen, erschließt sich mir nicht.


    LG


    Vermutlich von hier: http://www.ambulance.qld.gov.a…_faqs_para.asp#conditions ...... Macht in der höchsten Stufe 2058 AUD alle 14 Tage, also knapp 54000 AUD im Jahr plus die Zuschläge für Wochenendarbeit (und eventuell Zuschläge fürs arbeiten im Nirgendwo)....... Um auf die 3500 Euro zu kommen müssten es ca. 80000 AUD brutto sein....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

    Einmal editiert, zuletzt von condorp4 ()

  • Ist die Frage ob der qualifizierte Krankentransport davon profitiert wird - Oder der Liegemietwagen & Co.


    Liegemietwagen werden ja derzeit heftig bekämpft, bleibt abzuwarten, ob es diese künftig noch geben wird. Persönlich habe ich ja schon zum Ausdruck gebracht, dass ich Liegemietwagen grundsätzlich nicht für falsch halte, sofern entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen wurden. Künftig könnten natürlich beide Systeme - Liegemietwagen und der qualifizierte Krankentransport - vom zunehmenden Transportaufkommen profitieren.


    _BC_


    Sollte sich ein Krankentransport zu einem Notfall entwickeln, ist wie bisher ein geeignetes Rettungsmittel anzufordern. Die Erstversorgung übernimmt das für den Krankentransport ausgebildete Fachpersonal, das natürlich auch künftig über grundlegende Kenntnisse zur Versorgung von Notfallpatienten verfügen muss.
    Sollte sich ein Notfalleinsatz als Krankentransport herausstellen ist ein Krankentransportfahrzeug anzufordern, wodurch das Notfallrettungsmittel sofort wieder für Notfalleinsätze zur Verfügung steht. Es ist ein absolutes Unding, einen Rettungswagen (ein Fahrzeug der Notfallvorhaltung) mit einem Krankentransport (mein Paradebeispiel ist hier die allseits beliebte Katheterfahrt zur Nachtzeit) zu blockieren.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Vermutlich von hier: http://www.ambulance.qld.gov.au/recruitm?.asp#conditions ...... Macht in der höchsten Stufe 2058 AUD alle 14 Tage, also knapp 54000 AUD im Jahr plus die Zuschläge für Wochenendarbeit (und eventuell Zuschläge fürs arbeiten im Nirgendwo)....... Um auf die 3500 Euro zu kommen müssten es ca. 80000 AUD brutto sein....

    Das ist ein Basic Salary. Das kann man so einfach gar nicht sagen. Du bekommst 17000 AUD im Jahr schonmal steuerfrei. Dann bekommst du noch Zuschläge für Broken Meals, bis hin zu der 100% doppelten Schichtvergütung bei 2 Broken Mealtimes. Dann gibt es noch Zuschläge wenn du als CDS (Clinical Dispatch Supervisor) arbeitest, dann gibt es noch Zuschläge wenn du an einem anderen Krankenhaus essen musst und dort deine Meal Time nehmen musst. und und und. Das Basic Salary das dort aufgeführt ist, ist wie es schon sagt, nur die Basis auf der die anderen Zuschläge aufbauen. Damit geht aber niemand nach Hause.

  • Daniel Grein
    Würde man von der Wunschvorstellung das ein RTW nach Typ C ausgestatt sein muss abweichen und stattdessen den Typ B mit Zusatzausrüstung als Basis nehmen wäre damit mehr geholfen wie mit der strikten Trennung Krankentransport und Notfallrettung. Egal ob der Krankentransport zum Notfall wird oder es umgekehrt ist, habe ich hier eine strikte Fahrzeugtrennung habe ich eine Überschneidung bei entsprechenden Fällen und binde damit mehr oder minder kurzzeitig 2 Rettungsmittel. Aus meiner Sicht wird man in der Stadt bzw. in Ballungsgebieten in Zukunft leicht auf eine Trennung Krankentransport / Notfallrettung setzen können, doch auf dem Land wird das MZF System effektiver und meist auch sinnvoller sein. Während in der Stadt schnell mal ein KTW den nicht Notfallpatienten übernehmen können wird, wird dies auf dem Land mit einem erheblich größeren Zeitaufwand verbunden sein. Da ist man tlw. schneller in der nächsten Arztpraxis oder Krankenhaus als dass ein KTW vor Ort ist bzw. Punktet hier das MZF da es egal ob Notfall oder Krankentransport den Einsatz abarbeiten kann und damit nur ein Fahrzeug gebunden wird. Ein weiteres Problem im ländlichen Bereich wird die Kostenexplosion, denn dort wo bislang ein MZF stand braucht man dann ein RTW + ein-x KTW und dafür auch entsprechend ausgebaute Wachen. Während man in der Stadt bei der Trennung Krankentransport / Notfallrettung durchaus eine akzeptable Auslastung für beide Fahrzeuge erreichen wird, wird dies auf dem Land dazu führen dass sich mancher RTW die Reifen eckig steht und die KTW auch nur begrenzt ausgelastet sind. In der Stadt hat man ganz andere Einsatzzahlen und Einsatzzeiten, so dass da eine Trennung wirklich Sinn machen mag, doch auf einer Landrettungswache mit statistisch 3-4 Einsätzen in 24h schaffe ich bei einer Trennung enorme mehr Kosten. Aus der gewollten Qualitätssteigerung (RTW = nur Notfallfahrzeug) wird dann sehr leicht ein Rückschlag werden bei entsprechenden Einsatzzahlen, denn dann fehlen den Fahrzeugen die KM - Leistungen und damit dauert es ewig bis sie erneuert werden. Ironischer weiße wird im übrigen in diesem Zugsamenhang der Patient im Krankentransport einen Gewinn aus dieser Trennung im ländlich Raum ziehen, denn die KTW kommen schneller auf ihr KM Leistung und werden damit 2-3 mal in der KM-Laufzeit eines RTW ausgetauscht.


    Von der Nr. ein KTW / RTW mit einem lapidaren Katheterwechsel zu binden halte ich im übrigen auch nichts. Selbst wenn der Patient dement oder ähnlich beeinträchtigt ist, solang er außer der Trage oder dem Tragestuhl keine medizintechnische Ausrüstung (z.B. Sauerstoff oder Absaugpumpe) ist dies für mich der typische Fall für ein unqualifizierten Krankentransport.

  • doch auf dem Land wird das MZF System effektiver und meist auch sinnvoller sein. Während in der Stadt schnell mal ein KTW den nicht Notfallpatienten übernehmen können wird, wird dies auf dem Land mit einem erheblich größeren Zeitaufwand verbunden sein. Da ist man tlw. schneller in der nächsten Arztpraxis oder Krankenhaus als dass ein KTW vor Ort ist bzw. Punktet hier das MZF da es egal ob Notfall oder Krankentransport den Einsatz abarbeiten kann und damit nur ein Fahrzeug gebunden wird.


    Einem Patienten, der lediglich einen Krankentransport bedarf, ist eine Wartezeit durchaus zuzumuten. Wird ein MZF durch einen Krankentransport gebunden, wird sich dadurch gerade auf dem Land die Versorgung im Notfall verschlechtern, da eben gerade dort meist nur ein einziges Fahrzeug für einen Bereich vorgehalten wird. Dumm für denn Patienten, der gerade dann einen Notfall erleidet, wenn das MZF mal eben einen Krankentransport durchführt, um sich die Räder nicht eckig zu stehen ;)


    Aber wir kommen vom eigentlichen Thema - die neue Berufsbezeichnung - ab. Über Sinn und Unsinn von MZF-Systemen und Ähnliches haben wir ja schon andernorts diskutiert und können dies dort gerne weiterführen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Wer die Akademisierung will, muss mit der Konsequenz leben, dass akademische Studiengänge in aller Regel nicht von einem Arbeitgeber bezahlt werden.


    Lieber Jörg, meine Meinung dazu kennst Du...


    So, jetzt noch schnelle eine Tagessuppe und dann ab ins Bett ;-)

  • Solang der entsprechende Kurs nicht zu lasten des Arbeitnehmers geht und es diesen auch wirklich gibt kein Thema. Nur rettet man sich damit nicht aus der Verpflichtung gegenüber denen die die Prüfung nicht bestehen, für diese müssen ggf. alternative Arbeitsplätze angeboten werden oder es muss die Möglichkeit geben die Ausbildung so zu machen dass sie nicht am existenziellen Aus kratzen bzw. in Grund und Boden dabei degradiert werden (z.B. als erfahrener RettAss als 3. über einen längeren Zeitraum mitfahren).


    Alternative Arbeitsplätze gibt es im Zweifelsfall genug. Hinter dem Lenkrad. Lässt sich flugs mit einer Änderung der Landesrettungsdienstgesetze bewerkstelligen - und eine Besetzung aller Notfallrettungsmittel mit RA + Paramedic / Notfallsanitäter / Oberkrankenwagenfahrer / Fachkraft für leicht erkennbare Krankheiten (...oder wie das Kind auch immer heißen mag...) führt sicherlich sehr kurzfristig zu einer enormen Qualitätssteigerung.


    So, steinigt mich! :popcorn:

  • Wenn man das Rad nicht komplett neu erfindet sollte dies gehen, die Frage ist nur ob dies der Fall ist. Schickt man solche Leute dann auf den KTW wird man sich sehr schnell die zum Feind machen die einen Füttern bzw. die man vertreten will.

  • Schickt man solche Leute dann auf den KTW wird man sich sehr schnell die zum Feind machen die einen Füttern bzw. die man vertreten will.


    Ist halt die Frage wie sonst so die Stimmung "da draußen" im Bezug auf eine Novellierung ist.
    Ich könnte mir vorstellen, dass ein nicht unerheblicher Teil neutral bis negativ dem Ganzen gegenüber steht und das manche Leute noch gar nicht ahnen was ihnen blüht ... Mit Prüfungen, Zertifizierungen, Rezertifizierungen etc.

  • Schickt man solche Leute dann auf den KTW wird man sich sehr schnell die zum Feind machen die einen Füttern bzw. die man vertreten will.


    ...wobei ich nicht hoffe, dass dieser Personenkreis die Mehrheit im deutschen Rettungswesen stellt...

  • Sollte man hoffe, dennoch wird man sich auch in einer gewissen Art und Weise um die Minderheit kümmern müssen. Außerdem ist die Frage was uns allen da blüht, ggf. können da auch sehr schnell Befürworter ihre Meinung ändern wenn sie ihr Ziel nicht erreicht / verfehlt sehen.

  • Ist halt die Frage wie sonst so die Stimmung "da draußen" im Bezug auf eine Novellierung ist.
    Ich könnte mir vorstellen, dass ein nicht unerheblicher Teil neutral bis negativ dem Ganzen gegenüber steht und das manche Leute noch gar nicht ahnen was ihnen blüht ... Mit Prüfungen, Zertifizierungen, Rezertifizierungen etc.


    Ich stehe dem auch skeptisch gegenüber, ich will mich dem Thema aber nicht verschließen. Dafür erkenne ich auch selbst genug Handlungsbedarf! Kein Verständnis habe ich für einen evtl. Nachschulungszwang, der finanziell sowie von der Zeit komplett privat getragen werden muss, nur damit ich danach weiterhin das tun kann was ich davor auch schon getan habe. Für ein persönliches Interesse an zusätzlichen Qualifikationen bzw. Fortbildung, von der ein Arbeitgeber nicht zwingend einen Vorteil hat bzw. die nicht benötigt wird, habe ich Verständnis, dass diese vom Arbeitnehmer privat getragen werden muss. Bei einem Ausbildungsberuf sowie bei notwendigen Fortbildungen sehe ich allerdings den Arbeitgeber in der Verpflichtung.


    Außerdem wird es mit der reinen Novellierung des RettAssG nicht getan sein, wenn die LRettDG nicht ebenfalls angepasst werden. Wenn hier nicht überall die Besatzungsvorgaben gleich definiert werden, so wird es hier und da wieder unterschiedlich sein. Und das hilft uns und vor allem dem Patienten auch nicht weiter! Die grundsätzliche Ausbildung des Rettungsfachpersonals wird sich ab dem Tag X dann zwar ändern, bis diese jedoch überall umgesetzt sein wird werden wieder viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte vergehen.


    Übrigens ist das Thema jährliche Rezertifizierungen auch so eine komische Sache. Bei Berufsfeuerwehrkollegen ist das "RTW-fahren (müssen)" ja nicht unbedingt so beliebt. Ein ÄLRD kam auf die Idee, dass nur RettAss mit erfolgreicher Rezertifizierung RTW fahren dürfen. Was haben sich die BF-Kollegen dann gedacht? Richtig...wir fallen alle durch, dann brauchen wir nicht mehr auf den RTW. Der Arbeitgeber hat dann schnell einen Riegel vorgeschoben (dem ÄLRD), so dass es bei den Fortbildungen bleibt, es jedoch keine Rezertifizierungen mehr gibt.


    Wer rezertifiziert eigentlich unsere Ärzte; vor allem unsere ÄLRD?


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass ein nicht unerheblicher Teil neutral bis negativ dem Ganzen gegenüber steht und das manche Leute noch gar nicht ahnen was ihnen blüht

    Ich vermute mal, dass viele dieser Kollegen oft auch ganz andere Sorgen haben. Da wäre z.B. die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust bzw. der Änderung der Arbeitsbedingungen nach einer Ausschreibung. Bei der gängigen Gehaltsentwicklung sind auch die finanziellen Sorgen nicht unwichtig. Die Motivation dieser Kollegen sich mehr Kompetenzen zu wünschen wird da wohl nicht allzu real sein und auf der individuellen Maslowschen "Bedürfnisliste" der Kollegen nicht wirklich sehr weit oben stehen! Soziale Bedürfnisse und Sicherheit werden z.Z. daher wichtiger sein als der Wunsch nach Selbstverwirklichung.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.