WJT: Großalarm für Rettungsdienste

  • Zusätzliche Verstärkung durch die Rettungsdienste aus dem Kreis Euskirchen erhielten die eingesetzten Kräfte beim Weltjungendtag in Köln. Zur Versorgung der Pilger wurden dringend weitere Kräfte benötigt, so daß Großalarm für die Rettungsdienste im Kreis Euskirchen ausgelöst wurde. Diese unterstützen mit zusätzlich 200 Mann und 50 Fahrzeugen das Personal in und um Köln.


    Quelle: http://www.rundschau-online.de…alledPageId=1038816887521


    Anmerkung:


    Ich habe heute durch ein Mitglied unseres Forums (Sonja), das ebenfalls am WJT eingesetzt ist die Mitteilung erhalten, daß die Versorgung teilweise zusammengebrochen ist. Es gab wohl unter anderem Probleme mit dem Funkverkehr, das Medical-Center, an dem sie eingesetzt ist, wurde wohl wegen Überfüllung geschlossen. Sicherlich wird sie bei ihrer Rückkehr ausführlich darüber berichten.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich hatte vorhin Kontakt mit "meinen" Jungs, die im Rahmen der Gefahrenabwehr dort mit einem BHP in Bereitschaft stehen sollten. Die Organisation dort ist wohl eher mittelmässig. Am späten Abend kam Hektik auf und der BHP sollte fix aufgebaut und betriebsbereit gemacht werden. Das ist schnell geschehen und es wurde auch glatt in der Nacht EIN Patient dort wegen Bauchschmerzen behandelt..... Heute morgen jedoch kamen ein paar Unterkühlte und Entkräftete.
    Das MC soll tatsächlich absolut voll gewesen sein, daher wurde daneben noch ein BHP errichtet und betrieben.
    Die RTW´s rollen woll fast ununterbrochen, aber die BHP - Kräfte haben ziemlich Ruhe und waren verwundert, daß Kräfte nachrückten. Während dessen lagen einige Kollegen gelangweilt in den Unterkünften und wunderten sich ebenfalls.
    Das Hauptproblem ist wohl, daß die Verpflegung nicht wirklich klappt. Sowohl für die Einsatzkräfte, als auch für die Pilger. Die Leute sind z.T. entkräftet.
    Unser BHP hat sich ein Kühlwagen mit Verpflegung mitgenommen - der Sicherheit halber - und aus diesem verpflegen die sich dann auch. Z.T. ist hier auch was an Pilger abgegeben worden.
    Ist aber nur ein subjektiver Situationsbericht.

    Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe...
    ...nicht für das, was Du verstehst!!!

  • Dazu kann ich nur sagen, dass wir vor ca. 18 Monaten massenhaft Leute melden sollten. Frei nach dem Motto "Schickt uns alles was ihr irgendwie entbehren könnt, Mann/Frau und Material".


    Drei mal dürft ihr raten, wieviel davon jetzt im Einsatz ist:


    Genau --- kein Material und 3 Mann/Frau, die bei einer anderen Diözese aushelfen, da man dort eine größere Reserve mitnehmen wollte. Unsere Diözese wollte wegen angeblicher Planungsänderung von den zuständigen Behörden vor Ort niemanden mehr. So kann man auch Motivation vernichten.


    Dass hinterher gejammmert wird ist dann auch immer das gleiche, da muss man einfach sagen --> Selber schuld !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Nur schlecht für die Kollegen vor Ort, die das ganze Ausbaden müssen.



    Gruß


    Eddy

  • Ich war am Donnerstag mit einer Bereitstellungseinheit dort. Alarmiert wurden wir nicht, obwohl es wohl teilweise kurz davor war.
    Gestern Abend rief mich unser DRK-Kreisverbandsarzt an und suchte dringend Leute, weil Köln wohl nachalarmiert hatte und dringend Unterstützung brauchte.


    Hört sich alles nach riesengroßem Chaos an. Was mir unser Kreisverbandsarzt (Chirurg bei mir am Haus) schon von den Planungsgesprächen mitgeteilt hat, war haaresträubend!


    Wie wird das alles wohl bei der WM 2006 laufen??



    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf? besser... mit einem Anästhesisten!?

  • Bei der WM wird das bestimmt noch viel lustiger, weil man dann ja an viel mehr Orten präsent sein muss.


    Aber in der Nachbesprechung wird sicherlich verlautet: Alles super, wir waren die Helden !



    Eddy



  • 1. Ohne Fußballfans zu nahe zu treten wird bei der WM allerdings auch ein anderes Patientengut zu erwarten sein.


    2. Läuft die Nachbesprechung nicht (fast) immer so ab? :pfeif:

  • Und bei der WM werden sich nicht (nicht mal ansatzweise) eine Million Menschen zusätzlich in einer Stadt aufhalten!

  • Ich war von Freitag abend bis heute morgen in Kölle und mir reichts. Im Großen und Ganzen war der Dienst in Ordnung, man muss ja wissen, dass es noch keinen vergleichbaren Sanitätsdienst in Deutschland gegeben hat. Am Donnerstag soll der Rettungsdienst in Köln zusammengebrochen sein, so dass man über eine Stunde auf einen RTW warten musste. Das Medical Center war einmal überlastet und forderte uns auf die (Notfall-)Patienten in den Unfallhilfsstellen zu belassen. Manche sagen, dass es zu viele Abschnittsleitungen gab. Wirklich überlastet waren die UHS nie, so dass man die mobilen UHS dort nachrücken hätte lassen. Der Dienst am Marienfeld war wesentlich angenehmer als der die Tage zuvor in Köln. Dort hieß es immer, wo fünf Pilger sind, wird ne UHS (20 Mann, 3 Zelte) aufgebaut, gehen sie wieder, wird sei wieder abgebaut und kurz darauf anderwo aufgebaut. Ich warte jetzt mal auf die offiziellen Zahlen von Köln. Ich habe nur einen winzigen Bereich gesehen und kann daher keine allgemeinen Aussagen treffen. Auf alle Fälle war es eine Erfahrung wert, auch wenn ich erst nicht dorthin wollte, aber im Nachhinein doch ganz zufrieden war. Die Pilger hatten angeblich zwei Tage teilweise nichts zu essen, wir Helfer dagegen platzten aus allen Nähten (Dienstkleidung jetzt zwei Nummern größer). Wenn man allerdings die Massen an Essen gesehen hat, die gestern dann auf den Feldern liegengelassen worden, ist es traurig zu wissen, dass gestern wieder einige Kinder an Hungersnot gestorben sind. Ansonsten war gestern noch zweimal MANV-Alarm, was sich aber als Massenanfall unterforderter Rettungsdienstler rausgestellt hat. Aber schlimmer kann es bei der WM nicht mehr werden und wir haben dadurch wieder einiges dazugelernt!

  • Sodala, ich bin aus Köln auch wieder da.
    Ich war mit in der Transportkomponente am Medical- Center als KTW- Fahrer.
    Somit hab ich schon einiges mitbekommen was so auf dem Marienfeld und rundherum passierte, da wir überall mal Einsätze hatten.
    Am Samstag Nachmittag begann meine erste Schicht um 17 Uhr, die ging bis 6 Uhr morgens. In dieser Zeit begann es hektisch zu werden. Als wir einen Pat. vom MC zum BHP1 bringen sollten und wir da ankamen, dachten wir, das ist Emergency Room, nur ohne spritzendes Blut.
    Dann war das aber unser Glück, das es dort so voll war, das sie keine Zeit hatten unseren Pat. auszuschleusen. Somit bekamen wir eine kleine Privatführung von einem BW- Mitarbeiter, der anscheinend als einzigster grad nix zu tun hatte. Das war schon interessant zu sehen, was das MC wirklich ist, was es dort gibt und wie gearbeitet wird!
    Irgendwann kamen wir dann mit unserem Pat. an dem BHP an und dort herschte das gleiche Chaos, völlig überfüllt war das Eingangszelt.
    Dort waren 3 NA´s im Einsatz.
    Irgendwann ging es dann zum ersten mal auf´s Feld drauf. Die Menschenmassen waren unbegreiflich. Wir haben dann Blaulicht eingeschaltet ( ich war super nervös, da es meine erste Blaulicht- Einsatzfahrt als Fahrer war!!!!). Doch da es nicht reichte und wir keine Chance hatten da durchzukommen, mussten wir halt auch das Horn einschalten und dann ging es einigermaßen. Ich denke an diesem WE hab ich das Fahren gelernt.
    Wir hatten dann einige KTW- Transporte ( oft mit 2-3 Pat. gleichzeitig). Dann noch eine Auswärtsfahrt vom Medical- Center in ein auswärtiges KH. DAs war auch spannend ohne Karten- Material und ohne Einweisung.....
    Und dann ging es los. Es wurden einige Kräfte nachgefordert und es wurde u.a. Alarmmäßig ein Art Schlafzelt aufgebaut, wo diejenigen reinkamen, die soweit Kreislaufstabil waren und einfach nur völlig erschöpft waren, pennen mussten und Betreuung brauchten.Das witzige an diesem Alarmmäßigen aufbauen war aber das sie vorher "unsere Zufahrtstraße " zum MC zugeparkt hatten und 2 Stunden ca. mit Blaulicht dort standen. Naja, soviel zu Alarmmäßigem Aufbau....
    Nachts kamen dann die ganzen Unterkühlungen, Grippe, Mandelentzündungen, Krampfanfälle, Synkopen usw.....Die Leute lagen teilweise auf den Straßen herum, sodass es wirklich super gefährlich war, dort mit den KTW´s und RTW´s zu fahren....aber es ist zum Glück nix passiert.
    Am Sonntag ging es dann Munter weiter mit den ganzen Fahrten, bis das es hieß, das es ein Busunglück mit 60 Verletzen geben würde. Es wurde MANV ausgerufen und viele RTW und KTW sind Rtg. MANV gefahren, zudem halt einige NAW´s , LNA´s und Orgl. Plötzlich wurden die ganzen 4- Trage- KTW ´s dringend gebraucht, die sie ja anfangs beim WJT nicht haben wollten.....zwischendurch ging dann wohl an einige Bahnhöfen nix mehr, da viele kollabiert sind und völlig erschöpft und Unterzuckert waren. Aber auch diese Lage entspannte sich dann irgendwann.....und alles wurde ruhiger....
    Abends wurden dringend Betreuungsgruppen gebraucht, da ca. 150000 Pilger rund um das Marienfeld einfach rumlagen und dringend Betreuung brauchten.
    Es war unbeschreiblich viel Müll was dort überall rumlag auf dem Marienfeld als die Pilger zum größten Teil weg waren. Zudem lag dort extrem viel an Essen, was nicht gebraucht wurde. Dieses kann ich so nicht ganz verstehen, da ja einige Pilger und Helfer nicht Verpflegt worden sind. Es hieß das das Catering- Unternehmen Pleite gegangen ist und das THW jetzt eingesprungen sei.
    Gestern Abend waren wir als 1.Ü- Manv- T völlig erschöpft und es gab auch Transportkomponenten die noch keinen Einsatz hatten. Wir haben uns dann mit der Stärkemeldung 144 gemeldet, aber davon 0 Einsatzbereite Kräfte.Der Innenminister hat dann 3 Stunden später entschieden, das wir fahren dürfen. Das Problem war nur, das niemand mehr konnte und wir halt 29 Fahrer brauchten. U.a. musste auch ich fahren, obwohl ich völlig ko und fertig war. Nach ca. 1 Std. Fahrt in Kolonne mit 60 km/h und Blaulicht an ( es war die Hölle) hielten wir kurz an , da ein FAhrer nur noch doppelt sah und fix und alle war ( er ist ein erfahrener RA , der schon so einiges vorher mitgemacht hatte, aber er war völlig fertig). Ich hatte zu dem Zeitpunkt einen Krampf im Fuß gehabt und war nur noch müde. Kurz vor unserem Zwischenziel ( hier teilte sich alles auf), bin ich auch kurz eingenickt, aber es ist nix passiert. Als ich dort ausgestiegen bin, ging Kreislauf mäßig nix mehr bei mir und ich bin zusammengebrochen. Somit hab ich dann den Rest der Fahrt schlafend und liegend im KTW verbracht. Wir hätten alle nicht mehr fahren dürfen!!!!
    Ich denke, bis das wir alle wieder voll einsatzbereit sind, wird es noch 2-3 Tage dauern.....
    Alles in allem, war es sehr chaotisch und anstrengend. Aber ich bin froh dabei gewesen zu sein, da es Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke waren , die ich nie wieder vergessen werde und die mir niemand nehmen kann!!!!
    Viele Grüße,
    Sonja

  • Moin!


    Also kurz schnell und schmerzlos:
    Ich war auf einem RTW mitten im Marienfeld...
    GRAUSAM!!
    Chaos ohne Ende... am Funk ging gar nichts mehr... weder 2 noch 4m waren irgendwie beherrscht...
    Patientengut:
    Alles was man haben will... vom internistischen Langeweiler (Synkope) über psychiatrische Extremzustände (jetzt weiss ich wo da eine Psychatrie ist...) bis hin zu SHT und Polytrauma war alles vorhanden !
    Hätte ich nie mit gerechnet!!


    Die Nachalarmierung der Kräfte gegen 22:30 Uhr war passend und dringend notwendig!
    Die Verpflegung... ääähhmm... was ?? Das gab es ??
    Jedes Mal wenn wir vom Medical Center zurück fuhren kamen wir an einer Reihe von Futterständen vorbei... (für die Pilger: 1,5KM vom Epizentrum entfernt) da konnte man überteuerte Döner usw. kaufen.. sonst wären wir verhungert...


    Die Anweisung während der Anwesenheit des Papstes auf Sonderrechte zu verzichten und diese strikt aus zu lassen wurde von den meisten glücklicherweise ignoriert, denn sonst wäre es noch viel schlimmer gekommen!


    Kurz und knapp:
    es war der Eindruck: Willkommen im Kriegsgebiet!
    Es war tatsächlich die Mutter aller Sanitätsdienste!


    Geiles Erlebnis, schade das die Organisation und Planung nicht wirklich gut geklappt hat!


    Grüsse an alle, die mit mir im Chaos drin steckten...


    Marcus
    Zu den Bildern:
    1. Eindruck vom Marienfeld bei Papstankunft am Samstag aus dem RTW (MIT SR fahrend)
    2. Das Marienfeld gegen 4 Uhr nachts... das ist kein Müll, sondern pennende Pilger, die z.T. (oft nur die Köpfe) auf dem Weg lagen...

  • Mensch, habe ich heute nacht schlecht geschlafen: Überhaupt keine Tröten gehört, das Bett war viel zu groß und weich und die Decke hat übrhaupt nicht gekratzt. Wie man sieht, viele Menschen, viele Meinungen. Ich kann nur aus Sicht meiner UHS sagen, dass wir so weit alles im Griff hatten. Zeitweise nervig war, dass die meisten RTW und KTW-Fahrten notfallmäßig erfolgten. Ich kenne nicht die entprechenden Dienstanweisungen, aber muss das sein, dass man da ununterbrochen mit Tröte zu einem Zelt einmal quer über das Feld fährt, nur weil man jemanden wegen Zahnschmerzen ins Medical Center bringen muss? Und die überwiegende Anzahl von Transporten waren Krankentransporte. Glücklicherweise hielten sich die Einsätze bei den Papstbesuchen in Grenzen und somit auch die Sondersignalfahrten. Zu Essen war zumindest am Sonntag genügend da. Das sieht man zumindest am Müll, der hinterlassen wurde. Besonders toll fand ich die Helferzeitung, die jeden Tag druckfrisch in den Unterkünften bereitlag. Gestern abend ging noch das Gerücht (oder Wahrheit?) einer Bombendrohung in Köln ein. Deshalb hieß es, dass die Pilger wieder zurückkommen und eine weitere Nacht auf dem Marienfeld schlafen. Ob und wieviele Pilger zurückgekommen sind, kann ich nicht sagen. Während des gesamten Einsatzes habe ich keinen einzigen alkoholisierten Jugendlichen oder Erwachsenen gesehen; wenn nur alle Jugendlichen so vernünftig sein könnten?! Weitere Informationen unter der dem Weltjugendtagsspecial der Malteser!

  • Au Mann, das klingt ja nach Schwerstarbeit, was ich hier so lese. Auch wenn ich bei SanDiensten immer eine gewisse Frustration an mir feststelle, daß ich mir quasi umsonst bis zu 16 Stunden um die Ohren geschlagen habe, sowas hätte ich dann eher nicht gebraucht.
    Mein Respekt Allen, die in Köln zugegen waren und ihr Bestes gegeben haben.

  • Sehe grad im RTL-Nachtjournal die Bilder...
    Das muss der reine Wahnsinn gewesen sein..
    unglaublich...


    Ich war (leider?) nicht dabei... jedenfalls hätte ich es mir gerne mal Live angeschaut...


    Gruß Max

  • Zum Thema "mit Sondersignalen die Fahrten machen".
    Sorry, aber es ging teilweise nicht anders!!!!
    Ich war ja Fahrer eines KTW´s innerhalb der Rettungswache 7.
    Bei meiner ersten Einsatzfahrt am Samstag Nachmittag bin ich erst ohne Sondersignale auf das Feld gefahren. Ich musste leider auch direkt einmal komplett über das Feld fahren. Ich denke , ich hätte ca. 3 Stunden gebraucht, wenn ich weiter ohne Sondersignal gefahren wäre.
    Mit Blaulicht ging es leider auch nciht wirklich schneller, sodass wir immer wieder ( vor allem an den Kreuzungen mit Horn fahren mussten). Somit haben wir "nur" ca. 30 min gebraucht bis wir an der UHS ankamen.
    Nachts und auch am Sonntag Nachmittag haben wir das Horn und z.T. auch das Blaulicht ausgelassen. Da ging es mir auf den Senkel, das jeder wegen irgendeiner Popelfahrt weiterhin mit Horn fuhr, obwohl das Feld fast leer war.
    Viele Grüße,
    Sonja

  • So nachdem ich inzwischen ausgeschlafen und erholt bin gebe ich auch einen kleinen Einsatzbericht ab.


    Ich bin Samstag und Sonntag auf einer Mobilen UHS der Johanniter eingesetzt gewesen. Am Samstag waren wie ab acht Uhr morgens auf dem Halteplatz neben dem MedicalCenter der BW und warteten auf einen Einsatzauftrag. Nachdem dieser auf sich warten ließ haben wir uns halt gemütlich eingerichtet und den sehr guten Catering Service des THWs in Anspruch genommen. An dieser Stelle nochmal großen dank an die Kollegen in blau, ohne euch wären wir wohl alle verhungert.


    Bis zu unserer Ablösung am Abend haben wir keinen Einsatzauftrag bekommen und sind so unverrichteter Dinge wieder in die Unterkunft abgerückt.


    Am Sonntag ging es um sieben Uhr wieder auf den Halteplatz, diesmal bekamen wir aber um kurz vor zwölf den Auftrag unsere Mobile UHS im Südosten des Marienfeldes aufzubauen, da mehr Pilger kamen als erwartet wurde und dieser Bereich bis dahin noch nicht Sanitätmäßig abgesichert war.


    Also in die Autos und durch die Menge zu unserer Einsatzstelle. Dort hat die Security dann für uns einen Platz geräumt, da wir uns mitten in den Menschemassen aufbauen mussten. Kaum stand unserer Station kamen die Patienten sowohl selber als auch durch unsere Fußtrupps und wir waren einige Zeit gut beschäftigt bis um 4 endgültig wieder Ruhe einkehrte da unser Bereich quasi leer war.


    Also ich kann nach dem Wochenende keine Blaulicht mehr sehen und keine Horn mehr hören nachdem alles was auf dem Feld unterwegs war nur mit Sondersignal gefahren ist da ansonsten gar kein durchkommen mehr möglich gewesen wäre.


    Eine Schar Heuschrecken ist nichts gegen eine Million Pilger ;)


    Bin zwar total fertig gestern Vormittag wieder in der Heimat eingetroffen aber muss sagen es war ein Erlebnis dabeigewesen zu sein. Hoffe mal alle Kollegen die auch dort waren sind inzwischen auch langsam wieder fit und schaffen es diesen Eindruck zu verarbeiten.


    Gruß Flo


    Und noch ein paar Fotos für alle

    Was ich schon mal immer sagen wollte :)

    Einmal editiert, zuletzt von Rypper2K ()

  • Also ich war als Volunteer beim WJT und habe eine Tagesunterkunft für Kranke in Remscheid betreut.
    Bei mir war nichts los!


    Auf dem Marienfeld war ich zur Kontrolle der Wasserstellen und zur Unterstützung der Securitys eingeteilt.
    Habe einmal geholfen eine Absperrung zu errichten weil ja der Papst über das Marienfeld fahren sollte. Dies konnte aber nicht geschehen da die Securitys nicht in der Lage waren den Weg zu räumen.


    In meinem Übernachtungssektor (B6) musste man sich seien Weg durch die Pilger und Helfer bahnen, indem man einfach seine Schuhe auszog und anschließend über Isomatten, Müllsäcke usw. trabte.


    Ich muss sagen das Marienfeld war ein geiles Erlebnis und ich habe noch nie eine solche tolle Stimmung und solch eine Friedfertigkeit erlebt.


    Ich wurde auch mehrmals nicht mit Essen versorgt und wenn man etwas bekam war es nicht genug.
    Ein Abendessen bestand z.B. aus einer Dose Gemüsesalat, ein Brötchen, einer Banane, einen Streichkäse und einer Waffel.
    Das hat nicht mal für die "kleinen Mädchen" gereicht! Das Mittagessen das in Portionen für sechs Leute rausgegebn wurde war ein Witz. Mein Kollege und ich haben mal einz zu zweit bekommen und haben es ohne größere Anstrengung gegessen!


    Der Müll auf dem Marienfeld war enorm! Ich kann aber die Pilger verstehen die ihn nicht mehr Mitgenommen haben. Ich bin mit einer Pilgergruppe aus meiner Heimat zurück gefahren! Wir sind 10 Kilometer mit vollem Gepäck vom Feld zum Bus gelaufen!! Da will man nicht noch 10 Kilo Müll mit sich rumschleppen.
    Aber den meisten Müll den die Pilger hinterlassen hatten war bereits in Mülltüten verpackt und musste nur noch eingesammelt werden!


    Ich kann das mit dem nutzen des Sondersignals echt gut verstehen aber warum manche Pressluft in diesen Menschenmassen benötigt haben kann ich nicht Nachvollziehen!


    Das war nun mal mein Bericht der das ganze von eine anderen Seite gesehen hat!


    MAVE83

  • 4.500 medizinische Hilfeleistungen gab es beim WJT in Köln.
    Eine Delegation aus Sydney, dem nächsten Austragungsort des WJT, informierte sich vor Ort über die umfangreiche Organisation.


    Mehr unter http://www.ksta.de/html/artikel/1124699368449.shtml

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.