Kreis Karlsruhe/Rastatt/Baden-Baden. Ohne Auftrag der Behörden hat eine in Baden-Baden niedergelassene Firma mit einem ausgemusterten Notarztfahrzeug, welches von ihnen mit einer gelb-blauen Lackierung und mit dem Aufdruck "International Medical" versehen worden war, auf der Autobahn 5 verschiedene Hilfsdienste angeboten. Die Beschuldigten sind dabei offenbar ein ordentliches Stück zu weit gegangen. Nach den vom Autobahnpolizeirevier Karlsruhe in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Karlsruhe geführten Ermittlungen richtet sich der Verdacht wegen Amtsanmaßung und Erpressung gegen ein Ehepaar. Beide hatten als Besatzung des mit Blaulicht und Signalhorn ausgestatteten Fahrzeugs, mit dem die Firma im Internet unter anderem um Aufträge für Blut- und Organtransporte wirbt, nicht nur zur Absicherung von Pannenfahrzeugen ihre Dienste angeboten, sondern in angeblichem Auftrag der Autobahnpolizei auch mehrere Verkehrsteilnehmer gemaßregelt.
Von einem Autofahrer, der die A 5 bei Malsch ordnungswidrig an einer Behelfsausfahrt verlassen wollte, wurde unter der Androhung einer hohen Geldbuße und eines Fahrverbots eine Geldspende in Höhe von 20 Euro abverlangt. Da die Tatverdächtigen dabei äußerst professionell aufgetreten sind, vermuten die Beamten der Autobahnpolizei weitere Fälle, in denen Autofahrer mit den Besatzungen dieses Fahrzeugs unliebsame Erfahrung machen mussten oder sogar in vermeintlich behördlichem Auftrag abkassiert worden sind. Diese Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 0721 / 94 48 40 bei der Autobahnpolizei Karlsruhe zu melden.
Aufgeflogen ist diese Masche, nachdem sich Mitte Oktober ein Autofahrer bei derPolizei zunächst über das unfreundliche Auftreten der Insassen dieses umgebauten Notarztwagens beschwert hatte. Im Zuge der zunächst wegen Amtsanmaßung geführten Ermittlungen meldete sich der zu einer Spende genötigte Autofahrer bei den Beamten. Um weiteren Missbrauch zu verhindern, wurde das ohne Genehmigung am Fahrzeug angebrachte Blaulicht beschlagnahmt.
Quelle: Pressemitteilung der Polizei