Bad Bramstedt: Machtkampf um First-Responder-Dienst

  • Vossi


    Jede BF in Deutschland bildet ihre Beatmten des Einsatzdienstes als RS aus..auch RA.


    Auch das ist falsch.


    Langsam wird es echt ein bisschen anstrengend, dass offensichtlich die ganze Welt weiß, wie die BF MA ihr Personal ausbildet - die ganze Welt außer den Kollegen aus Mannheim. Komisch, oder?


    J. :eyeroll:

  • Komisch..ich kenne verschiedene BF`ler der oben genannten (Darmstadt, WF Flughafen) die auch keine Rettung fahren, aber alle als RS mindestens ausgebildet sind...


    Komisch...ich kenne jede Menge Rettungsdienstler, die echt was drauf haben und immer wissen, was sie tun. Einige davon schreiben hier im Forum regelmäßig fundierte Beiträge. Daraus schließe ich nun, dass alle Rettungsdienstler der Welt was drauf haben und fundierte Aussagen treffen.


    Die Schlussfolgerung hinkt, merkste selbst, ne?
    :thumbup:

  • Jörg


    Die Behauptung möchte ich garnicht ausfstellen ;) Mein Wissensstandard war bis heute, das jede BF egal ob im RD oder nicht, ihre Beamten als RS ausbildet.


    manche wehren setzen bei der laufbahnprüfung voraus, dass man schon rs ist, und manche bilden selbst rs/ra aus. bundesweite standards gibt es nicht.

  • Die Frage ist doch gar nicht, ob die Feuerwehrbeamten RS sind oder nicht.
    Das sind sie nämlich (also RS).


    Snoopys Behauptung lautete:


    Zitat


    Zitat von Â?SnoopyÂ?
    Kleine Anekdote, die BF Mannheim, die nicht im RD ist, bildet ebenfalls RS und RA aus.

    die BF Ma bildet nicht RS und RA aus.
    Die Beamten werden in Pfalzgrafenweiler oder Bühl oder sonstwo ausgebildet. Die BF Mannheim ist nicht Anbieter von RS und RA Ausbildungen.

  • Flexer
    Die FW`ler haben ne RS Ausbildung und fahren keine " Rettung"....pardon, aber wie erreichen die denn bitte ihren Erfahrungsboni um auf dem laufenden zu sein/bleiben ?
    Ich glaube, daß ein Ausgebildeter FW- RS nicht im Rahmen seiner FW-Einsätze das erworbene theoretische RS-Wissen auch umsetzen kann und was sollte ein unerfahrener RS dann auf nem F.Resp.FZ ??? Fraglich bleibt auch wie es dann mit der Fortbildungspflicht bei den FW`lern aussieht! Schuster bleib bei deinen Leisten.
    Hans

  • Hans


    Die Damen und Herren müssen ihre Fortbildungen natürlich nachkommen. Von meheren Kollegen ist mir bekannt, das sie 2 Wochen im Jahr im RD mitfahren müssen durch ihren Arbeitgeber ( WF´s und BF´s). Ob das wonaders auch so ist, kann ich nicht sagen. Genauso ist es bei Kollegen der Bundeswehr...die nicht im RD eingebunden sind..die müssen auch 2 Wochen im regulären RD mitfahren.

  • Flexer....
    Also hör`mal....2 Wochen mitfahren im RD ! Und wozu bitte? Was will man sich denn in nur 2 Wochen an Fertigkeiten aneignen die man als FR zum überbrücken des versorgungsfreien Intervalls braucht? Das ist " gewollt " aber nicht " gekonnt " ! Ich persönliche meine halt, daß gerade ein FR in der Lage sein sollte ALLE Maßnahmen durch zu führen bis der reguläre RD anrollt. Das Thema Notkompetenz soll hier erst gar nicht gestreift werden.....mir ist der Faktor Ausbildungsdauer und Inhalte sowie Umsetzung in die Praxis sehr wichtig.
    Klar, um nen Wasserschlauch auszurollen muß ich das mal gesehen und geübt haben, das sitzt dann aber auch. Die Patientenorientierte Versorgung allerdings sollte man nicht mal so nebenher erledigt haben!


    Hans

  • Auch die BF Karlsruhe bildet ihre Mitarbeiter standardmäßig zu RS aus, die RettAss in ihren Reihen kommen aus dem Rettungsdienst bzw. haben ihre Ausbildung selbst organisiert. Die Mitarbeiter der BF Karlsruhe, welche auch als FR innerhalb der Stadt Karlsruhe ausrücken, absolvieren ebenfalls jährliche Pflichtstunden im Rettungsdienst (ich meine ebenfalls 2 Wochen, möchte mich hier aber nicht festlegen).

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Hans


    Dass das nicht das NonPlusUltra ist, wissen wir beide. Aber vergleich mal die Ausbildung für einen normalen FR und dann die Ausbildung zum RS mit Pflichtfortbildung und NK Prüfung und 2 Wochen RD Praktikum mit einer Ausbildung als SanH. Ich denke die Beiden Gruppen sind denkbar gleich gut.

  • Hi,


    ich habe da Gefühl, dass manchmal die Aufgabe des First Responders etwas übertrieben wird. Denn meiner Meinung nach sollte es doch das Ziel sein in wirklich jedem nicht so schnell erreichbaren Gebiet (ich weiß ein dehnbarer Begriff) ein First Responder System zu installieren. Was bringt es nämlich wenn in Ortschaft A ein RA FR ist und im nächsten dafür gar keiner.


    Aufgaben des FR sind (wieder meiner Meinung nach): HLW+AED, Beatmung mit Beatmungsbeutel, Stabile Seitenlage, Stillung stark blutender Wunden. Das sind denke ich die Maßnahmen die keine 10 Minuten warten können. Alles anderen soll der RD machen.


    Insofern sind als RS ausgebildete First Responder schon eine sehr gute Sache, weil ich auch ohne viel Erfahrung von Ihnen verlangen kann, dass oben genanntes schnell und präzise durchgeführt wird.


    Gruß,


    Fabian.

  • Diese First Responder / Helfer vor Ort Geschichte ist eine wunderbare Sache im Dienste der Bevölkerung und ein richtig guter Werbeträger. Abgesehen davon, das man seinen eigenen Leuten das Gefühl geben kann, gebraucht zu werden.
    In einigen Ortschaften bei uns ist es sehr gut ausgebaut und funktioniert richtig gut. Ja natürlich ist es im ländlichen Bereich interessanter, als in der Stadt, wo immer eine Ambulance irgendwo in der Nähe ist.
    Ich selber habe keine Lust, Zu hause manchmal mehrmals täglich rausgeschellt zu werden und bewundere die Leute, die es teilweise seit Jahren machen und dieses sehr gut durchführen.

  • Lustige Annekdote dazu aus den hiesigen Gefilden:


    Bei mir ums Eck steht ständig ein Blaulichtauto - und ab und zu hupt der auch bei uns durchs Dorf.
    Neulich, im Vorbeigehen, guck ich ma, was das denn eigentlich für ne Kiste ist und sehe auf der Tür die Aufschrift "First Responder XY-heim" (ein etwas abgelegenes Dorf am Rand des RD-Bereiches).
    Dieses Dorf wird über eine unserer Aussenwachen versorgt und kann von da aus auch ganz gut erreicht werden.
    Sollte der RTW allerdings mal weg sein, muss ein Auto aus der Stadt abgezogen werden, dass dann schon mal 20 Minuten oder so anfährt...
    Von mir daheim bis nach XYheim fährt man aber mindestens genau so lang...


    Welchen Sinn macht denn ein FR, wenn er >20 km von seinem Einsatzgebiet entfernt wohnt?
    Wird da der Bevölkerung nicht irgendwie falsche Sicherheit vorgespiegelt?

  • Welchen Sinn macht denn ein FR, wenn er >20 km von seinem Einsatzgebiet entfernt wohnt?
    Wird da der Bevölkerung nicht irgendwie falsche Sicherheit vorgespiegelt?

    20 km sind es zwar nicht ganz, aber auch bei uns gibt es FR, welche nicht in ihrem eigentlichen Einsatzort wohnen. Hin und wieder kommen die dann eben nach dem RTW an.
    Annekdoten über FR (hier ja Notfallhilfen genannt) könnte ich zuhauf erzählen, über Wettrennen, die man sich mit dem RTW liefert und dabei auch gerne mal dem RTW die Vorfahrt nimmt, über hochdosierte Sauerstoffgaben bei einer Hyperventilationstetanie (der Patient hat ja ne Atemnot), über 5-Mann-Einsatztrupps im Patientenschlafzimmer usw. usw.
    Aber eigentlich läuft es inzwischen (nach mehrjähriger Erfahrung) ganz gut :D

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Bei uns sprießen neue First Responder Standorte wie Pilze aus dem Boden.
    Der Hintergrund ist, dass die Freiwilligen Feuerwehren Möglichkeiten suchen, um ihre Einsatzzahlen nach oben zu treiben.
    Ein weiterer Grund könnte auch die neue Berufsfeuerwehr sein, die die ILS übernommen hat. Da sind die Kontakte einfach besser.


    Grundsätzlich bin ich First Responder sehr positiv gesonnen, gerade in meinem Heimatdorf dauert es schon 15 min bis ein RTW vor der Tür steht. Daher ist es auch als Hubschrauberlandeplatz bekannt :)


    Ich finde es dann immer nur komisch, wenn die dann zu viert in so einem First Responder T4 anrollen.
    Man benutzt das System als Belustigung für die Jugend und das kann ja nicht der Sinn des ganzen sein.


    Zudem wird die jeweilige Internetpräsenz mit relativ genauen Details über die Einsätze versehen.
    In der Stadt würde das keinen interessieren, aber auf den Land was mein dann sofort, wer wo wie was wann!


    Das ist auch wieder ein Argument, warum ich vermute, dass das ganze nur zum Einsatzzahlen schönen + Jugendbelustigung betrieben wird.


    Dies ist meine Meinung. Trotzdem finde ich es gut, dass es sie gibt, auch wenn manchmal der Grund dafür nicht passend ist.


    Grüße,


    Markus

  • Das ist auch wieder ein Argument, warum ich vermute, dass das ganze nur zum Einsatzzahlen schönen + Jugendbelustigung betrieben wird.

    Ein sicherlich nicht aus der Luft gegriffener Punkt. Wie man allgemein hört, sind die Zahlen der aktiven Mitglieder und insbesondere des Nachwuchses gestiegen, seit die Ortsvereine ein Notfallhilfe-Projekt initiiert und entsprechende Fahrzeuge beschafft haben. Sanitätsdienste auf dem Sportplatz sind eben nicht so interessant, wie die Fahrt zu einem "echten" Notfall mit einem Blaulichtauto.
    So gesehen sind diese Projekte das Zugpferd für die Ortsvereine was die positive Aussendarstellung und Mitgliedergewinnung betrifft. Und von daher kann ich auch nachvollziehen, dass es hier und da wie in der eingangs geschriebenen Meldung Gerangel darum gibt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Gerade hier in kleinen Dörfern ist Notfallhilfe eine sehr wichtige Sache. Die Menschen sehen, dass es das Rote Kreuz gibt im Ort, und dass es auch etwas tut. Ich meine, so viele Sanitätsdienste haben wir nicht, und immer nur Sportplatz, das ist wirklich langweilig. Und unsere Mitgliedszahlen sind wirklich nach oben gegangen. Allerdings würde ich nicht sagen, dass Notfallhilfe reine Jugendbelustigung ist, weil diese nichts davon hat, bis sie 18 ist. Es kommt vor allem darauf an, dass überhaupt ein Auto da ist, welches mit der örtliche Jugendfeuerwehr konkurieren kann. Auch würde ich einfach mal sagen, dass es bei der Jugend immernoch sehr darauf ankommt, dass die Jugendleiter etwas Interessantes auf die Beine stellen ;-) .


    Dass es immer mal wieder zu, sagen wir mal "unterschiedlichen Meinungen" (das umfasst jetzt ziemlich viel) zwischen Notfallhelfern und Rettugsdienstlern kommt, das ist wahr und tut mir auch leid. Aber es gibt, wie überall, solche und solche.


    Grüße von einem Notfallhelfer

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Zitat

    Annekdoten über FR (hier ja Notfallhilfen genannt) könnte ich zuhauf erzählen, über Wettrennen, die man sich mit dem RTW liefert und dabei auch gerne mal dem RTW die Vorfahrt nimmt, über hochdosierte Sauerstoffgaben bei einer Hyperventilationstetanie (der Patient hat ja ne Atemnot), über 5-Mann-Einsatztrupps im Patientenschlafzimmer usw. usw.


    Es sind halt Leute mit einem Sanitätslehrgang, hier wird man keine Differentialdiagnose der Atemnot erwarten dürfen. Von daher finde ich das jetzt erst mal nicht soo schlimm, schadet ja auch nicht.
    Die anderen genannten Dinge sind natürlich ziemliche No-Gos