Acht Tote bei Brand in BaWü

  • Ganz so ungewöhnlich ist das aber nicht.

    Nur ist die Türkei auf der einen Seite sehr auf ihre nationale Unabhängigkeit bedacht und reagiert empfindlich auf empfundene Angriffe und mutet andererseits z.B. Deutschland genau so ein Verhalten selber zu. :kaffee:

  • Zitat

    Nur ist die Türkei auf der einen Seite sehr auf ihre nationale Unabhängigkeit bedacht und reagiert empfindlich auf empfundene Angriffe und mutet andererseits z.B. Deutschland genau so ein Verhalten selber zu. :kaffee:


    Mag sein. Im Gegensatz zur Türkei sind wir z. B. nicht in der NATO und wollen auch nicht in die EU, und legen ebenfalls Wert auf nationale Autonomie, dennoch haben wir in der Vergangenheit immer wieder ausländische Ermittler hinzu gezogen, vor allen, wenn es um grenzüberschreitende Interessen geht. Dies war der Hintergrund meines Postings.

  • Wenn irgendwo ein Flugzeug runterfällt ist es doch auch gängige Praxis Ermittler aus dem Flaggenland hin zuschicken.

  • Spiegel Online - Brand in Backnang: Minister geleiten Leichen in die Türkei


    Zitat

    Allerdings sollen die Leichen in der Türkei erneut obduziert werden, sagte ein Sprecher der Polizei in Backnang.


    Das fehlende Vertrauen der türkischen Seite in die Ermittler belastet aus Sicht von Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney das Verhältnis zu Deutschland. Eine erneute Obduktion diene "nicht der Totenruhe, aber auch nicht dem gegenseitigen Vertrauen", sagte Öney. "Wenn es Vertrauen gegeben hätte, würde die türkische Seite nicht auf eine Autopsie bestehen."

  • Es ist seit Jahren gängige Praxis der deutschen Behörden, daß bei grösseren Unglücksfällen im Ausland, bei denen mehrere/eine Vielzahl deutscher BürgerInnen getötet wurden, eine Expertengruppe nach dort zu schicken.
    Dabei ist es unerheblich, ob die grundlegende Todesursache eine Naturkatastrophe oder ein Gewaltakt war.


    Die Expertengruppe nennt sich IDKO (Idendifizierungskommission), ihre Aufgabe besteht -wie es der Name andeutet- (zunächst) in der eindeutigen Idendifizierung bzw. Sicherstellung von Merkmalen zur Idendifikation der getöteten Personen.
    Angesiedelt ist die IDKO beim BKA.
    Neben den originären polizeilichen MitarbeiterInnen besteht ein jederzeit abrufbarer Pool weiterer Fachleute, darunter auch Pathologen, Labormedizner, Zahnärzte, MTAL/MTAR, Psychologen usw.
    Ihren bisher grössten Einsatz hatte die IDKOM beim Tsunami in Thailand.
    Weitere Einsätze waren auch Flugzeugabstürze im europäischen Ausland.


    Link: http://www.bka.de/DE/ThemenABi…dko__node.html?__nnn=true


    Edit: Link hinzugefügt

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

    Einmal editiert, zuletzt von raphael-wiesbaden ()

  • Hi!
    jetzt dürfen die vollkommen neutralen Eidgenossen mit ermitteln, damit es auch wirklich neutral, ehrlich und offen zugeht. ;-)
    da und hier
    Grüsse ( und blos keinen politischen Krieg wegen mir :-P )

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Super, ich hoffe jetzt aber allen Ernstes, dass entweder der türkische Staat oder zumindest die Zürcher diese Kosten übernehmen und nicht meine Bundessteuern damit belastet werden.


  • Super, ich hoffe jetzt aber allen Ernstes, dass entweder der türkische Staat oder zumindest die Zürcher diese Kosten übernehmen und nicht meine Bundessteuern damit belastet werden.


    Da hoffst du vergeblich ;) Die Schweizer sind auf Bestellung von "uns" da, d.h. die werden von den Steuern bezahlt.
    Anders als bei den türkischen Ermittlern, die werden vom türkischen Staat bezahlt.
    Edit: Jetzt erst gesehen, dass du Schweizer bist ^^ Nein, die werden von BaWü bezahlt.

  • Es ist seit Jahren gängige Praxis der deutschen Behörden, daß bei grösseren Unglücksfällen im Ausland, bei denen mehrere/eine Vielzahl deutscher BürgerInnen getötet wurden, eine Expertengruppe nach dort zu schicken.
    Dabei ist es unerheblich, ob die grundlegende Todesursache eine Naturkatastrophe oder ein Gewaltakt war.


    Die Expertengruppe nennt sich IDKO (Idendifizierungskommission), ihre Aufgabe besteht -wie es der Name andeutet- (zunächst) in der eindeutigen Idendifizierung bzw. Sicherstellung von Merkmalen zur Idendifikation der getöteten Personen.


    Jein. Diese "Expertengruppe" hat tatsächlich ausschließlich die Aufgabe der Personenidentifizierung bei größeren Schadensfällen im Inland oder im Ausland, wenn eine größere Anzahl deutscher Staatsbürger mitbetroffen ist. Das ist ja nun ein deutlich anderes Thema.


    Grüße,
    -thh

  • :ironie:


    Nein nein, thh... es ist schon richtig was "manche" User ausdrücken wollen. Es ist selbstverständlich ein Vergleich zulässig und auch unbedingt angebracht.


    Und auch wenn nicht, sind unbedingt Begründungen und Dergleichen zu suchen und heranzuführen.


    Ach was rede ich: Beim nächsten Unglücksfall ist umgehend auf die Knie zu fallen und jeglichen Ermittlungsbehörden und Bevölkerungsvertretern der betroffenen Personengruppe die Ermittlung und die Art der Ermittlung zu überlassen.


    :ironie: ENDE

  • Ach was rede ich: Beim nächsten Unglücksfall ist umgehend auf die Knie zu fallen und jeglichen Ermittlungsbehörden und Bevölkerungsvertretern der betroffenen Personengruppe die Ermittlung und die Art der Ermittlung zu überlassen.



    Nein keine Kniefälle, aber man kann mal versuchen locker ein- und auszuatmen, bevor man aus der Hose fährt. Einfach mal für 10 Minuten mit den jüngsten fremdenfeindlich-terroristischen Ereignissen (und der unrühmlichen Rolle unserer Staatsorgane) auseinandersetzen und dann vielleicht auch akzeptieren, dass es bei den Betroffenen momentan teils irrationale Ängste gibt und der deutsche Staat eben verlorenes Vertrauen zurückgewinnen muss. Die Ermittlungen werden übrigens nicht von der betroffenen Bevölkerungsgruppe geführt, also locker machen, Deutschland wird nicht sterben durch die Hinzuziehung von weiteren Experten um bei diesem hochsensiblen Thema jeglichen Gerüchten vorzubeugen.
    Dieser Bericht hört sich doch vernünftig an:
    http://www.stuttgarter-zeitung…35-a972-ef6736dd45b3.html


    Was zum Geier gibt es denn daran auszusetzen? Lieber dafür Sorgen, dass die Gerüchte weiter spriessen können?

  • Ich denke, dass das Zulassen von externen Ermittlern/Unterstüzern eine Souveränität darstellt die eben viele andere Staaten nicht haben. Ich bin froh nicht in einem Land zu leben, wo "wie du mir, so ich dir" in der (Außen-)Politik gestaltet.


    Es zeigt, dass wir Nichts zu verbergen haben. Auch die Aufarbeitung unserer (jüngsten) Vergangenheit empfinde ich als gut bis beispielhaft. Es sind individuelle und organisationelle Fehler gemacht worden, aber durch Medien und Politik wird eben besagte Aufarbeitung betrieben. Das ist es, was uns von anderen Nationen unterscheidet. Ich finde Äußerungen wie "lasst uns mit Moslems in Deutschland umgehen, wie mit Christen in moslemischen Ländern umgegangen wird" zu platt. Allzuhäufig zeugen solche Aussagen von einem begrenzten Horizont oder zumindest von einer sehr vereinfachten Sicht auf die Dinge.


    Daher: wenn die Türkei uns auf die Finger schauen will, gerne. Wir, als Deutschland, haben nichts zu verbergen, und damit herzlich Willkommen!


    Viele Grüße,
    Thomas

  • Ich denke, dass das Zulassen von externen Ermittlern/Unterstüzern eine Souveränität darstellt die eben viele andere Staaten nicht haben. [...] Daher: wenn die Türkei uns auf die Finger schauen will, gerne. Wir, als Deutschland, haben nichts zu verbergen, und damit herzlich Willkommen!


    Ich unterstütze Deine Meinung - ich habe auch nichts gegen externe Ermittler zur Unterstützung (und Kontrolle?) der eigenen im Lande. Skeptisch bin ich trotzdem, denn "nur" weil es in der deutschen Vergangenheit beschämende geschichtliche Ereignisse gab, zudem gerade die heutigen Generationen absolut nicht verantwortlich zu machen sind, einige rechtsradikale Ereignisse zu beklagen sind, finde ich es beschämend das deutsche Volk bzw. unser Land immer sofort in die entsprechende Schublade zu stecken und im jeden öffentlichen Amt ein Nazi zu vermuten. Ich hoffe nur, dass die Türkei ebenfalls nichts gegen deutsche Ermittler bei Vorfällen auf türkischen Boden einzuwenden hat, vielleicht gerade auch aufgrund aktueller Ereignisse...Bundeswehreinsatz in der Türkei! Aber vielleicht sollte gerade auch die Türkei erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren, in dem man sich mit der eigenen durchaus unrühmlichen Vergangenheit auseinander setzt; z.B. Völkermord!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • @Harris, es wäre gut gewesen wenn Du Thomas komplett zitiert hättest, dann wäre Dir vielleciht aufgefallen, dass Du genau eine dieser Aussagen triffst die er als "platt" bezeichnet hat, auch wenn Du eine Zustimmung vorangestellt hast.

  • @Harris, es wäre gut gewesen wenn Du Thomas komplett zitiert hättest, dann wäre Dir vielleciht aufgefallen, dass Du genau eine dieser Aussagen triffst die er als "platt" bezeichnet hat, auch wenn Du eine Zustimmung vorangestellt hast.

    Das hast Du vielleicht falsch verstanden, aber vielleicht hätte ich auch einen Absatz nach meinem ersten Satz machen sollen oder es genauer definieren sollen. Die Unterstützung, die ich teilen bzw. mitteilen wollte, bezog sich auf die im Zitat genannten Dinge. Nicht mehr und nicht weniger! Ich finde meine Meinung nicht so platt, sie ist auf jeden Fall nicht fremdenfeindlich. Aber sie ist skeptisch und nur bis zu einem gewissen Maße tolerant. Heute Mittag in den Nachrichten ist mir wieder unsere Bundeskanzlerin in Hitleruniforum aufgefallen, weil ja ein Schuldiger für das eigene Verderben gefunden werden musste. Wäre es jedoch eine verunglimpfte heilige Figur einer bestimmten Religion gewesen, dann würden in der halben Welt nun wieder die Botschaften brennen...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • ...weil die anderen blöd sind, sollen wir auch blöd sein dürfen...okay kann man so sehen.

    Als blöd empfinde ich es, wenn man sich für das eigene tun rechtfertigen muss, aber das tun anderer tolerieren soll. Auf die Opferrolle habe ich kein Bock! Aber vielleicht sind und bleiben wir da einfach unterschiedlicher Meinung. Ist ja nicht schlimm...


    Fremdenfeindlich hatte ich Deine Aussage übrigens nicht aufgefasst.

    Das ist gut. Leider wird man recht schnell abgestempelt, wenn man sich mal kritisch äußert.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Zitat

    Als blöd empfinde ich es, wenn man sich für das eigene tun rechtfertigen muss, aber das tun anderer tolerieren soll. Auf die Opferrolle habe ich kein Bock!


    Hallo,


    genau das meine ich mit "Souveränität" im Sinne von "Selbstbewusstsein". Wir wissen, dass wir uns rechtfertigen können. Deutschland hat in vielen Bereichen dieser Welt eine Führungsrolle, und muss diese dann auch annehmen. Ich möchte ein kleines Beispiel aus dem Rettungsdienstalltag anbringen:


    Auf einer Rettungswache gibt es die Regel, dass nur mit Einweiser rückwärts gefahren werden darf. Fährt nun der Wach-/Rettungsdienstleiter (Führungsrolle) ohne diesen Einweiser in die Halle ist sowas ein gerne genommenes Thema um über die den Vorgesetzten "herzuziehen". Begeht ein "normaler" Mitarbeiter diesen Fauxpas und wird von der Führungskraft gemaßregelt, wird hier gerne unterstellt, dass sich der Vorgesetzte an Kleinigkeiten aufhinge.


    Um das jetzt wieder auf den Ausgangsfall zu übertragen, muss ich als Land mit einer Führungsrolle auch damit leben, dass andere genauer hinschauen. Fragt man "Ottonormalbürger" was er schlecht an den USA findet, wird man wohl (unter Anderem) die Todesstrafe genannt bekommen. Dass in vielen anderen Ländern dieser Welt eine Solche ebenfalls existiert, fällt nicht ins Gewicht, aber bei den USA, einem Land mit Führungsanspruch nehmen wir so etwas plötzlich wahr.


    Als Führungskraft/ Führungsrolleninhaber bin ich es gewohnt, dass man mit dem Finger auf mich zeigt, ohne dass es gewollt oder gar akzeptiert ist, dieses selber zu tun. Aber damit kommt mein Selbstbewusstsein sowie meine Persönlichkeit zurecht -> Souveränität.


    Ich hoffe das war nun nicht zu wirr.


    Viele Grüße,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas83 () aus folgendem Grund: Rechtschreibung, Satzbau und Zeichensetzung ;-)

  • Deutschland hat in vielen Bereichen dieser Welt eine Führungsrolle, und muss diese dann auch annehmen.


    Du meinst, dass Deutschland in der Welt eine Führungsrolle hat oder dass Deutschland in Anspruch nimmt, eine Führungsrolle in der Welt zu haben ?

  • Hallo Securo,


    ich denke Beides triffts. Eine Führungsrolle muss ich wollen, und sie muss auch von anderen anerkannt/akzeptiert werden.


    Viele Grüße,
    Thomas