Rettungsassistent wegen Medikamentengabe entlassen

  • Zitat


    WENN man sich damit auskennt. Und genau das war hier möglicherweise nicht der Fall, auch wenn die Medienberichterstattung etwas Anderes suggeriert...


    1ml pro Nasenloch. Mehr kann nicht in kurzer Zeit nicht resorbiert werden. Was soll da bei Midazolam 5/5 passieren? Ihr seid so " Gscheitle" Hätte hätte Fahrradkette....
    Unsere Notärzte langen sich alle an die Stirn wenn man sie auf diesen Fall anspricht.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • 1ml pro Nasenloch. Mehr kann nicht in kurzer Zeit nicht resorbiert werden. Was soll da bei Midazolam 5/5 passieren?


    Pharmakologisch vermutlich nichts, wer 1 mg./1 ml. nasal verabreichen würde, ist inkonsequent.

  • Auch bei 3/15 Ampullen und 1,5ml pro Nasenloch als Maximalmenge sollte der Assistent mit den Nebenwirkungen umgehen können. Wenn der Pat. tot ist kann er es ja wieder.


    Darum gehts aber in diesem Fall doch nicht.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • 1ml pro Nasenloch. Mehr kann nicht in kurzer Zeit nicht resorbiert werden. Was soll da bei Midazolam 5/5 passieren? Ihr seid so " Gscheitle" Hätte hätte Fahrradkette....
    Unsere Notärzte langen sich alle an die Stirn wenn man sie auf diesen Fall anspricht.


    Solche Beiträge sind einfach nicht besonders hilfreich.


    :hi:

  • Pharmakologisch vermutlich nichts, wer 1 mg./1 ml. nasal verabreichen würde, ist inkonsequent.


    Und hat irgendwas bei dieser off-label-use Therapieform nicht richtig verstanden…..

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • 1ml pro Nasenloch. Mehr kann nicht in kurzer Zeit nicht resorbiert werden.


    Und das ist auch nur eine grobe Angabe bzw. Annahme… Weil (sinnvolle) Untersuchungen dazu gibt es keine, dafür aber genug Fallberichte, wo grössere Mengen ohne Probleme appliziert wurden, sogar bei Kindern. Das aber nur so nebenher.

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    James Elroy Flecker

  • Ich komme gerade in eurem Durcheinander nicht hinterher, was ist an der Nasalenaplikation von 10-15mg Dormicum bei Erw. ab 50kg/KG über einen MAD Aufsatz verkehrt, gar ein off-label-use? Ich frage weil ich es so in meinem EVM stehen habe und darauf auch so geschult wurde.

  • Ich komme gerade nicht hinterher, was ist an der Nasalenaplikation von 10-15mg Dormicum bei Erw. ab 50kg/KG über einen MAD Aufsatz verkehrt, gar ein off-label-use? Ich frage weil ich es so in meinem EVM stehen habe und darauf auch so geschult wurde.


    Sofern die Indikation stimmt, kann man es so geben, muss sich aber immer im klaren sein, dass es, EVM hin oder her, eine off-label-use ist. Midazolam ist nicht für die nasale Applikation zugelassen, gleiches trifft für (S-)Ketamin zu und auch für Fentanyl.

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    James Elroy Flecker

  • Das wäre in Konsequenz aber ein Übernahmeverschulden des ÄLRD mit Haftung des Trägers, soweit die Anwendung im Rahmen der durch den beauftragten ÄLRD des Trägers "freigegebenen" EVM /SOP korrekt durchgeführt wurde.

  • Solche Beiträge sind einfach nicht besonders hilfreich.


    :hi:


    ...aber realistisch! (Bei uns schütteln Ärzte wie Rettungsassistenten über diese Aussage alle auch nur noch den Kopf)


    @ Condorp


    Nur so am Rande, es waren 2 Fälle, der 1. Fall ist abgeschlossen, die Kündigung wurde zurückgenommen, das Arbeitsverhältnis wurde nach Vergleich beendet, der 2. Fall wird noch verhandelt und nochmals, hier geht es für den Kollegen, (48 Jahre) um seine Existenz! Aber das interessiert die vorschriftenbesessenen Kollegen schon rein gar nicht! Gerade Du, der selber hier postet, Ärzte und RFP sollten lieber miteinander reden, wunderst Dich, das dies nur bedingt gelingt? Immerhin, Auslöser der beiden Kündigungen war ein Notarzt!

  • Das wäre in Konsequenz aber ein Übernahmeverschulden des ÄLRD mit Haftung des Trägers, soweit die Anwendung im Rahmen der durch den beauftragten ÄLRD des Trägers "freigegebenen" EVM /SOP korrekt durchgeführt wurde.


    Naja, wie ich schon häufiger geschrieben habe, kann es in der Medizin keine absolute Rechtssicherheit für durch eine bestimmte, einzelne Person durchgeführte Handlung geben. Soll heissen, man trägt immer eine (Rest-)Verantwortung für sein eigenes Handeln, und dessen sollte man sich auch immer bewusst sein. Leider gibt es Menschen in der Medizin, die es gerne sehen würden, wenn es eine art Carte Blanche für ihr Handeln gäbe bzw. irgendjemand anderes die Verantwortung für sie trägt.
    (Wobei natürlich gesagt werden muss, dass, sofern die Indikation und die Art und Weise der Applikation stimmt und derjenige, der appliziert auch nachweisen kann, dass er Wirkungen und Nebenwirkungen kennt und auch suffizient behandeln kann, der nasalen Gabe von Midazolam juristische Bedenken nicht entgegenstehen, da es hierzu genug Literatur und Empfehlungen gibt, dass dies unter von vorgenannten Bedingungen durchführbar ist.)

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    James Elroy Flecker


  • Nur so am Rande, es waren 2 Fälle, der 1. Fall ist abgeschlossen, die Kündigung wurde zurückgenommen, das Arbeitsverhältnis wurde nach Vergleich beendet, der 2. Fall wird noch verhandelt


    Deine Vor-Posts haben sich da aber doch etwas anders gelesen……..

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    James Elroy Flecker

  • Immerhin, Auslöser der beiden Kündigungen war ein Notarzt!


    Oder auch ein Rettungsassistent der seinen Job möglicherweise nicht korrekt gemacht hat?

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • ...Genaugenommen: geht es nur um die Existenz eines Arbeitskollegen, nicht mehr und nicht weniger! Aber über sowas machen sich wohl die wenigsten einen Kopf!


    Naja, polemisch gesagt, wird der RA einerseits den Gerichtssaal, egal wie es ausgeht, lebend verlassen und immerhin leben wir in D, wo es eine soziales Netz gibt, welches zumindest die gröbsten Bedürfnisse sichert und andererseits dürfte er problemlos eine neue Stelle als RA finden, wo er doch, zumindest der (Selbst-)Darstellung in den Medien und vielen Diskussionsbeiträgen nach, so eine heldenhafter Super-Retter ist….


    Ohne Polemik wird seine Karriere beim BRK NEA zu Ende sein, egal wie die Gerichtsverhandlung ausgeht. Entweder weil er dann innerbetrieblich "abgeschoben" wird, oder weil am Ende die nächste, ordentliche Kündigung folgen wird, im Zweifelsfalls sogar damit begründet, dass nach den öffentlichen Äusserungen und den darauf aufbauenden Presseartikel das Vertrauensverhältnis zwischen AG und An nachhaltig gestört ist.
    Der andere RA, der sich aussergerichtlich geeinigt hat, war wahrscheinlich etwas besser beraten, hat sich einen neuen Job gesucht und ein paar Euro vom BRK erhalten, während der klagende RA jetzt erstmal ein paar Monaten zwischen allen Stühlen und auf glühenden Kohlen sitzt und sich am Ende doch auf die, dann wahrscheinlich etwas erschwertere, Suche nach einem neuen Job machen muss. Ich weiss, das klingt fatalistisch, aber entspricht wohl der Realität, egal welchen Beruf man ergriffen hat bzw. in welcher Branche man arbeitet und egal, dass das Arbeitsrecht eigentlich ein Recht zum Schutz des Arbeitnehmers darstellt. Und das ist m.M. nach das wirkliche tragische an diesem Fall.

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    James Elroy Flecker

  • Gerade Du, der selber hier postet, Ärzte und RFP sollten lieber miteinander reden, wunderst Dich, das dies nur bedingt gelingt? Immerhin, Auslöser der beiden Kündigungen war ein Notarzt!


    Oder vielleicht ein RA, der einen Fehler begangen hat, und dies trotz eines Gespräches nicht eingesehen hat? Oder ein Arbeitnehmer, auf den ein Arbeitgeber schon länger wegen irgendwelcher Vorkommnisse ein scharfes Auge geworfen hat?
    Wie schon mehrfach geschrieben: Es gibt keine wirklich objektiven Informationen über die Fall, und die Presseveröffentlichungen sind schon sehr subjektiv.

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    James Elroy Flecker

  • Etwas sarkastisch gesagt: Da es sich um ein Arbeitsgericht handelt, werden die Belange des Arbeitnehmers schon hinreichend Berücksichtigung finden. Was zugleich bedeutet, dass man ggf. einem formalen Ergebnis des Gerichtsverfahrens weder in die eine noch in die andere Richtung zu viel Bedeutung zumessen wird können.

  • Mütom kommt Weihnachtlich wie das Christkind, und vereint uns alle.


    Schön. =-)

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  • Eine kurze Betrachtung dieses Threads:
    Viele Protagonisten kommen herbei, um über die Angelegenheit zu diskutieren. Dabei geht es heiß her, da die semantischen Ebenen durcheinander geworfen werden, die Emotionen kochen und (natürlich) so mancher sich eine Meinung gebildet hat, von der abzurücken vielleicht in 1000 Jahren eine Option sein könnte. Diese Worte sind Polemik, aber für mich ein Spiegelbild dessen, was hier seit Jahren passiert, wenn es um die, nur dem Anschein nach, einfache Frage geht, ob RFP erweiterte Kompetenzen im Sinne der Berechtigung zur Applikation verschiedener Pharmaka bekommen soll, oder eben nicht.


    Einfach ist die Frage deshalb nicht, weil
    A) kaum ein RettAss., den ich kennen lernen durfte, so sattelfest im Umgang mit dem Inhalt des Ampullariums ist, dass ich ihm ohne Sorge die Gewalt über dessen Inhalt anvertrauen würde und allein die notwendigen Schulungen erhebliche Sekundärprobleme mit sich brächten.
    B) vollkommen ungeklärt ist, ob es eine Möglichkeit zur Haftungsrechtlichen Absicherung des Personals gibt, wenn es denn zu Fehlverdachtsdiagnosen, Applikationsfehlern, unerwünschten Neben- oder Wechselwirkungen, oder Fehldosierungen kommt - und das wird irgendwann unweigerlich passieren.
    C) gewisse rechtliche Grundlagen angepasst werden müssten, was in einigen Fällen entweder lange dauern oder durch fehlenden politischen Konsens unmöglich sein wird
    D) man es bisher verabsäumt hat, die Kolleginnen und Kollegen in der Breite zu befragen, ob sie es sich zutrauen und überhaupt wollen. DAS unterstellen einige Diskutanten hier nämlich nur, ohne es belegen zu können!


    Prinzipiell sind alle oben genannten Probleme mit Zeit und einem gewissen finanziellen Einsatz zu lösen; allerdings wird dies dazu führen, dass der eine oder andere (lernunwillige, Besitzstandswahrungsgewöhnte, vielleicht intellektuell den Herausforderungen nicht gewachsene, oder schlicht mit der aktuellen Situation zufriedene) Kollege auf der Strecke bleiben könnte. Und da wird natürlich das Geschrei groß, obwohl genau das der einzige Aspekt am Gesetz ist, der uns rasch zu einer durchgreifenden Professionalisierung des Berufsbildes gereichen wird. Es tut mir echt leid, aber wer nicht mit der Zeit gehen kann oder will, wird von ihr überrollt.


    Ich gehe mit den kritischen Stimmen konform, die sagen, dass man mit dem aktuell im Mittel auffindbaren Niveau des RFP NICHT einfach irgendwelche Kompetenzen freigeben kann, sondern dass dies an Schulungen und Prüfungen gekoppelt sein muss; dass der jeweilige Kollege es wollen und sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein muss. Und deswegen dreht sich mir der Magen um bei Kollegoiden, die tatsächlich glauben, für ihre Kollegen eine Lanze zu brechen und sich dabei unsäglich in dilletantisch geführte Verbalschlachten verrennen, ohne überhaupt zu überblicken, worum es wirklich geht - ja ich meine dich Mütom. Mit dem Argumentationsniveau wird dich nie jemand ernst nehmen, der was zu sagen hat! Sorry mein Lieber, nix für ungut, aber lass es einfach in Zukunft.


    Ich behaupte immer noch, dass RFP mehr leisten kann und in Zukunft auch mehr wird leisten müssen, denn diesbezüglich bildet sich ein politischer Wille ab, der sich schlichtem, gutem, altem Kostendruck und der jetzt deutlich spürbaren demografischen Veränderung unserer Gesellschaft verdankt. Einfach wird das für niemanden, aber warum kann man sich nicht einfach mal darauf einigen, dass wir ALLE hier im gleichen Boot sitzen und rudern müssen, während die Politik die Trommel schlägt...?


    Ach, drauf gesch***en, HIER ändert sich eh nix - und die Protagonisten hier ändern auch nix! Gute Nacht.

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

    Einmal editiert, zuletzt von Mowl ()

  • Zudem erlaube ich mir den Hinweis, das die nasale Gabe bei nicht bewußtlosen Personen als doch sehr unangenehm bis schmerzhaft empfunden wird.


    Zu dem erlaube ich mir die Frage, ob man in jeder postiktalen Nachschlafphase Midazolam geben muss?



    Zu dem Thema:
    Ein Notarzt ist Schuld, dass den Betroffenen gekündigt worden ist.


    Das BRK hat die Kündigung ausgesprochen. Es hätte auch sagen können: "Lieber Notarzt, du erzählst Mist. Wir vertrauen unseren Mitarbeitern."
    Das hat man nicht, wohl weil die Sachlage vermutlich eine andere war, entweder weil der Vorfall so gravierend war oder weil man sich schon des längeren von den Mitarbeitern trennen wollte. (Das ist aber meine private Spekulation!)