Abschlussgespräch

  • Ich finde es viel lehrreicher als Dritte zu fahren, denn dann biste die gesamte Zeit am Pat.
    Fahren lernen kann man in der Fahrschule und vom RTW "fahren" lernste den Umgang am Pat. und die Maßnahmen auch net!

  • sorry, war unpräzise: mit ungelernt meinte ich rettungsdienstlich nicht ausgebildet...


    Ins kalte Wasser gelangt man dann nicht, wenn man in seiner Ausbildung diese Autos schon mal in Ruhe bei Normalfahrten kennen lernt, um dann nach und nach eine höhere Sicherheit auch auf Alarmfahrten zu bekommen. Die wenigsten unserer Schüler haben Erfahrung auf so großen Autos, und wir sehen es durchaus als Verpflichtung, ihren zukünftigen AGn "fertige" Mitarbeiter zu liefern...
    Dafür ist m.M.n. das praktische Jahr da, ansonsten könnte man sie gleich nach dem StEx ins kalte Wasser werfen. Zugänge kann man auch "draußen" lernen, dann lernt man das gleich richtig, so unter Anspannung und so.. ;-) Rettungsdienst ist mehr als Arbeit am Patienten


    markus
    bis man den ersten Fehler macht...


    @lgm
    du lernst aber durchaus, so zu fahren, dass der Patient den Transport nicht unnötig unangenehm findet (Beispiel: Be- und Entschleunigung), dass dein Kollege sich in Ruhe um den Pat kümmern kann, ohne hektisch nach dem Brechbeutel für sich zu suchen, usw...

  • Bei uns läuft das in etwa folgendermaßen ab:


    anfangs 3. RTW
    dann Fahrer KTW (ca. 1 Monat)
    dann Fahrer RTW
    gegen Ende dann auch einige Monate hinten beim Patienten.


    --> Schritt für Schritt in die Verantwortung.


    Und es ist in etwa schon ein Unterschied, ob man zu dritt (RTW Besatzung + NA), zu viert (RTW-Besatzung+Praktikant+ NA) oder zu fünft
    (RTW Besatzung+Praktikant+ NA+NEF Fahrer) in einer Wohnung steht


    :pfeif:

  • markus
    Das (mir) Fehler passieren können, hab ich auch nicht bestritten.
    Hier gehts aber um Ausbildung von RettAss im praktischen Jahr, und das beinhaltet nun mal meiner Ansicht nach auch, dass sie nicht nur hinten am Patienten ausgbildet werden. Ich würde auch ein Fahrsicherheitstraining sinnvoll finden...


    peace :prost: ?

  • Fahren lernen kann man in der Fahrschule und vom RTW "fahren" lernste den Umgang am Pat. und die Maßnahmen auch net!


    Au contraire, mon ami!
    In der Fahrschule lernst du Autos bewegen. Fahren ist eine ganz andere Sache. Ein "guter Fahrer" hat ca. 5 Jahre Fahrerfahrung oder alternativ 100.000km hinter sich. Einen Rettungswagen mit Sonderrechten zu fahren ist, so sehe ich das, durchaus fahren am Limit. Du fährst schnell, ungewohnt für andere Verkehrsteilnehmer, musst alles im Blick haben und jederzeit mit Gefahren rechnen. In der letzten Schicht ist mit ein 5 jähriger an einem Zebrastreifen mit seinem Fahrrad vor den RTW gefahren. Gott sei dank hatte ich keine Geschwindigkeit drauf. Aber Doc und RA haben sich schon bedankt für die Vollbremsung. Solche Situationen im normalen Alltag gefahrlos zu bewältigen ist schon eine Herausforderung. Bei Sonderrechtsfahrten ist es Wahnsinn.
    Einen RAiP, weil er es nicht lernen will oder kann deshalb nicht an ein Steuer zu packen ist, meine Meinung nach, ein klares Fehlen von Kenntnissen in seinem Berufsalltag. Das ist so als ob der Klemptner nicht schweißen lernt, weil er ja nen Kollegen dabei hat, der das dann macht.
    Hier muss gerade ein "Neuling" herangeführt werden.

  • In Hessen müssen die RAIP 50 % (was ich gerad so im kopf habe) ihres Praktikums als 3 mitfahren. Danach fahren sie als 2. Ich find die Reglung gut. Einen RTW bewegen lernt man nur, wenn man es macht. es ist was anderes ein 3,5 tonnen gefährt durch die Stadt zu lenken, als den kleinen eigenen Corsa mit 75 PS.

  • Du fährst schnell, ungewohnt für andere Verkehrsteilnehmer, musst alles im Blick haben und jederzeit mit Gefahren rechnen. (...) Bei Sonderrechtsfahrten ist es Wahnsinn.


    Chcuk Norris kriegt im Praktiker 20% auf alles. Auch auf Tiernahrung...

  • markus
    Das (mir) Fehler passieren können, hab ich auch nicht bestritten.
    Hier gehts aber um Ausbildung von RettAss im praktischen Jahr, und das beinhaltet nun mal meiner Ansicht nach auch, dass sie nicht nur hinten am Patienten ausgbildet werden. Ich würde auch ein Fahrsicherheitstraining sinnvoll finden...


    peace :prost: ?


    Fahrsicherheitstraining ist so eine Sache. Ich habe bis jetzt eins für PKWs vom ADAC besucht und ich habe nichts neues gelernt. Die Rutsch- und Dreherei lernt man auch auf Schnee, zumindest bei uns ;-)


    Das Fahren gehört zur Ausbildung, aber meiner Meinung nach muss es nicht 9 von 12 Monaten dauern (Achtung überspitzt). Man lernt dabei das wesentliche nicht, die Patientenversorgung. Wie oft geht es dir als Fahrer nicht so, dass du gerade weißt wie der Patient heißt, ungefähr wie alt er ist, ungefähr was er so gerade hat, aber was gerade so richtig abläuft, dass bekommst du nur so halb mit.

  • Das passiert mir eigentlich recht selten, da ich - egal ob als Fahrer oder Beifahrer - den Patienten immer im Team, also zusammen mit meinem Kollegen behandle. Sicherlich kann ich die Sachen, die auf dem Transport passieren, nicht so mitbekommen als Fahrer, als wenn ich hinten wäre.
    Trotzdem finde ich es wichtig, dass Auszubildende auch fahren, funken und navigieren lernen. Und das kommt "hinten im Kofferraum" (welch ein schönes Wort in diesem Zusammenhang!) eindeutig zu kurz.


    Gruß, Mr. Blaulicht

  • Trotzdem finde ich es wichtig, dass Auszubildende auch fahren, funken und navigieren lernen.

    Aber das lässt sich doch nicht mit "gechillt als Dritte fahren" vereinbaren...
    Und fürs Navigieren hat man ein Navi, wer liest heutzutage noch Straßenkarten?


    :ironie:

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • @ LGM:


    Sag mal, funktioniert in euren Autos die Heizung nicht? Wenn du "...gechillt als Dritte fahren..." musst liegt diese Vermutung nahe.




    @ Monschi:


    Fünf Jahre Fahrpraxis oder 100.000 km ist ganz schön hoch gegriffen. Woher hast du diese Zahlen denn?
    Ich fahre mit meinem Pkw jährlich ca. 7000 bis 8000 km. Hätte ganz schön lange gedauert, bis ich die 100.000 km runter hätte...


    Da keinerlei Vorschriften existieren, die zentral vorgeben, welche Voraussetzungen ein "Sonderrechtsfahrer" erfüllen muss, liegt es an jedem Rettungsdienstleiter (oder Vorgesetzten in vergleichbarer Dienststellung) wann er einen Mitarbeiter fahren läßt.
    Aber vielleicht sind die Prüfungen zum "Alarmfahrer", wie sie bei manchen Berufsfeuerwehren existieren, gar kein schlechter Ansatz.

  • Ein voll eingearbeiteter RAIP (also quasi nach einem halben Jahr Praktikum) hat bei mir die Sonderrechtsfahrt zum Einsatzort durchzuführen, danach den Teamführer am Patienten zu machen, die Transportbegleitung beim Patienten zu übernehmen und danach das Fahrzeug auf Status 1 wieder zu steuern.

  • Ein voll eingearbeiteter RAIP (also quasi nach einem halben Jahr Praktikum) hat bei mir die Sonderrechtsfahrt zum Einsatzort durchzuführen, danach den Teamführer am Patienten zu machen, die Transportbegleitung beim Patienten zu übernehmen und danach das Fahrzeug auf Status 1 wieder zu steuern.

    So kenn ich das aus meinem Anerkennungsjahr(wobei es bei mir schon nach 2 Monaten so war). Das ist m.M.n. auch der einzig richtige Weg, weil man so wirklich alles kennenlernt. Allerdings habe ich auch einige Transporte mit Patienten gefahren, was ich auch wichtig finde, da jeder RettDienst-Mitarbeiter unterschiedliche Fahrweisen mit Pat und ohne Pat haben sollte!! Dies gilt es auch zu lernen, schließlich ist die Transportkomponente neben der med. die Hauptaufgabe des RettAss. In meinem Fall war es so, dass ich bereits relativ früh mit meinen Kollegen immer gewechselt habe, also Einsatz 1 betreue ich, Einsatz 2 wieder der Kollege. Allerdings war es natürlich so, dass ich bei "spannenden" Einsätzen jederzeit auch mal aus diesem Muster ausbrechen durfte und auch mehrere Patienten hintereinander betreeut habe. Da man ja aber auch viele eher alltägliche Einsätze fährt, in denen es während der Fahrt nicht allzuviel zu tun gibt, war ich recht froh, dass ich auch häufig die Fahrerkabine als Arbeitsplatz hatte.

    Günther Netzer â??
    Moderator:"Gerhard, er vermisst dich ungemein, das hat er mir eben gesagt." Netzer:"Das ist eine glatte Lüge, das sage ich ihm auch über dieses Mikrofon. Ich habe ein neues Leben begonnen." :lol:

  • Philipp:


    Das ist so ne Faustformel, die bspw. auch der ADAC so propagiert aber natürlich nirdgendwo wirklich festgeschrieben sind. Aber um in Extremsituationen richtig zu reagieren muss man halt auch erst einmal in selbige geraten. Die durchschnittliche km-Leitstung eines normalen PKW-Fahrers liegt ca. bei 20.000km/Jahr. Mittlerweile sind es, dank Spritpreis und Steuern, weniger und es tendiert so richtung 15.000km/Jahr. Du bis, bei der von dir angegeben Leistung eher ein Wenigfahrer.


    Grundsätzlich aber einmal ist es trotzdem, so sehe ich das zumindest, ein wichtiger Teil der Ausbildung zum RA. Ich erwarte einfach, dass ein RA auch einen versierten Hintergrund mit Sonderrechtsfahrten vorweisen kann.

  • Das mit den 20.000 km kann durchaus hinkommen. Allerdings werden die wenigsten Fahranfänger (Schüler / Azubis) 20.000 km im Jahr fahren. Sind ja immerhin über 50 km am Tag und knapp 3 Tankfüllungen im Monat.
    Wenn man später berufstätig ist und 30 km von seim Arbeitsplatz entfernt wohnt, mag das stimmen.

  • @LiebeGrisumus




    Was du geschrieben hast...Fahren kann man in der Fahrschule lernen...find ich nicht so gut,sorry.Das geht übrigens beim Rückwärts einparken in Einfahrten weiter,das Auto fahren sollte man blind beherrschen. Sorry hab da schon einige Sachen erlebt.


    Ich finde das fahren mit dem bunten BrummBrumm gehört auf jeden fall mit in das Anerkennungsjahr! Natürlich erst zum Ende hin.


    Aber fahren ist eine wichtige Sache in dem Job! Und mit Blaulicht unter extrembedingungen fahren,muß gelernt sein...Es geht ja auch darum das ich mich blindlinks auf mein nebenan verlassen kann.Da nützt es auch nix wenn du mit dem Auto vorher um die Welt gefahren bist. Wild mit Medikamenten rumspritzen kann man auch später noch(lernen). Die Grundlegenden Medizinischen dinge sollten natürlich nicht zu kurz kommen.


    Man darf nicht vergessen,sobald man seine RA-Urkunde in der Hand hält und evtl. woanders arbeitet...wird man dann dort auch so behandelt,also kanns auch sein das man gleich mal ne Runde fahren muß.


    Also für mich ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung(Wir sind ja auch Krankenwagenfahrer :-P :rtw: )

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  • Aber fahren ist eine wichtige Sache in dem Job! Und mit Blaulicht unter extrembedingungen fahren,muß gelernt sein...


    Mal unabhängig von der eigentlichen Diskussion: das mit den "Extrembedingungen" halte ich dann doch für etwas übertrieben. Wir fahren mit Blaulicht auf Straßen - nicht mehr und nicht weniger.
    Unter Extrembedingungen stelle ich mir vor, mit nem Imbisswagen durch Äthiopien zu fahren oder mit ner BinLaden-Maske aufm Fahrrad durch Texas...


    Jörg ;)

  • Extrembedingung z.b.


    Winter/Starker Schneefall/Pieper geht früh 4.15! davor hast du 2h geschlafen. Beifahrer tippt Adresse verschlafen ins Navi ein,rutscht immer am Display ab und flucht. Stimmung ist am Tiefpunkt! :) Beifahrer tippt Einsatznummer ein während du fährst-Leitstelle funkt an. Beifahrer kann natürlich nicht ran gehen da er 3 Sachen auf einmal schreibt,also mußt du illegaler weise mit einem Hand zum Funk greifen und funken und gleichzeitig fahren,da die liebe Leitstelle richtig stress macht. Strasse ist immer noch eisglatt...die Geschichte könnt ich jetzt noch weiter führen...solche Situationen gibts oft,und wenn man sich dann nur aufs fahren konzentrieren muß,weil mans halt noch lernen muß-wirds rotz.


    Ich weis das das für dich bestimmt keine Extrembedingungen sind,aber für mich vor kurzem schon noch. Und für jeden "Anfänger" sicher auch.

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