Mit einer Anzeige und rechtlichen Schritten droht die Bürgerinitiative Rettungsdienst dem DRK-Kreisverband Heilbronn, sollte dieser nicht bis zum 1. Juli die vom Sozialministerium Baden-Württemberg geforderte Umstellung der Notrufnummer vollzogen haben. Bislang muss mangels integrierter bzw. gemeinsamer Leitstelle medizinische Hilfe im Bereich Heilbronn - wie auch noch vereinzelt in anderen Bereichen Baden-Württembergs - über die 19222 angefordert werden. Die Umstellung auf die einheitliche Notrufnummer 112 sollte im Sommer 2011 erfolgen, bis dahin soll die geplante gemeinsame Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst ihre Arbeit aufnehmen.
Nun hat aber das Sozialministerium unmissverständlich dazu aufgefordert, die Notrufnummer für den Rettungsdienst bis zum 1. Juli auf den Euro-Notruf umzustellen. DRK, ASB und Feuerwehr sehen dadurch technische Probleme aufkommen, da lediglich 1 Direktverbindung zwischen den Leitstellen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes bestehen würde. Nachfolgende Notrufe würden dadurch erst einmal in einer Warteschleife stecken. Vorübergehend zusätzliche Leitungen zu installieren, koste viel Geld.
Von einer "brachialen" Umsetzung der Vorgabe des Sozialministeriums hält der DRK-Kreisgeschäftsführer nichts. Bis zur Inbetriebnahme der gemeinsamen Leitstelle wäre seiner Ansicht nach eine Übergangslösung das Vernünftigste, weshalb der Landesverband bereits Gespräche führt. Sollte es allerdings bei der Vorgabe aus dem Ministerium bleiben, werde man sich daran halten - für eine Qualitätsverschlechterung sei das Rote Kreuz dann aber nicht verantwortlich.
Das Sozialministerium indes sieht keinen weiteren Spielraum für eine Übergangslösung. Bereits im Sommer 2007 habe man darauf hingewiesen, dass auf die 112 umzustellen sei; integrierte Leitstellen seien zudem bereits seit 1998 im Landesrettungsdienstgesetz vorgesehen.
Quelle: http://www.stimme.de/heilbronn…sonstige;art16305,1567527