Baden-Württemberg: Bereichsnotärzte stellen aus Ärger über neue Vorschrift ihren Dienst vorläufig ein

  • Um in der Schwarzwald-Region um St. Blasien die in Baden-Württemberg auch für Notärzte gesetzlich festgelegte Hilfsfrist von maximal 15 Minuten einhalten zu können, fordert der zuständige Bereichsausschuss, dass sich auch die diensthabenden Bereichsnotärzte an zentraler Stelle in St. Blasien für Einsätze zur Verfügung halten müssen. Bislang fuhren die acht Notfallmediziner von ihrer Arztpraxis aus zu Einsätzen. Sie widersprechen der Behauptung, dadurch würde es zu Problemen mit der Hilfsfrist kommen. Müssten sie ihren Dienst von St. Blasien aus versehen, könnten sie ihren Praxisbetrieb nicht aufrecht erhalten und müssten ihre Patienten vernachlässigen. Vertraglich sei bisher geregelt, dass die Bereichsnotärzte ihren Dienst von ihrer Hausarztpraxis aus versehen könnten. Die Ärzte wollen ihren Dienst nun solange einstellen, bis eine Lösung gefunden wird. Bis dahin muss ein Rettungshubschrauber die notärztliche Versorgung in der Region sicherstellen.


    Quelle und Video: http://www.swr.de/nachrichten/…pv=video/nid=1622/oawbta/




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  • Was da grad abgezogen wird, ist ein absoluter Witz.... letztens kam schon ein Bericht darüber in der Badischen Zeitung, welcher voller Behauptungen war, die absolut nicht zutreffend waren. Nur um die BNA´s dort in einem positiven Licht da zu stellen....


    http://www.badische-zeitung.de…erzte-lassen-arbeit-ruhen


    http://www.badische-zeitung.de…nigung-ist-nicht-in-sicht


    Vom Bereichsausschuss kam die Infos an die BNA´s St. Blasien, das sie die Hilfsfrist nur zu 74 !!! % halten. Dem Widersprachen die BNA´s... es wurde behauptet, das dies nur zutreffen würde, wenn der RTW aus Neustadt oder Segeten anfahren müsse oder sie auf den Höchenschwanderberg oder Schluchsee fahren müssten....


    Ich arbeite jetzt 10 Jahre im Bereich HSW, und habe es noch NIE erlebt, der entweder der RTW aus Neustadt anfahren musste, oder die BNA´s nach Schluchsee gekommen währen... da wird sich ja mit Händen und Füßen dagegen gewehrt selbst im eigenen Bereich zu begleiten... wenn der Transport in den Nachbarlandkreis geht, dann musste eigentlich immer entweder der Transport ohne Begleitung erfolgen oder das NEF des Nachbarlandkreises wurde entgegen geholt....


    Was nicht erwähnt wird, das dieser BNA Dienst parallel zum normalen Praxisdienst gemacht wird.... und wenn die Praxis voll ist, dann will man ja auch net allzulange für den Notfall weg sein. Auch kann man ja net in den Nachbarkreis begleiten, da man ja noch kv Dienst im eigenen Gebiet macht....


    UND ... man muss sich noch rechtfertigen, warum man teilweise den BNA nachalarmiert, man würde sie ja ohne eigentlichen Grund aus der Praxiszeit rausholen....


    Das ging so weit, das Anfang Februar der BNA zu einem Einsatz GAR nicht kam, er rief nach Alarmierung auf der RLST an , ließ sich mit uns via Handy verbinden, um mitzuteilen, das er keinen Grund sehe jetzt da zu kommen. ( Anm. Pat mit heftigen Schmerzen, NA zur Analgesie nachgefordert) Wir sollen einfach so umlagern Schmerzen hin oder her... End vom Lied war, das uns dann das NEF von Waldshut geschickt wurde ( ca 20 min Anfahrt), die Anlagesie durchgeführt wurde und wir den Transport durchführen konnten. Der Vorfall wird nun auch vom Bereichsausschuss untersucht...

  • Eigentlich betrifft diese Regelung nur eine Arztpraxis, die abseits der Agglomeration St. Blasien liegt (Schwarzwaldretter möge mich korrigieren).
    Ergänzend hierzu sollte erwähnt werden, dass die Ärzte neben den Einsatzentgelten auch eine Grundpauschale pro Dienst erhalten.


    Schwarzwaldretter: hatte man nicht vor einiger Zeit darüber bereiten, ein reguläres NEF, welches gem. RDG Ba-Wü besetzt ist, dort zu stationieren ?

  • Diese Truppe, angeführt durch Landadelige und Kreispolitiker, war im jammern schon immer gross.
    Da braucht man unbedingt ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht (jahrelang hat das auch ohne funktioniert), Funkgeräte (die hatten sie eh schon im Privatwagen), gespendete Notfallkoffer ...

  • Die Situation, wie sie jetzt gerade herrscht, ist eigentlich die Gelegenheit, um über die Installation eines RICHTIGEN Nef Standortes nachzudenken.... denn auch die BNA´s werden nicht jünger und über kurz oder lang werden sie altersbedingt nicht mehr fahren

  • Das Problem der Hilfsfristen besteht ja nicht nur im St.Blasier-Raum sondern auch im Bereich Jestetten. Da kommt der BNA schon mal mitm Fahrrad angeradelt (kein Witz alles schon erlebt ), da fehlts meiner Meinung nach zum Teil auch an der nötigen Professionalitätder Herren BNA. Einzige Lösung ist eine hauptamtlich besetzte NEF-Wache in St.Blasien. Alleine schon die Tatsache das das NEF Waldshut bei eingermaßen gesitteten FAhrweise ca. 20min alleine bis St.Blasien braucht und dann unten in der Rheinschiene fehlt ist untragbar. Und wenn man dann wie gestern schon Vorgekommen nach Bernau muss dauerts noch mal ca. 6min länger... Hilfsfrist adeé. Dazu löst das ganze ja auch noch eine Kettenreaktion aus wenn man dann unten im Raum WT nen NA braucht dann kommt das NEF aus Stühlingen bzw Bad Säckingen bedeutet auch gleich mal nen Anfahrt von rund 20min. Ganz zuschweigen vom Bereich Richtung Hohentengen/Küssaberg.

  • Alleine schon die Tatsache das das NEF Waldshut bei eingermaßen gesitteten FAhrweise ca. 20min alleine bis St.Blasien braucht und dann unten in der Rheinschiene fehlt ist untragbar.


    Lass es da mal noch schneien (soll dort ja gelegentlich vorkommen) ...

  • Nach einem Gespräch zwischen dem Bereichsausschussvorsitzenden Peter Hofmeister, den betroffenen Bereichsnotärzten, sieben Bürgermeistern der Region sowie Landratsamt-Dezernent Walter Scheifele, ist die geplante Residenzpflicht vorerst vom Tisch. In den kommenden drei Monaten sollen nun die Hilfsfristen der Notärzte genau geprüft werden. Diese widersprechen nach wie vor dem Vorwurf, die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von maximal 15 Minuten häufig nicht einhalten zu können. Der Bereichsausschuss indes möchte nun, dass zumindest an den Wochenenden ein NEF - besetzt mit einem Rettungsassistenten und einem Notarzt - in St. Blasien stationiert wird. Die Bereichsnotärzte könnten hier ebenfalls eingebunden werden. Diese allerdings zeigen wenig Interesse an einer solchen Lösung: http://www.badische-zeitung.de…ien-wohnen--42472481.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ist klar, das die BNA´s an dieser Lösung kein Interesse haben....sie müssten ja sonst am Wochenende dann am NEF Standort in St. Blasien sein und können nicht wie bisher gemütlich das Wochenende zu hause verbringen um von dort auf einen Einsatz zu warten wie bisher.....

  • Hallo!!
    .....selber Schuld wer das macht....

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Auch auf der Hauptversammlung der Bereichsnotärzte in Todtmoos am vergangenen Donnerstag war die notärztliche Versorgung Hauptthema. Die Anwesenden Ärzte stellten aus ihrer Sicht einmal mehr fest: "Wir haben die geforderten Hilfsfristen locker eingehalten." Insgesamt 107 Einsätze wurden mit dem vereinseigenen Notarzteinsatzfahrzeug im Jahr 2010 gefahren. Die praktizierte Lösung sei für den Kurort die effektivste und kostengünstigste, in durchschnittlich sieben bis acht Minuten seien die Bereichsnotärzte am Einsatzort gewesen.
    Etwas verwirrend die Aussagen zum Eintreffen des RTW. Da die Notärzte nach ihrer Aussage oft erst nach Eintreffen des Rettungsdienstes alarmiert werden, würde die Hilfsfrist in diesen Fällen auf das Eintreffen des Rettungswagen bezogen, was die Hilfsfrist für die Bereichsnotärzte verfälschen würde. Die im Raum stehenden Lösung mit einer zentralen Notarztversorgung von Sankt Blasien aus sei für Todtmoos "nicht praktikabel", das Rettungsgesetz nicht erfüllbar.


    Quelle: http://www.badische-zeitung.de…ingehalten--42888258.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • echt stark.... :stop:


    man merkt mal wieder, dass die Interpretation von Statistiken und Protokollen sehr leicht von der Hand geht und der Spielraum der eigenen Ansichten entsprechend hoch ist! In der heutigen Zeit (steigende Einsatzzahlen, Qualitätsoptimierung in der Versorgung,...) ist man auf einen professionellen Rettungsdienst angewiesen, keine Lösungen wie sie vllt. vor 50 Jahren funktioniert haben.


    Daher wäre die einzig richtige Lösung die Etablierung eines NEF-Standorts um strukturschwache Regionen in Bezug auf die notärztliche Versorgung auszubauen!

  • Die Bereichsnotärzte aus St. Blasien sind künftig auch für die Gemeinde Höchenschwand zuständig. Die entschied der zuständige Bereichsausschuss im Hinblick auf die Verbesserung der Hilfsfrist für die Gemeinde, die bislang von einem Notarzt aus Waldshut betreut wurde. Diese Änderung, die den Bereichsnotärzten bei einer Vereinbarung mit dem Bereichsausschuss im März nach Angabe ihres Sprechers unbekannt war, wird von den Ärzten als Affront betrachtet. Zumindest für die in Bernau lebenden und arbeitenden Bereichsnotärzte sei es dadurch schwieriger, die Zeiten einzuhalten.
    Gleichzeitig gaben die Bereichsnotärzte bekannt, den politischen Widerstand aufzugeben. Man wolle keine negativen Auswirkungen auf die Patienten riskieren und juristisch hätten die Notärzte keine Handhabe, gegen die Entscheidungen des Bereichsausschusses vorzugehen. Auch von Seiten des Landratsamtes erfahren die Notärzte keine Unterstützung, im Gegenteil: in einem Brief teilte Dezernent Walter Scheifele den Ärzten mit, dass sie den Anweisungen des Bereichsausschusses Folge zu leisten haben. "Es ist schwer verständlich, wenn jede Veränderung auf sehr starken Widerstand stößt, obwohl alle gemeinsam verpflichtet sind, die Hilfsfristen zu optimieren", so der Dezernent. Die Bereichsnotärzte wollen nun mit dem Bereichsausschuss kooperieren, sehen aber den Anfang vom Ende des seit 15 Jahren funktionierenden BNA-Systems eingeläutet.


    Quelle: http://www.badische-zeitung.de…r-geworden--44487366.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Die Bereichsnotärzte wollen nun mit dem Bereichsausschuss kooperieren,


    von wollen kann bei der Sachlage ja wohl keine Rede mehr sein. Sie müssen wenn Sie ihre Nebeneinkünfte behalten wollen.


    sehen aber den Anfang vom Ende des seit 15 Jahren funktionierenden BNA-Systems eingeläutet.

    Was, wenn man den Medien Glauben schenken darf, auch nicht das schlechteste ist.

  • Hier handelt es sich wohl um die "selbstfahrende" Notarzt Variante, die so laut Gesetz in Bawü gar nicht existieren dürfte.


    Hier gehört ein NEF Standort benannt der ständig besetzt ist mit einem NEF samt Rettungsassistenten und einem Notarzt.
    Nur dann ist gewährleistet, dass den Patienten auch Gesetzeskonform, adäquadt geholfen werden kann.


    Und die Hilfsfristen in Baden Württemberg sind auf 10 min. auszulegen, nur in Ausnahmefällen sollte max. 15 min gebraucht werden!!!
    Es wird aber häufig schon bei der Planung von 15 min ausgegangen....??? :nein:


    Nur als kleine Anmerkung.


    Das wirtschaftliche lassen wir mal aussen vor....


    Gruß
    Achim :lol: