News: Anerkennung "HF"

  • Wie viele Ausbildungsberufe gibt es denn, bei denen die Regelausbildungszeit "nur" 24 Monate dauert?


    Wir hatten es, so meine ich, hier und da schon erwähnt: die Ausbildung zum Brandmeister zum Beispiel. Diese dauert - je nach Bundesland - zwischen 18 und 24 Monaten und beinhaltet sogar noch die Ausbildung zum (mindestens) Rettungssanitäter, teilweise (z.B. in Berlin) sogar zum Rettungsassistenten.
    Etwas länger - 30 Monate - dauert z.B. die Ausbildung zum mittleren Dienst bei der Polizei.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Der Vergleich hinkt aber nur ein bisschen, da es in etlichen Berufsfeuerwehren den Brandmeister als eigenständige Ausbildung ohne vorherige Berufsausbildung gibt. Die Eingangsvoraussetzung ist dann allerdings der Realschulabschluss und die Ausbildungszeit beträgt in diesem Fall 24 Monate, da zusätzlich Grundlagen in verschiedenen handwerklichen Disziplinen vermittelt werden. Allerdings gibt es mancherorts auch die "klassische" Brandmeisterausbildung als 24 monatige Ausbildung.


    Es ist aber schon auffällig, dass dies genannten Beispiele alles Tätigkeiten im Bereich der BOS sind, oder nicht?

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • ... dann würde ich behaupten, dass die Länder, die eben eine höhere Qualifikation (wie etwa CH, NL oder andere Länder) für ihr nichtärztliches Rettungsfachpersonal fordern, vielleicht doch ihre Hausaufgaben gemacht haben und eine rechtssichere Arbeitsgrundlage für dieses Personal geschaffen haben?


    Bezogen auf die Schweiz (und hierum dreht sich dieser Threat schliesslich) kann ich sagen, dass für das eingesetzte Personal (gleich ob Notärzte im jeweiligen RD eingebunden sind, oder nicht), eine - klare - Rechtssicherheit gibt. Es existieren SOP's und eindeutig geregelte Kompetenzen. Es gibt kein "ich könnte zwar, weiss aber nicht ob ich es wirklich dürfte und welche Konsequenzen hat es, wenn ich es mache oder aber unterlasse".

  • etlichen Berufsfeuerwehren


    Gibts da ne Quelle zu? Mir ist keine dieser etlichen BFen bekannt. Die BFen in NRW sind vor einigen Jahren den Schritt gegangen, dass kein handwerklicher Beruf mehr notwendig ist, sondern haben gesagt Krankenpfleger und Rettungsassistent sind auch für den Feuerwehrdienst "geeignete" Berufe.

  • Daniel Grein:


    Aus eigener Betroffenheit heraus :-D weiß ich, dass man für die Laufbahnausbildung für den mittleren Dienst "nur" eine 24-monatige Ausbildung benötigt - bin zwar kein Brandmeister, aber Justizvollzugsbeamter und habe ebenfalls diese 24-monatige Ausbildung gemacht. Allerdings würde ich eine Laufbahnausbildung nicht mit einer Berufsausbildung gleichsetzen - i.d.R. ist diese Ausbildung so speziell, dass man mit ihr "in der freien Wildbahn" - sprich im Erwerbsleben außerhalb des öffentlichen Dienstes - keine großen Beschäftigungsmöglichkeiten hat. Insofern ist die Reduktion des Ausbildungsinhaltes sicherlich zu verstehen - man besetzt eine "Spezialistenstelle", es gibt nicht die große Bandbreite an Tätigkeiten, wie sie beispielsweise einem Bürokaufmann, einem Schlosser oder einem Koch offenstehen.



    @Johannes D:


    Die "Stufenausbildung" zum Brandmeister, die es als Versuchsmodell gibt, ist mir bekannt - aber ich meine mich dran erinnern zu können, dass man da einen Ausbildungsberuf mit 3 Jahren Ausbildungsdauer kreieren wollte. In den ersten 12 Monaten sollten Grundkenntnisse in Metall- und Holzbearbeitung und weiteren handwerklichen Fähigkeiten vermittelt werden, im 2. und 3. Ausbildungsjahr sollte dann die Brandmeister- bzw. die Werkfeuerwehrmann-Ausbildung erfolgen. Ich meine, darüber mal in einem Feuerwehrmagazin was gelesen zu haben, dass dies ein Projekt war, welches von BF'en und Werkfeuerwehren gemeinsam erdacht worden war. Wie gesagt, beschwören will ich da nichts, aber so habe ich die Fakten in Erinnerung...

  • Die "Stufenausbildung" zum Brandmeister, die es als Versuchsmodell gibt, ist mir bekannt - aber ich meine mich dran erinnern zu können, dass man da einen Ausbildungsberuf mit 3 Jahren Ausbildungsdauer kreieren wollte. In den ersten 12 Monaten sollten Grundkenntnisse in Metall- und Holzbearbeitung und weiteren handwerklichen Fähigkeiten vermittelt werden, im 2. und 3. Ausbildungsjahr sollte dann die Brandmeister- bzw. die Werkfeuerwehrmann-Ausbildung erfolgen. Ich meine, darüber mal in einem Feuerwehrmagazin was gelesen zu haben, dass dies ein Projekt war, welches von BF'en und Werkfeuerwehren gemeinsam erdacht worden war. Wie gesagt, beschwören will ich da nichts, aber so habe ich die Fakten in Erinnerung...


    Siehe http://www.duesseldorf.de/feuerwehr/auf/nausbildung.shtml

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • @Johannes D:


    Die "Stufenausbildung" zum Brandmeister, die es als Versuchsmodell gibt, ist mir bekannt - aber ich meine mich dran erinnern zu können, dass man da einen Ausbildungsberuf mit 3 Jahren Ausbildungsdauer kreieren wollte. In den ersten 12 Monaten sollten Grundkenntnisse in Metall- und Holzbearbeitung und weiteren handwerklichen Fähigkeiten vermittelt werden, im 2. und 3. Ausbildungsjahr sollte dann die Brandmeister- bzw. die Werkfeuerwehrmann-Ausbildung erfolgen. Ich meine, darüber mal in einem Feuerwehrmagazin was gelesen zu haben, dass dies ein Projekt war, welches von BF'en und Werkfeuerwehren gemeinsam erdacht worden war. Wie gesagt, beschwören will ich da nichts, aber so habe ich die Fakten in Erinnerung...


    Mein Fehler, es sind in dem Fall wohl tatsächlich 3 Jahre. Da bin ich scheinbar durcheinander gekommen. Beispiele für die Stufenausbildung sind nach kurzem Googlen Düsseldorf und Grevenbroich, allerdings hatte ich noch 2-3 Feuerwehren aus dem Pott im Ohr, konnte dazu aber auf die Schnelle keine Quelle finden. Düsseldorf wurde ja bereits verlinkt, Grevenbroich findet man hier. Das es früher was besonderes war, wenn Rettungsassistent als feuerwehrnützlicher Beruf zugelassen war, habe ich mal gehört... ;-) Bis ich aber wiederfinde, welche es noch waren, möchte ich etliche auf "ein paar" korrigieren.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Daniel
    Der Vergleich mit der Brandmeister-Ausbilding hinkt, da diese ja eine abgeschlosse Berufsausbildung voraussetzt.


    Die in der Regel alle keinerlei Bezug zur Feuerwehrtätigkeit haben: Kein ABC-Schutz, kein Feuerlöschen, kein Autozerschneiden, meist keinerlei öffentlich-rechtliches Grundlagenwissen, sogar selten ne Kochausbildung. Der handwerkliche Beruf ist eine Eingangsvoraussetzung, aber keine Hilfe bei der Berufsausbildung.

  • Um hier mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen...


    Meines Wissens nach war in der Debatte:


    Lediglich noch TS-Anerkennung mit absolvierung der BBT-Berufsprüfung.


    oder:


    EP und ZAB werden strenger und ausgebaut, wobei die ZAB evtl. bis zu einem Jahr dauern sollte.



    das scheint jetzt vom Tisch?! und alles bleibt voerst beim alten.
    Zürich und Bern bieten 2011 und 2012 ja ZAB bzw. EP weiterhin an.



    Deckt sich das mit euren Infos?

  • Aktuell gibt es keinerlei offizielle Infos mehr! Jedoch einem Ondit nach, ist die Geschichte RA=TS vorerst zurückgestellt. Somit scheint es bei der Anerkennungsprüfung zu bleiben (Schulen Bern & Zürich).


    Aber: wenn man den Gerüchten trauen darf, wurde die Intitiative "vorerst auf Eis gelegt" auf Druck der RDL. Irgendwann wird es kommen, das ist so sicher wie der Apfelschuss beim Tell.
    Daher - wer sich die Möglichkeit eines Arbeitsplatz Schweiz offen halten möchte, ist gut beraten, baldmöglichst den Kurs/die Prüfung abzulegen (für 2011 ist bereits alles ausgebucht). In diesem Zusammenhang verweise ich auch auf die aktuelle Stellenausschreibung meines Arbeitgebers (siehe Stellenmarkt).

  • Zu der BF-Stufenausbildung sei mir nochmal ein kurzer Exkurs verziehen, hier habe ich noch einen interessanten Link gefunden:


    Feuerwehrmagazin: Duale Ausbildung bei den Feuerwehren Hannover, Hildesheim, Salzgitter und Bremerhaven.


    Vielleicht lohnt es sich auch, das Thema zu separieren?


    Viele Grüsse und gute Nacht!
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Es ist scheinbar soweit:


    Das "Emergency Schulungszentrum" in Zofingen AG bietet ab Mai 2012 einen 2 jährigen "Aufbaulehrgang" zum dipl. RS HF für Rettungsassistenten mit SRK Anerkennung zum Transportsanitäter an.
    Anscheinend hat man hinterher das "richtige" CH Diplom, also ohne "Niveau"


    Kosten soll das ganze scheinbar 1000 CHF/Monat und 300 CHF/Semester.
    Siehe auch aktuelle "Rettungsdienst" vom Oktober 2011 (bei den Stellenanzeigen)



    Pdf der Schule:


    rettungsfachpersonal2020.de/index.php?attachment/602/

  • Eigentlich muss man danach den "dipl. Rettungssanitäter HF" haben, nicht den "Rettungssanitäter Niveau HF".
    Weisst du, ob man eine Eingangsprüfung ablegen muss, um den Status des Transportsanitäters zu erreichen?
    Allerdings ist momentan der Aufbaulehrgang "Niveau HF" weiterhin möglich.

  • Also ich habe das so verstanden, dass man erst ein Anerkennungsgesuch zum Transportsanitäter beim SRK stellen muss.
    Also Analog dem bisherigen Vorgehen.
    Den TS bekommt man vom SRK ohne weitere Auflagen anerkannt (meines Wissens) wohingegen man beim RS. Niv. HF ja Ausgleichsmassnahmen durchlaufen muss. (Mann kann quasi wählen auf dem Anerkennungsformular)


    Hat man nun die Anerkennung als TS kann man sich zu diesem Lehrgang bei der "EMRGENCY" anmelden.
    Da man ja scheinbar direkt ins 2. Ausbildungsjahr einsteigt und die offiziele CH Prüfung samt diplomarbeit macht (wie jeder andere Schweizer Schüler eben auch) hat man eben den normalen Schweizer Titel.


    Zumindest nach meinem Verständnis :search:


    spannend wird es, ob weiterhin der Aufbaulehrgang "Niveau HF" möglich sein wird.
    Ich denke ja eher nicht, da sonst die 2 jährige Ausbildung in Zofingen keinen Sinn ergeben würde.
    Der Kurs 2012 in Zürich ist übrigens längst voll, auch wenn man sich auf der HP von SRZ theoretisch noch anmelden kann.

  • Also ich habe das so verstanden, dass man erst ein Anerkennungsgesuch zum Transportsanitäter beim SRK stellen muss. (...) Den TS bekommt man vom SRK ohne weitere Auflagen anerkannt (...)


    Interessanterweise ist eigentlich ein Umschreiben auf TS nicht erwähnt. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass SRK oder BTT eine Anerkennung durchführen.



    Da man ja scheinbar direkt ins 2. Ausbildungsjahr einsteigt und die offiziele CH Prüfung samt diplomarbeit macht (wie jeder andere Schweizer Schüler eben auch) hat man eben den normalen Schweizer Titel.


    Das wäre nur logisch, schliesslich ist der Aufbaulehrgang TS zum RS keine Frage der Nationalität oder des Wohnortes.



    spannend wird es, ob weiterhin der Aufbaulehrgang "Niveau HF" möglich sein wird.
    Ich denke ja eher nicht, da sonst die 2 jährige Ausbildung in Zofingen keinen Sinn ergeben würde.


    Momentan scheint der Status-Quo bestehen zu bleiben, auf längere Sicht (was auch immer länger heissen mag) wird das aktuelle Verfahren RA->Niveau HF sicherlich fallen. Aber Ruedi war ja schon immer einer der Ersten ;)

  • Hallo,


    es sei kurz am Rande (und etwas off topic) die folgende Frage erlaubt: welchen Status haben eigentlich Rettungsassistenten, die noch die "alte" Anerkennung als dipl. RS durch das SRK besitzen? Gab es nicht einmal ein Schreiben (vom SRK glaube ich), das dipl RS SRK analog den dipl RS HF zu behandeln sind? Und wie wird es mit den dipl. RS SRK in Zukunft sein?


    Grüße

  • welchen Status haben eigentlich Rettungsassistenten, die noch die "alte" Anerkennung als dipl. RS durch das SRK besitzen? Gab es nicht einmal ein Schreiben (vom SRK glaube ich), das dipl RS SRK analog den dipl RS HF zu behandeln sind?


    Der "dipl. Rettungssanitäter SRK" ist und bleibt dem "dipl. Rettungssanitäter HF" gleichgestellt. Die Änderung des Kürzels signalisiert lediglich eine Änderung der Ausbildungsverordnung und keine Verändung am Rechtsstatus. Dies wird sicherlich auch so bleiben. Lediglich der alte "Rettungssanitäter IVR" wird früher oder später seine Bedeutung verlieren.

  • Interessanterweise ist eigentlich ein Umschreiben auf TS nicht erwähnt. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass SRK oder BTT eine Anerkennung durchführen.

    Wo nicht erwähnt? beim SRK auf der HP?
    Wie gesagt, man kann bei dem Anerkennungsgesuch zwischen der Anerkennung als RS oder als TS wählen. Bei dem Kreuzchen für TS
    steht "Anerkennung voraussichtlich ohne Ausgleichsmaßnahmen "



    Momentan scheint der Status-Quo bestehen zu bleiben, auf längere Sicht (was auch immer länger heissen mag) wird das aktuelle Verfahren RA->Niveau HF sicherlich fallen. Aber Ruedi war ja schon immer einer der Ersten ;)

    interesanterweise steht in der Anzeige von der RD Schule in der Zeitschrift Rettungsdienst "Als RS in die Schweiz... nur noch möglich nach einer Nach-Schulung vom RA zum dipl. RS HF "
    Ob das jetzt Marketing ist, oder ob da jemand mehr weiss als wir ?(