Verdammt... Mittelfranken hat sogar "zwei" Hubschrauber.
Die sollte man eben nicht immer für Pflasterklebereien verballern *Augenroll*
RTH für Augsburg
-
-
Die werden garantiert nicht immer für Pflasterklebereien verballert, v.a. der CH 27 hat ein riesiges Einsatzgebiet.
Aber in Bezug auf den zitierten Presseartikel läßt sich sagen: Auch ein zusätzlicher "Christoph Mittelfranken" wäre zu diesem Einsatz nicht gekommen, da fünf Minuten früher im Nachbarlandkreis bereits ergebnislos ein RTH für ein polytraumatisiertes Kind angefordert wurde.
Die eigentliche Krux ist aber in meinen Augen die: Vor allem in den Ansbacher Regionen wo lautstark nach einem Hubschrauber gefordert wird, ist - und hier kann ich leider aus eigener beruflicher Erfahrung sprechen - die bodengebundene notärztliche Versorgungsqualität das eigentliche Problem. Im Notarztdienst dort findet man fast ausschließlich niedergelassene Allgemeinärzte, die zumeist auch noch Selbstfahrer sind.
Über den zitierten Einsatz in Rothenburg wurde mir von direkt beteiligten zugetragen, dass fast eine Stunde (nachdem die Patientin im RTW war!) rumgeeiert wurde, bevor sie dann mit dem Polizeihubschrauber transportiert wurde. In der Zeit wäre ich zweimal bodengebunden in der Uni Würzburg gewesen. Die Intubation und Volumenersatztherapie erfolgte angeblich (!) nicht durch den Notarzt, sondern über das Schockraumteam des KH Rothenburg.
Selbst wenn oben genanntes unwahr ist: Hier im Notarztdienst der Region fehlt einfach die Routine, Praxis und auch das Wissen über eine adäquate Traumaversorgung, weshalb schnell nach dem Hubschrauber geschrien wird. -
"Selbst wenn oben genanntes unwahr ist: Hier im Notarztdienst der Region fehlt einfach die Routine, Praxis und auch das Wissen über eine adäquate Traumaversorgung, weshalb schnell nach dem Hubschrauber geschrien wird. "
Da könnte was wahres dran sein :thinking:
-
Die Intubation und Volumenersatztherapie erfolgte angeblich (!) nicht durch den Notarzt, sondern über das Schockraumteam des KH Rothenburg.
Das ist aber nicht nur ein Negativzeugnis für den Notarzt, sondern für das komplette Team.
Sicherlich wäre es Aufgabe des Notarztes zu intubieren, wenn er das nicht kann, dann ist es schade. Allerdings muss man sich die Frage stellen, wie lebensrettend die präklinische Intubation im Einzelfall ist... Manchmal kann der rasche Transport auch eine gute Option sein.Die Volumentherapie ist sicherlich auch kein Hexwerk, wenn man als Team entsprechend energisch auftritt. Bisher waren eigentlich alle Notärzte, wenns brenzlig wird, für gute Vorschläge aus unseren Reihen offen, die die Situation verbessern könnten.
--> Hinterher zu lästern ist schwach. Nicht zu verstehen, dass man als Team eine schlechte Leistung abgelegt hat, ist aber noch schwächer. Ich hätte nach dem Einsatz einfach den Mund gehalten...
-
Die Tatsache, daß ein Patient erst im Schockraum intubiert wird, sagt erstmal nichts über die Performance des Teams vor Ort aus. Die Zeiten, in denen man jedes Polytrauma präklinisch intubiert hat, sind vorbei. Ein Patient wird nur dann intubiert, wenn eine Indikation dafür steht. Außerdem ist der Zustand eines Patienten dynamisch, d.h. es kann durchaus sein, daß sich erst in einer erneuten Befunderhebung (z.B. Schockraum) oder im Rahmen einer anderen Indikationsstellung (z.B. Intervention) die Notwendigkeit ergibt.
-
Die Tatsache, daß ein Patient erst im Schockraum intubiert wird, sagt erstmal nichts über die Performance des Teams vor Ort aus. Die Zeiten, in denen man jedes Polytrauma präklinisch intubiert hat, sind vorbei. Ein Patient wird nur dann intubiert, wenn eine Indikation dafür steht. Außerdem ist der Zustand eines Patienten dynamisch, d.h. es kann durchaus sein, daß sich erst in einer erneuten Befunderhebung (z.B. Schockraum) oder im Rahmen einer anderen Indikationsstellung (z.B. Intervention) die Notwendigkeit ergibt.
Das will ich gar nicht in Frage stellen. Nur wurde in diesem spezifischen Fall der Schockraum eines nicht aufnahmebereiten Krankenhauses ohne weitergehende Interventionsmöglichkeit nur mit der Absicht angefahren, ihn dort zu intubieren und ihm ein paar anständige Zugänge zu legen und ihn dann stande pede mit dem bereitstehenden Polizeihubschrauber Richtung Uni weiterzuverlegen.
Und wenn man das so macht, dann darf man in meinen Augen hintennach nicht in der Presse jammern, dass alles so langsam geht.Das ist aber nicht nur ein Negativzeugnis für den Notarzt, sondern für das komplette Team.
Sicherlich wäre es Aufgabe des Notarztes zu intubieren, wenn er das nicht kann, dann ist es schade. Allerdings muss man sich die Frage stellen, wie lebensrettend die präklinische Intubation im Einzelfall ist... Manchmal kann der rasche Transport auch eine gute Option sein.Die Volumentherapie ist sicherlich auch kein Hexwerk, wenn man als Team entsprechend energisch auftritt. Bisher waren eigentlich alle Notärzte, wenns brenzlig wird, für gute Vorschläge aus unseren Reihen offen, die die Situation verbessern könnten.
--> Hinterher zu lästern ist schwach. Nicht zu verstehen, dass man als Team eine schlechte Leistung abgelegt hat, ist aber noch schwächer. Ich hätte nach dem Einsatz einfach den Mund gehalten...
Ich war bei dem Einsatz nicht dabei - ich kenne das ganze nur aus den Erzählungen eines (wenn auch für mich persönlich sowohl kompetenten als auch glaubwürdigen) direkt Beteiligten (und halte es auch für glaubwürdig, da ich die Strukturen und Personen dort persönlich kenne).
Und nein, ich glaube nicht, dass hier das Team versagt hat. Denn wenn sich die notärztliche Versorgung eines akut vital bedrohten Polytraumas auf das Legen einer rosa Viggo beschränkt und der Notarzt auch noch der Meinung ist, das genügt, läuft etwas falsch.
Und nein zum zweiten, hier hilft auch ein energisches Auftreten des Teams nichts - denn was soll man machen, wenn der Arzt keine Notwendigkeit sieht? Den Patienten gegen seinen Willen selbst behandeln? Den Notarzt entführen und in ein geeigneteres Krankenhaus fahren? -
Und nein zum zweiten, hier hilft auch ein energisches Auftreten des Teams nichts - denn was soll man machen, wenn der Arzt keine Notwendigkeit sieht? Den Patienten gegen seinen Willen selbst behandeln? Den Notarzt entführen und in ein geeigneteres Krankenhaus fahren?
Ich würde die Einführung einer Fortbildung mit dem Titel "Erfolgreich Argumentieren mit medizinischer Terminologie" empfehlen...
--> Engagiert und couragiert argumentieren und notfalls selber handeln, wenn man es denn wirklich besser kann... (Es gibt nunmal Leute dir wirklich überdurchschnittlich gut Braunülen stechen können etc.)Ansonsten bleibt allerdings die Frage offen, ob in diesem Fall der Patientin den direkten Transport in die Uniklinik überstanden hatte.
Vielleicht war auch niemand in der Lage die Therapie zu eskalieren.... (größeren Zugang legen, Volumen geben, mit Katecholaminen überbrücken etc.) und die Patientin wäre auf dem Weg in die Uniklinik verstorben.
Dann war es nunmal in der Situation die bessere Entscheidung, die Behandlung Leuten zu überlassen, die sich damit auskennen und die Frau zur Erstversorgung in das nächste KH zu fahren... -
<snip>und die Frau zur Erstversorgung in das nächste KH zu fahren...
Übrigens etwas, was bei schwer traumatisierten Patienten immer zu überlegen ist, und sich auch in entsprechenden Empfehlungen wiederfindet.
(Und ich persöhnlich kann mich an mehrere Fälle (davon zwei sehr eindrückliche) erinnern, in denen ein entsprechendes Vorgehen den Patienten das Leben gerettet hat, während ich auch andere Beispiele kenne, in denen ein primärer, längerer Transport (egal ob luft- oder bodengebunden) eine deutliche Verschlechterung bis hin zum Tod mitverursacht hat.) -
Könnte Christoph 27 vom Nürnberger Flughafen abgezogen und für die Versorgung in Mittelfranken eingesetzt werden? Diese Überlegung sorgt derzeit für Aufregung: http://www.nordbayern.de/nuern…ngshubschrauber-1.2099364
-
Könnte Christoph 27 vom Nürnberger Flughafen abgezogen und für die Versorgung in Mittelfranken eingesetzt werden?
Nürnberg ist eine Stadt in Mittelfranken... :pfeif:
-
Könnte Christoph 27 vom Nürnberger Flughafen abgezogen und für die Versorgung in Mittelfranken eingesetzt werden? Diese Überlegung sorgt derzeit für Aufregung: http://www.nordbayern.de/nuern…ngshubschrauber-1.2099364
evtl. OT: Wen´s interessiert: Die auf dem Bild dargestellte Maschine ist der Stammhubi aus Ingolstadt. Nach Ansbach muss dieser über 80km weit fliegen (Nürnberg die Hälfte).
Aber wahrscheinlich ist das Bild nur zur Illustration dienlich.Grüße, Tio
-
Moin!
die Ausschreibung läuft...
http://ausschreibungen-deutsch…tes_auf_der_2012_Augsburgweiß jemand , ob der Landeplatz inkl. Hangar sich schon in der Bauphase befindet?
Grüsse -
http://www.schwaebische.de/reg…aubern-_arid,5261924.html
...Außerdem soll der Rettungshubschrauber "Christoph Nürnberg"?? von Nürnberg
nach Roth verlegt werden, um die Abdeckung im nördlichen Schwaben und
im westlichen Mittelfranken zu optimieren...:pillepalle: die haben den Schlag nicht wirklich gehört... :mauer: Kann leider nur noch drüber lachen, weils so traurig ist...
-
Diese Entscheidung ist in der Tat ein Schlag ins Gesicht, vor allem aber für die Kollegen vom Christoph Nürnberg.
Für Westmittelfranken bringt die Entscheidung genau null, für den Rest wohl eher Nach- als Vorteile.
Aber die ersten Politiker lassen sich bereits für diesen grandiosen Erfolg feiern und laut Radioberichterstattung ist nun alles gut.
:dash: -
Moin!
die haben den Schlag nicht wirklich gehört... :mauer: Kann leider nur noch drüber lachen, weils so traurig ist...
Diese Entscheidung ist in der Tat ein Schlag ins Gesicht, vor allem aber für die Kollegen vom Christoph Nürnberg.
Warum genau?
Für Westmittelfranken bringt die Entscheidung genau null, für den Rest wohl eher Nach- als Vorteile.
Um die besagte Lücke zu schließen-kann ich die kleine Versetzung des RTH um ca. 40km Richtung Süden nicht verstehen. Da hätte man konsequenter Weise noch ein deutliches Stück weiter Richtung Süd-Westen gehen müssen(Gunzenhausen/Donauwörth).
Welche Nachteile sollten entstehen,? wenn man einen Doppelstandort trennt, die Trennung RTH ITH verwischt doch immer mehr-so zumindest mein Eindruck und einige Gespräche mit verschiedenen HCM.
Grüsse
Edit: das wichtigste Wort hat gefehlt
-
Um die besagte Lücke zu schließen-kann ich die kleine Versetzung des RTH um ca. 40km richtung Süden verstehen. Da hätte man konsequenter Weise noch ein deutliches Stück weiter Richtung Süd-Westen gehen müssen(Gunzenhausen/Donauwörth).
Welche Nachteile sollten entstehen,? wenn man einen Doppelstandort trennt, die Trennung RTH ITH verwischt doch immer mehr-so zumindest mein Eindruck und einige Gespräche mit verschiedenen HCM.
Ich verlege einen ITH mit technischen Systemen für den Nachtflug/Schlechtwetterflug von einem Vehrkehrsflugplatz mit NVFR / IFR Flight Rules und 24h Betriebszeit nach Roth auf einen militärischen Platz ohne NVFR / IFR möglichkeiten... Oder auf deutsch von einem kontrollierten Platz auf einem unkontrollierten Platz...
Wenn dann müßte der Chr.27 nach Roth und nicht der Nürnberger...Die Verlegung nach Roth bringt außerdem genau ca. 5 km - 10 km Luftlinie für den Bereich Westfranken... Wegen 5 km - 10 km einen zweite neue Infrastruktur aufbauen ?
Ich schwäche eine Abdeckung um eine nicht vorhandene geringfügig zu stärken ??? Bringt auch die Verlegung Richtung Ingolstadt wirklich was ?
Und bei einer Interimslösung nach Roth ? Warum nicht gleich in den Bereich Westfranken ?Laut RTH.info zögert sich auch die Ausschreibung des Augsburgers raus... Will ihn wohlmöglich keiner ?
Grüße Dulex
-
Laut RTH.info zögert sich auch die Ausschreibung des Augsburgers raus... Will ihn wohlmöglich keiner ?Sieht zumindest so aus, nachzulesen hier:
http://www.augsburger-allgemei…-Augsburg-id20380671.html"In Augsburg ist dagegen noch nicht ganz klar, wie das dortige Problem gelöst werden soll. Die Ausschreibung für den Hubschrauber ging kürzlich zu Ende â?? mit dem Ergebnis, dass kein Betreiber sich zu den Bedingungen bewerben wollte. Nach Angaben informierter Kreise gab es zwar ein Angebot, doch der betreffende Luftrettungsbetreiber verlangt bessere Konditionen."
Ciao
Rettungshund -
Hi!
Ich verlege einen ITH mit technischen Systemen für den Nachtflug/Schlechtwetterflug von einem Vehrkehrsflugplatz mit NVFR / IFR Flight Rules und 24h Betriebszeit nach Roth auf einen militärischen Platz ohne NVFR / IFR möglichkeiten... Oder auf deutsch von einem kontrollierten Platz auf einem unkontrollierten Platz...
Wenn dann müßte der Chr.27 nach Roth und nicht der Nürnberger...da könntest du durchaus sicherlich Recht haben.
Die Verlegung nach Roth bringt außerdem genau ca. 5 km - 10 km Luftlinie für den Bereich Westfranken... Wegen 5 km - 10 km einen zweite neue Infrastruktur aufbauen ?
Ich schwäche eine Abdeckung um eine nicht vorhandene geringfügig zu stärken ??? Bringt auch die Verlegung Richtung Ingolstadt wirklich was ?
Und bei einer Interimslösung nach Roth ? Warum nicht gleich in den Bereich Westfranken ?hab ich ja oben so geschrieben...
Grüsse
-
Warum genau?
Neben dem von Dulex angeführten Grund bezüglich Wegzug vom Nürnberger Flughafen (der eh schon in der Krise steckt und sich darüber bestimmt ganz arg freut), stammt ein großer Teil der Besatzung aus dem Erlanger Gebiet und hat nun einen deutlich längeren Weg zum Arbeitsplatz.
Auch gehe ich nicht davon aus, dass aus gleichem Grund die Anästhesie der Uniklinik Erlangen nun noch lange Ärzte stellen wird (und nein, ich glaube nicht, dass man die durch Ärzte aus'm Kreiskrankenhaus Roth gleichwertig ersetzen kann).Welche Nachteile sollten entstehen,? wenn man einen Doppelstandort trennt, die Trennung RTH ITH verwischt doch immer mehr-so zumindest mein Eindruck und einige Gespräche mit verschiedenen HCM.
Ich habe leider gerade keine Statistik zur Hand, aber aus dem Gedächtnis heraus ist der Christoph Nürnberg einer der ITH mit dem größten Sekundärtransportanteil in Deutschland und besitzt bereits eine entsprechend hohe Auslastung. Entweder fliegt er nun verstärkt primär - dann gibt's wieder Verwerfungen im Sekundärtransport, die sich auf andere RTH/ITH-Standorte auswirken wird, oder er steht halt nicht für Primäreinsätze zur Verfügung - dann hat die Verlegung genau Null gebracht.
Bedingt durch den Maschinentypus und -größe besitzt er natürlich auch nicht die Flexibilität bezüglich der Landeplatzwahl wie 'n EC135. Mir ist in der Region mindestens ein Klinikum bekannt, wo er definitiv nicht wird landen können.
Und zum Dritten: Glaubt ernsthaft jemand, die fünf Minuten Verkürzung der Flugzeit, die die Verlegung mit sich bringt, rettet nun Menschenleben im Dutzendpack? -
Und zum Dritten: Glaubt ernsthaft jemand, die fünf Minuten Verkürzung der Flugzeit, die die Verlegung mit sich bringt, rettet nun Menschenleben im Dutzendpack?
5 Minuten bei 10km? Wie langsam fliegt der denn?