Welche Bücher als RAIP?

  • Hallo,


    da ich RAIP bin und mich noch ein wenig mehr und tiefer mit der Materie befassen will, wollte ich fragen, welche Bücher man empfehlen kann.
    Ich habe das Mensch Körper Krankheit, ABC-Beurteilung von Notfallpatienten und etliche Schulunterlagen.
    Was wäre noch ratsam?


    Ich wollte mir unter Umständen folgende Bücher zulegen:
    Präklinisches Traummanagement
    Arbeitsschritte im Rettungsdienst
    Pharmakologie im Rettungsdienst


    Was kann man da noch empfehlen?

  • Wie steht es mit "Notarzt-Büchern", damit man dem Notarzt auch gut assistieren kann, bzw. weiß, was er vorhaben könnte...

  • Wie steht es mit "Notarzt-Büchern", damit man dem Notarzt auch gut assistieren kann, bzw. weiß, was er vorhaben könnte...

    Viele gute Fachbücher und Leitfäden beinhalten beides, also die Tätigkeiten beider am Rettungsdienst beteiligten Berufe (also RettAss und NA). Vieleicht sollten man sich auch auf einige Basics besinnen, wie z.B. die Roten Hefte - BOS Sprechfunk, o.ä.! Es soll ja Kollegen geben, die die kompliziertesten und extrem seltensten Krankheiten und Operationsverfahren rauf und runter beten können, aber beim Bedienen und Erklären des Funkgerätes im RTW kläglich versagen. Wie...Bandlagenschalter? Verkehrsart? ?(


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Moin,


    von Leitfäden oder diesen kleinen Nachschlagebüchlein, halte ich absolut nichts - als RAiP. Warum? Diese dienen dazu bei vorhandenem Wissen nachschlagen zu können, um dann seine vorhandenen Informationen wieder "rauszukramen" etc. Diese Leitfäden bringen einem also nur etwas, wenn man schon ein gesundes Grundwissen hat, was beim RAiP eben nicht der Fall ist.


    Es gibt aber durchaus gute Literatur, wenn auch wenig:
    Empfehlensewert:


    - EKG Kurs für Isabel - damit versteht man wirklich das EKG und lernt die 12 Kanal EKG Interpretation von vorne an.
    - Notfallmedizin - Thieme Verlag - eigentlich für den NA gedacht, aber was Notfallmedizin anbelangt unschlagbar
    - Kurzlehrbuch Innere Medizin - Thieme Verlag - richtig dargestellte internistische Erkrankungen
    - ein Anatomieatlas - Sobotta, Netter, Prometheus
    - MKK - für Anatomie, Physiologie und alles "drumherum"


    später:
    - Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie - Elsevier Verlag (D.Henschler) - Super dafür geeignet, Wirkungsmechanismen zu verstehen, gut didaktisch reduzierbar auf das gerade relevante Wissen
    - Physiologie - Schmidt Thews - tiefergehende Physiologie um Pathophysiogie besser verstehen zu können



    Absolut nicht geeigenet:
    - Rettungsdienst heute - Elsevier - viel zu viele Fachfehler, zu geringer Tiefgang und schlechter Aufbau des Buches
    - LPN Reihe - zu viele Fachfehler, zu geringe Fachtiefe und schlechter Aufbu
    - das NAW Buch - zu viele Fachfehler, schlechter Aufbau und auch zu geringer Tiefgang


    Leider gibt es keine wirklich richtig gute Lektüre auf den RettAss zugeschnitten in Deutschland. Es wäre schöne, wenn Thieme sich dem widmen würde.


  • "Mensch Körper Krankheit" (MKK) halte ich für den Berufsanfänger und durchschnittlichen Rettungsassistenten durchaus für ausreichend; der Sobotta oder die Prometheus-Reihe spielen schließlich auch finanziell in einer anderen Liga.


    Ansonsten bin ich ein großer Fan vom "Taschenatlas Rettungsdienst".

  • "Mensch Körper Krankheit" (MKK) halte ich für den Berufsanfänger und durchschnittlichen Rettungsassistenten durchaus für ausreichend; der Sobotta oder die Prometheus-Reihe spielen schließlich auch finanziell in einer anderen Liga.


    Klar, die Bücher sind teuerer - daher meist auch für die Wissenserweiterung nach dem Examen geeignet. Doch MKK ist eben ein umfassendes Anatomie, Physiologie Buch und der Sobotta "nur" ein Atlas. Damit kann man die Bücher eher weniger vergleichen, weil sie eine andere Intention verfolgen. Einen guten Atlas sollte man aber schon zu Hause haben, um einfach mal sich den ganzen Körper und die makroskopischen Beziehungen zueinander zu verstehen :).


    Ansonsten bin ich ein großer Fan vom "Taschenatlas Rettungsdienst".


    Der hat aber ne Menge fachliche Fehler drin ;(

  • Sollte man nicht eigentlich schon vor dem Praktikumsjahr in der Ausbildung mit dem Buchstudium begonnen haben? Praktikumsjahr ist irgendwie etwas spät. Da soll das Grundwissen eigentlich in die Praxis umgesetzt werden.

  • Ich kann zum lernen dir Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie von Jecklin empfehlen. Momentan ist die 14. Auflage grad neu rausgekommen. Es hat eine gute Basis vom Grundlevel Anatomie und ist genial aufgebaut. Eben jener Aufbau erleichtert das Lernen sehr. Alles wichtige hat Bilder od. schematische Zeichnungen. Bei Amazon kann man ein paar Seiten einsehen.

  • Sollte man nicht eigentlich schon vor dem Praktikumsjahr in der Ausbildung mit dem Buchstudium begonnen haben? Praktikumsjahr ist irgendwie etwas spät. Da soll das Grundwissen eigentlich in die Praxis umgesetzt werden.


    Ja eigentlich schon, leider arbeiten meiner Erfahrung nach die Schulen nur bedingt aktiv mit Büchern (die die ich kenne), oder die Literatur ist eben nur teilweise gut. Das finde ich schade, weil doch gerade das Selbststudium ein immens wichtiger Faktor in dieser Ausbildung ist. Da muss die Literatur stimmen. Was man im Unterricht nicht gelernt hat, wird schwer im RAiP nachzuarbeiten, da hat Ani schon Recht.

  • Im optimalen Fall muß jeder das Buch finden, das für ihn am besten geeignet ist. Ohne Probelesen geht das aber leider nicht. Empfehlungen sind immer kritisch, weil jeder anders lernt.

  • Im optimalen Fall muß jeder das Buch finden, das für ihn am besten geeignet ist. Ohne Probelesen geht das aber leider nicht. Empfehlungen sind immer kritisch, weil jeder anders lernt.


    Da hast Du Recht. Man kann nur auf den Validitätsgrad der Infomationen in der Literatur einen Kommentar abgeben und welche vielleicht didaktisch und methodisch optimaler aufgebaut sind.

  • Und zudem für Rettungsassistenten wirklich nicht nötig.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Bücherempfehlungen sind immer schön und nett - allerdings kann man mächtig damit auf die Schnauze fallen - so hatte ich es z.B. im Studium mit meinem Biochemie-Buch - aufgrund zahlreicher Empfehlungen den "Horn" gekaut und sowas von gar nicht mit klargekommen.


    Seitdem rate ich dazu, sich entweder was auszuleihen (muss ja nicht für ein Jahr sein, sondern eine Woche reicht, dann kann man sich das Buch ja selbst kaufen, wenn es zusagt), oder aber mal in eine Universitätsstadt in eine FACH-Buchhandlung zu gehen - i.d.R. sind dort im Rettungsdienstbereich die gängigsten Bücher vertreten, werden auch zur Ansicht gerne bestellt und man kann dort auch mal ruhig ohne schlechtes Gewissen mal etwas querlesen und bekommt oftmals noch nette Beratung - in MS fühlte ich mich bei http://www.lehmanns.de/buchhandlung/60-muenster sehr gut aufgehoben...


    Hier wurde z.B. - EKG Kurs für Isabel - damit versteht man wirklich das EKG und lernt die 12 Kanal EKG Interpretation von vorne an. empfohlen - sicherlich ein gutes Buch, es haben viele Kommilitonen von mir verwendet - ich selbst bin damit weniger gut klargekommen und würde z.B. http://www.lehmanns.de/shop/me…manns-powerbooks-ekg-kurs oder für den richtig interessierten http://www.lehmanns.de/shop/me…131108326-der-ekg-trainer empfehlen.... jeder Mensch ist halt ein anderer Lerntyp und profitiert somit auch von jedem Buch unterschiedlich stark. Da hilft es dann, zu einem Thema mehrere Bücher zu querzulesen (z.B. vom Inhalt gleiches Kapitel, beim EKG vielleicht "Lagetyp" oder "Hebungsinfarkt" in mehreren Büchern betrachten und sich dann für das entscheiden, womit man am besten klarkommt...

  • von Leitfäden oder diesen kleinen Nachschlagebüchlein, halte ich absolut nichts - als RAiP. Warum? Diese dienen dazu bei vorhandenem Wissen nachschlagen zu können, um dann seine vorhandenen Informationen wieder "rauszukramen" etc. Diese Leitfäden bringen einem also nur etwas, wenn man schon ein gesundes Grundwissen hat, was beim RAiP eben nicht der Fall ist.

    Über ein gesundes Grundwissen sollte der RAiP jedoch schon seit seiner Prüfung im theoretischen Ausbildungsjahr verfügen, denn im RAiP-Jahr wird dieses Wissen ja eher in die Praxis umgesetzt und damit entsprechend Erfahrungen gesammelt. Genau wie @Ani das auch schon sagte!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.