Bad Zwischenahn: Betrunkener entwendet Rettungswagen von Klinikgelände

  • Am Neujahrstag gegen 18.20 Uhr wurde auf dem Gelände der Karl-Jaspers-Klinik in Bad Zwischenahn / Wehnen ein Rettungswagen des Rettungsdienstes vom Landkreis Wesermarsch entwendet. Während die Besatzung mit der Einlieferung eines Patienten beschäftigt waren, nutzte ein 23- jähriger Mann aus Oldenburg, der sich als Besucher auf dem Gelände aufhielt, die Gelegenheit und stieg in den Rettungswagen ein und fuhr damit los. Die Sanitäter meldeten den Vorfall sofort bei der Polizei, die den Rettungswagen kurze Zeit später in Oldenburg stellen konnte. Der 23- jährige Fahrer gab an, dass er nach Hause wollte und keine andere Möglichkeit hatte. Er ist nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis und stand unter Alkoholeinfluss, ein Alkoholtest ergab einen Wert von 2,48 Promille.


    Quelle: Pressemeldung der Polizei

  • Es bleibt für mich immer wieder ein Rätsel, warum manche Kollegen so blöd sind und ihre Fahrzeuge offen stehen lassen! Und auch noch mit Schlüssel...! :good2:


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Zitat

    Es bleibt für mich immer wieder ein Rätsel, warum manche Kollegen so blöd sind und ihre Fahrzeuge offen stehen lassen! Und auch noch mit Schlüssel...! :good2:


    Gruß


    Ich bin einer dieser "blöden". Ich frag mich nur was so "blöd" ist? Meine Illusion an das Gute im Menschen zu glauben? Zu denken, dass so etwas schlichtweg die Ausnahme ist? Mich ausschließlich auf mein Glück zu verlassen?
    Das ist die selbe Schiene wie die Frage ob der RD jetzt kugelsichere Westen braucht oder Pfefferspray.

  • Ich bin einer dieser "blöden". Ich frag mich nur was so "blöd" ist? Meine Illusion an das Gute im Menschen zu glauben? Zu denken, dass so etwas schlichtweg die Ausnahme ist? Mich ausschließlich auf mein Glück zu verlassen?
    Das ist die selbe Schiene wie die Frage ob der RD jetzt kugelsichere Westen braucht oder Pfefferspray.

    Den Vergleich mit den kugelsicheren Westen finde ich nun etwas weit hergeholt. Ich finde es jedoch leichtsinnig ein Rettungsmittel alleine und unverschlossen, vielleicht sogar offen und mit Schlüssel im Zündschloss, außerhalb des eigenen Sichtfelds stehen zu lassen wenn fremde Personen Zugang zum Fahrzeug haben könnten. Oder lässt Du auch Deinen Privat-PKW mit einem neuen Super-LED-Flat-140cm-TV, neuen Iphone 5 und ähnlichen teuren Zeug (im Vergleich zur Medizintechnik eher Peanuts) auch überall mit offenen Türen und Schlüssel im Zündschloss stehen? Es ist eines der ersten Dinge die mir beigebracht wurden und das Umsetzen dieser Maßnahme kostet selbst bei schwerwiegenden Notfällen kaum bis keine Zeit, wenn man sich gut organisiert hat! Erst gestern Nacht wieder einige Male erfolgreich gelebt das Model! Die Kollegen die so was nicht beachten, die haben auch schon entsprechende Dinge erlebt und konnten ihre Fahrlässigkeit am nächsten Tag auch in der Zeitung bestaunen. Daher bleibe ich dabei: Es ist dumm sein Rettungsmittel unverschlossen zu lassen, wenn man keine direkte Kontrolle des Fahrzeuges hat!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich bin einer dieser "blöden". Ich frag mich nur was so "blöd" ist? Meine Illusion an das Gute im Menschen zu glauben? Zu denken, dass so etwas schlichtweg die Ausnahme ist? Mich ausschließlich auf mein Glück zu verlassen?
    Das ist die selbe Schiene wie die Frage ob der RD jetzt kugelsichere Westen braucht oder Pfefferspray.


    Da sich der RTW allerdings auf dem Gelände einer psychatrischen Einrichtung befand, finde ich es schon ein starkes Stück das Ding unverschlossen rumstehen zu lassen.

  • Das ist auch etwas vollkommen anderes! Und natürlich gibt es auch soz. Brennpunkte wo man den RTW abschließt. Aber wieso ich dies in einer Einfamilienhaussiedlung tun muss bleibt mir schleierhaft...nachwievor.

  • Gegenfrage:
    Was spricht denn dagegen den RTW auch in der Einfamilienhaussiedlung abzuschliessen? Bei den heutigen Funkfernbedienungen reicht ein ein kurzer Druck auf's Knöpfchen.
    Oder schliesst Du deinen privaten PKW auch nur an Brennpunkten ab?

  • Moin!

    Was spricht denn dagegen den RTW auch in der Einfamilienhaussiedlung abzuschliessen?

    u.U. ist man ja zu ditt auf dem RTW, da geht schon immer mal jemand anders zum RTW Materiel holen oder die Trage vorbereiten..oder der NEF-Fahrer. Und im Einsatzstress kann man da schon mal vergessen den Schlüssel vom Kollegen zu nehmen oder?
    (und bitte keine Grundsatzdiskussion:"ich hab alles zu Pat. mitgenommen" ;-) )
    Grüss

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Dann holt entweder derjenige, der einen Schlüssel hat das Material oder man lässt sich den Schlüssel mitgeben.
    Häufig verfügen Fahrzeuge auch über zwei Schlüssel.
    Ich seh da keinen wirklichen Grund warum ich den RTW offen stehen lassen sollte.

  • Das ist auch etwas vollkommen anderes! Und natürlich gibt es auch soz. Brennpunkte wo man den RTW abschließt. Aber wieso ich dies in einer Einfamilienhaussiedlung tun muss bleibt mir schleierhaft...nachwievor


    ...weil auch da der betrunkene Mitbürger rumläuft, der das Fzg leerräumen oder gleich ganz mitnehmen kann oder einfach nur als Ruhestätte nutzt und Du ihn erst vertreiben musst, bevor Du den Patient einladen kannst.


    ...weil auch da hin und wieder PKW-Diebstähle oder Einbrüche vorkommen und nur das Merkmal "Einfamilienhaussiedlung" als absolute Sicherheitsgarantie sicher nicht ausreicht.

  • Und im Einsatzstress kann man da schon mal vergessen den Schlüssel vom Kollegen zu nehmen oder?


    Alles eine Frage der Gewöhnung. Wenn man es nicht anders kennt oder entsprechend antrainiert (bekommt), vergisst man das auch nicht. Ist die gleiche Diskussion wie früher, als der Autoschlüssel im RTW in der Fahrzeughalle stecken blieb, auch da hatten Kollegen Angst, den Schlüssel beim Alarm vergessen mitzunehmen. War nach kurzer Zeit auch kein Problem mehr...

  • Und im Einsatzstress kann man da schon mal vergessen den Schlüssel vom Kollegen zu nehmen oder?

    Dann holt entweder derjenige, der einen Schlüssel hat das Material oder man lässt sich den Schlüssel mitgeben.

    Alles eine Frage der Gewöhnung. Wenn man es nicht anders kennt oder entsprechend antrainiert (bekommt), vergisst man das auch nicht.

    das lass ich gelten...scheint dann ja in meinem Umkreis von ca.30km (NEF-Einzugsgebiet) unüblich zu sein den RTW abzuschliesen ;-)


    Ist die gleiche Diskussion wie früher, als der Autoschlüssel im RTW in der Fahrzeughalle stecken blieb, auch da hatten Kollegen Angst, den Schlüssel beim Alarm vergessen mitzunehmen.

    komisch-ist bei uns vorgeschrieben, das die Schlüssl stecken bleiben :bomb:

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Ob das bei Dir üblich oder unüblich ist weiss ich nicht. Ich schliesse die Fahrzeuge definitiv ab.
    Und wenn ich als NEF Fahrer etwas vom RTW holen will, dann frag ich nach dem Schlüssel. Andersherum lasse ich das NEF ja auch nicht offen stehen weil irgend wer was brauchen könnte.

  • Wer bitte braucht denn Klamotten aus einem RTW? Ein Flachbildfernseher welchen ich im PKW transportiere...da kann ich noch verstehen wenn den jemand mitnimmt. Den kann er gebrauchen. Aber bei ner Beatmungsplatte? Wieso sollte da überhaupt jemand einsteigen. Selten ist ein RTW ja auch recht unauffällig in seinem Erscheinen und ich behaupte einfach frech, dass es mehr Menschen gibt die uns und unsere Arbeit schätzen (und im Fall der Fälle hier intervenieren würden) als die die uns schaden wollen.
    Bei nem NEF verstehe ich das noch irgendwo. Hier sind BTMs drauf verlastet, die sollte man schützen. Und am Frankfurter Hauptbahnhof wo ich auf Gleis 9 3/4 muss schließe ich natürlich auch ab, aber ein grundsätzliches "Das muss ich tun. Immer!" daraus abzuleiten halte ich für übertrieben. Einsätze sind dynamisch und können sich auch recht schnell ändern, dann muss mal einer rangieren (besonders im KH), der FWler was nachholen oder braucht so was simples wie Einmalhandschuhe o.ä. und dann sind die Karren verschlossen. Irgendwo im Nirgendwo.
    Übrigens gibt es bei uns in der Nachbarschaft eine BF wo dies per DA gemacht werden muss. Grund: nicht etwa die böse Bevölkerung, sondern wegen den Kollegen, die zu faul waren ins Lager zu gehen und abgelaufenes bzw. verbrauchtes Material dort zu holen und sich lieber bei den anderen RTWs bedient haben. Die schließen deshalb immer ab. selbst in der eigenen Fahrzeughalle. :shok:

  • Wer bitte braucht denn Klamotten aus einem RTW?


    Keine Ahnung, mögliche Szenarien wären:

    • Jugendliche die eine Mutprobe suchen (gerne auch in alkoholisiertem Zustand)
    • Leute mit Flausen im Kopf
    • Süchtige, die etwas für den nächsten Schuss suchen. Soll´s ja nicht nur in Frankfurt am Hauptbahnhof geben.
    • Leute die wissen was das Zeug so wert ist und die entwendeten Materialien dann

      • bei EBay versteigern
      • auf dem Flohmarkt verhökern
      • für die private Notfallausrüstung nutzen



    Ich schließe meinen PKW übrigens auch dann ab, wenn kein Flachbildschirm oder ähnlich wertvolle Dinge drin liegen. ;-)

    Einsätze sind dynamisch und können sich auch recht schnell ändern, dann muss mal einer rangieren (besonders im KH), der FWler was nachholen oder braucht so was simples wie Einmalhandschuhe o.ä. und dann sind die Karren verschlossen. Irgendwo im Nirgendwo.


    Rangieren tue ich selbst oder mein Kollege. Der Feuerwehrler hat an meinem RTW erstmal nichts verloren. Wenn er für mich was holen soll, dann bekommt er auch den Schlüssel bzw ich schliesse ihm das Fahrzeug mit der Fernbedienung auf. Auch im Nirgendwo.
    Dasselbe gilt auch für Polizisten, andere RTW Besatzungen, Schaulustige und weiteres Gesocks.

    Die schließen deshalb immer ab. selbst in der eigenen Fahrzeughalle.


    Finde ich gut und kann ich nur empfehlen. Besonders wenn Blinkys auf der selben Wache in der selben Schicht dienen. :good2:

  • Da fällt mir eine lustige (?) Geschichte ein, die ich kurz vor Weihnachten erlebte:


    Einsatz zu "Brustschmerzen" im 4. OG eines Hinterhauses. Aufgrund der Einsatzmeldung natürlich alles (Rucksack, Sauerstofftasche, Defi und Absauge) zum Patienten hochgebuckelt. Die Brustschmerzen stellten sich als Rückenschmerzen in der LWS heraus, die seit 2 1/2 Wochen bestanden, aber nun so schlimm waren, dass man es nicht mehr schaffte, selbst zum Arzt zu gehen. Der Patient hatte zuerst den KV-Dienst angerufen, aber als man ihm am Telefon sagte, dass der Arzt in ca. 3 Stunden bei ihm ist, hat er kurzerhand die 112 gewählt, weil die Feuerwehr ja immer so schön schnell kommt.
    Naja, egal, ich wollte auf jeden Fall runter zum Auto und das NEF abbestellen und dabei natürlich schon einen Teil unseres Geraffels wieder mitnehmen. Unten beim RTW stellte ich dann fest, was ich vergessen hatte: Den Schlüssel! :scare3:
    Was hat der Philipp also gemacht? Genau, er hat mit seinem Handy die 112 gewählt und das NEF abbestellt und danach die Sauerstotttasche und den Defi wieder bis ins 4. OG geschleppt, um vom grinsenden Kollegen den Schlüssel in die Hand gedrückt zu bekommen.
    Jeder Gang macht schlank...


    Mein Fazit: Wenn das Fahrzeug an jeder EInsatzstelle verschlossen wird, muss auch jedes Besatzungsmitglied (ich rede dabei nicht von Praktikanten) einen Schlüssel haben. Zwei Schlüssel/Fernbedienungen pro Schicht sollten technisch und finanziell kein Problem darstellen und vermeiden Frust und evtl. sogar mal schlimmeres.




    Viele Grüße aus dem viel zu warmen Leipzig...


    Philipp

  • Mein Fazit: Wenn das Fahrzeug an jeder EInsatzstelle verschlossen wird, muss auch jedes Besatzungsmitglied (ich rede dabei nicht von Praktikanten) einen Schlüssel haben. Zwei Schlüssel/Fernbedienungen pro Schicht sollten technisch und finanziell kein Problem darstellen und vermeiden Frust und evtl. sogar mal schlimmeres.


    Da gehe ich mit. Sollte meiner Meinung nach sowieso Standard sein.