Dortmund: Führte unterlassene Hilfeleistung durch RTW-Besatzung zum Tod eines 45-Jährigen?

  • @ condorp



    ...Deine Kommentierungen erwecken bei mir den Eindruck das Du dich regelrecht freust über diesen Vorfall, zumal man doch wieder das RFP als die Volldeppen vom Dienst hinstellen kann. Wie wären Deine Kommentare wohl ausgefallen wenn es sich hier um einen Notarzteinsatz gehandelt hätte? (CAVE, Polemik!)



    ....letztendlich ist alles Spekulation, denn die notwendigen Informationen um diesen Vorfall tatsächlich sachlich bewerten zu können, kann zumindest ich nicht aus den jeweiligen Zeitungsartikeln entnehmen.

  • ...Deine Kommentierungen erwecken bei mir den Eindruck das Du dich regelrecht freust über diesen Vorfall, zumal man doch wieder das RFP als die Volldeppen vom Dienst hinstellen kann. Wie wären Deine Kommentare wohl ausgefallen wenn es sich hier um einen Notarzteinsatz gehandelt hätte? (CAVE, Polemik!)


    Die Sachlage ist schwer zu beurteilen, wenn man nicht vor Ort war.
    Faktisch kann man hier vom Volldeppen des Rettungsassistenten bis hin zu einer unnötigen Alarmierung alles mit einschließen.


    Daher ist es weder von Condorp das Bestreben (ich denke mal, das Du es so nicht gemeint hast) pauschal die Kollegen abzuurteilen und es wäre auch sinnig, wenn Du "Mütom" nicht pauschal Condorps Aussage als eine solche aburteilst.
    Ich dachte wir suchen den Dialog und reden auf Augenhöhe, als fangen wir damit gleich mal hiermit an:).


    Sollten die Kollegen wirklich den Patienten aufgrund einer klar erkennbaren Indikation zu Hause gelassen haben, muss das analysiert werden:
    1. ...ob sich die Situation vor Ort wirklich als dringlich und relevant dargestellt hat.
    2. ...die Kollegen in der Lage waren mit ihren Mitteln, Erfahrung und Ausbildung das zu erkennen.
    3. ...ein nicht therapiekonformes Verhalten abgeleitet werden kann.


    Danach kann man relevante Korrigierungsmaßnahmen im Zuge von Aufklärung, Fort-und Weiterbildung etc. einleiten, um den Fehler für die Zukunft zu korrigieren.
    Hätte ein Arzt dieses Procedere an den Tag gelegt, würdest Du "Mütom" wahrscheinlich jetzt schon wieder Hände klatschend auf der Siegeselse stehen. Also lasst uns bitte miteinander diskutieren.
    (Ich muss getrunken haben...)

  • Diese Sieges-Else... kennt man die?



    Die hier....


    :herz:


    Edit: es ist ausdrücklich auszuschließen, das damit und mit dem Thread eine Denunzierung von Migraten gemeint ist!
    Man weiß ja wer es gebaut hat...

  • Hehe, neee Actimel - schätze die haben da jetzt Alkohol drin !! ^^


    Sorry fürs OT - jetzt wieder back, wa


    @Ani, mach mal - hat man nen guten Ausblick von ;)

  • Ich steh ja nicht so auf die "Großen", Ausblick hin oder her...

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Ich war noch nie auf einer Victoria... ;)

    nun ja, nicht immer hat verloren, wer unten liegt :pfeif:


    btt:
    Fakt ist, ein hilfebedürftiger Patient bekam keine Hilfe und ist jetzt tot.
    Spätestens bei der zweiten Alarmierung hätte imho der Patient ins KH gemusst, bei geleistetem Widerstand nach Krampf (!) hätte ein NA angefordert werden müssen, um eine Haftbefähigung auf seine akademische Kappe zu nehmen.


    Unabhängig von der Hautfarbe haben die Kollegen -auch ohne alle Umstände zu kennen- tief in die Fäkalie gegriffen... :-(

  • Krampfanfall?
    Alkoholabusus?


    Irgendwie ist das alles nichts, wo man einen Patienten zwei Mal " zu Hause" lässt, sprich ihm medizinische Hilfe nicht zukommen lässt.


    :positiv:

    ----------
    Aktuelle "Patient bleibt zu Hause Quote": 67% :stop_1:

  • Moin!


    Ganz so einfach würde ich es mir in der Aburteilung der Kollegen nicht machen. Sicherlich, vom Prinzip her ist das alles richtig. Wer allerdings länger als zwei Wochen in einem Großstadtbereich RTW gefahren ist muss wissen, dass dies nichts mit der Realität zu tun hat. Da kommen viele Faktoren zusammen. Zum einen neigt der Großstädter dazu, bereits ab leichtem Schnupfen, Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit keinesfalls den Hausarzt aufzusuchen, sondern den Notruf zu wählen. Die Probleme, die Leitstellen aufgrund des Abweisens von Notrufen haben, führten dazu, dass dies wirklich zu RTW Einsätzen werden. Zum anderen gibt es das Klientel der Alkoholiker, die schlicht weg ständig ins Krankenhaus wollen, ohne wirklich ein Problem zu haben. Zum anderen ist die Aussage, dass eben jene Patienten gekrampft haben von den Angehörigen ständig zu hören, weil sie denken, dass der Patient dann eher mitgenommen wird, selbst wenn die Umstände nicht passen und der Patient selbst dies bestreitet.


    Das soll alles keine Entschuldigung sein, hier ist definitiv ein Fall durch die Maschen gerutscht und das ist tragisch. Völlig unverständlich und unvorstellbar erscheint mir ein solches Szenario aber nicht. Und ich sehe auch keinen Rassismus. Ich denke uns fehlen allen die Fakten, um diesen Fall zu beurteilen. Daher wäre ich mit solchen Aussagen, wie sie Condorp getroffen hat, sehr vorsichtig. Es ist nicht möglich und nicht sinnvoll, jeden mit Bagatellbeschwerden ins Krankenhaus zu transportieren. Soviele Krankenhäuser können wir in Großstädten gar nicht bauen. Das solche Fehleinschätzungen dennoch nicht vorkommen dürfen, ist unstrittig. Aber wer die Situation wirklich kennt und frei von Fehlern ist, der werfe den ersten Stein. Denn keiner von uns hat auch nur eine Ahnung davon, welche Anschuldigungen aus der Presse wirklich der Realität entsprechen. Wer sich selbst gelegentlich in Zeitungen seine Einsätze durchliest, sollte die teils drastischen Unterschiede zur Realität bemerken.


    Viele Grüße,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Bleiben wir doch bei den Fakten.
    Erster Einsatz Tachykardie kann 100/s gewesen sein, oder auch 200/s. Beim Ersten hätte ich den Patienten auch zu Hause gelassen falls sonst nichts auffällig war.
    Zweiter Einsatz, sehr unübersichtlich. Hat er gekrampft oder nicht. Ist und war es eine sinus tach oder AF etc etc. Wusste die Besatzung das es ein zweiter Hilferuf war?
    Kleiner ketzerischer Anstoß. Der Patient sollte dem Polizeiarzt zu geführt werden also ist eine gewisse medizinische Untersuchung angedacht worden.
    Spontan mit den Informationen wäre einsayz zwei bei mit mir ins KH gegangen.

  • Bleiben wir doch bei den Fakten.
    Erster Einsatz Tachykardie kann 100/s gewesen sein, oder auch 200/s. Beim Ersten hätte ich den Patienten auch zu Hause gelassen falls sonst nichts auffällig war.
    Zweiter Einsatz, sehr unübersichtlich. Hat er gekrampft oder nicht. Ist und war es eine sinus tach oder AF etc etc. Wusste die Besatzung das es ein zweiter Hilferuf war?
    Kleiner ketzerischer Anstoß. Der Patient sollte dem Polizeiarzt zu geführt werden also ist eine gewisse medizinische Untersuchung angedacht worden.
    Spontan mit den Informationen wäre einsayz zwei bei mit mir ins KH gegangen.

    mal am Rande: In einer Großstadt der gleiche RTW bei beiden Einsätzen? Das wäre schon sehr verwunderlich. Vermutlich verschiedene Crews, die erst im nachhinein voneinander erfahren haben.


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Zitat

    Spontan mit den Informationen wäre einsayz zwei bei mit mir ins KH gegangen.

    Ja, bei mir auch.
    Sich aus der Pressemeldung wirklich ein Urteil bilden zu können, ist schier unmöglich. Der erste Einsatz kann sich so oder so dargestellt haben.
    Eigentlich kennt das doch jeder (Achtung, zum vorliegenden Fall reine Spekulation): Man kommt in irgendeine "Höhle", in der man einen angetrunkenen Mensch vorfindet, der irgendein Zipperlein zum Problem erklären möchte. Man erhebt eine Anamnese und relevante Vitalparameter, kann nichts interessantes feststellen und somit bleibt der vermeintliche Patient da wo er ist. Es sei denn, er möchte für Chauffeurdienstleistungen selbst aufkommen. Das fragliche Herzrasen könnte eine Frequenz von meinetwegen 100/min gewesen sein, das bei einem Mann, der vielleicht betrunken und unzufrieden/sauer war. Da würde ich auch keinen Transport anstreben.
    Beim zweiten Einsatz, bei dem man auf einen randalierenden, nicht kooperativen Patienten trifft und ein Krampf vorgelegen haben könnte, hätte ich sicherlich anders gehandelt. Aber auch hier: Ich habe den Patienten nicht gesehen und natürlich auch nicht die ganzen Begleitumstände.


    Der Rassismusvorwurf in dem Zusammenhang bietet sich natürlich an, auf sowas geh ich aber nur in den seltensten Fällen ein.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Zitat

    Spontan mit den Informationen wäre einsayz zwei bei mit mir ins KH gegangen.

    ..bei mir nicht zwingend!


    ...da sich der Patient im zweiten Einsatz doch als sehr gewalttätig darstellte, was m. E. nicht zwingend auf einen generalisierten Krampfanfall zurückzuführen wäre. Ich tippe hier eher auf eine Mischintoxikation. Da aber die Polizei angeboten hat, den Patienten einem Polizeiarzt zuzuführen, wäre in dieser Einsatzphase (gewalttätiger Patient) der Patient und auch seine Umgebung am besten abgesichert. Eine vitale Bedrohung lag m. E. zu diesem Zeitpunkt auch nicht vor.


    Hier sollte man einfach mal abwarten, ob noch detailierte Informationen vorgelegt werden, bevor man anfängt, hier zu Unrecht jemanden zu beschuldigen.

  • @Mütom
    Wen habe ich denn beschuldigt?
    Sehr beeindruckend das du einen Patienten mit einem nicht diagnostizierten Krampfleiden einfach so mit der Polizei weg schickst.

  • @ Maggus
    ...ich beschuldige niemanden, aber ich warne davor, hier falsche Schlüsse zu ziehen.

    Zitat

    Sehr beeindruckend das du einen Patienten mit einem nicht
    diagnostizierten Krampfleiden einfach so mit der Polizei weg schickst.

    ...die ihm ja ebenfalls einem (Polizei)arzt vorstellen will!


    ...andersherum, Du kannst Dich auch gerne mit dem Patienten prügeln, bzw. Dich verprügeln lassen. (ich persönlich würde Notwehr oder -hilfe im Falle eines Angriffes leisten, was auch nicht gut ist)! Bei einer Person, die derart Widerstand leistet, wie es der Patient getan hat, kann man wohl davon ausgehen, das zu diesem Zeitpunkt erstmal keine vitale Bedrohung bestand und hier ist die Polizei m. E. einfach erstmal der professionellere Dienst.


    Und wieder die ketzerische Frage, wie würdest Du das Ganze sehen wenn es ein Notarzteinsatz gewesen wäre?