Kinder-Notfalllineal soll flächendeckend eingeführt werden

  • Auf Initiative der Techniker Krankenkasse und in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen sollen zunächst in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland alle Rettungsmittel flächendeckend mit einem Kinder-Notfalllineal ausgestattet werden. Das Lineal, das von Dr. Jost Kaufmann, Oberarzt der Abteilung für Kinderanästhesie am Kinderkrankenhaus der Stadt Köln, entwickelt wurde und unter dem Namen "PädNFL" angeboten wird, soll Rettungskräften die richtige Dosierung von Notfallmedikamenten bei Kindern erleichtern. Da Notärzte und Rettungsassistenten nur wenig Erfahrung mit jungen Patienten hätten, kämen falsche Dosierungen dreimal so häufig vor, wie bei Erwachsenen, so der baden-württembergische Landeschef der Techniker Krankenkasse, Andreas Vogt.


    Quelle: http://www.aerztezeitung.de/ne…l-richtige-dosierung.html


    Website zum Notfall-Lineal: http://www.notfalllineal.de

  • Da hat aber jemand gut für sich die Werbetrommel gerührt...nicht schlecht.


    Aber es ist schon eine feine Sache, das Bändchen-zugegeben.





    Grüße aus der Wüste - wo das Päditape durch die Gegend geflogen wird

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Wobei wir schon vor fast einem Jahr nach der benötigten Menge für unsere Fahrzeuge im Rahmen einer "Studie" angefragt wurden und bisher noch kein Lineal bekommen haben. Also die Mühlen mahlen auch hier geduldig. Das altenative Produkt verwenden wir schon länger, daher denke ich nicht, dass sich durch diese Iniatiative die Versorgung grundlegend verbessert.


    Eddy

  • Ich hab das nach meinem EPLS Kurs, nach meinen NLS Kurs und noch mal vor einem Jahr bei meinem Arbeitgeber vorgeschlagen..
    könnt euch ja vorstellen was passiert ist :mauer:

  • Ich hab das nach meinem EPLS Kurs, nach meinen NLS Kurs und noch mal vor einem Jahr bei meinem Arbeitgeber vorgeschlagen..
    könnt euch ja vorstellen was passiert ist :mauer:


    Ich weiß was....ich weiß was .... :D:D:D


    Witzig übrigens mal wieder, dass das "orginalband" überall auf der Welt schon seit Ewigkeiten erfolgreich benutzt wird, aber nun erstmal wieder jetzt diese Möglichkeit in der BRD in etwas größerem Stiel eingeführt wird...
    Rettungsdienstliches Entwicklungsland BRD....



    Grüße aus der Wüste

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Meiner Meinung nach macht dieses Band nur auf arztbesetzten Rettungsmitteln (sprich NEF/RTH) in Kombination mit einer Kindernotfalltasche Sinn (am besten entsprechend dem Lineal mit farbigen Modultaschen).

  • Meiner Meinung nach macht dieses Band nur auf arztbesetzten Rettungsmitteln (sprich NEF/RTH) in Kombination mit einer Kindernotfalltasche Sinn (am besten entsprechend dem Lineal mit farbigen Modultaschen).


    Blöde nur, dass die Bänder / Taschen untereinander nicht kompatibel sind - die Kindernotfalltasche mit Farbband und farbigen Modultaschen (ich denke, du meinst x-cen-tek) ermöglicht nur eine Zuordnung des Materials zur Kindergröße, hilft aber gerade bei Medikamentendosierungen ect. nicht weiter - und gerade das ist IMHO die größere Herausforderung als die Zuordnung eines passenden Tubus oder Maske. Die Farbabfolge dieses Bandes passt leider nicht zu Bändern (z.B. das bekannteste von Lifeissimple.de). Lediglich das Broselow - System hat sowohl die Zuordnung zu Modultaschen (oder Schubladen im kindernotfallwagen) als auch die Medikamentendosierungshinweise.

  • Meiner Meinung nach macht dieses Band nur auf arztbesetzten Rettungsmitteln (sprich NEF/RTH) in Kombination mit einer Kindernotfalltasche Sinn (am besten entsprechend dem Lineal mit farbigen Modultaschen).


    Warum das denn? Habt ihr auf euren RTWs denn keine Kinderkoffer?
    Gar nicht so selten, dass bei uns auch die RTW-Besatzung schon vor dem NA medikamentös tätig wird - auch wenn es dann meist um so vermeindlich "einfache" Dinge wie Adrenalin über Vernebler, Diazepam rectal oder ein Paracetamolzäpfchen ist...
    Gerade lebensrettende Medikamente wie Volumenbolus, Reamedis, Adrenalin bei Atemwegsproblemen/Anaphylaxie sind auch für RettAss ein eindeutiges MUSS!
    Außerdem geht es ja auch nicht nur um Medis, sondern auch um Material. Tubus/LT/LMA-Größe, Absaugkatheter (das man ggf. schon mal vorbereiten könnte)


    Die Teile kosten nicht die Welt und gehören meiner Meinung nach daher in jeden Koffer/Rucksack/Schrank in dem Kinderzubehör/Medis sind! :positiv:

  • Diese Phrase wird durch Wiederholung weder schlauer noch wahrer.


    Warum, nur weil wir Notärzte haben?
    Sicher, wir haben einige Ecken in denen es super läuft.. aber auch Ecken in denen ich nicht mal meinem schlimmsten Feind den RD wünsche.
    Über Schwellenlandniveau kommen wir also noch verhandeln.. aber den Rest? Neee....!

  • Meiner Meinung nach macht dieses Band nur auf arztbesetzten Rettungsmitteln (sprich NEF/RTH) in Kombination mit einer Kindernotfalltasche Sinn (am besten entsprechend dem Lineal mit farbigen Modultaschen).


    Es gibt auch Einsätze, bei denen vom lokalen (... und vor Ort anwesenden ...) Kinderarzt gar kein arztbesetztes Rettungsmittel angefordert wird - und dies auch in vielen Fällen gar nicht notwendig wäre. Trotzdem wird auch der anwesende Pädiater gerne auch eine "Gedankenhilfe" zurückgreifen.

  • Blöde nur, dass die Bänder / Taschen untereinander nicht kompatibel sind - die Kindernotfalltasche mit Farbband und farbigen Modultaschen (ich denke, du meinst x-cen-tek)

    Ich dachte eher daran, sich anhand des Lineals selber die Modultaschen zusammenzustellen. Die gibt es ja in fast jeder erdenklichen Farbe. Oder ist das nicht praktikabel?


    Diese Phrase wird durch Wiederholung weder schlauer noch wahrer.


    :growup: J.

    Dem ist nichts hinzuzufügen. Man fragt sich, wo manche Leute arbeiten, dass solche Sätze noch fallen.


    Gar nicht so selten, dass bei uns auch die RTW-Besatzung schon vor dem NA medikamentös tätig wird - auch wenn es dann meist um so vermeindlich "einfache" Dinge wie Adrenalin über Vernebler, Diazepam rectal oder ein Paracetamolzäpfchen ist...

    Und die sollte man nun wirklich im Kopf haben... Den Kinderkoffer haben wir natürlich auf dem RTW, und der wird brav hervorgeholt und man wartet auf den Doc wenn man sich nicht sicher ist, was man aus diesem hervorzaubern soll. Und wenn man selber etwas anwenden muss/möchte, dann sollte man auch soviel Ahnung davon haben, dass man eben kein Lineal mehr braucht. Der Schwerpunkt des Lineals sollte bei Dosierungshilfen (Volumen + Medi´s) liegen, Info über Alter und Gewicht hergeben.


    Es gibt auch Einsätze, bei denen vom lokalen (... und vor Ort anwesenden ...) Kinderarzt gar kein arztbesetztes Rettungsmittel angefordert wird - und dies auch in vielen Fällen gar nicht notwendig wäre. Trotzdem wird auch der anwesende Pädiater gerne auch eine "Gedankenhilfe" zurückgreifen.

    Der Pädiater der mich nach einer "Gedankenhilfe" fragt wird höflich des Raumes verwiesen und ein Notarzt nachgefordert.

  • Der Pädiater der mich nach einer "Gedankenhilfe" fragt wird höflich des Raumes verwiesen und ein Notarzt nachgefordert.



    Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du einem Kinderarzt, der sich - weil noch nicht durch vollkommene Arroganz degeneriert - absichern möchte, des Raumes verweisen, um irgendeinen Notarzt (evtl. der Fachrichtung Chirurgie oder Innere, welche in der Regel jedoch soviel Ahnung von Kinderheilkunde haben, wie ein Schwein vom Stabhochsprung) zu einem viel späteren Zeitpunkt die (ärztliche) Patientenversorgung überlassen - letzteren aber eine Gedankenstütze zugestehen ?


  • Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du einem Kinderarzt, der sich - weil noch nicht durch vollkommene Arroganz degeneriert - absichern möchte, des Raumes verweisen, um irgendeinen Notarzt (evtl. der Fachrichtung Chirurgie oder Innere, welche in der Regel jedoch soviel Ahnung von Kinderheilkunde haben, wie ein Schwein vom Stabhochsprung) zu einem viel späteren Zeitpunkt die (ärztliche) Patientenversorgung überlassen - letzteren aber eine Gedankenstütze zugestehen ?

    Nein. Ich denke vielmehr, dass dieses Lineal überbewertet wird. Und auf meine konkrete Aussage bezüglich des Pädiaters: Wenn er Pädiater ist, weiss er was er tun soll und wird seine Erkenntnis sicherlich nciht in einem 10 cm breiten, aufklappbaren Sammelsurium von Zahlen und Formeln suchen. Was ich damit meine: Das Ding ist der letzte Ausweg in einer Extremsituation, in der z.B. ein unerfahrener Anästhesist oder ein Chirurg/Internist zwingend eine Analgesie oder sogar Narkose bei einem Kleinkind einleiten muss. In der Aufregung kann ein kurzer Blick auf Dosierungen helfen um sich von der Richtigkeit der geplanten Dosierung zu überzeugen. Jemand der gar keine Ahnung von der Dosierung hat, sollte sich eingestehen auch präklinisch keine Narkose einzuleiten. Ich bin weiss Gott kein alter Hase (knapp 2 Jahre Anästhesiepflege) und hab vll bisher 150-200 Kindernarkosen (< 6 Jahre) mitgemacht. Und wenn elektive HNO und UCH Narkosen schon gravierende Probleme machen können, dann schlackern mir die Ohren wenn ich höre, dass ein solches Tape der Heilsbringer sein soll.
    Und das auch noch auf dem RTW. Sicher, haben ist besser als nicht-haben, aber ohne die entsprechende Erfahrung und Routine, nützt auch ein solches Tape nicht, den Blindflug einer Analgesie oder Narkose zu verhindern. Ich hoffe, dass das nicht arrogant oder abfällig rüberkommt. So ist es nicht gemeint, es soll lediglich zum kritischen Hinterfragen anregen und spiegelt meine Meinung wieder.


    Ein Beispiel aus der Praxis:


    Ein Oberarzt meiner Abteilung (zur Erinnerung: Anästhesie) ist mit dem RTH zu einem Kleinkind (~2 Jahre) gerufen worden, welches eine Herzfrequenz von 170 bis knapp über 200 aufwies. Die Rhythmusstörung war jetzt zum zweiten Mal aufgetreten, beim ersten mal wurde veranlasst, dass das Kind zu Hause während Ruhephasen an eine Art "EKG für Hause" angeschlossen wurde. Dadurch und durch die Symptomatik der Kleinen (Blässe) alarmierten die Eltern den Notruf.
    So, was macht ein Anästhesist in einem solchen Fall? Ein cardial instabiles kleines 2 Jahre junges Kind. Zückt er das Kinderlineal? Nein, er ruft schlichtweg in der Uniklinik an und lässt sich zu einem pädiatrischen Intensivmediziner durchstellen. Und genau so würde ich es, sowohl als Rettungsassistent oder als Notarzt ohne Erfahrungen in diese Richtung der Pädiatrie auch tun.

  • Leider ist die Hemmschwelle einen erfahrenen/spezialisierten Kollegen um Rat zu fragen in Deutschland (weiß nicht wie das woanders ist) immer noch sehr hoch. Meiner Erfahrung nach schaffen/machen das nur die Kollegen die eh gut sind und ein entsprechendes Selbstbewusstsein haben... leider sind das die wenigsten. Da kann so ein Stück Pappe voller Zahlen durchaus mal helfen (lebensrettend sein). Wird nicht umsonst gerade von den Kinderspezialisten offensiv beworben/empfohlen!

  • Leider ist die Hemmschwelle einen erfahrenen/spezialisierten Kollegen um Rat zu fragen in Deutschland (weiß nicht wie das woanders ist) immer noch sehr hoch. Meiner Erfahrung nach schaffen/machen das nur die Kollegen die eh gut sind und ein entsprechendes Selbstbewusstsein haben... leider sind das die wenigsten. Da kann so ein Stück Pappe voller Zahlen durchaus mal helfen (lebensrettend sein). Wird nicht umsonst gerade von den Kinderspezialisten offensiv beworben/empfohlen!


    :applaus: :applaus: :applaus:

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Ich denke vielmehr, dass dieses Lineal überbewertet wird.


    Wird es vermutlich, keine Ahnung, ich habe das Teil einmal beim PEPP-Kurs gesehen. Ich habe meine Schablone, wo ich die Medikamentendosierung über das Gewicht schnell berechnen kann.


    Und auf meine konkrete Aussage bezüglich des Pädiaters: Wenn er Pädiater ist, weiss er was er tun soll und wird seine Erkenntnis sicherlich nciht in einem 10 cm breiten, aufklappbaren Sammelsurium von Zahlen und Formeln suchen.


    Würde ich so nicht sehen.


    Das Ding ist der letzte Ausweg in einer Extremsituation, in der z.B. ein unerfahrener Anästhesist oder ein Chirurg/Internist zwingend ... oder sogar Narkose bei einem Kleinkind einleiten muss.


    Jemand der gar keine Ahnung von der Dosierung hat, sollte sich eingestehen auch präklinisch keine Narkose einzuleiten.


    Was nun ? Hier widersprichst du dich glaube ich !


    Ich bin weiss Gott kein alter Hase (knapp 2 Jahre Anästhesiepflege) ...


    Terminologie ist eine tolle Sache, vor allem, da es regionale und nationale Unterschiede gibt. Mir wäre es lieber, du würdest von 2 Jahren Pflege auf der Anästhesie reden, denn unter "Anästhesiepflege" verstehe ich etwas anderes. Aber, mag sein, dass dies bei euch da oben nicht unterschieden wird.


    Ich hoffe, dass das nicht arrogant oder abfällig rüberkommt.


    Eher wirr und arrogant


    So, was macht ein Anästhesist in einem solchen Fall?


    "Seek for experts help", ist ein Prinzip, dass es gibt, seit der Rettungsdienst Kommunikationsmöglichkeiten hat. Dies ist international integraler Bestandteil der Notfallversorgung (ob mit oder ohne notärztliche Präsenz) und daher nicht übermässig bemerkenswert.

  • Zitat von ?//stefan84? Und auf meine konkrete Aussage bezüglich des Pädiaters: Wenn er Pädiater ist, weiss er was er tun soll und wird seine Erkenntnis sicherlich nciht in einem 10 cm breiten, aufklappbaren Sammelsurium von Zahlen und Formeln suchen.


    Würde ich so nicht sehen.


    Dann habt ihr aber sehr gute Pädiater bei euch...! Wie siehst du das denn dann? Entweder ich kenne meine Grenzen und ordere einen Notarzt mit oder ich bestell mir nur einen RTW und weiss wie ich das Kind behandel anstatt das ich mir Hilfe in einem Kompendium suche.






    Vll nicht genau genug formuliert. Wenn ich bereits einige Kindernarkosen (nicht viele) gemacht habe, dann habe ich auch gewisse Dosierungen im Kopf, also eine Idee, wie ich die Narkose durchführen möchte. Jemand der keinen Schimmer davon hat, hat auch noch keine Narkose bei Kindern gemacht und soltle sie dementsprechen, nur weil er Arzt ist, auch nicht durchführen weil er sich die Dosierungen grade eben angelesen hat.






    Anästhesiepflege) ...


    Terminologie ist eine tolle Sache, vor allem, da es regionale und nationale Unterschiede gibt. Mir wäre es lieber, du würdest von 2 Jahren Pflege auf der Anästhesie reden, denn unter "Anästhesiepflege" verstehe ich etwas anderes. Aber, mag sein, dass dies bei euch da oben nicht unterschieden wird.


    Anästhesie(fach-)pfleger heissen bei uns alle die, die in der Anästhesie als Assistent des Arztes arbeiten (die Fachpflege ist ein 2 jähriger berufsbegleitender Weiterbildungskurs), mit all den damit verbundenen Aufgaben und Pflichten.






    Eher wirr und arrogant


    Schade!


    "Seek for experts help", ist ein Prinzip, dass es gibt, seit der Rettungsdienst Kommunikationsmöglichkeiten hat. Dies ist international integraler Bestandteil der Notfallversorgung (ob mit oder ohne notärztliche Präsenz) und daher nicht übermässig bemerkenswert.

    Und deutlich praxisnaher, fundierter und effektiver als dieses Lineal.