Rettungsassi oder Krankenpfleger

  • Hallo zusammen!


    Ich habe im Moment ein Entscheidungsproblem, mit dem ich mich rumschlagen muss! Ich habe im Juli 08 mein Abi gemacht. Danach hab ich direkt mit meinem Zivildienst im Rettungsdienst bekommen und bin nach meiner RH Ausbildung nach einigen Wochen KTW direkt auf den RTW gekommen.


    Ich will ganz sicher Medizin studieren, muss aber meine Wartezeit überbrücken! Die Arbeit im Rettungsdienst hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich im April zum Ende meines Zivis noch ein halbjähriges FSJ drangehängt habe, obwohl ich eigentlich einen Ausbildungsplatz als Krankenpfleger in der Tasche hatte. Ich konnte mit der Krapfl SChule so verbleiben, dass ich die Ausbildung zum 1. Oktober nach meinem FSJ beginnen werde.


    Jetzt ist Juni und das selbe Gefühl wie gegen Ende meines Zivildienstes kommt wieder auf.


    Mir macht die Arbeit im Rettungsdienst wirklich super viel Spaß. Jetzt stellt sich für mich natürlich die Frage, wie es für mich beruflich weiter gehen soll!
    Ich habe im Moment den Rettungshelfer. RA Kurs (Komplettkurs) würde im Oktober beginnen. Den verkürzten Kurs kann ich nicht machen, da ich meinen RS nicht habe und dies bei mir arbeitstechnisch auch nicht möglich sein würde, es sei denn ich würde das FSJ frühzeitig kündigen, dann bräuchte ich aber sicherlich nicht nach einem eventuellen RA Praktikum bei meiner Orga anfragen :)


    Hab schon mit mehreren hauptamtlichen Kollegen darüber geredet, die meinen, dass RA der richtige Job für mich wäre und dass sie sich mich sehr gut als RA vorstellen könnten.
    Am Rettungsassistent fasziniert mich, dass ich zum Teil auch viel selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten kann, was in der Pflege eher weniger der Fall ist!


    Dem gegenüber steht natürlich jetzt mein SICHERER Ausbildungsplatz in der Krankenpflege. Zudem verdiene ich in der Krankenpflegeausbildung Geld und muss nichts investieren. Spaß machen würde mir die Ausbildung sicherlich, aber nicht vergleichbar mit dem Rettungsdienst! Ich mache mir jetzt schon seit Tagen Gedanken darüber, ob ich die Ausbildung absagen soll, obwohl die Jobaussichten als RA nicht rosig sind. Zudem seh ich beim RA noch das Problem, dass ich nur den B Führerschein haben ( bei meiner HIORG kein Problem, da unter 3,5t) den ich später eventuell brauchen würde.


    In welchem Beruf könnte ich während meinem Studium arbeiten? Ist es eventuell auch sinnvoller den Krankenpfleger und danach noch den RA zu machen?


    Welche RA Schulen könnt ihr in BW empfehlen ( KA/RN/HN/LB/S)?


    Was denkt ihr über meine Situation? Wie würdet ihr handeln?


    Danke euch für eure Antworten!


    Grüße


    Marius

  • In welchem Beruf könnte ich während meinem Studium arbeiten?

    In beiden.


    Ist es eventuell auch sinnvoller den Krankenpfleger und danach noch den RA zu machen?

    Wie lange hast du denn vor zu warten? Als Krankenpfleger kannst du eine verkürzte Ausbildung zum RA machen.


    Das Thema ist hier ja schon ein paar mal angsprochen worden, in allen möglichen (Berufs-) Kombinationen. Meistens wird empfohlen eine "richtige" Ausbildung zu machen bzw. eine, die vergütet wird.


    Die Vor- und Nachteile hast du ja schon genannt. Entscheiden musst letztlich du, welche Aspekte bei dir persönlich überwiegen.

  • Wenn dir der RA Spass macht, dann mach den RA. Ein Freund von mir stand vor der gleichen Frage und hat sich für den Krankenpfleger entschiedet und nach nem halben Jahr jeden Tag gekotzt, weil es ihm einfach 0 Spass gemacht. Neben den wirtschaftlichen Aspekten der Ausbildung sollte man wirklich auch darauf gucken, was einem Spass macht, auch wenn dir in diesem Forum viele das Gegenteil erzählen wollen. Wenn dir der RA Spass macht und du bisher super Erfahrungen gemacht hast, dann mach den RA. Und die Finanzierung des RA haben schon andere geschafft, wobei das aber auch nur knappe 10 Monate sind, in denen man auch gut nebenher arbeiten kann, um das Geld zu finanzieren. Auch die Schulausbildung kannst du in der Regel in Raten zahlen.


    Und eins musst du dir wirklich vor Augen führen und zwar, dass du im RD noch ansatzweise mit Medizin zu tun hast, im Krankenpflegebereich jedoch zumindestens während der Ausbildung wirklich nur Pflege...

    Günther Netzer â??
    Moderator:"Gerhard, er vermisst dich ungemein, das hat er mir eben gesagt." Netzer:"Das ist eine glatte Lüge, das sage ich ihm auch über dieses Mikrofon. Ich habe ein neues Leben begonnen." :lol:


  • Am Rettungsassistent fasziniert mich, dass ich zum Teil auch viel selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten kann, was in der Pflege eher weniger der Fall ist!

    Das ist Quatsch! Du arbeitest in der Pflege auch selbstständig, je nach Bereich mal etwas mehr, mal etwas weniger. Aber die arzthörige Bettpfannenschubse gibts schon lange nicht mehr. Ich finde es immer wieder amüsant, wenn sich Ärzte in Pflegehandlungen eingemischt haben und mir erzählen wollten, wie ich einen Pat. zu versorgen hätte. Klar entwickelt sich da viel in Absprache mit der Ärzteschaft, aber was und wie es gemacht wird, ist Dein Part.




    Und eins musst du dir wirklich vor Augen führen und zwar, dass du im RD noch ansatzweise mit Medizin zu tun hast, im Krankenpflegebereich jedoch zumindestens während der Ausbildung wirklich nur Pflege...

    Das ist genauso Quatsch! Selbstverständlich beschäftigst Du Dich zum Anfang der Ausbildung viel mit der Körperpflege usw., aber ja länger die Ausbildung fortschreitet, desto größer wird der Teil den die Krankheitslehre, Diagnostik/Therapieverfahren usw. einnehmen. Anatomie nimmt auch einen sehr großen Platz über die kompletten drei Jahre ein.




    An Deiner Stelle würde ich die Krankenpflegeausbildung machen und danach ggf. den verkürzten RettAss. Wenn Du Zeit und Lust hast, kannst Du Dich ja während der Ausbildung ehrenamtlich/nebenamtlich bei Deiner Hiorg engagieren, um nicht aus dem Tritt zu kommen.

  • Das Thema wurde bereits (mehrfach) grundlegend diskutiert und ich neige zur Ansicht, daß sich die Standpunkte von "Alt-Usern" nicht wesentlich verändert haben werden, aber natürlich immer wieder "Neu-User" hinzu kommen, die natürlich auch eine Meinung zum Thema haben.


    Zur Entscheidungsfindung möchte ich nur den Rat geben, einmal das nächste Akutkrankenhaus anzusteuern und dann einige Rettungswachen zu besuchen.
    Das Augenmerk sollte auf die Anzahl der "älteren" MitarbeiterInnen gerichtet werden.
    Da wird es wohl Unterschiede geben - warum nur ?-(


    Der jetzige Themenersteller ist gerade mal zwanzig Jahre jung - aber hoffentlich dennoch in der Lage, sich einmal sein Leben mit vierzig oder fünfzig Lebensjahren vorzustellen.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Erst mal danke für eure Meinungen! Wie schon geschrieben, wird es für mich auf jeden Fall auf ein Medizinstudium hinaus laufen, deshalb mache ich mir keine Gedanken bezüglich des Älterwerdens ;)


    Mich würde noch interessieren, wie es im Moment mit RAiP Stellen in BW aussieht. Die Angst, nach der Ausbildung ohne einen Job da zu stehen und dann trotzdem noch nicht genügend Wartesemester gesammelt zu haben hält mich doch noch ziemlich stark davon ab, den Ausbildungsplatz abzusagen, da ich hier doch eine relative Sicherheit habe!


    Ich weiß im Moment soviel, dass ich vom Aspekt "Spaß" definitiv den RA vorziehen würde, betrachte ich aber den Aspekt Logik/Sicherheit, tendier ich zum Krapfl, also häng ich wieder in der Luft :D


    Ich denke, ich muss mich die Tage jetzt nochmal intensiv mit beiden Möglichkeiten auseinandersetzen!


    Gruß

  • Kann ich so unterschreiben. Vorteile sind die gute Bezahlung, die Möglichkeit zur verkürzten RA-Ausbildung und die detailliertere (medizinische) Grundlagenlehre (die jedoch auch stark von der Schule abhängig ist). Allerdings kenne ich kaum einen der die Krankenpflegeausbildung mit dem Langzeitziel Medizinstudium gemacht hat und der nicht teilweise schwere Motiviationstiefs hatte (mich eingeschlossen :D ). In den ersten zwei Jahren beschränken sich die "eigenen Entscheidungen" wirklich nur auf "wer darf essen, wen mobilisiere ich wie auf´s Klo u.ä.". Erwarte da nicht allzuviel Eigenständigkeit. Allerdings hängt auch viel davon ab, wie man sich gibt.


    Hast du denn schon mal ein Pflegepraktikum gemacht? Wenn du da schon skeptisch bezüglich der Arbeit bist, wäre vll. doch "nur" die RA Ausbildung anzustreben.


    Bedenken sollte man aber auch einen Plan B für den Fall das du das Studium nicht schaffen solltest. Da bist du mit der Pflege sicherlich besser gestellt (Arbeitsplatzsituation/spezialiserte Arbeitsbereiche).


    Ich stand vor der selben Wahl und habe mich für die Pflege entschieden. Auch wenn es nicht mein Ding ist, es war die richtige Entshceidung! Ich werde am 1.10. in der Anästhesie einer Uniklinik anfangen, weiter nebenbei im RD fahren und denke, dass ich die Wartezeit so optimal überbrückt habe. Und wenns gut läuft, überleg ich mir das mit dem Studium noch mal...

  • Das ist genauso Quatsch! Selbstverständlich beschäftigst Du Dich zum Anfang der Ausbildung viel mit der Körperpflege usw., aber ja länger die Ausbildung fortschreitet, desto größer wird der Teil den die Krankheitslehre, Diagnostik/Therapieverfahren usw. einnehmen. Anatomie nimmt auch einen sehr großen Platz über die kompletten drei Jahre ein.

    Mag sein, dass das in der Ausbildung auf theoretischer Basis alles abgearbeitet wird, nur sei mal ehrlich, wie sieht dein Arbeitsalltag aus?!


    Ich will Krankenpfleger nicht runter reden, nur wenn er doch sagt, er habe Spass im RD, warum soll er dann nicht RA lernen?! In einem Thread reden wir darüber, dass wir unseren Beruf mit Stolz und Spass an der Sache ausüben sollen und hier reden wir jemandem, der offensichtlich Spass an unserer/seiner Arbeit hat, den Beruf wieder aus?! Irgendwie shizophren. Wer soll den RA lernen?! Die vom Arbeitsamt gezwungenen? Die, die gar keinen Ausweg mehr sehen?! Niemand?! Wer denn nicht, außer denen, die Spass an der Arbeit und den Aufgaben haben?! Jeder Jobberater beginnt mit der Frage "Was können Sie denn gut? Woran hätten Sie den Spass?"


    Und ganz ehrlich Leute, so beschissen ist der Beruf auch nicht, dafür kenn ich zuviele Leute, die den Beruf gerne ausüben. Andererseits kenn ich dafür sehr viele Leute, die hauptamtlich im Krankenpflegebereich arbeiten, ehrenamtlich im RD und dafür morden würden, wechseln zu können.


    Guten Tag.

    Günther Netzer â??
    Moderator:"Gerhard, er vermisst dich ungemein, das hat er mir eben gesagt." Netzer:"Das ist eine glatte Lüge, das sage ich ihm auch über dieses Mikrofon. Ich habe ein neues Leben begonnen." :lol:

  • Anmerkung: ich habe die Erfahrung gemacht, daß die anatomischen und physiologischen Kenntnisse und Herleitungen bei Krankenpflegeschülern im Durchschnitt besser sind.

  • Anmerkung: ich habe die Erfahrung gemacht, daß die anatomischen und physiologischen Kenntnisse und Herleitungen bei Krankenpflegeschülern im Durchschnitt besser sind.

    Dies mag wohl sein. Ich bezieh mich jedoch darauf, wer öfter mit Situationen konfrontiert ist, in denen diese Kenntnisse gefragt sind. (Von Intensiv- und OP-Pflegern mal abgesehen, aber hier handelt es sich ja um die Ausbildung zum normalen Krankenpfleger.)

    Günther Netzer â??
    Moderator:"Gerhard, er vermisst dich ungemein, das hat er mir eben gesagt." Netzer:"Das ist eine glatte Lüge, das sage ich ihm auch über dieses Mikrofon. Ich habe ein neues Leben begonnen." :lol:

  • Schmiddie:


    Im Alltag? Ganz eindeutig das Krankenpflegepersonal.

    Da ich recht viele Krankenpfleger kenne, die mir genau das Gegenteil berichten, wag ich das zu bezweifeln. Da du selber aber auch als Arzt im Krankenhaus tätig bist und somit die tägliche Arbeit der Krankenpfleger mitbekommst, weiss ich jetzt auch nicht, wem ich Glauben schenken soll..


    Der Hauptknackpunkt in der Geschichte ist jedoch, die Tatsache, dass ihm der RD gefällt. Warum soll er dann was anderes lernen?

    Günther Netzer â??
    Moderator:"Gerhard, er vermisst dich ungemein, das hat er mir eben gesagt." Netzer:"Das ist eine glatte Lüge, das sage ich ihm auch über dieses Mikrofon. Ich habe ein neues Leben begonnen." :lol:

  • Wobei man mit der Krankenpflege wohl mehr Geld nebenbei machen kann.

    Um das mal konkret zu machen (zumindest in meinem KH): Examinierte studentische Aushilfen verdienen bei uns am Wochenende 13â???? netto die Stunde.

  • Schmiddie


    Die Notwendigkeit und das Vorhandensein von umfangreicherem Basiswissen in den Bereichen Mensch, Körper Krankheit liegt an der längeren und intensiveren Ausbildung und den vielen Tätigkeitsfeldern, in den Krankenpflegepersonal eingesetzt wird. Im Rettungsdienst werden überwiegend notfallmedizinische Krankheitsbilder gelehrt, während ein Krankenpfleger auch noch andere Krankheitsbilder und deren Grundlagen kennenlernt.

  • Der Unterschied liegt vor allem darin, dass die Pflege versucht, schwere Komplikationen zu vermeiden, während der RD oftmals erst dann zum Einsatz kommt, wenn das Krankheitsbild voll ausgeprägt ist. Und grade für die Prophylaxen muss man die Physiologie/Pathophysiologie und Zusammenhänge verstehen.


    Das soll hier aber nicht zu einer "meiner ist aber länger :pump: " Diskussion führen...


    ;)