Schaum in Bauchraum soll helfen, innere Blutungen zu stoppen

  • Kenn ich auch aus dem Krankenhaus aus der Zeit als Nachtwache. Wurde von den Internisten zum Teil bei Exsikkose eingesetzt bei sonst stabilen Patienten bei denen kein i.V. Zugang gelegt werden konnte und die "einfach nur Flüssigkeit" benötigten. War aber zum Teil auch Bequemlichkeit oder der Versuch einen ZVK herauszuzögern oder zu vermeiden.
    Ist in dem Zusammenhang dann aber vergleichbar mit dem Einsatz im Pflegeheim.


    Grüße


    Mindhunter

  • Schon... aber vieles wird einem erst später erst wirklich bewußt. Glücklicherweise, sonst würd' das ja keine Sau mehr studieren...

  • Schon... aber vieles wird einem erst später erst wirklich bewußt. Glücklicherweise, sonst würd' das ja keine Sau mehr studieren...





    Nachtigall ick hör Dir trapsen... Aber Dienste kommen ja zum Glück erst später...

  • Damals fand Ani die Vorstellung, in Zukunft zur QRF-Gefäßzugang & Airway zugehören, auch noch geil. :biggrin_1:

  • Vom wehenden weißen Kittel mal ganz abgesehen... :-D


    ...und immer diese hübschen Schwesternschülerinnen :-D


    Die Transfusion von Blut war im WWII eine Standardmassnahme - sowohl auf Seiten der Wehrmacht als auch bei der US-Army.
    Die Blutgruppe wurde auf der "Hundemarke" bereits vorab erfasst.
    Sofern der Nachschub ausblieb, wurden die nichtverwundeten Soldaten nach ihren Blutgruppen zur Spende abgeordnet.
    Von meinem Grossvater, der im schönsten Weltkrieg aller Zeiten als Sanitäter gedient hat, weiss ich, daß die blutabgebenden Soldaten zunächst sogar noch Sonderurlaub bekamen - später Zusatzverpflegung (Schokolade, Kekse) - zum Schluß nichts mehr.
    Auch die Zeitabstände zwischen den Blutspenden wurden immer kürzer - genaue Daten weiss ich nicht mehr.
    Die Massnahme als solche erfolgte erst in einem Feldlazarett.
    Es gab zwar schon vorgeschobene Verletztenablagen, doch erfolgten hier i.d.R. keine weiteren med. Massnahmen ausser intensiveren Verbänden oder der Einsatz von "Schlagaderabbindern" (heute sind wir ja moderner und nennen das gleiche Prinzip C.A.T :pfeif: ).


    Mangels Antibiotika wurde das Gebot der Sterilität viel strikter beachtet.
    Glasflaschen mit Infusionsflüssigkeit oder auch Blut sowie Edelstahlkästchen mit einer so gen. "STRAUSS"-Kanüle wären viel zu schwer bzw. voluminös für eine Feldausrüstung gewesen.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Mangels Antibiotika wurde das Gebot der Sterilität viel strikter beachtet.
    Glasflaschen mit Infusionsflüssigkeit oder auch Blut sowie Edelstahlkästchen mit einer so gen. "STRAUSS"-Kanüle wären viel zu schwer bzw. voluminös für eine Feldausrüstung gewesen.


    Weisst Du zufällig womit der Zugang zum Gefäßsystem üblicherweise geschaffen wurde?

  • Weisst Du zufällig womit der Zugang zum Gefäßsystem üblicherweise geschaffen wurde?


    Gefunden habe ich im www. auf die Schnelle nichts.
    Die Strauss-Kanüle war ca. 5 cm lang und hatte ein dickeres Lumen wie einer 1er-Kanüle - alles natürlich noch Rekord-System.
    Im Krankenhausbetrieb wurden Strauss-Kanülen (ich kenne nur diese Bezeichnung - wer es diffiziler weiss, bitte Korrektur!) bis Anfang der 80-er-Jahre noch für Laborblutentnahmen benutzt.


    Ich persönlich habe in meinem Fundus noch ein Infusionssystem (mit Belüftungsschlauch!) plus dieser Kanüle.
    Das ganze war im Bestand der BW und verfiel 1981.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • http://www.museum-digital.de/n…x.php?t=objekt&oges=29805


    eigentlich eine normale Stahlkanüle mit großer Griffplatte


    Das "BraunülenPrinzip" war zu dem Zeitpunkt noch nciht erfunden - d.h. die Kanüle wurde fixiert und gerade bei Punktionen in der Ellenbeuge die Extremität geschient, um Bewegungen zu minimieren - ein Durchstoßen der Vene war halt sehr schnell damit passiert. daher fragen alte Leute oft genug auch jetzt noch, ob sie die extremität mit Viggo überhaupt bewegen dürfen.

  • Das fragen bei weitem nicht nur alte Leute... wenn man das Prinzip nicht kennt, denken viele dass, die Spitze noch drin ist...

  • http://www.museum-digital.de/n…x.php?t=objekt&oges=29805


    eigentlich eine normale Stahlkanüle mit großer Griffplatte


    Das "BraunülenPrinzip" war zu dem Zeitpunkt noch nciht erfunden - d.h. die Kanüle wurde fixiert und gerade bei Punktionen in der Ellenbeuge die Extremität geschient, um Bewegungen zu minimieren - ein Durchstoßen der Vene war halt sehr schnell damit passiert. daher fragen alte Leute oft genug auch jetzt noch, ob sie die extremität mit Viggo überhaupt bewegen dürfen.


    Aus meine allerersten rettungsdienstlichen Zeiten kann ich noch niedergelassene Mediziner beisteuern, welche die schon üblichen Braunülen auch nicht kannten, weil ihre Klinikzeit schon zu lange her war.
    Bot man das Legen einer Infusion an, war die Bereitschaft für eine "Kochsalzlösung" durchaus schon gegeben.
    Allerdings konnte es passieren, daß die angereichte Braunüle mit Stirnrunzeln betrachtet werden.
    Im Extremfall wurde der "Plastiküberzug" weggeworfen und mit dem Stahlmandrin punktiert

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich auch!
    Zumal sich Phillipp weiter oben ja auch schon kritisch dazu geäußert hat...


    Meine durchaus kritsche Äußerung begründet sich darauf, dass ich mir momentan nicht vorstellen kann, wie ich die beiden Flüssigkeiten, sie zu diesem Schaum reagieren sollen, sicher in die Bauchhöhle bringe, ohne dabei durch eine versehendliche Punktion den Darm oder ein anderes Organ vollzuschäumen. Außerdem kann eine Verletzung des Zwerchfells nie ausgeschlossen werden, so dass die Gefahr besteht, dass sich der Schaum auch in der Brusthöhle ausbreitet.
    Wenn eine Technik entwickelt wird, den Schaum immer (oder zumindest mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) an die richtige Stelle zu bringen, könnte ich mir vielleicht eine Anwendung im Rahmen der Taktischen Verwundetenversorgung vorstellen.


    Der Anteil der potenziell chirurgisch korrigierbaren Rumpfverletzungen ist nicht besonders hoch. Wieviele Verwundete aus dieser Patientengruppe durch die frühe Anwendung des beschriebenen Schaums gerettet werden könnten, müssen Untersuchungen zeigen. Dazu kann ich beim besten Willen keine Angabe machen.
    Mein Bauchgefühl sagt mir allerdings, dass sich der Schaum nicht durchsetzt, sofern er überhaupt eingeführt wird.




    Viele Grüße aus dem sonnigen Leipzig...


    Philipp

  • Die Technik dürfte, wie vorher schonmal geschrieben, wie eine erste Punktion zur Laparoskopie sein (CO2/Kamera-Throkar), da trifft man in der Regel nix (kenne allerdings einen Fall eines 12 jährigen Mädchens das nach Punktion einer Beckenvene verstorben ist :-( . Aber andere Verletzungen wie du sie beschrieben hast (Zwerchfellruptur u.ä.) sind halt nicht auszuschließen, daher wirds bei einer ultima ratio-Lösung bleiben.