Außergewöhnlicher Rettungseinsatz forderte Rettungsdienst und Feuerwehr

  • Ein außergewöhnlicher Rettungseinsatz nach einem Verkehrsunfall beschäftigte Rettungsdienst und Feuerwehr in Westerkappeln (Nordrhein-Westfalen). Die 48 Jahre alte Fahrerin eines VW-Transporters übersah beim Abbiegen vermutlich aufgrund des strömenden Regens einen Ackerschlepper mit Teleskoplader, der in der Folge den Transporter rammte, wobei sich die Zinken seiner Gabel in das Fahrzeug bohrten. Ein Zinken drang auf Höhe des Fahrersitzes in den Innenraum ein und durchbohrte zunächst die 48-Jährige komplett, bevor er auch die auf dem Beifahrersitz sitzende, 19-jährige Tochter aufspießte.
    Der alarmierte Rettungsdienst - die Besatzung zweier Rettungswagen und zweier Notarzteinsatzfahrzeuge - stabilisierte zunächst die beiden Frauen, die bei vollem Bewusstsein waren, bevor die Feuerwehr Westerkappeln damit beginnen konnte, sie mit schwerem Gerät aus dem Fahrzeug zu befreien. Die zuerst befreite Tochter wurde von einem hinzu alarmierten, ersten RTH in eine Osnabrücker Klinik geflogen.
    Die Rettung der 48-jährigen Mutter gestaltete sich aufwendiger, da zunächst der Zinken vom Lader abgetrennt werden musste. Nach der Rettung aus dem Fahrzeug wurde dieser dann weiter gekürzt, um die lebensbedrohlich verletzte Frau mit einem weiteren RTH in eine Klinik transportieren zu können.
    Insgesamt waren von Seiten des Rettungsdienstes ein Leitender Notarzt, ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, zwei Rettungswagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge sowie zwei Rettungshubschrauber im Einsatz.


    Quellen, Fotos und Video:
    http://www.noz.de/lokales/5617…-radladerzinke-durchbohrt
    http://www.os1.tv/Video/46408282001/?bctid=1093131398001
    http://www.feuerwehr-westerkap…sk=show&id=309&Itemid=109

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich hätte noch eine SanEinheit ( Verpflegung ) ,die Bundeswehr mit einem Räumpanzer und das THW primär alarmiert.
    warum wird hier derart großzügig beschickt? Bei einem gleichzeitigen MANV wären die Resourcen wohl sinnvoller nötig.

  • warum wird hier derart großzügig beschickt?


    2 RTW und 2 NEF für zwei schwer verletzte Patientinnen. Die beiden RTH wurden sicherlich später zum Transport hinzu alarmiert. Ich sehe hier keine großzügige Alarmierung - vom LNA für drei Patienten einmal abgesehen

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Na ja, ich begebe mich mal ins Land des Spekulatius, ach nee, der Spekulation.


    Wenn der Notruf ungefähr den Wortlaut hatte "Hier ist ein Bus von einem Gabelstapler aufgespießt worden" kann ich mir den Alarmierungsgrund für OrgL und LNA zusammenreimen.


    So geschehen bei uns vor ca. 1 Jahr.
    Alarm für alles was blaues Licht hat und es war eben solch ein Kleinbus mit zwei Personen besetzt.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Aber schlimm ist es doch auch nicht, dass die beiden (LNA+OrgL) vor Ort waren. So können die beiden die versorgenden Besatzungen etwas entlasten und organisatorische Maßnahmen übernehmen, wie z.B. bei der Krankenhaussuche und Anmeldung.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Es gibt Gegenden, da ist es gar nicht unüblich bei "komplizierten" Einsätzen, die die Zusammenarbeit mehrerer Fachdienste erfordern, Führungskräfte auch unterhalb der üblichen Schadensgrenzen zu alarmieren. Für den Rettungsdienst ist das dann halt der LNA / OrgL, bei der Feuerwehr gern auch mal ein B-Dienst. Ich finde es durchaus sinnvoll. Sollte sich tatsächlich in der Zeit eine Lage ergeben, die deren Anwesenheit erfordert ist der Weg zu ihrem Einsatzfahrzeug sicher auch nicht weiter als am Stütz. Ich sehe das Problem nicht, die anwesenden Notärzte / RettAss können sich so auf die Patientenversorgung konzentrieren und die Helmstreifenträger organiseren den Einsatz.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Es gibt ja unterschiedliche Einsatzschwellen für LNA / OrgL, in manchen Gebieten ist dieses nicht (nur) von der Anzal der Verletzten, sondern auch von der Anzahl der eingesetzten Kräfte abhängig. Auf die Schnelle habe ich http://www.kfv-warendorf.de/fileadmin/download/manv.ppt gefunden - auch dort würde in diesem Fall (2* NEF, 2* RTH --> mehr als zwei Arztbesetzte Rettungsmittel) formal der LNA alarmiert.

  • Generell sehe ich kein Problem mit der Alarmierung des OrgL + LNA. Bei mir in der Gegend ist es durchaus üblich, wie z.B. im Kreis WAF bei mehr als 2 NA im Einsatz einen LNA zu alarmieren. In diesem Fall waren es sogar 4. Rein organisatorisch macht es schon Sinn, vor allem und zusätzlich aufgrund der verschiedenen Organisationen, die dort im Einsatz waren.


    Und ansonsten: Was vergebe ich mir mit einer Alarmierung von LNA und OrgL in einem ländlichen Gebiet zu einer entsprechenden Lage. Ich schätze mal, dass diese zusammen in dem Kreis max. 20x / Jahr alarmiert werden, da ist jede Alarmierung gleichzeitig auch ein sinnvolles Training für entsprechend höher dimensionierte Schadenslagen. Einen unwahrscheinlichen Duplizitätsfall kann man jederzeit durch einen Abbruch des Einsatzes bearbeiten.

  • hallo!!



    jede Alarmierung gleichzeitig auch ein sinnvolles Training für entsprechend höher dimensionierte Schadenslagen. Einen unwahrscheinlichen Duplizitätsfall kann man jederzeit durch einen Abbruch des Einsatzes bearbeiten.


    :positiv:
    ich wollts nicht schreiben, genau so versuchen wir es in unserem Kreis durchzusetzen, lieber erst mal klein geübt und paar Zeiten auf dem Papier-und dann kann es vielleicht mal bei einem wirklichen MANV auch funktionieren.


    Grüsse

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Bei einem Einsatz der ungewöhnlich ist müssen Strategien abgesprochen werden. Die Feuerwehr muss die Bedürfnisse und Notwendigkeiten des Rettungsdienstes bei der Rettung erfahren und der Rettungsdienst muss die technischen Möglichkeiten und Grenzen der anwesenden Feuerwehr kennen. Daraus ergibt sich dann die Herangehensweise. Soetwas fängt simplen Begriffen wie "schnell" und "schonend" an. Dieser Prozess der Strategiefindung ist aufwendig und bindet Ressourcen. Der Rettungsmittelhalteplatz ist zu organisieren, die Landeplätze zu bestimmen. Es müssen generell erstmal die Hubschrauber besorgt werden und Betten für die Patienten organisiert. Auch für ein Krankenhaus ist ein Patient mit einer derartigen Pfählungsverletzung nicht alltäglich und ein geeignetes Haus muss gefunden werden.


    Die Einsatzleitung des Rettungsdienstes ist in diesen Aufgaben ausgebildet und erfahren. Obendrein dürften die Kollegen am Patienten genügend Dinge zu tun haben, sodass sie froh sein werden, wenn ihnen jemand diese Aufgaben abnimmt. Dein Argument der Bindung von LNA / OrgL kann ich nicht ganz nachvollziehen. MAnVs treten ja auch nicht auf wie am Fliessband und wie schon mehrfach erwähnt, kann man jemanden aus der Gesamteinsatzleitung auch wieder entlassen und er kann bis dahin viel Gutes getan haben.


    Immer dran denken, wer beim Planen versagt, plant sein Versagen!

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  • @johannesd, danke für die umfangreiche erklärung, so in der art wurde es auch auf dem orgl-lehrgang unterrichtet ;) . ich wollte aber eher darauf hinaus, dass laut lumberjack die alarmierung schon dahingehend sinn macht, da verschiedene organisationen im einsatz sind. deren sinn (bezogen auf diesen einsatz) verstehe ich nicht.


    unwissend der alarmierungsmeldung und der jeweiligen alarm- und ausrückeordnung der leitstelle möchte ich aber zu dem vorliegenden fall sagen, dass der trainingscharakter - der sonst ohne zweifel sehr sinnvoll ist - hier nicht vorhanden war, da die eigentlichen aufgaben der orgl/lna-kombination hier nicht zur anwendung kommen. ich denke, dass einer bzw. beide nef-fahrer die situation adäquat hätten organisieren können. organisieren und sichten im größeren umfang eines manv waren hier nicht notwendig. man kann im jahr 20 dieser einsätze als orgl haben und sich sagen " praxis hatte ich ja", aber mit dem nächsten " richtigen" manv vollkommen überfordert sein, da dieser RICHTIG fordert.


    meines erachtens ist es wichtiger entsprechende szenarien mit ALLEN im rettungsdienst tätigen regelmäßig, sogar überregional und fachübergreifend zu üben , als rein aus trainingszwecken zu jeder "kleineren" lage zu alarmieren, in denen orgl und lna nicht wirklich erforderlich sind. das kostet geld,zeit und vor allem arrangement. einige kollegen von mir hätten dann im letzten jahr am schönefelder kreuz als ersteintreffende rettungsmittel -und somit kommissarische orgl- sicherlich einiges anders gemacht. in den 15 minuten, die der orgl später eintraf, kann vieles irreversibel schief gehen,auf die ersten kommt es an.....aber das wissen wir ja alle .....in diesem sinne :-)

  • ..., dass der trainingscharakter - der sonst ohne zweifel sehr sinnvoll ist - hier nicht vorhanden war, da die eigentlichen aufgaben der orgl/lna-kombination hier nicht zur anwendung kommen. ...organisieren und sichten im größeren umfang eines manv waren hier nicht notwendig. man kann im jahr 20 dieser einsätze als orgl haben und sich sagen " praxis hatte ich ja", aber mit dem nächsten " richtigen" manv vollkommen überfordert sein, da dieser RICHTIG fordert.


    Warum hat ein solch kleiner, unnützer Einsatz kein Trainingscharakter und warum haben OrgL/LNA ihre eigentlichen Aufgaben nicht wahrnehmen können? Sicher hast Du Recht was das Sichten betrifft, aber müssen denn immer gleich Dutzende Tote und Verletzte rumliegen und der halbe Landkreis in Schutt und Asche liegen damit die OrgL/LNA-Ehre nicht gekränkt wird? Auch wenn das Sichten bei diesem Einsatz aufgrund der überschaubaren Anzahl von Patienten nicht notwendig war, so kann ich doch einige Dinge erkennen, die eine Entsendung eines OrgL/LNA nicht sinnlos machen! Und wenn es nur die Bildung einer EAL Rettungsdienst ist, so hat sie schon einen "Trainingscharakter", da die am Einsatz beteiligten Einsatzkräfte sich an diese gewöhnen. Denn nicht nur der OrgL/LNA will trainiert werden, auch die Feuerwehr und die(oder gerade die Einzelkämpfer-) Retter lernen das arbeiten mit einer EAL RD dann besser kennen.


    Und in diesem Zusammenhang ist das auch nicht ganz unwichtig...


    ich denke, dass einer bzw. beide nef-fahrer die situation adäquat hätten organisieren können.


    ...denn genau genommen ist gerade das ein Grund, warum ein OrgL/LNA Sinn macht. Ich freue mich, wenn eure NEF-RettAss ihre Führungskompetenz gut umsetzen können. Leider ist das in vielen Bereichen die ich kenne nicht so, da einfach keine Vorhanden ist. Da werden andere Prioritäten gesetzt (z.B. Dienstalter). Erst Samstagnacht hatte ich seitens der Leitstelle wieder so ein Erlebnis, so das der Einsatz organisatorisch wieder völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Und es war keine aufwendige technische Rettung erforderlich sowie die Patientenanzahl ebenfalls klein. Aber darum gehts mir gerade gar nicht! Zurück zu unserem Einsatz: Es waren 4 Notärzte (2x NEF, 2x RTH) sowie 2 NEF-RettAss an der Einsatzstelle. Ich habe in meiner Führungsausbildung mal gelernt, wenn zwei gleichwertige Führer vor Ort sind ein übergeordneter Führer erforderlich ist. Beispiel: Zwei Löschzüge geführt von zwei Zugführern. Beide sind in der Organisationstruktur auf gleicher Ebene angesiedelt. Also kommt ein Verbandführer dazu und übernimmt die Einsatzleitung. Wenn wir mal drauf rumreiten wollen, und das tun wir jetzt mal, dann müsste man gleiches auch für die beiden NEF-RettAss machen. Beide haben die gleichen Aufgaben. Wer übernimmt denn nun die Führung? Der zuerst eingetroffen ist? Was ist wenn beide zugleich eingetroffen sind? Was ist wenn beide sich nicht einig sind? Was ist wenn die Notärzte sich nicht einig sind? Daher wäre es nicht falsch wenn ein OrgL/LNA dabei ist, denn die haben das letzte Wort (wenn man mal vom Einsatzleiter absieht).


    Letztendlich definiert ja nicht nur der MANV die Erforderlichkeit eines OrgL/LNA, sondern auch (Zitat) "...außergewöhnliche Notfälle und Gefahrenlagen". Und das kann auch der Großbrand einer Lagerhalle sein, auch wenn dieser Lage noch niemand zum Opfer gefallen ist. Gleiches wird übrigens auch in der "obersten" Schule, der AKNZ in Ahrweiler im Rahmen der Ausbildung von Führungskräften des Rettungsdienstes, des medizinischen Katastrophenschutzes, usw. so kommuniziert.


    ..., als rein aus trainingszwecken zu jeder "kleineren" lage zu alarmieren, in denen orgl und lna nicht wirklich erforderlich sind. das kostet geld,zeit und vor allem arrangement.


    Mal abgesehen vom Sprit, der Abnutzung der Dienstkleidung, o.ä. - warum kostet das Geld?


    Mal bissel Semi-Off Topic: Ich persönlich bin auch der Meinung, dass es mit einem kleinen 5-Tage Lehrgang nicht getan ist um einen OrgL auf seine Tätigkeit und Verantwortung vorzubereiten. Dazu gehört einfach ein wenig mehr...


    So, Roman beendet! :popcorn:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich habe in meiner Führungsausbildung mal gelernt, wenn zwei gleichwertige Führer vor Ort sind ein übergeordneter Führer erforderlich ist. Beispiel: Zwei Löschzüge geführt von zwei Zugführern. Beide sind in der Organisationstruktur auf gleicher Ebene angesiedelt. Also kommt ein Verbandführer dazu und übernimmt die Einsatzleitung. Wenn wir mal drauf rumreiten wollen, und das tun wir jetzt mal, dann müsste man gleiches auch für die beiden NEF-RettAss machen. Beide haben die gleichen Aufgaben. Wer übernimmt denn nun die Führung? Der zuerst eingetroffen ist? Was ist wenn beide zugleich eingetroffen sind?


    Ich stimme dir grundsätzlich zu, was deine bisherigen Ausführungen angeht. Das zitierte Beispiel finde ich allerdings etwas albern. Wenn zwei gleichrangige Führungskräfte vor Ort sind, müssen sie sich eben einigen.


    Die Bundeswehr klärt das übrigens in ihrer Vorgesetztenverordnung explizit im §6: Dort kann sich ein Soldat (mindestens Unteroffizier) gegenüber einem (höchstens) gleichrangigen Soldaten selbst zu Vorgesetzten ernennen, um derlei Kompetenzkonflikte auszuräumen. Sind sich zwei gleichrangige Führungskräfte dort also uneinig, wird der zum Vorgesetzten, der zuerst sagt: "Ich erkläre mich hiermit zum Vorgesetzten gemäß §6VVO!" Praktisch, oder?


    EDIT: Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/svorgesv/__6.html


    :) J.

  • Mal abgesehen vom Sprit, der Abnutzung der Dienstkleidung, o.ä. - warum kostet das Geld?


    Dass manch ORGL solche Einsätze umsonst macht ist ja echt nett (oder wie auch immer man das nennen will), aber hast Du Dir mal den Stundensatz eines LNA angeschaut... Manch einer bekommt da Dollarzeichen in die Augen wenn der Melder pfeift (naja, eher CHF Zeichen beim momentanen Dollarkurs ;) ).
    Also umsonst ist das nicht wenn der LNA kommt...

  • Sind sich zwei gleichrangige Führungskräfte dort also uneinig, wird der zum Vorgesetzten, der zuerst sagt: "Ich erkläre mich hiermit zum Vorgesetzten gemäß §6VVO!" Praktisch, oder?


    Ich probier mal aus ob das auch auf dem RTW funktioniert - Ich werde berichten. :D

  • Ich stimme dir grundsätzlich zu, was deine bisherigen Ausführungen angeht. Das zitierte Beispiel finde ich allerdings etwas albern. Wenn zwei gleichrangige Führungskräfte vor Ort sind, müssen sie sich eben einigen.


    Du hast Recht, aber das war Absicht (ich war/bin gespannt auf die Diskussionen)! Ich erwarte übrigens als Leitstellendisponent genau das, nämlich das ein NEF-RettAss solche kleinen Lagen selbstständig oder größere Lagen bis zum Eintreffen OrgL / LNA initial "geführt" bekommt. Leider werde ich immer wieder enttäuscht. Erwartet wird das, aber niemand will sich um die Schulung der NEF-RettAss Gedanken machen. Von nichts kommt nichts!


    Zurück zum Thema: Genau genommen müsste man so aber handeln, daher habe ich ein solches Beispiel genannt und bewusst auf die Spitze getrieben. Mir ging es nur darum es verständlich zu machen, dass man einen OrgL und LNA nicht nur dann braucht wenn der halbe Landkreis in Schutt und Asche liegt. Das sagt ja auch die Definition OrgL und LNA, wie diese ja u.a. auch von der AKNZ gelehrt wird.


    Übrigens wird im Bereich Feuerwehr i.d.R. so gehandelt! Wenn zwei Löschzüge bei einer Berufsfeuerwehr zum Einsatz kommen, so kommt auch ein übergeordneter Führungsdienst zum Einsatz. Gleiches bei den freiwilligen Feuerwehren, z.B. zwei Ortsfeuerwehren, der Stadt-/Gemeindebrandmeister wird dazu alarmiert. Das sind mal zwei Beispiele für solche AAO´s, die sich an den Regelungen der Linienorganisation orientieren, so wie diese die FwDV-100 vorgibt. Daher bilden Führungskräfte mit gleichen oder vergleichbaren Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich sowie gleichen Unterstellungsverhältnis eine Führungsebene. Diese Ebenen bilden sich im Einsatz nach den Erfordernissen der Lage und aus der Gliederung der Kräfte (taktische Gliederungen der Kräfte oder des Raumes). Auch ein RTW ist demnach eine taktische Einheit in Truppstärke mit einem Truppführer (RettAss, Fahrzeugführer) und einem Truppmann (RettSan, Fahrer oder auch "Maschinist"). Gemäß der DIN 14011 Teil 9 fällt dieser aber unter die Kategorie selbstständiger Trupp eines Sonderfahrzeuges. Das sind i.d.R. für Retter ohne Fw-/KatS Prägung oft böhmische Dörfer, i.d.R. auch nicht gelebt, was bei einem MANV durch das Einzelkämpferverhalten einem Führer das Leben schwer machen kann. Vielleicht wird es einem Retter doch etwas bewusst, dass er im Verborgenen doch ein wenig danach arbeitet!? Denkt mal an das Reanimationstraining (wer hat das sagen?), die Untersuchung eines Patienten (erstaunliche Parallelen zum Führungsvorgang), usw.!


    Dass manch ORGL solche Einsätze umsonst macht ist ja echt nett (oder wie auch immer man das nennen will), aber hast Du Dir mal den Stundensatz eines LNA angeschaut... Manch einer bekommt da Dollarzeichen in die Augen wenn der Melder pfeift (naja, eher CHF Zeichen beim momentanen Dollarkurs ;) ).
    Also umsonst ist das nicht wenn der LNA kommt...


    Auch das war Absicht! Ich wollte mal schauen ob dabei wieder solche Sachen raus kommen, wo OrgL / LNA noch rein ehrenamtlich, am besten noch mit Privatfahrzeug zum Einsatz gurken. Am besten noch ohne Dienstplan nach dem Motto: Roten Knopf drücken und mal schauen wer kommt (ob überhaupt jemand kommt)? Das gehört ordentlich organisiert! Und daher das dann ohnehin Geld kostet (Rufbereitschaft), dann können die beiden auch mal was tun. Und die paar Einsätze im Jahr machen dann den Landkreis auch nicht arm...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.